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Kriminalromane

„Todes Container im Wattenmeer“ (17)

Kommissar Berger – Mord in Norden

von Lutz Müller

ein Küstenkrimi – Folge 17

Während Konsti den großen hässlichen Kopf des Knurrhahns abtrennte und den Fischbauch mit einem scharfen Messer aufschnitt, entnahm er mit seinen nicht geraden feinen Fingern eines 1,90m großen Mannes,

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die Eingeweide heraus. Er schnitt mit geübten Handgriff an der Gräte vom Schwanz zum Hals des Fisches entlang und erhielt damit ein herrliches Filet. Trotz der großen Konzentration auf seine Kochkunst, musste er an seinen Fall denken. Die Bilder in seinem Kopf ließen ihn nicht los. Die toten Kinder und Frauen in dem Container im Watt. Er melierte das so gewonnene Fischfilet und legte beide Teile auf der Hautseite auf die heiße Pfanne in die er vorher etwas Olivenöl und Rosmarinzweige getan hatte. So ließ er den Fisch, unter Beobachtung    kross braten. Konsti passte den Augenblick ab, bis die Haut Farbe hatte und das Innere des Fisches noch glasig war.

Nun ruhten die Filets im Ofen bei 60 Grad Celsius. Renate hatte in der Zwischenzeit das Gemüse gewaschen und geputzt. Sie hatte die Kartoffeln mit der Schale bereits gekocht und schwenkte sie nun in der

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heißen Pfanne in Rosarien Butter, bis die Schallen glänzten. Die Gemüsebeilage krönte der frische Nordseequeller, er schmeckte leicht salzig und roch nach Meerwasser. Serviert wurde der    vorher gesalzene Fisch von Renate auf einem großen flachen hellgrünen Teller, drapiert auf dem Gemüsebeet und übergossen mit der heißen Rosmarin Butter. Daneben rundeten die Kartöffelchen das Arrangement auf dem Teller ab. Es war ein einfaches, aber geniales Geschmackserlebnis, was sich die beiden Kommissare da zubereitet hatten. Sie tranken dazu einen Weißwein aus dem Elsaß. Auf die Nachspeise verzichteten beide Köche und tranken lieber einen Espresso und dazu einen Wachholderschnaps. Sie kamen aber nicht umhin, über den Fall zu sprechen, der in seine entscheidende Aufklärungsphase getreten war. Da drängten sich auch die Gedanken an ihre Freundin und Kollegin Maren auf, würde

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Sie wieder so wie früher sein? Ihre kleine clevere und profihafte Ostfriesin?

Interpol hatte Erfolg und meldete die Gefangennahme des gesuchten Kutter Kapitäns, er wurde in Riga verhaftet und vernommen. Er gab zu die Fahrten mit den Flüchtlingen durchgeführt zu haben, aber nichts vom Drogenschmuggel gewusst zu haben. Sein Auftraggeber war Müller und der Abnehmer in Norddeich Friedrich Hagen. Mehr konnte, oder wollte er nicht zugeben, er hatte Angst ebenfalls ermordet zu werden. Es gab wohl noch wenigstens zwei andere Köpfe in Norden die über Allen im Netzwerk standen. Diese waren, laut dem Kapitän, Teil der Russenmafia. Der Container ging bei der Havarie mit dem Containerschiff über Bord, er hätte nichts mehr für die 40 Flüchtlinge tun können, versuchte sich der Scheißkerl heraus zureden, so berichtete der Kollege aus Riga.

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Auf die Frage, warum er bei so hohen Seegang und der Havarie nicht sofort den Container geöffnet hätte, antwortete er, die Flüchtlinge waren schon Tod bevor der Container über Bord ging. Es war eine saubere Entsorgung, über Funk, von Müller so angeordnet worden.

Alle Indizien wiesen auf die beiden Russinnen hin! Aber der wichtigste Zeuge, Hans Müller war noch auf der Flucht und nicht auffindbar. Die beiden Frauen wurden rund um die Uhr observiert, aber sie verhielten sich unauffällig in ihrem Haus auf. Sollten sie doch noch andere, den Kommissaren nicht bekannte Helfer haben, die im Hafen von Norddeich die neue Flüchtlingsfracht übernehmen konnten? Dies und andere Fragen stellte sich Berger, als er einen Anruf auf seinem Handy bekam.

„ Es tut sich was bei den beiden Damen!“ hörte Berger die Stimme von Renate.

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„Was passiert gerade? Sag was ist los, rede schon!“antwortete er und schnaubte dabei durch seine Nasenlöcher wie ein Pferd. „Hey, beruhige dich mein Liebster, sonst bekommst du Herzklabastern! Die sind in ihr Auto gestiegen und fahren jetzt gerade in die Richtung nach Norddeich.“ „Sind sie alleine im Wagen? „Ja! Sie fahren einen dunkelblauen Van, der hat Platz für 8 Personen.“ „Damit könnten sie aber nicht alle Flüchtlinge aufnehmen, konstatierte Berger.“    „Du hast recht, sie müssen noch andere Fahrzeuge mit Helfern haben!“ „ Habt ihr den Anleger auch vom Wasser aus gesichert und werden die Zufahrtsstraßen gesperrt?“ „Alles paletti, mein großer Organisator!“ Berger reagierte verärgert und antwortete: „Konzentriert euch auf die Aktion und versiebt es nicht wieder!“Renate beendete wütend das Gespräch und ließ Berger am Handy allein, nur ein Piep Ton war für ihn noch hörbar. Berger starrte auf sein Handy, auf

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dem Display war Renates Gesicht zusehen. Sie schaute ihn an, mit ihren großen Mandelförmigen Augen, er konnte ihr einfach nicht böse sein.

Der Frachter tuckerte langsam am Kai entlang zum Anlegeplatz im Hafen.

Währenddessen gab es ein konspiratives Gespräch zwischen einem Kreistagsabgeordneten und einem Bauunternehmer aus dem Kreis Aurich. Die beiden Herren der sogenannten „besseren Gesellschaft,    sie befürchteten, das ihr unappetitliches Geschäft auffliegen würde und die Russen, um sich zu retten, sie an die Polizei verraten würden. Die beiden Herren waren die eigentlichen Profiteure des organisierten Menschenhandels, der Drogenhandel war das Ding der Russenmafia. Also mussten sie Abwegen, abzuhauen und alles verlieren, oder abzuwarten ob die Russen dicht hielten und sie unbehelligt blieben.

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„Wir sind seit 6 Uhr morgens im Marschenland unterwegs. Auch mit Spürhunden. Hauptwachmeister Jansen knallte verärgert den „Kurier auf den Tisch des Einsatzwagens des „MEK“. Die halbe Stadt ist auf den Beinen und spielt Kriminalpolizei, sie haben Suchtrupps zusammengestellt und kommen uns bei unserer Suche in die Quere. Die Zeitung schreibt auf der Titelseite, dass die Polizei überfordert wäre, sie suchten nun schon seit    2 Tage, ohne Erfolg, nach dem flüchtigen Verbrecher. Nun sollen wir auch noch den Hafen in Norddeich abriegeln und die Zufahrtsstraßen kontrollieren. Wir sind damit wirklich personell überfordert.“ Der anwesende Kollege vom „MEK“ nickte zustimmend, aber nicht wirklich interessiert und Jansen war mit seinem Groll alleine gelassen. Da kam die Nachricht, dass ein Suchtrupp der Bürger den flüchtigen Verbrecher gesehen hatte und ihn in einer Scheune verschwinden gesehen hatten.

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Sie hatten die Scheune umstellt und warteten nun auf die Einsatzkräfte der Polizei. Jansen, der den Einsatz zu leiten hatte endschied sofort zu handeln. Er zog einige Polizisten vom Hafen ab und beorderte sie zu dieser Scheune wo der gesuchte Verbrecher sich verschanzt haben sollte. Eine verhängnisvolle Entscheidung, wie sich bald herausstellen sollte.

Die beiden „feinen Herren“ bekamen eine Nachricht auf ihrem Handy: „Fracht läuft ein, können nur 8 Einheiten abtransportieren, kommt und übernehmt sofort die restliche Ladung! Sonst platzt das Geschäft!“ „Jetzt ziehen die blöden Weiber uns mit hinein, in den Schlamassel. Wollen wir das riskieren, jetzt wo alles auf dem Spiel steht und wir mit denen auffliegen könnten und nur weil die versagt haben?“Polterte der Bauunternehmer und spuckte vor Wut seinen Schleim vor die Füße seines Komplizen.

