Stolz und Sorge liegen in Neßmersiel im Augenblick eng beieinander. Wie schon der Name sagt, sind es Freiwillige, die einen Großteil ihrer Freizeit in den Dienst der Allgemeinheit stellen. Aus- und Fortbildung sind hier die zentralen Forderungen. Und hier können die Neßmersieler durchaus stolz auf ihre Arbeit schauen. 16 Einsätze, davon 5 Brandeinsätze, 27 offizielle Dienstabende. 16 Beförderungen oder Spezialauszeichnungen sind an diesem Abend, wo am 28. Januar im Hause Sturmfrei die Jahreshauptversammlung stattfindet vorzunehmen, alles Anerkennungen, die nur mit großem Lerneinsatz erreicht werden können, denn der Brandfall unterscheidet nicht in Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr. Dietmar Helmers, Ortsbrandmeister hier in Neßmersiel, hat Gäste zu begrüßen, darunter auch seinen Vater, Kreisbrandmeister Dieter Helmers. Derzeit sind die Neßmersieler mit 26 aktiven, 6 Alterskameraden und 44 passiven Mitgliedern gut aufgestellt. 6 neue Kameraden kamen 2021/22 hinzu. An diesem Abend hat sich der Bürgermeister entschuldigen lassen, dafür sind Fachamtsleiter Uwe Lottmann in Begleitung seiner Amtsnachfolgerin Sabrina de Vries anwesend. Ersterer wird ob seines diesjährigen Ausscheidens in den Ruhestand geehrt. Doch selbst beim gemeinsamen Essen dreht sich der Gesprächsstoff um das zentrale Thema der zukünftigen Unterbringung. Neßmersiel und Nesse haben beide Feuerwehrhäuser, die modernisiert werden müssten, nach Ansicht der Feuerwehrleute als getrennte Einheiten. Doch gegen den Willen der Wehren läuft eine Planung für ein gemeinsames Haus, nach dessen Vorliegen dann die Politik entscheiden soll. Investitionsgelder scheinen eine gewisse Lockwirkung zu besitzen. Für die betroffenen Feuerwehrleute verunsichernd und unverständlich. Man fühlt sich überrollt.
Wir sprachen mit Gemeindebrandmeister Thorsten Siebels, den wir zur besseren Verständlichkeit auch in der Politik baten, sein Anliegen op Platt vorzutragen:
Gemeindebrandmeister Thorsten SiebelsThorsten Siebels im Gespräch mit H.-J. Steinsiek, 28. 1. 23, Neßmersiel
Die Bundes-SPD in argen Nöten. Eine neue Identität soll den Mythos des Friedens ohne Waffen ersetzen
Olaf Scholz findet international und weitgehend auch national kein Verständnis für sein intransparentes und zögerliches Handeln. Für eine Partei, die im letzten Jahr allein 14000 Austritte zu verzeichnen hatte und allein nicht regierungsfähig ist, eine große Bürde. Stoisches Schweigen und Beharren kann viele Ursachen haben. Erinnerungslücken bei Ausschussbefragungen sind zum Schutze der eigenen Person erklärbar, auch Zögerlichkeit beim Eingeständnis von Eigenverschulden einer ganzen Politikerriege lassen sich logisch nachvollziehen. Den Kanzler ficht aber öffentliche und internationale Kritik nicht an. Da wo persönliche Erklärungen eben zur Führungsstärke gehören würde, begegnet der kritisch nachfragenden Journalistik nichtssagendes Grinsen. Schöne Bilder statt faktischer Begründung. Wer die Bilder und Reden des verstorbenen Ex-Kanzlers Schmidt im Sinne hat, kann aus dem Gegensatz zu Scholz nur mutmaßen, was Kanzlerschaft heute bedeuten würde. Einen Nato-Doppelbeschluß und die Installation von Pershings trugen derzeit viele junge Genossen nicht mit. Darunter auch jene, die heute in Ämtern gewählt sich nie ernsthaft mit den ethischen Fragen von Gewaltwillkür und Krieg auseinander gesetzt haben. Zuhause ist es halt gemütlich und für wirtschaftliche Gewinnoptimierung wurde jeder zweifelnde Ansatz beiseite geschoben. Die Generation der sozialdemokratischen Nachkriegstheoretiker waren konfrontiert mit der philosophischen Ansicht eines Karl Jaspers, zwar oft als bürgerlicher Oldenburger diskreditiert, aber an seinem Buch, „Die Atombombe und die Zukunft des Menschen“, kam kein Disputant vorbei. Ein Buch, das auch heute noch jedem zweifelnden Politiker empfohlen werden kann. Die von Jaspers aufgeworfenen Fragen sind offenbar zeitlos aktuell.
Der heute von jungen Sozialdemokraten als Vorbild herangezogene Willy Brandt musste sich bereits in jungen Jahren als Soldat des norwegischen Untergrundes gegen den Faschismus engagieren. Sein Berliner Hilferuf an die Alliierten stammt aber aus einer anderen Zeit und einem anderen Kontext. Brandt zunächst als Bürgermeister und später als Kanzler musste sich rückversichern. Von einem heutigen Kanzler in Deutschland wird aber von allen Alliierten Führungsstärke erwartet. Zur Führungsstärke gehört aber das klare und transparente argumentative Vertreten des einzuschlagenden Weges.
Nach dem Dilemma seiner bisherigen Verteidigungsministerin, fand der Rückgriff auf Boris Pistorius statt. Psychisch ein gegensätzlicher Personentyp, der bisher durch spontanes Anpacken und Bundeswehrerfahrung beschrieben wird. Seine Aufgabe war mit dem ersten Tag eine dreifache. Erstens das miserable Erscheinungsbild der Kanzlerschaft zu korrigieren, zweitens den miserablen Zustand der Bundeswehr zu kommunizieren und drittens das entstandene Misstrauen international und national anzugehen.
„Ich kenne kein Junktim“ war der erste Befreiungsschlag, womit der Kanzler aus der Schusslinie genommen werden sollte. Zurück auf Null, wir werden alles mit unseren Verbündeten besprechen.
Akt zwei, wir halten alles offen, zunächst schauen wir mal in die Reservatenkammer und zählen….
