Standortwahl, Verkehr und Artenschutz waren Thema
LKA/Aurich.Im Rahmen des Raumordnungsverfahrens „Zentralklinikum Georgsheil“ fand am Montag der Erörterungstermin statt, in dem – entsprechend den Anforderungen des Niedersächsischen Raumordnungsgesetzes – die Anregungen und Bedenken der durch das Vorhaben in ihren Belangen berührten Träger öffentlicher Belange, Naturschutzverbände und Vereinigungen mit diesen erörtert wurden. An dem Termin in der „Alten Schmiede“ in Middels nahmen neben den Vertreterinnen und Vertretern der Kreisverwaltung, des Vorhabenträgers und des seitens des Vorhabenträgers beauftragten Planungsbüros insgesamt 15 Personen teil.
Nachdem Kreis-Baudezernent Eiko Ahten und Judith Vogel als Leiterin des Amtes für Bauordnung, Planung und Naturschutz Ziel und Ablauf des Verfahrens erläutert hatten, stellte Projektleiterin Andrea Janssen von der Trägergesellschaft Kliniken Aurich-Emden-Norden GmbH das vom Landkreis Aurich und der Stadt Emden gemeinsam in Uthwerdum geplante Vorhaben Zentralklinikum noch einmal vor.
Neben den regionalen Naturschutzverbänden hatte vor allem die Stadt Aurich Einwände zu dem Vorhaben. Dabei war vor allem die Standortwahl in Zweifel gezogen worden.
Vor diesem Hintergrund ging Georg Seibert vom LandschaftsArchitekturbüro von Luckwald ausführlich auf die für die Standortwahl zu beachtenden Kritierien und die Prüfung möglicher Alternativen ein. Hierbei habe sich der Standort Uthwerdum als „sehr günstig“ für das Zentralklinikum erwiesen, fasste Seibert zusammen. Ziele der Raumordnung stünden dieser Standortwahl nicht entgegen. Auch würden die Städte Aurich und Norden in ihrer Funktion als Mittelzentren durch den Bau in der Gemeinde Südbrookmerland nicht beeinträchtigt.
Auch eine mögliche Steigerung des Verkehrsaufkommens auf der Bundesstraße 210 durch die Zentralklinik war im Rahmen der Einwendungen angeführt worden. Eine solche Mehrbelastung erschwere die Erreichbarkeit des Krankenhauses und könne zu Verzögerungen bei Rettungseinsätzen führen, befürchten die Einwender. Planer Seibert entgegnete dieser Annahme, indem er auf die für Einsatzfahrzeuge geltenden Sonderrechte verwies. Für sie sei eine schnelle Erreichbarkeit der Zentralklinik auf jeden Fall gewährleistet.
Durch die geplante Verlegung des Zentralen Omnibusbahnhofes auf das Klinikgelände werde das neue Krankenhaus auch in den ÖPNV-Hauptbusverkehr eingebunden. Zudem sei vom Landkreis eine Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Bahnstrecke Aurich-Emden beabsichtigt.
Weitere Themen der Erörterung waren der Hochwasserschutz sowie die Binnenlandentwässerung, die in der Region vor dem Hintergrund des Klimawandels und seiner Auswirkungen zunehmend schwieriger wird. Projekte wie „KLEVER“ oder der Nachfolger „KLEVER Risk“, an denen auch der Landkreis Aurich beteiligt ist, widmen sich dieser Problematik. Für den auf einer erhöhten Warft gelegenen Klinikneubau sehen aber Projektleiterin Janssen noch Planer Seibert ein Risiko. Durch eine Verbesserung der Vorflut solle die Situation weiter optimiert werden.
Im Ergebnis mündet das Raumordnungsverfahren in eine Landesplanerische Feststellung, auch die in dem Erörterungstermin vorgebrachten Erkenntnisse werden in diese integriert.