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Dieser schüttelte den Kopf und erwiderte: „Bestimmt nicht mit mir, darauf kannst Du einen „Lassen“! „ Also abhauen! Sofort!

Der Frachter hatte nun den Anleger im Hafen erreicht und der Steuermann manövrierte das Schiff zum Anlegen zielgenau an die Poller. Eine „SMS“ klopfte plötzlich auf dem Handy des Kreistagsabgeordneten an: „Ihr Ärsche, ihr kommt jetzt sofort zum Anleger, oder ihr fliegt mit uns auf!“ Nun fuhren die beiden Komplizen doch noch mit ihrem VW Bus zum Hafen.

Der Frachter wurde fachmännisch an den Pollern vertäut und ein Steg zum entladen übergelegt. Davor wartete schon der dunkelblaue Van der Russinnen, die Frauen saßen aber noch im Wagen und warteten wohl auf die beiden Komplizen mit ihrem Bus. Der ließ auch nicht lange auf sich warten.

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Und wo waren Berger und Renate? Die beiden Kommissare hielten sich im Hintergrund auf, in einem Einsatzwagen, der mit Bildschirmen der Überwachungskameras ausgestattet war. Sie beobachteten das Geschehen am Anleger und waren mit den Einsatzkräften über Funk verbunden. Es lief bis zu diesem Augenblick alles nach Plan ab. Zum ersten Mal wurden die Flüchtlinge am helllichten Tage vom Frachter entladen, die Frauen hatten sich vorher davon überzeugt, dass der Anlegeplatz Menschenleer war und auch sonst kein Schiff entladen wurde. Es musste schnell gehen ohne Zeitverzögerung, weil die Polizei ihnen auf den Fersen sein könnte. Es lief auch reibungslos, die Frauen wurden im Van der Russinnen untergebracht und die Männer und Kinder stiegen in dem Bus ein. Nun fuhr nur der Bus los und verließ das Hafengelände in Richtung Umgehungsstraße, die wurde von der Polizei abgesperrt und

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der Bus wurde gestoppt und von Einsatzwagen der Polizei eingekesselt. Die Fahrt war für die beiden Ganoven und ihre Fracht damit ohne Blutvergießen beendet.

Alles konzentrierte sich auf den Bus , die andere Ausfahrt zum Kai der Fähre nach Norderney war damit für die Frauen mit ihrem Van offen, denn der Hauptwachtmeister Jansen hatte die Einsatzkräfte dort abgezogen, um den Einsatz bei der Scheune    durch zuführen. Der Van konnte so entkommen ohne das die Einsatzkräfte einschreiten konnten. Er fuhr in Richtung Innenstadt zur Norddeicher Straße.

Auf der Flucht entledigten sich die Russinnen der acht Frauen, sie hielten auf einer Straße am Deich an und warfen die verschreckten Frauen aus dem Van. Es war bereits der Sonnenuntergang über dem Wattenmeer zu beobachten aber die Ruhe und Einzigartigkeit der Landschaft konnten

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die 8 Frauen auf ihrem Fußmarsch am Deich entlang nicht würdigen. Aber sie erkannten, dass sie in Freiheit und Sicherheit waren, Frei in Deutschland, sicher vor den verbrecherischen Ausbeutern. Aber wie lange?

Die Fahndung lief nach den Frauen und dem Van auf Hochtouren. Es war für die Kommissare wieder ein halbes Desaster,

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aber eben ein weiterer Fehler des Einsatzgruppenleiters. Mit der Freiheit war es für die 8 Flüchtlingsfrauen relativ schnell vorbei. Eine Polizeistreife entdeckte die Frauen auf der sonst Menschenleerten Straße am Deich und lies sie von einem herbei gerufenen    Mannschaftswagen abtransportieren. Der Van blieb verschwunden.

Der Einsatz bei der Scheune war eine Fehlmeldung, die scheinbar von den Ganoven gesteuert war. Die Polizeikräfte mussten ohne Ergebnis wieder abziehen.

Nun fehlten den Kommissaren nicht nur der flüchtige Hans Müller, sondern auch noch die Hauptverdächtigen, die beiden russischen Frauen.

Der Van ohne die beiden Frauen wurde hinter Emden Richtung Leer gefunden. Aber den Fahndern waren die Russinnen wieder entwischt.

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Berger zog den Kragen seiner Wetterjacke hoch. Er hasste es immer die falsche Kleidung angezogen zu haben. Nur weil in den Nachrichten gutes Sonnenwetter angesagt wurde, aber ohne den Hinweis, dass das Wetter an der Küste stündlich wechselte. Die beiden Bergers hatten den Vorgang am Hafen an den Monitoren des Einsatzwagens mit verfolgt und waren nun ausgestiegen um durchzuatmen und den Kopf frei zu bekommen. Renate wusste wie sie ihren Konsti jetzt ansprechen musste. „Wir haben nur eine Chance, wir müssen die beiden „feinen Herren“ zum Reden bringen, sie müssen die drei flüchtigen Ganoven verraten und gegen sie aussagen!“ Berger schaute immer noch seinen Blick, starr auf das Meer gerichtet, als er antwortete: „Der Müller kommt mit der Verletzung nicht weit, den finden wir Früher oder Später irgendwo in einer Scheune liegend, vielleicht auch Tod. Aber der Kopf

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des Syndikates in Deutschland wird uns wohl entwischen und die werden weitermachen, irgendwo, mit irgendeinem Ganoven an der Küste.“

Hans Müller wurde von einem Bauer in seinem Kuhstall gefunden und er wurde ins Klinikum nach Emden gebracht, dort verstarb er an einer Sepsis. Die flüchtigen Russinnen waren wahrscheinlich über Holland und Belgien nach Russland geflüchtet und dort untergetaucht.

Die kleine rothaarige Kommissarin Maren aus Aurich erholte sich von ihren Schussverletzungen und konnte nach einer Reha in Bad Zwischenahn, wieder ihren Dienst auf dem Kommissariat in Aurich aufnehmen.    Die    gemeinsame Torfkahnfahrt holten die drei Freunde anschließend nach.

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Zum Inhalt:

Ein Container wird im Watt vor Norddeich angespült. Beim öffnen des Containers werden 40 tote Flüchtlinge gefunden, erstickt oder ertrunken.

Nach der Obduktion werden in den Därmen und Mägen kleine Päckchen mit Drogen gefunden. Bei den Leichen lag ein Tagebuch, es könnte Aufschluss über den Hintergrund des Geschehens liefern.

Die in Norden Urlaub machenden Kommissare Konstantin Berger und seine Frau Renate vom LKA Hannover ermitteln mit der Kommissarin Maren Poken aus Aurich gemeinsam in diesen Mordfällen. Es gibt Anhaltspunkte, dass die Containerfracht für Norden bestimmt war und die Ermittlungen führen die Kommissare zu einem Täterkreis in der Norder Gesellschaft.

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Ein Notar scheint der Kopf der Bande zu sein, im Laufe der Handlung aber wird er als    Informant des Staatsschutzes geoutet. Es geschehen im Laufe der Ermittlungen weitere Morde, die die Kommissare Stück für Stück in den inneren Zirkel der Bande führen.

Die Bande arbeitet mit einem Kapitän eines litauischen Frachters zusammen. Der den Menschenhandel mit dem Drogenschmuggel verbindet. Was dann die Kommissare, nach der Entdeckung der Leichen im Container auf die richtige Spur führt. Es gibt also noch andere Verbindungen in Norden und Ostfriesland die in diesen Geschäften involviert sind. In der Nordsee havariert zur gleichen Zeit ein Containerschiff mit einem Frachter und verliert über dreihundert Container, steht das im Zusammenhang mit

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dem Flüchtlingscontainer? Berger geht eine Spur in Norden nach. Er beschattet einen, von dem    Polizisten Jansen aus Norden, auffällig gewordenen Mann    am Hafen. Ein Mann mit einem auffälligen Boxergesicht    er stößt dabei auf einen Kreis von Verbrechern der übelsten Sorte, die sogenannte „feine Gesellschaft“. Ein Mordanschlag auf den Notar geht schief und der Notar wird von der Polizei befreit. Er wird von den Kommissaren gedrängt sich als Lockvogel zur Verfügung zu stellen. Die wollen ihn als Köder benutzen umso an die Hintermänner zu kommen. Aber das Unternehmen endet in einem Fiasko für die Kommissare und dem Notar.