Eine Liste, die er nun präsentieren wollte, existiert peinlicherweise schon, der Spiegel konnte das belegen, möglicherweise die erste fakenews des neuen Verteidigungsministers. Könnte als Notlüge interpretiert werden, denn das Ergebnis des Kassensturzes ist mehr als blamabel. Sollte Pistorius in Kenntnis der Zahlen die bereits vertraulich seinen Partnern in Ramstein mitgeteilt haben, wovon auszugehen ist, gab es zwei Stellungnahmen, eine innere und eine vertröstende fürs Volk.
Nun steht Scholz international isoliert da und das Ausland will schwere Waffen, eben auch Leopard 2, an die Ukraine liefern. Ein schwieriger Stand für alle Parteisoldaten, die sich an der Umdeutung von Begriffen offenbaren müssen.
Derweil ist die Nachwuchsmannschaft der SPD mit ihrem Vorsitzenden auf Selbstfindungskurs. Dieser musste am 22. 1. im Deutschlandfunk das Dilemma eingestehen, ebenso wie die Tatsache, sich in der personalen Vergötterung der zuvor vertretenen Politikergeneration getäuscht zu haben. Gleichzeitig das Versagen der zurückgetretenen Verteidigungsministerein einer unerbittlich nachhakenden Presse anzulasten offenbart wiederum politisches Grundverständnis. In der Tat ist es die Aufgabe der Presse jeder Legendenbildung entgegenzuteten.
Heute erwartet das Ausland und die Verbündeten mit Recht eine erwachsenengemäße Entscheidungsfähigkeit. Hier findet der SPD-Nachwuchs leider keine prägenden Gestalten mehr. Es sei denn, in den Geschichtsbüchern.
Wer kann sich wählen lassen? Alle Beitragspflichtigen, somit schon mal alle Grundbesitzer, unabhängig von Parteizugehörigkeiten oder sonstigen Voraussetzungen können die verantwortungsvolle Mitwirkung bei der Deich- und Sielacht anstreben. Wir sprachen deshalb mit dem Geschäftsführer Meinhard Edzards:
Interview am 3. 1. 2023 (stk)
Amtliche Bekanntmachungen
Bekanntmachung der Ausschusswahlen der Deich- und Sielacht Harlingerland vom 02.01.2023
Bekanntmachung
Bei der am 1. Januar 2023 neu gegründeten Deich- und Sielacht Harlingerland sind für die Besetzung des Ausschusses Wahlen durchzuführen. Gemäß § 12 der Satzung in der Fassung vom 01.01.2023 werden die Termine zur Wahl der Ausschussmitglieder sowie deren Stellvertreter – wie folgt – festgesetzt:
Wahlbezirk Nr. 5
umfassend die Gemarkungen Arle, Menstede-Coldinne, Berumerfehn, Nenndorf,
Eversmeer
am Montag, den 16. Januar 2023, 9.30 Uhr, Gaststätte „Zur Post“,
Auricher Str. 7, 26556 Westerholt
Wahlbezirk Nr. 6
umfassend die Gemarkungen Schweindorf, Utarp-Schweindorf, Utarp, Westerholt
am Montag, den 16. Januar 2023, 14.30 Uhr, Gaststätte „Zur Post“,
Auricher Str. 7, 26556 Westerholt
Wahlbezirk Nr. 1
umfassend die Gemarkungen Westeraccum, Dornumergrode, Dornumersiel, Westeraccumersiel, Westerbur, Damsum, Fulkum
am Dienstag, den 17. Januar 2023, 9.30 Uhr, Vereinsheim KBV Westeraccum, Butenhusener Str. 13 a, 26553 Westeraccum
Wahlbezirk Nr. 4
umfassend die Gemarkungen Nesse, Dornum, Schwittersum, Roggenstede
am Dienstag, den 17. Januar 2023, 14.30 Uhr, Vereinsheim KBV Westeraccum, Butenhusener Str. 13a, 26553 Westeraccum
Wahlbezirk Nr. 2
umfassend die Gemarkungen Bensersiel, Esens, Sterbur, Ostbense, Utgast
am Mittwoch, den 18. Januar 2023, 9.30 Uhr, Gaststätte „Nordstern“,
An der L5 Nr. 1, 26427 Ostbense
Wahlbezirk Nr. 8
umfassend die Gemarkungen Dietrichsfeld, Langefeld, Plaggenburg, Middels-Osterloog, Ogenbargen, Middels-Westerloog
am Mittwoch, den 18. Januar 2023, 14.30 Uhr, „Landgasthof zur Post“,
Esenser Str. 299, 26607 Aurich-Ogenbargen
Wahlbezirk Nr. 7
umfassend die Germarkungen Holtgast, Neuschoo, Westochtersum, Ost-Ochtersum
am Donnerstag, den 19. Januar 2023, 9.30 Uhr, Vereinsheim KBV Ochtersum, Am Rendel 2, 26489 Ochtersum
Wahlbezirk Nr. 9
umfassend die Gemarkungen Thunum, Mamburg, Stedesdorf, Osteraccum
am Donnerstag, den 19. Januar 2023, 14.30 Uhr, Gaststätte „Zur Bahn“,
am Freitag, den 20. Januar 2023, 9.30 Uhr, Hotel „Residenz“,
Am Markt 13 – 15, 26409 Wittmund
Wahlbezirk Nr. 10
umfassend die Gemarkungen Seriem, Neuharlingersiel, Altharlingersiel, Werdum
am Montag, den 23. Januar 2023, 9.30 Uhr, „Burggaststätte“,
Edenserlooger Str. 33, 26427 Werdum
Wahlbezirk Nr. 3
umfassend die Gemarkungen Moorweg, Blomberg, Dunum, Brill
am Montag, den 23. Januar 2023, 14.30 Uhr, Schießstand Schützenverein
Blomberg e. V., Bentweg 6, 26487 Blomberg
In dem Wahlbezirk 2 sind 3 Ausschussmitglieder zu wählen, in den Wahlbezirken 4 und 5 ist jeweils 1 Ausschussmitglied zu wählen. In den übrigen Wahlbezirken sind jeweils 2 Ausschussmitglieder zu wählen. Jedes Ausschussmitglied hat einen Stellvertreter, der erst im Falle einer Verhinderung oder Ausscheiden des ordentlichen Mitgliedes tätig wird.
