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Dornum Neßmersiel

Warum Dornums Ratsentscheidung moralisch bedenklich ist. Der Redebeitrag des Ratsherrn Marco Ihmels in Schriftform

Diese Rede des Dornumer Ratsherrn Ihmels mussten wir, da wir ein Audio verwendeten, auf Geheiß des Bürgermeisters entfernen und das Audio löschen. Glücklicherweise besaß der Ratsherr ein Redemanuskript, das wir veröffentlichen dürfen. voila… dem denkenden Bürger gewidmet.

Die Redaktion. „Wir von der Ihmels-Iderhoff-Fraktion haben auch lange beraten, was mit der bewegten Dorfstraße geschehen soll. Hierbei haben wir versucht, die negativen und positiven Aspekte gegenüber zu stellen. Wie ich gerade schon im Verwaltungsausschuss ausführte, ist es so, dass eine 500 000 Euro Förderungssumme schon sehr hoch ist. Das ist eine schöne Zahl, allerdings führte ich ebenfalls aus, dass dieser Förderungssumme auch das Eigenkapital gegenübergestellt werden muss, was die andere Seite zu erbringen hat.Wäre jetzt nicht die Pandemie gewesen, wäre das Land nicht über lange Strecken zum Erliegen gekommen, dann wäre die Entscheidung einfacher gewesen. Ich weiß allerdings nicht, wie in fünf Jahren die Ausbaubeträge sein werden. Ich weiß nicht, was in fünf Jahren eine Asphaltierung der Straße kosten wird. Dies sind alles Dinge, die ich nicht weiß. Ich weiß allerdings, dass viele Menschen ein weit geringeres Einkommen durch den Tourismus hatten als vorher, was unabänderlich und einfach zu sehen war. Was ich weiterhin weiß ist, dass die Dorfstraße noch gangbar ist. Das weiß ich auch. Im Gegensatz zur Hafenstraße in Dornumersiel, diese ist einfach abgängig. Dies sind zwei unterschiedliche Aspekte (Sachlagen), die man beachten muss. Was ich ebenfalls weiß ist, dass Baumaterialien derzeitig immens teuer sind. Des Weiteren weiß ich auch, dass das Projekt augenscheinlich ein gutes Projekt ist. Die ganze Vorarbeit die da drin steckt, die Präsentation, alles gut. Unter anderem Umständen könnten wir dem deshalb wohl zustimmen. Doch nun nochmal fünfzehn Monate die Hafenstraße durch Baulärm, Straßensperrungen zu belasten und was dann auch noch zu diesen fünfzehn Monaten hinzukommen kann, wir müssen uns hierzu nur einmal die Straßen in der Umgebung anschauen, wie lang die Fertigung der Verbindung von Roggenstede nach Schweindorf gedauert hat, (ist den Anwohnern und Gewerbetreibenden nicht zuzumuten). Es sind immer Unwägbarkeiten da, die zu bedenken sind. Wenn sich der Zeitraum noch weiter verlängern sollte, wissen wir nicht, wie die, die da wohnen und mit dem Tourismus Geld verdienen und ihren Lebensunterhalt hierdurch generieren, wie die es schaffen sollen, noch einmal mit vielleicht nicht nur fünfzehn, sondern achtzehn oder zwanzig Monaten mit weiten Beeinträchtigungen auszukommen. Sie müssen ja eben das Verlorene aus den letzten Monaten ein bisschen wieder rauszuholen. Aus diesem Grund werden wir uns gleich gegen die Bewegte Dorfstraße entscheiden. Die Anlieger wissen, dass es natürlich sein kann, dass in vier oder fünf Jahren eine Asphaltdecke teurer sein kann als jetzt. Ja, aber ich gehe nur von dem aus, was wir mit Sicherheit wissen und vorliegen haben und deswegen werden wir uns dagegen entscheiden. Danke“

Wir bedanken uns bei dem Ratsherrn Marco Ihmels für die Überlassung des Redemanuskriptes. Dornum 5. 7. 2021, stk