Die Ermittlungen bringen die Kommissarin aus Aurich in Lebensgefahr und Sie wird durch das beherzte Eingreifen von Berger und Renate gerettet. Aber die Hintermänner sind keine Männer, sondern zwei Frauen

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aus Norden. Die terroristischen Strukturen werden aufgedeckt und in Norden und Ostfriesland zerstört, aber die Drahtzieher des „IS“ Staates in Syrien können nicht vernichtet werden.

tt. Er melierte das so gewonnene Fischfilet und legte beide Teile auf der Hautseite auf die heiße Pfanne in die er vorher etwas Olivenöl und Rosmarinzweige getan hatte. So ließ er den Fisch, unter Beobachtung    kross braten. Konsti passte den Augenblick ab, bis die Haut Farbe hatte und das Innere des Fisches noch glasig war.

Nun ruhten die Filets im Ofen bei 60 Grad Celsius. Renate hatte in der Zwischenzeit das Gemüse gewaschen und geputzt. Sie hatte die Kartoffeln mit der Schale bereits gekocht und schwenkte sie nun in der

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heißen Pfanne in Rosarien Butter, bis die Schallen glänzten. Die Gemüsebeilage krönte der frische Nordseequeller, er schmeckte leicht salzig und roch nach Meerwasser. Serviert wurde der    vorher gesalzene Fisch von Renate auf einem großen flachen hellgrünen Teller, drapiert auf dem Gemüsebeet und übergossen mit der heißen Rosmarin Butter. Daneben rundeten die Kartöffelchen das Arrangement auf dem Teller ab. Es war ein einfaches, aber geniales Geschmackserlebnis, was sich die beiden Kommissare da zubereitet hatten. Sie tranken dazu einen Weißwein aus dem Elsaß. Auf die Nachspeise verzichteten beide Köche und tranken lieber einen Espresso und dazu einen Wachholderschnaps. Sie kamen aber nicht umhin, über den Fall zu sprechen, der in seine entscheidende Aufklärungsphase getreten war. Da drängten sich auch die Gedanken an ihre Freundin und Kollegin Maren auf, würde

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Sie wieder so wie früher sein? Ihre kleine clevere und profihafte Ostfriesin?

Interpol hatte Erfolg und meldete die Gefangennahme des gesuchten Kutter Kapitäns, er wurde in Riga verhaftet und vernommen. Er gab zu die Fahrten mit den Flüchtlingen durchgeführt zu haben, aber nichts vom Drogenschmuggel gewusst zu haben. Sein Auftraggeber war Müller und der Abnehmer in Norddeich Friedrich Hagen. Mehr konnte, oder wollte er nicht zugeben, er hatte Angst ebenfalls ermordet zu werden. Es gab wohl noch wenigstens zwei andere Köpfe in Norden die über Allen im Netzwerk standen. Diese waren, laut dem Kapitän, Teil der Russenmafia. Der Container ging bei der Havarie mit dem Containerschiff über Bord, er hätte nichts mehr für die 40 Flüchtlinge tun können, versuchte sich der Scheißkerl heraus zureden, so berichtete der Kollege aus Riga.

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Auf die Frage, warum er bei so hohen Seegang und der Havarie nicht sofort den Container geöffnet hätte, antwortete er, die Flüchtlinge waren schon Tod bevor der Container über Bord ging. Es war eine saubere Entsorgung, über Funk, von Müller so angeordnet worden.

Alle Indizien wiesen auf die beiden Russinnen hin! Aber der wichtigste Zeuge, Hans Müller war noch auf der Flucht und nicht auffindbar. Die beiden Frauen wurden rund um die Uhr observiert, aber sie verhielten sich unauffällig in ihrem Haus auf. Sollten sie doch noch andere, den Kommissaren nicht bekannte Helfer haben, die im Hafen von Norddeich die neue Flüchtlingsfracht übernehmen konnten? Dies und andere Fragen stellte sich Berger, als er einen Anruf auf seinem Handy bekam.

„ Es tut sich was bei den beiden Damen!“ hörte Berger die Stimme von Renate.

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„Was passiert gerade? Sag was ist los, rede schon!“antwortete er und schnaubte dabei durch seine Nasenlöcher wie ein Pferd. „Hey, beruhige dich mein Liebster, sonst bekommst du Herzklabastern! Die sind in ihr Auto gestiegen und fahren jetzt gerade in die Richtung nach Norddeich.“ „Sind sie alleine im Wagen? „Ja! Sie fahren einen dunkelblauen Van, der hat Platz für 8 Personen.“ „Damit könnten sie aber nicht alle Flüchtlinge aufnehmen, konstatierte Berger.“    „Du hast recht, sie müssen noch andere Fahrzeuge mit Helfern haben!“ „ Habt ihr den Anleger auch vom Wasser aus gesichert und werden die Zufahrtsstraßen gesperrt?“ „Alles paletti, mein großer Organisator!“ Berger reagierte verärgert und antwortete: „Konzentriert euch auf die Aktion und versiebt es nicht wieder!“Renate beendete wütend das Gespräch und ließ Berger am Handy allein, nur ein Piep Ton war für ihn noch hörbar. Berger starrte auf sein Handy, auf

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dem Display war Renates Gesicht zusehen. Sie schaute ihn an, mit ihren großen Mandelförmigen Augen, er konnte ihr einfach nicht böse sein.

Der Frachter tuckerte langsam am Kai entlang zum Anlegeplatz im Hafen.

Währenddessen gab es ein konspiratives Gespräch zwischen einem Kreistagsabgeordneten und einem Bauunternehmer aus dem Kreis Aurich. Die beiden Herren der sogenannten „besseren Gesellschaft,    sie befürchteten, das ihr unappetitliches Geschäft auffliegen würde und die Russen, um sich zu retten, sie an die Polizei verraten würden. Die beiden Herren waren die eigentlichen Profiteure des organisierten Menschenhandels, der Drogenhandel war das Ding der Russenmafia. Also mussten sie Abwegen, abzuhauen und alles verlieren, oder abzuwarten ob die Russen dicht hielten und sie unbehelligt blieben.

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„Wir sind seit 6 Uhr morgens im Marschenland unterwegs. Auch mit Spürhunden. Hauptwachmeister Jansen knallte verärgert den „Kurier auf den Tisch des Einsatzwagens des „MEK“. Die halbe Stadt ist auf den Beinen und spielt Kriminalpolizei, sie haben Suchtrupps zusammengestellt und kommen uns bei unserer Suche in die Quere. Die Zeitung schreibt auf der Titelseite, dass die Polizei überfordert wäre, sie suchten nun schon seit    2 Tage, ohne Erfolg, nach dem flüchtigen Verbrecher. Nun sollen wir auch noch den Hafen in Norddeich abriegeln und die Zufahrtsstraßen kontrollieren. Wir sind damit wirklich personell überfordert.“ Der anwesende Kollege vom „MEK“ nickte zustimmend, aber nicht wirklich interessiert und Jansen war mit seinem Groll alleine gelassen. Da kam die Nachricht, dass ein Suchtrupp der Bürger den flüchtigen Verbrecher gesehen hatte und ihn in einer Scheune verschwinden gesehen hatten.

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Sie hatten die Scheune umstellt und warteten nun auf die Einsatzkräfte der Polizei. Jansen, der den Einsatz zu leiten hatte endschied sofort zu handeln. Er zog einige Polizisten vom Hafen ab und beorderte sie zu dieser Scheune wo der gesuchte Verbrecher sich verschanzt haben sollte. Eine verhängnisvolle Entscheidung, wie sich bald herausstellen sollte.

Die beiden „feinen Herren“ bekamen eine Nachricht auf ihrem Handy: „Fracht läuft ein, können nur 8 Einheiten abtransportieren, kommt und übernehmt sofort die restliche Ladung! Sonst platzt das Geschäft!“ „Jetzt ziehen die blöden Weiber uns mit hinein, in den Schlamassel. Wollen wir das riskieren, jetzt wo alles auf dem Spiel steht und wir mit denen auffliegen könnten und nur weil die versagt haben?“Polterte der Bauunternehmer und spuckte vor Wut seinen Schleim vor die Füße seines Komplizen.

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Dieser schüttelte den Kopf und erwiderte: „Bestimmt nicht mit mir, darauf kannst Du einen „Lassen“! „ Also abhauen! Sofort!

Der Frachter hatte nun den Anleger im Hafen erreicht und der Steuermann manövrierte das Schiff zum Anlegen zielgenau an die Poller. Eine „SMS“ klopfte plötzlich auf dem Handy des Kreistagsabgeordneten an: „Ihr Ärsche, ihr kommt jetzt sofort zum Anleger, oder ihr fliegt mit uns auf!“ Nun fuhren die beiden Komplizen doch noch mit ihrem VW Bus zum Hafen.