Die Verbandsmitglieder wählen die Ausschussmitglieder und deren Stellvertreter in getrennten Wahlgängen. In jedem der vorgenannten Wahlbezirke sind die jeweiligen Ausschussmitglieder sowie die gleiche Anzahl der Stellvertreter zu wählen. Wählbar zum Ausschussmitglied ist jedes geschäftsfähige Verbandsmitglied. Mitglieder des Verbandes sind die jeweiligen Eigentümer und Erbbauberechtigten der im Mitgliederverzeichnis aufgeführten Grundstücke und Anlagen.
Jedes Verbandsmitglied, das Beiträge an den Verband zu leisten hat, hat das Recht, selbst oder durch einen Vertreter mitzustimmen. Ein Mitglied kann höchstens zwei weitere Mitglieder vertreten, dabei jedoch niemals mehr als 25 % der Wahlbezirksfläche. Von den Vertretern kann durch den Verbandsvorsteher eine schriftliche Vollmacht verlangt werden.
Ausschussmitglieder können nicht gleichzeitig Vorstandsmitglieder sein.
Das Stimmrecht bestimmt sich nach dem Beitragsverhältnis der Verbandsmitglieder im Verbandsgebiet. Das Stimmrecht darf nur wahlbezirksweise ausgeübt werden. Ist eine Wählerliste aufgestellt, so sind die darin verzeichneten beitragspflichtigen Flächen maßgebend. Bei Mitgliedern, die mindestbeitragspflichtig sind, ergibt sich das Stimmrecht aus dem Flächenwert des Mindestbeitrages. Das Stimmverhältnis ist dem Beitragsverhältnis gleich.
Um das Grundeigentum streitende Personen sind stimmberechtigt. Sie und die gemeinschaftlichen Grundeigentümer können nur einheitlich stimmen; die an der Wahl Teilnehmenden haben die Stimmen aller.
Der Interimsausschussvorsitzende leitet die Wahl, bei seiner Verhinderung sein Stellvertreter. Die Mitgliederversammlung ist unabhängig von der Anzahl der Erschienenen beschlussfähig.
Nach Eröffnung der Wahlhandlung wird zunächst die Wahlberechtigung durch den Wahlleiter festgestellt. Alsdann werden aus der Mitte der Wahlberechtigten Wahlvorschläge gemacht. Sobald keine weiteren Vorschläge eingehen, erklärt der Wahlleiter die Vorschläge für festgestellt und führt die Wahlhandlung durch.
Gewählt wird, wenn kein Mitglied widerspricht, durch Zuruf oder Zeichen. Auf Verlangen eines Mitgliedes ist schriftlich zu wählen.
Gewählt ist, wer die Mehrheit der abgegebenen Stimmen erhält. Erhält im ersten Wahlgang niemand die Mehrheit, wird erneut gewählt. Bei erneuter Stimmengleichheit entscheidet das vom Leiter der Wahl zu ziehende Los.
Im Anschluss an die Wahlhandlungen erfolgt in den einzelnen Wahlbezirken eine Unterrichtung und Anhörung der Verbandsmitglieder über die Angelegenheiten des Verbandes.
Esens, den 02.01.2023 Deich- und Sielacht Harlingerland
2023 werden wir Sie weiterhin mit allem von Belang aus Ostfriesland und Dornum, weit über die Dorfhorizonte hinaus informieren. Als crisscross-media sind wir mit vielen Portalen im Netz vertreten und erreichen zigtausend Leser. Sie dürfen von uns auch weiterhin eine parteipolitisch unabhängige freie Journalistik erwarten. 2023 werden wir dieses Ortsportal weiter ausbauen und hoffen mit unseren neuen Angeboten Sie zu erreichen. Dank an alle MItwirkenden und Unterstützer, die sich seit Beginn unserer Seiten in Ostfriesland für offene und ungefilterte Information eingesetzt haben.
Bleiben Sie uns gewogen und wirken Sie mit an der neuen Form von Informationsaustausch mit dem Ziele größerer Transparenz auch in der kleinsten Dorfstruktur.
"Fühlen sich einzelne Menschen und ganze Gruppen dauerhaft ausgeschlossen und einsam, gerät auch das demokratische Miteinander in Gefahr."
AWO-Bundesvorsitzende Brigitte Döcker
64 überwiegend ältere Senioren der AWO Nesse haben in Dornum keinen festen Versammlungsraum. Siegfried Freese ist ein engagierter Mann, der sich für seine Gruppe auch öffentlich äußert. Hintergrund ist die Räumung der bisherigen Bleibe in 2020, als ein Neubau der Kita auf dem Plan stand. Zu jenem Zeitpunkt hat man nach Freeses Aussagen den älteren Leuten versprochen, im Neubau eine neue Bleibe zu bieten. Doch bis heute gibt es keinen Platz für die Gruppe. Siegfried Freese fühlt sich von der Gemeinde und dem Bürgermeister im Stich gelassen. Ein zwischenzeitliches Angebot gegen Miete sich im Kirchensaal zu treffen ist wegen der Kosten nicht annehmbar.
Wir sprachen mit Siegfried Freesen:
Siegfried Freesen am 30. 11. 2020 im Gespräch mit Hans-Joachim Steinsiek.
Großheides Bürgermeister Freddy Fischer hat keine Angst vor großen Tieren… (Titelbild seiner Facebookseite)
Der OOWV, Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband, bewirbt sich auf seinen Online-Portalen als „leistungsstarker“ Verband, bei dem u. a. die Abwasserentsorgung „in guten Händen“ liegt. Jüngste Gebührenanhebungen, nicht einheitlich für alle seine Gemeinden, sondern mit unterschiedlichen Sätzen je nach Gemeindelage, lassen nun aber Widerstände und generelle Zweifel an der wirtschaftlichen Führung des Verbandes aufkommen. „Teile und herrsche?“ als Motto für Preissteigerungen? Hinter der Hand erfährt man Zweifel bei Verbrauchern, ob denn der Verband nicht einen „Wasserkopf“ entwickele.
Großheides parteiloser Bürbermeister Freddy Fischer, verwaltungserfahrener Praktiker wirft sich ins Zeug und spricht Klartext. Dabei hält er sich nach einer grundlegenden Wirtschaftsprüfung des OOWV alle Optionen auf.