Der Frachter wurde fachmännisch an den Pollern vertäut und ein Steg zum entladen übergelegt. Davor wartete schon der dunkelblaue Van der Russinnen, die Frauen saßen aber noch im Wagen und warteten wohl auf die beiden Komplizen mit ihrem Bus. Der ließ auch nicht lange auf sich warten.

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Und wo waren Berger und Renate? Die beiden Kommissare hielten sich im Hintergrund auf, in einem Einsatzwagen, der mit Bildschirmen der Überwachungskameras ausgestattet war. Sie beobachteten das Geschehen am Anleger und waren mit den Einsatzkräften über Funk verbunden. Es lief bis zu diesem Augenblick alles nach Plan ab. Zum ersten Mal wurden die Flüchtlinge am helllichten Tage vom Frachter entladen, die Frauen hatten sich vorher davon überzeugt, dass der Anlegeplatz Menschenleer war und auch sonst kein Schiff entladen wurde. Es musste schnell gehen ohne Zeitverzögerung, weil die Polizei ihnen auf den Fersen sein könnte. Es lief auch reibungslos, die Frauen wurden im Van der Russinnen untergebracht und die Männer und Kinder stiegen in dem Bus ein. Nun fuhr nur der Bus los und verließ das Hafengelände in Richtung Umgehungsstraße, die wurde von der Polizei abgesperrt und

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der Bus wurde gestoppt und von Einsatzwagen der Polizei eingekesselt. Die Fahrt war für die beiden Ganoven und ihre Fracht damit ohne Blutvergießen beendet.

Alles konzentrierte sich auf den Bus , die andere Ausfahrt zum Kai der Fähre nach Norderney war damit für die Frauen mit ihrem Van offen, denn der Hauptwachtmeister Jansen hatte die Einsatzkräfte dort abgezogen, um den Einsatz bei der Scheune    durch zuführen. Der Van konnte so entkommen ohne das die Einsatzkräfte einschreiten konnten. Er fuhr in Richtung Innenstadt zur Norddeicher Straße.

Auf der Flucht entledigten sich die Russinnen der acht Frauen, sie hielten auf einer Straße am Deich an und warfen die verschreckten Frauen aus dem Van. Es war bereits der Sonnenuntergang über dem Wattenmeer zu beobachten aber die Ruhe und Einzigartigkeit der Landschaft konnten

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die 8 Frauen auf ihrem Fußmarsch am Deich entlang nicht würdigen. Aber sie erkannten, dass sie in Freiheit und Sicherheit waren, Frei in Deutschland, sicher vor den verbrecherischen Ausbeutern. Aber wie lange?

Die Fahndung lief nach den Frauen und dem Van auf Hochtouren. Es war für die Kommissare wieder ein halbes Desaster,

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aber eben ein weiterer Fehler des Einsatzgruppenleiters. Mit der Freiheit war es für die 8 Flüchtlingsfrauen relativ schnell vorbei. Eine Polizeistreife entdeckte die Frauen auf der sonst Menschenleerten Straße am Deich und lies sie von einem herbei gerufenen    Mannschaftswagen abtransportieren. Der Van blieb verschwunden.

Der Einsatz bei der Scheune war eine Fehlmeldung, die scheinbar von den Ganoven gesteuert war. Die Polizeikräfte mussten ohne Ergebnis wieder abziehen.

Nun fehlten den Kommissaren nicht nur der flüchtige Hans Müller, sondern auch noch die Hauptverdächtigen, die beiden russischen Frauen.

Der Van ohne die beiden Frauen wurde hinter Emden Richtung Leer gefunden. Aber den Fahndern waren die Russinnen wieder entwischt.

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Berger zog den Kragen seiner Wetterjacke hoch. Er hasste es immer die falsche Kleidung angezogen zu haben. Nur weil in den Nachrichten gutes Sonnenwetter angesagt wurde, aber ohne den Hinweis, dass das Wetter an der Küste stündlich wechselte. Die beiden Bergers hatten den Vorgang am Hafen an den Monitoren des Einsatzwagens mit verfolgt und waren nun ausgestiegen um durchzuatmen und den Kopf frei zu bekommen. Renate wusste wie sie ihren Konsti jetzt ansprechen musste. „Wir haben nur eine Chance, wir müssen die beiden „feinen Herren“ zum Reden bringen, sie müssen die drei flüchtigen Ganoven verraten und gegen sie aussagen!“ Berger schaute immer noch seinen Blick, starr auf das Meer gerichtet, als er antwortete: „Der Müller kommt mit der Verletzung nicht weit, den finden wir Früher oder Später irgendwo in einer Scheune liegend, vielleicht auch Tod. Aber der Kopf

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des Syndikates in Deutschland wird uns wohl entwischen und die werden weitermachen, irgendwo, mit irgendeinem Ganoven an der Küste.“

Hans Müller wurde von einem Bauer in seinem Kuhstall gefunden und er wurde ins Klinikum nach Emden gebracht, dort verstarb er an einer Sepsis. Die flüchtigen Russinnen waren wahrscheinlich über Holland und Belgien nach Russland geflüchtet und dort untergetaucht.

Die kleine rothaarige Kommissarin Maren aus Aurich erholte sich von ihren Schussverletzungen und konnte nach einer Reha in Bad Zwischenahn, wieder ihren Dienst auf dem Kommissariat in Aurich aufnehmen.    Die    gemeinsame Torfkahnfahrt holten die drei Freunde anschließend nach.

ENDE

Die Folgen des gesamten Romans erschienen hier und über die Fb-Gruppe Dornumer Nachrichten. Sie sind alle unter fresenspegel.de auch weiterhin nachzulesen.

Der Autor dieses Kriminalromans, Lutz Müller lebt in Norden.

Abdruck und unberechtigtes Teilen sind nicht gestattet und führen zu rechtlichen Konsequenzen. Alle Rechte beim Autor.

Wir bedanken uns bei dem Autor und hoffen auch 2024 wieder von ihm berichten zu können.

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Kriminalromane Literatur

„Todes Container im Wattenmeer“ (16)

Kommissar Berger – Mord in Norden

von Lutz Müller

ein Küstenkrimi – Folge 16

Berger und Renate wurden auf Ihren Weg zum Hof, von den Einsatzkräften überholt.

„Hoffentlich macht das MEK nicht zu viel Lärm und verpatz uns den Überraschungszugriff!“ sprach Renate leise zu Konsti, der machte kein glückliches Gesicht. Sie näherten sich dem Gulfhof von Hinten und parkten neben einem Einsatzwagen des MEK. Die Einsatzkräfte, mit Sturmgewehren bewaffnet hatten das Gehöft bereits umstellt und kommunizierten über Kopfhörer miteinander, sodass auch die Kommissare mithören konnten. „Keiner greift ohne mein Befehl ein!“ flüsterte Berger in sein Headset und schlich sich am Haus entlang zur Vorderseite, von wo er Einblick auf die Terrasse

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hatte. Dort sah er den Vater von Maren und Müller an einem Tisch sitzend und dann Maren plötzlich auf die beiden Männer winkend zugehend. „Verdammt was macht Sie da ohne Deckung?“ Ging es Berger durch den Kopf! Er informierte sofort Renate und das Einsatzkommando hörte mit. Dann ging leider alles sehr schnell, Hans Müller entdeckte an Marens Hüfte den Halfter mit der Dienstwaffe und reagierte blitzschnell, er zog seine Waffe aus seiner Jackentasche und hielt sie Vater Poken an den Kopf. Maren zog ebenfalls Ihre Waffe und richtete sie auf Müller, ein Patt war entstanden, aber zum Nachteil von Maren.

„Wenn Sie jetzt langsam Ihre Waffe auf den Boden legen und zu mir herüber schieben, geht das Ganze gut für Ihren Vater aus, ansonsten stirbt Ihr Vater und vielleicht auch ich, aber das ist mir egal!“ In Maren stieg Wut über Ihr unprofessionelles Handeln auf

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und Angst um Ihren Vater. Da stand ein kaltblütiger mehrfacher Mörder vor Ihr und bedrohte Ihren Vater. Geiselschutz geht vor Eigenschutz, lief der innere Film bei Maren ab, Sie konnte nur so entscheiden, Sie musste Ihre Waffe fallen lassen und sie dem Verbrecher überlassen. Das tat Sie dann auch, ganz langsam ging Maren in die Hocke und mit ausgestreckten Armen legte Sie Ihre Dienstwaffe auf den Boden und schob sie mit dem rechten Fuß herüber zu Müller. Der nahm die Waffe schnell an sich und bedrohte nun auch Maren und ließ beide, Maren und Ihren Vater, flach auf dem Bauch und vor sich auf den Boden legen. Es gab nichts Entwürdigendes als diese Situation für einen Kommissar im Einsatz.

In der Zwischenzeit hatte Berger und Renate das Geschehen beobachten können. Sie wussten nun, dass sie mit einer Geiselnahme zu rechnen hatten, wenn nicht sogar mit

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zwei weiteren Toten und eine davon wäre Maren.

Aber nichts von dem geschah, der Leiter der Einsatzkräfte hatte    einen guten Schusswinkel von einem seiner Scharfschützen gemeldet bekommen und glaubte nun eingreifen zu müssen und er gab den finalen Schuss frei auf Hans Müller. Der Schuss fiel, traf aber, weil sich Müller gerade umdrehte, nur die linke Schulter von Müller. Der schoss reflexartig und traf Vater Popken, der sich gerade aufgerichtet hatte, in den Kopf, der fiel wie von einem Blitz getroffen zur Seite und blieb regungslos am Boden liegen. Maren schrie verzweifelt nach Ihren Vater und sprang nun auf und stürzte sich auf Müller, der nun seinen Schmerz in der Schulter voll zu spüren bekam. Sie versuchte Hans Müller die Waffe aus der Hand zu drehen. Dabei löste sich ein weiterer Schuss und traf Maren in Ihren Unterleib. Sie schrie und sackte in

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sich zusammen und fiel dann nach vorne fallend auf den Boden. Müller rannte ins Haus und das MEK rückte nun auf das Gebäude vor, Renate und Berger erholten sich schnell von Ihrer Schock starre und liefen mit gezückter Dienstwaffe, sichernd auf Maren und Ihren Vater auf der Terrasse zu. Berger schrie in sein ungeliebtes Handy:

„Hier Berger, schnell einen Rettungshubschrauber zum Gulfhof der Popkens, zwei Schwerverletzte mit Schusswunden!“

Der Staatsanwalt schwieg lange, so lange hatte er noch nie geschwiegen. Er saß in seinem gepolsterten Ledersessel hinter seinem etwas in die Jahre gekommenen Mahagonischreibtisch. Draußen war es bereits dunkel. Sie standen aufgereiht vor dem Staatsanwalt, wie Schulkinder. Berger, Renate und der Leiter des MEK. Sie schauten bedrückt zu Boden. Es war eine bedrückende Stille im Raum, alle warteten auf ein Donnerwetter.

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Normalerweise hätte Berger sich in so einer Situation anders verhalten. Er hätte in der Offensive die beste Verteidigung gesehen. Aber er hatte gute Gründe sich zurückzuhalten. Das schlechte Gewissen plagte alle drei Beamten, sie hatten sich alle falsch verhalten und das Leben von Maren und Ihrem Vater aufs Spiel gesetzt. Aber da war auch das Fehlverhalten von der Kollegin Maren, die ohne Rückendeckung die Situation herbeigeführt hatte. Maren lag im künstlichen Koma auf der Intensivstation und Ihr Vater hatte großes Glück im Unglück, er bekam nur einen Streifschuss an seiner Schläfe ab und viel in Ummacht.

Er lag nun im selben Krankenhaus in Norden und fragte ständig nach seiner Tochter. Die Furcht der drei Beamten vor den Fragen des Staatsanwaltes, die er gleich stellen würde, wie konnten vier so erfahrende Beamte so versagen und so unprofessionell

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Handeln? Nichts von dem geschah. Der Staatsanwalt fragte stattdessen. „ Was ist der Stand der Dinge? Was macht die Suche nach dem flüchtigen Hans Müller?“ Berger räusperte sich. Er knetete seine Hände, während er berichtete. „Die Fahndung ist auf ganz Deutschland und Europaweit ausgeweitet. Wir vermuten er versucht über Skandinavien nach Russland zukommen. Die russischen Grenzbehörden sind informiert und es ist auch in Russland eine Landesweite Fahndung nach Hans Müller ausgeschrieben worden.“ Alle schauten nun auf den Staatsanwalt und warteten auf seine Reaktion. Die lies auf sich warten. Dann sprach Er Renate direkt an: „Was gedenken Sie zu tun Frau Hauptkommissarin? Was passiert mit den beiden Russinnen und sind Sie bei der Auslieferung der Männer weitergekommen?“ Das Gespräch nahm einen anderen Verlauf, aber auch keinen Besseren. Renate schluckte

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und zwang sich ruhig zu bleiben und sachlich zu antworten:

„Wir haben ohne Hans Müller, nur Indizien und keine lebende Zeugen. Wenn wir innerhalb der nächsten 8 Stunden, dem Untersuchungsrichter, keine Beweise vorlegen können, wird er die Freilassung der Frauen anordnen.“ Der Staatsanwalt stand nun auf und umkreiste die drei Beamten, wie eine Beute und blieb vor Berger stehen und schaute gespannt in sein Gesicht. „Berger, was machen wir nun, was ist Ihr professioneller Vorschlag zur weiteren Vorgehensweise? Sind Sie sicher, dass Sie und Ihre Truppe das Geschehen noch im Griff haben? Kann ich mich auf sie Alle verlassen?“ Er musterte Berger und wartete auf dessen Antwort. Die kam mit fester Stimme und festen Blick auf    die Augen seines Gegenüber gerichtet. „Wir haben uns unprofessionell verhalten, aber in der Sache liegen wir

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Richtig! Wir wollen das nicht beschönigen, aber wir wollen nun unsere ganze Aufmerksamkeit auf den Fall lenken. Wir brauchen die Aussagen der in Russland inhaftierten Männer und wir sollten sie gegen die Frauen ausspielen. Wenn die russische Polizei uns ein Beweis liefern könnte, dass die Frauen hier in Deutschland der Kopf der Bande sind, würde das für eine Anklage reichen und wir hätten Zeit die Beweise für die Morde zu erbringen. Nun sah Berger eine Chance den Staatsanwalt von einer bundesweiten Rasterfahndung zu überzeugen. „Wir sollten alle öffentliche Plätze Videotechnisch auswerten und überwachen. Müller muss sich im öffentlichen Raum bewegen, das geht gar nicht anders!“ Der Staatsanwalt fixierte Berger und überlegte einen langen Moment, dann kam Seine    Zustimmung. Berger veranlasste, dass alle Krankenhäuser und Arztpraxen informiert wurden, denn Hans Müller musste seine

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Schusswunde von einem Arzt behandeln lassen.

Renate besuchte Maren im Krankenhaus und kam gerade in der Intensivstation an, als die Ärzte Ihr mitteilten, dass Maren soeben aus dem Koma zurückgehholt wurde und aufgewacht ist. Ihr Gesicht veränderte sich schlagartig. Eben noch drückten der Besuch bei Maren im Krankenhaus, ihre Mimik und die gesamte Körpersprache negative Gedanken aus und nun diese freudige Nachricht. Eine Achterbahn der Gefühle machte Renate in diesem Augenblick durch. „Was heißt das für Maren, Herr Doktor?

Renate schaute den Arzt mit flehendem Blick an. Der Arzt drückte Renate bei der Verabschiedung fest die Hände und sagte: „Wenn Sie die nächsten 24 Stunden stabil bleibt, hat Sie es überstanden und kann genesen!“

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Die Nachricht von Marens Zustand verbreitete sich über das gesamte Kommissariat in Aurich. Die gute Nachricht hob die angeschlagene Stimmung unter den Kollegen. Alle wollten nun diesen Hans Müller finden und verhaften, damit Marens Einsatz und dessen fürchterlichen Folgen nicht umsonst gewesen waren. Die Jagd auf Hans Müller begann!

Berger parkte seinen Dienstwagen vor dem Kommissariat in Aurich neben einen Nobelschlitten der Spitzenklasse sehr eng ein. Das Radio war noch an und die 10 Uhr Nachrichten des NDR Niedersachen liefen gerade. Er hörte den Nachrichtensprecher nur im Hintergrund von den Ermittlungen im Fall „Todescontainer „laufen. Es würde die Sonderkommission des LKA Hannover, unter der Leitung von den Hauptkommissaren Berger nur schleppend vorankommen,

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die Ermittlungen würden noch immer nicht zu einer verwertbaren Spur führen!