Wir sprachen mit ihm:
(Das Interview mit Freddy Fischer führte am 18. 11. 2022 Hans-Joachim Steinsiek, Dornum, Journalist)
Ortsbrandmeister Dietmar Helmers aus Neßmersiel ist entsetzt über einen Beschluß des Gemeinderates Dornum vom 3. 11. 2022, der die notwendigen Bedürfnisse der Freiwilligen Feuerwehr übergeht. Wir sprachen mit ihm …
Dietmar HelmersDietmar Helmers im Gespräch mit Hans-Joachim Steinsiek, Dornum (3. 11. 2022)
Titelbild: Feuerwehrleute bei der Gemeideratssitzung am 3. 11. 2022. (Larissa Siebold)
Eklat in Dornumer Ratssitzung. Die Mehrheit der Anwesenden verließ den Saal.
Eigentlich deuteten Expertise und Voraussagen in eine Lösung zur dezentralen Bauaktion für die Ortsfeuerwehren in Nesse und Neßmersiel. Doch es kam anders und hinterließ Betroffenheit. Die Ratsmehrheit der SPD in Dornum konnte keine Lösung im Sinne der betroffenen Ortswehren durchsetzen. Stattdessen kam es am 3. 11. 2022 in Neßmersiel, wo die monatliche Ratssitzung im „Sturmfrei“ stattfand, zum Eklat. Alle in Dienstbekleidung anwesenden Feuerwehrleute, die Mehrheit der Anwesenden überhaupt, verließen mit Unmutsäußerungen den Saal. Es blieben gerade noch sonstige Besucher, 17 an der Zahl, im Saal. Eine besorgte Bürgerin unter ihnen fragte dann auch sogleich öffentlich, ob in dieser Nacht noch die Sicherheit der Dorfbewohner gewährleistet sei, wenn alle Feuerwehrleute ihren Dienst quittieren würden. Eine berechtigte Sorge, denn die Motivation der Freiwilligen befindet sich nach der nun bindenden Entscheidung auf einem Nullpunkt.
Ein Antrag, ein gemeinsames Feuerwehrhaus für die Ortschaften Nesse und Neßmersiel zu bauen, fand eine Mehrheit und damit die Opposition der anwesenden Bürger, sowie des zuvor tagenden Ortsgemeinderates Neßmersiel, der sich für eine Doppellösung, also die Beibehaltung beider Standorte aussprach.
Nun ist der Widerstand der Ortsfeuerwehren gegeben und damit die Besorgnis, dass eines Tages Dornum ein neues Domizil für seine Feuerwehren besitzt, dass aber der notwenigen Anzahl von freiwilligen Feuerwehrleuten entbehrt.
Betretene Gesichter nach der Entscheidung ebenso bei den Mitgliedern der SPD Mehrheitsfraktion, die nun nach dem Dilemma Bürgerentscheid „Alte Dorfstraße“ in Neßmersiel wiederum glücklos vor ihren Bürgern steht.
Im Folgenden die zuvor auf der Gemeindeseite ausgewiesene Beschlussvorlage, die den ursprünglichen Sachverhalt beschreibt.
G e m e i n d e D o r n u mBeschlussvorlageNummer201/10/264819.10.2022Haupt-und OrdnungsamtBeratungsgegenstand:Neu-, Um-, Anbau eines Feuerwehrhauses für die Ortsfeuerwehr NeßmersielBeratungsfolgeTerminStatusVerwaltungsausschuss02.11.2022nichtöffentlich vorberatendOrtsrat Neßmersiel03.11.2022öffentlich vorberatendGemeinderat Dornum03.11.2022öffentlich beschließendSachdarstellung:Gemäß den Ausführungen im Feuerwehrbedarfsplan der Gemeinde Dornumvom 06.11.2017 besteht für das Feuerwehrhaus Neßmersiel Handlungsbedarf in Form eines An-, Um-oder Neubaus, da es bei weitem nicht mehr den gesetzlichen Vorschriften entspricht.Neben der Bildung einer Arbeitsgruppe, die sich aus Vertretern der Feuerwehr Neßmersiel, der Politik und der Verwaltung zusammengesetzt hat und den An-/ Umbau-am bestehenden Feuerwehrhaus in Neßmersiel empfiehlt, haben diverse Gespräche und Sitzungstermine in dieser Angelegenheit stattgefunden.U.a. wurden Kostenermittlungen für den An-, Umbau am bestehenden Feuerwehrhaus in Neßmersiel sowie die Kosten für ein Feuerwehrhaus in Nesse sowie ein gemeinsames Feuerwehrhaus für die Ortswehren Nesse und Neßmersiel von einem Fachbüro ermittelt. Diese betragen Stand 10.05.2022für den An-, Umbau am bestehenden Feuerwehrhaus in Neßmersiel ca. 900.000,–€, für ein Feuerwehrhaus in Nesse ca. 1.620.000,–€ sowie eingemeinsames Feuerwehrhaus Nesse und Neßmersiel ca. 2.305.000,–€. Grundstückskosten kämen bei einem Neubau für die Ortsfeuerwehr Nesse und für eingemeinsames Feuerwehrhaus Nesse und Neßmersiel noch hinzu.Am 06.10.2022 hat im Rathaus Dornum eine Gesprächsrunde mit der Politik, Feuerwehr und Verwaltung stattgefunden.Als Ergebnis dieser Gesprächsrunde bleibt festzuhalten, dass seitens der Politik ein gemeinsamer Neubau eines Feuerwehrhauses für die Ortsfeuerwehren Nesse und Neßmersiel favorisiert wird. Die 5 Ortsfeuerwehren haben sich ganz klar für getrennte Feuerwehrhäuser in den Ortschaften Nesse und Neßmsiel ausgesprochen, wobei der Umbau / Anbau in Neßmersiel oberste Priorität hat.Dieses G e m e i n d e D o r n u mBeschlussvorlageNummer201/10/264819.10.2022Haupt-und OrdnungsamtBeratungsgegenstand:Neu-, Um-, Anbau eines Feuerwehrhauses für die Ortsfeuerwehr NeßmersielBeratungsfolgeTerminStatusVerwaltungsausschuss02.11.2022nichtöffentlich vorberatendOrtsrat Neßmersiel03.11.2022öffentlich vorberatendGemeinderat Dornum03.11.2022öffentlich beschließendSachdarstellung:Gemäß den Ausführungen im Feuerwehrbedarfsplan der Gemeinde Dornumvom 06.11.2017 besteht für das Feuerwehrhaus Neßmersiel Handlungsbedarf in Form eines An-, Um-oder Neubaus, da es bei weitem nicht mehr den gesetzlichen