Berger schäumte vor Wut und schaltete den Motor ab und drängelte sich fluchend aus seinem Auto, ohne einen Kratzer in der Tür des teuren Wagens neben sich zu hinterlassen. Er stolperte die Treppe hoch zum Eingang des Kommissariats. Ohne zu grüßen lief er an dem Staatsanwalt vorbei, der stutzte und rief Berger sehr forsch zu sich und fragte nach seiner Befindlichkeit? „Wollen Sie mir sagen, was mit Ihnen los ist?“ Berger hatte sich wieder unter Kontrolle und antwortete in gewohnter Berger Manier: „Wir sind diesem Hans Müller auf der Spur, kommen aber immer einen Schritt zu Spät, wir wissen aus den sozialen Netzwerken mit wem er kommuniziert und wo sie sich verabreden. Aber die Mistkerle sind schon Tod, oder untergetaucht, wie die beiden Ehemänner der Russinnen in Moskau.

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Wir kommen keinen Schritt näher an Müller heran! Wir haben im Kofferraum von Müller die verschnürte Leiche von Friedrich Hagen gefunden, damit haben wir Ihn wegen Mordes am Hacken, aber noch nicht wegen der anderen Schweinerein!“

“Was ergab die Videoauswertung?“

Hans Müller spürte den Schuss in seiner Schulter erst, als die Kommissarin Maren sich auf Ihn stürzte und sich die Kugel aus seiner Waffe löste und Maren traf. Er reagierte instinktiv, er rannte ins Haus und kletterte aus einem der hinteren Fenster und flüchtete durch den Gemüsegarten in die Richtung eines kleinen Wäldchens. Beim Laufen um sein Leben merkte er nicht wie bei jeder Bewegung Blut aus seiner Wunde heraus schoss. Er rannte. So schnell er konnte, ohne sich umzudrehen. Er keuchte, die Lunge brannte, dass Herz ebenso. Er gelangte an einen Graben, sprang und landete auf

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der abfallenden Böschung und im schleimigen Grün. Er spürte ein brennen an den Händen und in seinem Gesicht. Brennnesseln. Er kroch auf alle Vieren weiter, es roch nach nasser Erde und die Kleidung klebte an seinem Körper. Aber die Angst, dass alles vorbei sein würde, trieb Ihn weiter. Hinter sich blickend, erkannte er Blaulicht der Einsatzwagen und eine Menschenkette von Polizeibeamten die sich langsam auf Ihn zu bewegten. Er rannte und es fühlte sich für Ihn an, als wäre er kilometerweit gelaufen. Plötzlich tauchten    große eingeschweißte Heuballen vor ihm auf und er kletterte zwischen die aufgestapelten riesigen Ballen und er versteckte sich dort, er riss einen Ballen auf und zog das duftende Heu heraus und deckte sich damit zu. Er versuchte sich zu beruhigen und einzuschlafen. Die Polizeikette wurde wegen der plötzlich eintretenden Dunkelheit aufgelöst und die Suche abgebrochen.

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Aber die Kälte war plötzlich da. Er war wach und er spürte seine Finger und Zehen nicht mehr, die Arme und Beine schienen zu einem anderen Körper zu gehören. Er lauschte in die Dunkelheit und starrte in die Richtung wo er die Polizisten Kette zuletzt gesehen hatte. Nichts als Dunkelheit und Stille! Hans Müller richtete sich auf und versuchte aus dem Labyrinth der Heuballen heraus zukommen. Er rutschte ab und knickte mit dem Fuß um, ein höllischer Schmerz schoss durch seinen Körper und meldete sich in seinem Gehirn. Jetzt ist es aus, dachte er nun könnte er sich nicht mehr ohne fremde Hilfe fortbewegen. Seine Wunde blutete nicht mehr, war aber stark entzündet. Sein Kopf fühlte sich wie ein Heizofen an, er hatte Fieber.

Die Videoauswertungen von den öffentlichen Plätzen der angrenzenden Städte

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ergaben keinen Befund, Müller war entweder nicht dort, oder noch nicht bis dort hingekommen, berichtete Renate dem Staatsanwalt. Auch von den Arztpraxen und Krankenhäuser keine Meldung. Er schien wie vom Erdboden verschluckt. Es wurden nun Suchhunde eingesetzt und sie hatten Glück, sie konnten eine Spur aufnehmen, die führte die Beamten zu einem großen Haufen von Rundballen aus Heu. Blut klebte an einigen Ballen und ein Ballen war aufgerissen und diente Müller scheinbar als Versteck und Nachtlager. Es ging weiter in die Richtung Landstraße, aber die Blutspur endete am Heuballen.

Hans Fischer vom Staatsschutz meldete sich plötzlich wieder, er trat nach der missglückten Aktion beim Gulfhof nicht mehr in Erscheinung. Er berichtete von einem V-Mann aus der Drogenszene, das neue Ware mit Flüchtlingen auf dem Weg Richtung

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Ostfriesland sei. Der Schmuggler Ring an der Küste war also noch intakt. Die Nachricht elektrisierte die Kommissare, sie sahen eine Chance das Frachtschiff bis zum Bestimmungsort zu überwachen und dann die Verteilung zu observieren und die Hintermänner oder Frauen auffliegen zulassen.

Der Staatsanwalt rief Berger und Renate zu sich ins Büro.

Er saß hinter seinem Schreibtisch, als ob er Anklage erheben wollte. Seine Mimik verriet nichts Gutes.

Er räusperte sich und wies den Kommissaren die freien Stühle vor seinem Schreibtisch an. „Nehmen Sie Platz, sie brauchen Ihn dringend! Der Untersuchungsrichter hat keinen Haftgrund gegen die beiden Russinnen gesehen und die sofortige Freilassung veranlasst.“ Die nun eingetretene Stille im Raum war drückend. Berger polterte es sich

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vom Herzen.“Warum konnte er nicht noch einige Stunden damit warten? Es gibt immer noch die Möglichkeit, dass die Männer in Moskau reden! Ein paar Stunden, ist das zu viel verlangt? es geht hier um die Aufklärung von Morden an 40 Flüchtlingen und zahlreichen anderen Morden!“ „Berger beruhigen Sie sich, wir haben eben dem Untersuchungsrichter keine ausreichenden Beweise vorlegen können.

Er konnte nach geltendem Gesetz nicht anders handeln, auch wenn damit vermeintliche Verbrecher geschützt werden.“ Renate schaltete sich nun in die Aussprache ein: „Es könnte sich aber auch mit ein bisschen Glück, eine Chance auftun, wenn die beiden Frauen wirklich an der Spitze der Organisation stehen, dann müssen sie jetzt handeln. Eine neue Fracht mit Flüchtlingen und Drogen ist unterwegs

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nach Norddeich und sie haben keine lebenden Organisatoren mehr vor Ort. Also müssen sie vielleicht selber das Ganze in Ihre Hände nehmen und dann hätten wir sie!“ Nicht nur der Staatsanwalt, auch Berger waren überrascht von Renates Schlussfolgerungen und Ihren Vorschlag, sofort die beiden Frauen rund um die Uhr zu observieren und alles für einen Zugriff zu organisieren. Berger hatte sich nun wieder beruhigt. Auch der Staatsanwalt schien nun einigermaßen zufrieden zu sein    mit der Entwicklung im Fall „Todescontainer“.

Renate überredete Konsti das verhinderte Kochen und gemeinschaftliche Essen, nachzuholen. Der Fisch, der „Knurrhahn“ war noch in der Gefriertruhe, es musste nur noch vom EDEKA Markt am Marktplatz von Norden, das Gemüse frisch geholt werden. Die beiden Kommissare fuhren dann die wenigen Straßenzüge zu Ihrem Ferienhaus

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am Barenbuscher Weg. Das gemeinsame Kochen lenkte Berger immer sehr gut von seinen Problemen mit einem gerade aktuellen Fall ab. So war es auch jetzt. Das alte Backsteinhaus aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg hatten sich die Bergers mühevoll und mit viel Herzblut in Eigenarbeit ausgebaut und gemütlich mit einigen Antiquitäten ausgestattet. Im ganzen Haus war Renates Handschrift zu erkennen. Nur die Küche war Bergers Reich und war von Ihm mit den neusten und effektivsten Geräten ausgestattet. Essen und trinken hatte für Konsti einen hohen Stellenwert im Privatleben mit Renate. Seine Neigung fiel bei Renate auf fruchtbaren Boden.

die weiteren Folgen des gesamten Romans erscheinen jeweils zum Wochenende, hier und über die Fb-Gruppe Dornumer Nachrichten.

Der Autor dieses Kriminalromans, Lutz Müller lebt in Norden.