Vorschriften entspricht.Neben der Bildung einer Arbeitsgruppe, die sich aus Vertretern der Feuerwehr Neßmersiel, der Politik und der Verwaltung zusammengesetzt hat und den An-/ Umbau-am bestehenden Feuerwehrhaus in Neßmersiel empfiehlt, haben diverse Gespräche und Sitzungstermine in dieser Angelegenheit stattgefunden.U.a. wurden Kostenermittlungen für den An-, Umbau am bestehenden Feuerwehrhaus in Neßmersiel sowie die Kosten für ein Feuerwehrhaus in Nesse sowie ein gemeinsames Feuerwehrhaus für die Ortswehren Nesse und Neßmersiel von einem Fachbüro ermittelt. Diese betragen Stand 10.05.2022für den An-, Umbau am bestehenden Feuerwehrhaus in Neßmersiel ca. 900.000,–€, für ein Feuerwehrhaus in Nesse ca. 1.620.000,–€ sowie eingemeinsames Feuerwehrhaus Nesse und Neßmersiel ca. 2.305.000,–€. Grundstückskosten kämen bei einem Neubau für die Ortsfeuerwehr Nesse und für eingemeinsames Feuerwehrhaus Nesse und Neßmersiel noch hinzu.Am 06.10.2022 hat im Rathaus Dornum eine Gesprächsrunde mit der Politik, Feuerwehr und Verwaltung stattgefunden.Als Ergebnis dieser Gesprächsrunde bleibt festzuhalten, dass seitens der Politik ein gemeinsamer Neubau eines Feuerwehrhauses für die Ortsfeuerwehren Nesse und Neßmersiel favorisiert wird. Die 5 Ortsfeuerwehren haben sich ganz klar für getrennte Feuerwehrhäuser in den Ortschaften Nesse und Neßmsiel ausgesprochen, wobei der Umbau / Anbau in Neßmersiel oberste Priorität hat.Dieses wurde in der jedem Ratsherren / jeder Ratsfrau vorliegenden E-Mail des Herrn Gemeindebrandmeisters Thorsten Siebels auch noch mal eindringlich zum Ausdruck gebracht. Dieses Ansinnen entspricht auch den Vorgaben des für die Gemeinde Dornum am 06.11.2017 aufgestellten Feuerwehrbedarfsplanes, welcher mehrheitlich vom Gemeinderat auch beschlossen wurde (8 Ja-Stimmen, 2 Nein-Stimmen,2 Enthaltungen).wurde in der jedem Ratsherren / jeder Ratsfrau vorliegenden E-Mail des Herrn Gemeindebrandmeisters Thorsten Siebels auch noch mal eindringlich zum Ausdruck gebracht. Dieses Ansinnen entspricht auch den Vorgaben des für die Gemeinde Dornum am 06.11.2017 aufgestellten Feuerwehrbedarfsplanes, welcher mehrheitlich vom Gemeinderat auch beschlossen wurde (8 Ja-Stimmen, 2 Nein-Stimmen,2 Enthaltungen).
Flüchtlinge, die zu erwartende Veränderung der Krankenhauslandschaft in Ostfriesland und wirtschaftlich bedingte Veränderungen des Stadtbildes, die küstennahe Kreisstadt sieht sich im gesellschaftlichen Wandel. Wir sprachen mit Horst Feddermann, parteiloser Bürgermeister der Stadt.
Das Interview mit Horst Feddermann fand am 13. 10. 2022 im Rathaus Aurich statt. Im Gespräch: Hans-Joachim Steinsiek, Dornum.
Herbe Verluste bei CDU und FDP und die wahrscheinliche Wiederauflage von Rot-Grün dürften auch in Berlin aufhorchen lassen. Niedersachsens Wahl macht den Atomausstieg leichter und dürfte die Diskussion über den Langzeit-Wiedereinstieg in diese gefahrvolle Technologie beenden. Mit Rot-Grün wird es für Niedersachsen nur die Option Erneuerbare Energien geben. Die CDU stürzt in eine Identitätskrise, denn die konventionelle Annahme, ein agrarischer Flächenstaat und Landwirtschaft seien der Humus für Christdemokratische Wählervoten gilt nicht mehr. Ähnlich ist das Befinden der Freien Demokraten, die sich vorwerfen lassen müssen nicht mehr den Mittelstand überzeugen zu können. Bleiben dann noch die ca. 11 Prozent für die AfD, die wohl das Sammelbecken für Unzufriedenheit gewesen sein dürfte. Von ihr und ihrem putinfreundlichem Auftreten ist die Mehrheit nicht überzeugt. Man darf getrost davon ausgehen, dass die etwa 11 Prozent von Wählern, die hier ihre Stimme eingesetzt haben, diese Gruppierung aus bloßem Trotz gegenüber dem Regierungshandeln in Berlin wählten. In praktisches Parlamentsgestalten lässt sich mit 11 Prozent wenig bewirken. Für die FDP ist Niedersachsen zu einem Wendepunkt geworden. Sie fürchtet zum Zeitpunkt dieses Kommentars um ihren Wiedereinzug in das Landesparlament.
Weil kann sich nun Zeit lassen, und im konkreten Fall Niedersachsen wird die Regierungsbildung durchaus etwas Zeit brauchen. Sehr schnell wird die Tagespolitik das Wahlkampfgeplänkel hinter sich lassen und sich den drängenden Problemen in der jetzigen Konfliktzeit zuwenden müssen. In CDU-Kreisen ist allerdings erstmal das Wundenlecken angesagt. Althusmann an der Spitze der CDU hat bereits seine Entscheidung getroffen. Er legte verbal seine Ämter bereits am Wahltag nieder.
Jeder Mensch kann helfen, wenn beim Herz-Kreislauf-Stillstand jede Sekunde zählt!
Zur Verbesserung der Überlebenschancen bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand führen die Landkreise Aurich, Leer und Wittmund im Bereich der Notfallrettung zum 01.01.2023 die Ersthelfer-App KATRETTER ein.
Eine Erprobung des Systems soll bereits im November und Dezember 2022 erfolgen
Wer sollte die KATRETTER-App nutzen und wie werde ich Ersthelfer?
Die App kann genutzt werden, wenn der/die Freiwillige ein Smartphone mit Android- oder iOS-System verwendet und sich im Bereich der drei Landkreise aufhält.
Zudem werden folgende Grundvoraussetzungen erwartet:
Ersthelfende sollen über 18 Jahre alt sein und eine medizinische Qualifikation besitzen (Medizinische Fachangestellte, Rettungsdienstliche Ausbildungen,
Ärzte/Ärztinnen, Pflegefachfrau/-mann (ehemals Krankenschwester/-pfleger und Altenpfleger/In)
Sie müssen sich zutrauen, lebensrettende Sofortmaßnahmen (insbesondere eine Wiederbelebung) durchzuführen.
Um als Ersthelfer über die App KATRETTER alarmiert werden zu können, müssen Sie im System registriert werden. Zur Kontaktaufnahme stehen die folgenden Ansprechpartner zur Verfügung. Wählen Sie den am ehesten für Sie Zutreffenden aus. Nach Übermittlung der erforderlichen Daten (Name, Vorname, eMail-Adresse, Handynummer) nimmt der jeweilige Ansprechpartner mit Ihnen Kontakt auf und klärt alles Nötige.
Welche Ziele sollen mit KATRETTER erreicht werden?
Bei der Rettung von Menschen zählt oft jede Minute. Wenn freiwillige Helferinnen und Helfer in der direkten Nähe des Notfallortes alarmiert werden, können diese noch schneller am Notfallort sein als die professionellen Rettungskräfte der Notfallrettung in den ostfriesischen Landkreisen.
Durch frühzeitiges Eintreffen Ersthelfender beginnt eine Herzdruckmassage bereits in den ersten Minuten nach Bekanntwerden des Notfalls.
So können die Überlebenschancen nach einem Herzstillstand deutlich verbessert und Spätfolgen vermindert werden.
Wie wird das KATRETTER-System in der Notfallrettung eingesetzt?
In Notfällen wie dem Herz-Kreislauf-Stillstand werden zukünftig durch die Kooperative Regionalleitstelle Ostfriesland (KRLO) sofort Einsatzmittel der Notfallrettung (Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeug) alarmiert. Zeitgleich wird mit Hilfe der Ersthelfer-App KATRETTER sofort nach Freiwilligen in der Nähe des Notfallortes gesucht und diese um Hilfe auf ihrem Smartphone angefragt.
Einsätze zu denen ein Ersthelfer hinzualarmiert wird können beispielsweise sein:
Herz-Kreislauf-Stillstand
plötzlicher Herztod
Bewusstlosigkeit
Wie werden Ersthelfende benachrichtigt?
Über die Benachrichtigung von Helferinnen und Helfern entscheidet das KATRETTER-System anonym nach der Nähe zum Einsatzort. Sobald freiwillig Helfende die Übernahme eines Einsatzes in der KATRETTER-App bestätigt haben, werden die relevanten Informationen zum Einsatz direkt auf deren Smartphones übertragen und angezeigt. Das KATRETTER-System versucht möglichst drei Helfende zur Durchführung einer lebensrettenden Herzdruckmassage in der direkten Umgebung zu finden, damit diese sich gegenseitig unterstützen können.
Sind Ersthelfende versichert?
Ja. Ersthelfende stehen unter dem Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung. Auf Nachfrage können wir weitere Informationen hierzu bereitstellen.
In Aurich ist, wir berichteten, ein hochmodernes Bestrahlungsgerät installiert worden. Dabei stellt sich die Frage nach dem derzeitigen Stand der Tumorbehandlung. Wann ist eine chemische Behandlung, wann die Bestrahlung indiziert. Wir sprachen hierüber mit dem leitenden Mediziner des Auricher Versorgung Zentrums, Dr. Nasser Fahami
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Dr. Nasser Fahami im Gespräch mit Hans-Joachim Steinsiek, 23. 9. 2022, Aurich
Das Medizinische Versorgungszentrum Aurich-Norden kann mit einem der modernsten Behandlungsgeräte in der Onkologie aufwarten. Das sogenannte „Cyberknife“, das mit ca. 81 Tonnen Blei abgeschirmt ist, erlaubt eine extrem präzise Bestrahlung von Tumoren, selbst unter der Eigenbewegung des Patienten. Seit ca. 16 Jahren gibt es derartige Geräte, die allerdings in ihrer Entwicklung stets Fortschritte boten. Das Auricher Gerät wurde mit 3,8 Millionen Euro öffentlich bezuschusst und es sei ein Glücksfall bei der Standortauswahl anderen Bewerberstädten zuvor gekommen zu sein.
Nun sind schon etwa 40 Patienten hier in Aurich behandelt worden. Nach Vordiagnostik und Tumorkonzilium kann im MVZ die zumeist ambulante Behandlung durchgeführt werden. Das Gerät kann dabei jede Eigenbewegung des Patienten und seiner Organe so ausgleichen, dass ein präzises Bestrahlen und Abtöten der Tumorzellen möglich wird. Dabei ist das Umgebungsgewebe weniger als bei herkömmlicher Bestrahlung belastet und volumenmäßig kleiner.
Rechts die kleinere Bestrahlungsfläche bei bisherigen Verfahrensweisen
Noch kann sich aber nicht jeder Patient auf die schonendere Behandlung freuen. Die etwa 5000 bis 20000 Euro werden noch nicht von allen Kassen übernommen. Man sei in intensiven Gesprächen mit verschiedenen Kassen und habe bisher einige Rahmenvereinbarungen schließen können. Gleichwohl sei man bemüht für jeden Patienten Wege zu finden. Um auch weiterhin das Gerät auf dem neuesten Stand zu halten, hat man Wartungsverträge geschlossen, die auch Erweiterungen bei Neuentwicklungen einbeziehen.
Dr. Nasser Fahimi und Mitarbeiter des MVZ in Aurich
Dr. Nasser Fahami, leitender Facharzt für Strahlentherapie hofft auf eine Entwicklung seines Standortes mit Forschungsaufträgen, denn die neuen technischen Entwicklungen ermöglichen Behandlungsansätze, die der Tumorbehandlung neue Horizonte bieten.