Abdruck und unberechtigtes Teilen sind nicht gestattet und führen zu rechtlichen Konsequenzen. Alle Rechte beim Autor.

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„Todes Container im Wattenmeer“ (15)

Kommissar Berger – Mord in Norden

von Lutz Müller

ein Küstenkrimi – Folge 15

Das Verhör ist ohne meinem Anwalt nicht rechtsmäßig, ich bestehe auf die Anwesenheit meines Rechtsbeistandes und sofort!“ „Nun wir haben Ihren Anwalt versucht zu erreichen, aber Herr Friedrich Hagen ist auf Norderney abhanden gekommen! Wir suchen Ihn fieberhaft, bisher ohne Erfolg, aber bis dahin werden wir uns weiter unterhalten, eben jetzt als Befragung, dazu benötigen Sie keinen Anwalt!“ Renate bemerkte starken Schweißgeruch gemischt mit blumigem Parfüm der teuren Sorte. Sie hatte das Gefühl Ihren Nerv getroffen zu haben, Sie schwitze nicht nur wegen der unangenehmen Temperatur im Raum, sondern auch vom Stress, den Renate Ihr zugefügt hatte.

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Der fremde Geschäftsmann in Hannover, konnte identifiziert werden. Es war Hans Müller, der    mutmaßliche Organisator der gesuchten Bande. Er hatte also die Verbindungen nach Syrien und war der direkte Auftraggeber der getöteten Hallunken in Norden. Dieser Hans Müller war der Schlüssel für die Aufklärung aller in dem Fall begangenen Verbrechen, bis zum mehrfachen Mord. Aber wohl nicht der oberste Chef. Aber war er auch der Mörder der drei Männer? Die gesicherten Spuren waren da nicht ganz eindeutig, aber der Auftraggeber war er auf jeden Fall. Aber die Suche nach Müller blieb erfolglos und das machte Berger wütend, er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass ein fremder Mann auf einer kleinen Insel nicht auffindbar sein sollte. Auf der Fähre war er nicht, private Boote hatten den Hafen nicht verlassen und in Norddeich, oder einem anderen ostfriesischen Hafen war kein Boot eingelaufen.

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Illegal von der Insel mit einem Boot zu verschwinden war noch möglich, aber nicht unbemerkt in einen Hafen ankommen.

Renate hatte endlich DNA Vergleichsmaterial von den Russinnen und einen Treffer bei den Spuren der Moorleiche und den beiden anderen toten Verbrechern.

Der bei der Moorleiche gefundene Ohrring spielte dabei eine herausragende Rolle. Die an dem Ohrring isolierte DNA konnte zweifelsfrei einer der beiden Verdächtigen zugeordnet werden. Diese Person war also in der unmittelbaren Nähe der Leiche, oder der Ohrring wurde dort absichtlich platziert. Aber warum und wer hatte ein Motiv, den Mord eine den beiden Frauen unter zuschieben? Für Berger passte noch nicht alles Zusammen, es schien Ihm zu eindeutig, zu inszeniert. Wollte jemand, den die Kommissare noch nicht auf Ihren Zettel der Verdächtigen hatten, in die falsche Richtung

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schicken? Gab es doch noch unerwartet größere Kreise von Akteuren und möglichen Verdächtigen, die noch nicht in Erscheinung getreten waren? Waren es prominente Bürger der Stadt, oder des Landkreises, die sich an den Verbrechen bereicherten? Deckten diese Menschen mit Ihren exponierten Stellungen, das gesamte Syndikat, oder waren sie das Syndikat?       

Diese und andere Überlegungen wurden von den Kommissaren immer und immer wieder durchdacht und wieder von Ihnen in Frage gestellt. Renate konfrontierte die Russinnen mit den Fakten und wartete auf ihre Reaktion.

Die einzigen habhaft gewordenen lebenden Verdächtigen, wurden weiter von Renate auf dem Kommissariat befragt. Sie stritten jegliche Beteiligung, an Ihnen vorgeworfenen Verbrechen ab. Sie hätten für alle Tatzeiten ein Alibi und kein Motiv, denn sie

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kannten die Opfer nicht. Angebliches Beweismaterial wurde ihnen untergeschoben und damit seien Sie die Opfer. Sie lehnten jede weitere Stellungnahme ab und beriefen sich auf ihr Recht die Aussage zu verweigern. Sie forderten einen Anwalt, der russisch spricht. Die beiden Frauen waren mit „allen Wassern gewaschen“! Der Staatsanwalt brauchte handfeste Fakten und Beweise um beim Untersuchungsrichter einen Haftbefehl zu beantragen. Berger und sein Team sammelten alles verfügbares Material um daraus eine hieb und stichfeste Anklageschrift zu machen, es war dünnes Eis auf dem sie sich damit bewegten.

Die Hoffnung den gesuchten Hans Müller und Friedrich Hagen lebend zu finden, schwand von Tag zu Tag und damit die wichtigsten Zeugen gegen die beiden Frauen. Von einer Aufklärung des Falles der 40 toten Flüchtlinge und den drei ermordeten

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Männer, waren die Kommissare weit entfernt.

Nun gab es doch noch eine Erfolgsmeldung aus Russland, die beiden gesuchten Männer der Russinnen aus Norden, wurden in Moskau verhaftet, sie wurden auch dort vom Inlandsgeheimdienst gesucht. Sie waren der gesuchte Kopf einer Bande die im organisierten Drogenhandel operierten. Laut der russischen Behörden reichten die Aktivitäten auch nach Deutschland und dort auch nach Ostfriesland, mit seinen offenen Grenzen am Meer nach Skandinavien und nach Südeuropa. Ein entsprechender    Auslieferungsantrag wurde vom Staatsanwalt an die russische Justiz gestellt. Die wiederum stellte ein Auslieferungsantrag der beiden Frauen mit russischer Staatsbürgerschaft an Russland. Eine verrückte und verzwickte politische Situation, die von den Kommissaren nicht entschieden und beeinflusst

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werden konnte. Mit einer möglichen Auslieferung der Frauen, würden die gesamte Anklage und die Aufklärung der Mordfälle, hinfällig werden. Für die Kommissare drängte nun die Zeit. Sie mussten liefern!

Da klingelte Marens Handy, es dauerte wie üblich bei Ihr, bis Sie Ihr Handy in den vielen Taschen Ihrer Jacke gefunden hatte und den Anruf Ihres Vatters entgegen nehmen konnte.

Berger und Renate mussten jetzt einfach einmal abschalten und durchatmen um wieder einen freien Kopf zu erhalten, es war Wochenende und sie wollten    sich in Ihr Ferienhaus in Norden zurückziehen. Sie wollten gemeinsam ein Menü kochen und dabei an nichts anderes denken, als an die tollen Zutaten und den herrliche Duft, der von den frischen, auf dem Norder Wochenmarkt, eingekauften Gemüse und Fisch ausgingen. Sie schlenderten zwischen den

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Marktständen und prüften die Qualität der angebotenen Früchte und die große Auswahl an Fischen und Meerestieren aus der Nordsee und dem Atlantik. Große Auswahl und damit ein großes Auswahlproblem für die beiden Bergers. Sie diskutierten und dann einigten Sie sich auf Knurrhahn auf Gemüsebeet mit Rosmarin Kartoffeln. Dazu sollte es einen kleinen Salat, von Rauke mit Tomaten und Olivenöl, Kräuter der Provence und Queller aus dem Watt der Nordsee, geben. Als Nachspeise dachten Sie an einen „Kaiserschmarren“, eine Spezialität aus Österreich, sie hatten den in ihrem Urlaub kennengelernt. Was war schöner als das Einkaufen und sich dabei auf das Essen freuen, die Vorfreude ist die beste Freude, sagte Berger und Renate nickte bejahend.

Dann klingelte bei Berger das Handy, mürrisch fingerte er das ungeliebte Instrument aus seiner Seitentasche und rief genau so ins

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Mikrofon: „Berger hier, wer stört da?“ Am anderen Ende der Leitung war erst einmal Stille eingetreten, dann polterte Maren ebenso zurück: „Hier deine Kollegin und wenn Du weiterhin so mürrisch bist, musst Du Dir die gute Nachricht bei mir auf dem Hof abholen, den dort hin bin ich gerade unterwegs um unseren Hans Müller einzufangen! Mein Vater hatte mich gerade angerufen, dass der Müller auf dem Hof eingetroffen sei! „ Berger reagierte blitz schnell und zog Renate hinter sich her zum Parkplatz bei der EDEKA und informierte Sie über die tolle Nachricht. „Wir kommen sofort, ich habe das „MEK“ angefordert, warte auf Verstärkung und sichere das Objekt!“ rief er Maren ins Handy, ohne eine Antwort ab zu warten.    Die Fahrt wollte einfach nicht schnell genug bewältigt werden, es zog sich für Berger endlos hin und nun wieder das ostfriesische Schied- Wetter, es regnete und die Sicht wurde immer schlechter.