Eine Dornumerin verspürte am letzten Sonntag Schmerzen in einem Auge, dumpfen Kopfschmerz und bemerkte eine plötzliche Sehstörung mit „Verschattungen“. Ein Zustand, der sicherlich von jedem als beängstigend wahrgenommen wird. Anlaß genug nach direkter ärztlicher Begutachtung zu suchen, denn auch jeder Arzt wird bestätigen müssen, daß sich hinter den Symptomen eine Reihe von akuten Erkrankungsbildern verstecken können, die der unmittelbaren ärztlichen Abklärung bedürfen. Nicht so einfach in Ostfriesland, wie sich bald herausstellte. Die Dame hatte bisher noch keinen Augenarzt in der Region besucht und Telefonanrufe bei niedergelassen Ärzten endeten mit Hinweisen auf den Folgetag zumeist auf Anrufbeantwortern. Augenärzte fanden sich auch nicht bei den zunächst angesprochenen Krankenhäusern der Umgebung, immerhin dort der Hinweis auf die „116117“ wo man wohl Informationen erlangen könne. Doch hier gab es dann eine herbe Enttäuschung. Nach einer eingehenden Befragung zur Abklärung, ob es sich überhaupt um einen dringenden Notfall handele, durchgeführt durch eine Bürokraft mit vorliegendem Fragbogen…“können sie den Schmerz auf einer Skala von 1- 10 bestimmen“ und ähnlich pauschalen Fragen, kam der „Rat“ der Dame. Man möge doch mal im Internet „googeln“ ob sich ein Augenarzt fände, den man telefonisch direkt ansprechen solle.. Eine Rückfrage, was das nächstgelegene Krankenhaus mit einer Augenabteilung sei, brachte die Telefonisten am anderen Ende aus der Fassung. Man könne ja selber mal „rumtelefonieren“, sie sei ja nicht ortskundig.
Diese Erfahrung führte dann zur letzten Idee, gleich die „112“ anzurufen. Dort hatte der wachführende Feuerwehrmann jedenfalls das richtige Gespür und stellte fest, daß das nächste Krankenhaus mit einem Augenarzt in Oldenburg liegt. Über eine Stunde Fahrzeit, in unserem konkreten Fall durch den bereiten Ehemann direkt angetreten. In der Oldenburger Pius-Klinik fand sich dann ein Augenarzt zur einleitenden Behandlung des Notfalls. Hier erfuhr die Patientin dann auch durch den Aufnahmearzt, daß die Augenärztliche Vereinigung eine Notfallpraxis vorhalten muss. „116117“ konnte dies jedenfalls nicht ermitteln und war für diesen Fall nichts als eine Zeitverschwendung. Nun interessant in diesem Kontext auch, daß der Entlassungsbericht den Zustand der Patientin als „Notfall“ dokumentiert. Nur so wird sich nun wohl für die angeordneten Nachkontrollen ein niedergelassener Augenarzt sich nicht auf seinen übervollen Terminkalender berufen können.
In Deutschland dürfen nur zwei Berufe legal Diagnosen im Bereich der Medizin stellen. Heilpraktiker und Ärzte. Letztere auch rechtlich auf der Basis des Gesetz über die berufsmäßige Ausübung der Heilkunde ohne Bestallung (Heilpraktikergesetz), § 1. Dort heißt es im § 1 Absatz 2: „Ausübung der Heilkunde im Sinne dieses Gesetzes ist jede berufs- oder gewerbsmäßig vorgenommene Tätigkeit zur Feststellung, Heilung oder Linderung von Krankheiten, Leiden oder Körperschäden bei Menschen, auch wenn sie im Dienste von anderen ausgeübt wird.“
Also eine Diagnose, am Telefon per Fragekatalog um die Dringlichkeit und Behandlungsnotwendigkeit durch eine Hilfskraft per Telefon festzustellen, ggf. die richtigen Erstmaßnahmen einzuleiten, dürften nicht unter diese gesetzliche Norm fallen. Eine Gegebenheit, die in Anbetracht des Ärztemangels in Ostfriesland sicherlich politische Beachtung finden sollte. Der vorliegende Fall führt zur Erkenntnis, dass direkte Krankenhausnachfrage und ggf. die „112“ zielführendere Schritte als die Beanspruchen der ahnungslosen 116117 sein kann. Der Terminus „Gefahr für die Volksgesundheit“ entstammt übrigens auch dem normgebenden Heilpraktikergesetz, wo der hier erfahrene Sachverhalt wohl unter dem Terminus ausgeschlossen werden soll.
Zum Auftakt des Jubiläumsjahres veranstaltet das MK&G am Sonntag, den 8. Januar 2023 von 10 bis 18 Uhr einen großen Aktionstag für die ganze Familie.
Die Sesamstraße wird 50! Zum Auftakt des Jubiläumsjahrs veranstaltet das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G) am Sonntag, den 8. Januar 2023 einen großen Aktionstag – auf den Tag genau 50 Jahre nach der deutschen Erstausstrahlung der legendären Fernsehsendung. Sesamstraße ist eine Ko-Produktion von NDR und Sesame Workshop. Von 10 bis 18 Uhr lädt das Museum ein, den runden Geburtstag mit einem vielfältigen Programm für die ganze Familie zu feiern. Die Stars der Sesamstraße Ernie und Bert begrüßen die Besucher*innen, sie beantworten Fragen und verschenken Autogrammkarten. Die beliebte Serienfigur Elmo ist ebenfalls zu Gast. In Knet- und Bastelworkshops sowie einer Malstation können Sesamstraßenfans selbst kreativ werden. Entspannen kann man sich mit einem ausgewählten Filmprogramm aus 50 Jahren Sendungsgeschichte. Beim Podiumsgespräch „Being Samson“ erzählen zwei Samson-Darsteller über Glücksmomente und Herausforderungen ihres Berufs. Und natürlich gibt es eine große Geburtstagstorte – so lange der Vorrat reicht!
AUSSTELLUNG IM MK&G Der Aktionstag ist ein Vorgeschmack auf die große Jubiläumsausstellung „Sesamstraße. 50 Jahre Wer, Wie, Was!“ die am 7. Mai 2023 eröffnet. Die in Kooperation mit dem NDR entstandene Ausstellung blickt hinter die Kulissen und richtet erstmals den Fokus auf die Gestaltung und handwerkliche Produktion der Sendung. Die Schau fragt danach, wie die Puppen, Kulissen, Kostüme, Requisiten und Musikstücke entwickelt werden und wer die kreativen Köpfe und geschickten Hände hinter den fantasievollen Figuren, Animationen und Schauplätzen sind. (7. Mai 2023 bis 7. Januar 2024)
PROGRAMM AKTIONSTAG ZUM GEBURTSTAG Sonntag, 8. Januar 2023, 10–18 Uhr
Ganztags Begrüßung durch Walking Acts Ernie und Bert (Foyer, EG) Malstation (Freiraum, EG) Sesamstraße-Filmprogramm (Spiegelsaal, EG)
Susi Schraube: Bastelworkshop Die Erfinderin Susi Schraube findet immer eine Lösung – egal für welches Alltagsproblem. Inspiriert von den Animationsfilmen über das kesse Mädchen mit Brille und Latzhose bauen die Teilnehmer*innen mit Draht, Holz, Papier und Knete kreative Schöpfungen. Betreut wird der Workshop von Cecile Noldus, der Künstlerin, die Susi Schraube gestaltet hat. Für Kinder ab 8 Jahren, ca. 1,5 Stunden, max. 15 Personen Gebühr: 3 Euro Ort: Vermittlungsräume, UG Treffpunkt: Rotunde / Haupttreppenhaus, EG Uhrzeiten: 11 Uhr, 14 Uhr, 16 Uhr Anmeldung erforderlich unter tickets.mkg-hamburg.de
Plonsters: Fimo-Workshop Die drei chaotischen Knetmännchen können sich in alles verwandeln, sie hecken immer was aus und bringen vor allem Spaß! Gemeinsam mit dem Künstler Marlin van Soest können die Teilnehmer*innen ihre eigenen kleinen Monster lebendig werden lassen und im Anschluss mit nach Hause nehmen. Für Kinder ab 6 Jahren, ca. 1 Stunde, max. 8 Personen Gebühr: 3 Euro Ort: Workshopräume, UG Treffpunkt: Rotunde / Haupttreppenhaus, EG Uhrzeiten: 11 Uhr, 13 Uhr, 15 Uhr, 16 Uhr Anmeldung erforderlich unter tickets.mkg-hamburg.de
Puppenaufführung: Ernie und Bert on Stage Wer kennt sie nicht: Ernie und Bert sind untrennbare Freunde! Im MK&G blödeln sie gemeinsam für das Publikum, beantworten Fragen und verteilen Autogrammkarten. Ort: Vestibül, UG Uhrzeiten: 11 Uhr, 13 Uhr, 15 Uhr
Meet & Greet mit Elmo! Ort: Vestibül, UG Uhrzeiten: 12 Uhr, 14 Uhr
Podiumsgespräch: Being Samson Zwei Samson-Darsteller sind im Gespräch mit dem Moderator Julian Schlichting über ihre Erfahrungen, den lebensgroßen Bären zu spielen. Peter Röders war ab 1978 der erste Samson-Spieler, Klaus Esch verkörpert die Figur seit 1992. Ort: Vestibül, UG Uhrzeit: 16 Uhr
INFORMATION ZUM BESUCH Ein Ticket entspricht dem regulären Museumseintritt, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt. Die Workshops sind vorab online und verbindlich für 3 Euro buchbar. Die Teilnahme ist begrenzt. Es werden Foto und Filmaufnahmen gemacht. Für Kinderwagen können nur sehr eingeschränkt Stellplätze angeboten werden.
Unser besonderer Dank für die großzügige Unterstützung an diesem Tag gilt der Bäckerei/Konditorei von Allwörden sowie Living Puppets/Matthies Spielprodukte GmbH & Co. KG.
Die Ausstellung wird gefördert durch den Ausstellungsfonds der Freien und Hansestadt Hamburg sowie der Hubertus Wald Stiftung und entsteht in Zusammenarbeit mit dem NDR.
Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg Steintorplatz, 20099 Hamburg
Seit kurzem ist die neue Sonderausstellung „Winterwege – Eisvergnügen. Auf Kufen durch Ostfriesland“ im Ostfriesischen Teemuseum Norden zu besichtigen. Schon während der Eröffnungsveranstaltung am 18. November sorgte der Blick auf die „Breinermoorer“ und viele weitere Schlittschuhe bei den Gästen für Gesprächsstoff. Erinnerungen an eisige Winter in denen das „Schöfeln“ auf den zugefrorenen Seen und Gräben wie selbstverständlich dazu gehörte wurden ausgetauscht. Die Exponate für diese Ausstellung hat der Emder Erwin Daniel zur Verfügung gestellt. Auf seinen Reisen durch Deutschland und etlichen Ländern hat der leidenschaftliche Schlittschuhsammler unzählige Stücke erworben und seine Sammlung stetig vergrößert. Einige seiner Schätze werden nun in dieser Sonderausstellung präsentiert.
Die Themen der Ausstellung reichen von der Kulturgeschichte über die Herstellung von Schlittschuhen und dem Wasserwegenetz in Ostfriesland bis hin zum Klimawandel. So sind nicht nur Schlittschuhe aus unterschiedlichen Zeiten und aus den verschiedensten Ländern zu sehen, sondern auch Skulpturen aus Porzellan, Plakate, Fotografien und Gemälde. An Medienstationen können die Besucherinnen und Besucher in altem und modernem Film- und Fotomaterial stöbern. So geht es dort etwa um die Herstellung der berühmten ostfriesischen Schlittschuhe, die „Breinermoorer“, den Eiswinter 1978/79 oder das Schöfeln auf zugefrorenen Gewässern in Ostfriesland. Ein Blick wird auch auf die Klimadaten der letzten Jahre geworfen, denn die milden Winter lassen das Laufen auf dem Eis heute kaum noch zu. Zudem können sich kleine und große Besucher daran versuchen Winterklänge zu erraten. Und beim Suchen im winterlichen Wimmelbild haben die Kleinsten ihren Spaß und können noch so manches Detail in einer Winterlandschaft entdecken.
Die Ausstellung wurde gefördert durch die Sparkassenstiftung Aurich-Norden, die Bürgerstiftung Norden, die Ostfriesische Landschaft und den Freundeskreis des Museums. Sie ist bis zum 22. Februar im Ostfriesischen Teemuseum Norden, Am Markt 36 zu sehen. Die Öffnungszeiten sind mittwochs und samstags von 11 bis 16 Uhr. In den Weihnachtsferien ist das Museum vom 26.12.2022 bis zum 04.01.2023 täglich von 11 bis 16 Uhr geöffnet.