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Die Regenschwärme zogen dicht über das Marschenland und selbst die Schafe duckten sich und stellten sich zu kleinen Gruppen zusammen.

Als Friedrich die Toilette im Ausflugslokal betrat, merkte er noch wie ein Schatten von hinten an Ihm herantrat, bevor er reagieren konnte stach ihm der Mann eine Spritze in den Hals und Friedrich sackte Ohnmächtig in sich zusammen.

Friedrich wusste nichts mehr, er konnte sich nur noch an seinen Toilettengang im Restaurant erinnern. Dann war alles dunkel in seinem Kopf, nichts mehr, auch nicht wie er auf das kleine Motorboot wie ein Stück totes Vieh verbracht wurde. Dann plötzlich Schmerzen, erst im Kopf von ihm wahrgenommen, dann am ganzen Körper. Die Zunge war angeschwollen von dem Knebel im Mund und er war wie ein Weihnachtspaket verschnürt, jede Bewegung schmerzte

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zusätzlich. Es war für Friedrich eine ausweglose Situation. Nur langsam gewöhnten sich seine verschwollenen Augen an das diffuse Licht im Raum. Es roch muffig und nach abgestanden Bier, es kroch eine plötzliche Übelkeit in Ihm hoch und er hatte große Angst sich zu übergeben, denn er würde dann an seinem eigenen Erbrochenden ersticken. Seine Gedanken kreisten um nichts Anderes, er hatte Todesangst, sein Körper bebte und schwitzte aus allen Poren. Da erkannte er aus dem dunklen Raum auf ihm zukommend, seinen Aufraggeber Hans Müller, der grinste, als würde er gerade eine besonders gute Nachricht erhalten. Dann musste er kotzen und Friedrich erstickte unter schweren Krämpfen an seinen Mageninhalt. Er lag leblos auf dem Betonboden des Bierkellers eines Bordells in Aurich. Hans Müller spuckte seinen Kaugummi vor Friedrichs Leiche auf den Boden. Hans Müller schimpfte vor sich laut hin: „Jetzt muss ich

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diesen Verräter auch noch entsorgen!“ Er überstülpte die verschnürte Leiche mit einem großen Jutesack, in dem sonst Krabben transportiert wurden. Da er alleine mit seinem Boot und den betäubten Friedrich, von Norderney geflohen war und auch keinen mehr trauen konnte, schleppte er den Sack zu seinem Auto und steckte ihn in den Kofferraum seines Wagens. Er wollte auf dem Weg zum Gulfhof der Popkens, den Sack mit der Leiche im Moor verschwinden lassen. Da er bisher noch nicht von der Fahndung der Polizei, nach Ihm erfahren hatte, war er arglos und er wollte sich auf dem Hof erst einmal ausruhen und nachdenken. Das er sich direkt    unter den Augen der Polizei befand und somit in der Falle saß, wusste er auch nicht, würde aber es bald vor Augen geführt bekommen. Denn Maren war bereits am Hof angekommen und sie

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versuchte Ihren Vater aus dem Haus heraus zu locken, was sich aber als sehr schwierig erwies. Ihr Vater saß mit Hans Müller auf der überdachten Terrasse vor dem Haus    und unterhielt sich scheinbar angeregt, was wiederum Maren sehr beunruhigte, weil Ihr Vater bekanntlich kein Schwätzer war. Was veranlasste Ihren Vater, obwohl er von Maren vor Müller gewarnt war, so ein Risiko einzugehen? Er hätte einfach hinterm Haus verschwinden können, ohne das Müller etwas gemerkt hätte? „Hätte, hätte, Fahrradkette „dachte Maren und überlegte ob Sie auf Berger und Renate warten sollte, oder gleich einschreiten sollte? Sie entschloss sich für Letzteres, sie setzte darauf, dass Müller noch nicht wusste wer Sie war und wo er sich befinden würde. Nun musste nur noch Ihr Vater dicht halten und richtig reagieren. Vater Popken war nicht auf den Kopf gefallen und auch nicht ängstlich veranlagt, also gute Voraussetzung für das Gelingen eines

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Überraschungszugriffs. Sie schlich sich zu Ihrem Auto zurück und fuhr dann direkt vor dem Popken Hof vor, stieg ohne Hektik zu zeigen aus und ging winkend auf die beiden Männer zu.

die weiteren Folgen des gesamten Romans erscheinen jeweils zum Wochenende, hier und über die Fb-Gruppe Dornumer Nachrichten.

Der Autor dieses Kriminalromans, Lutz Müller lebt in Norden.

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Kriminalromane

„Todes Container im Wattenmeer“ (13)

Kommissar Berger – Mord in Norden

von Lutz Müller

ein Küstenkrimi – Folge 13

Auf der Flucht vor den immer weiter vorrückenden Kämpfern des „IS“, verloren sie ihr letztes Hab und Gut. Im Flüchtlingslager, an der türkischen Grenze, angekommen hatten sie nur noch das was sie am Leibe trugen. Das Lager war überfüllt mit immer neu ankommenden Flüchtlingen und jeder kämpfte um etwas Brot, oder Hirse und frischem, sauberen Wasser. Da fiel das Angebot der Schlepperbanden auf fruchtbaren Boden.

Aber das was sie anboten schien den jungen Frauen abenteuerlich und gefährlich. Was aber noch schlimmer war, es war unerschwinglich teuer. 5000€ pro Person sollten sie aufbringen, oder Schmuck im Gegenwert. Beides hatten die Frauen nicht anzubieten. Da blieb ihnen zum Schluss nur noch sich selbst anzubieten, als Arbeitssklave oder als Prostituierte. Alles schien ihnen besser als im Lager zu bleiben und zu verrecken. Keiner der Flüchtlinge im Lager hatte

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eine Perspektive. Sie glaubten den Schleppern, dass sie in Deutschland eine hätten. Die Frauen erzählten von der fürchterlichen Unterbringung in einem Schiffscontainer, in dem sie mit weiteren 18 Männer, Frauen und Kinder eingepfercht waren. Der Container stand auf einem alten Frachter, sie mussten sich den Raum mit Maschinenteile teilen die als Fracht mitgenommen wurde. Während der Fahrt auf offener See durften sie zweimal am Tag an die frische Luft und ihre Notdurft verrichten. Es gab Wasser und trocknendes Brot und etwas Obst. Wir hatten alle Hunger, aber der Kapitän rückte nichts zusätzlich heraus, er ließ immer nur die gleiche Ration austeilen. Wir wussten nicht mehr wie lange sie unterwegs waren.

Die Erzählung kam ins stocken, den Frauen standen die Tränen in den Augen sie schluchzten und hielten sich krampfhaft die Hände. Renate machte eine Pause

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und verließ das Büro um selbst nach Luft zu schnappen. Sie hatte bisher nur aus dem Fernsehen Informationen über die Flüchtlings Katastrophe bekommen, nun war sie damit persönlich konfrontiert worden. Diese Frauen taten ihr sehr leid, aber sie benötigte dringend Namen und Orte von den Befragten. Nun kam auch Maren als Unterstützung dazu, die Flüchtlingsfrauen hatten sich wieder beruhigt und die Befragung ging weiter: „ Als wir endlich in einem Hafen anlegten, mussten wir uns ganz still verhalten und auf die Nacht warten, vorher wurden die Maschinenteile ausgeladen. Dann konnten wir den Container und den Frachter verlassen. Noch auf dem Kai wurden wir getrennt, die Frauen mussten in einen separaten Kleintransporter einsteigen. Wir fuhren viele Kilometer weit ins Landesinnere zu einem Haus an einer Landstraße, dort hing eine rote Laterne über der Eingangstür.

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Da war uns klar, wie unsere Zukunft in Deutschland aussehen würde!“

Friedrich hatte lange überlegt, wie viel Geld er fordern sollte. Dann stand die Summe für ihn fest, er wollte 1 Million € von seinen Mittelsmann, für alle Unterlagen und Passwörter der Konten und das er über alles Schweigen würde und dann für immer in ein unbekanntes Land ausreisen würde. Er forderte außerdem, dass ihm die Chefs persönlich das Geld aushändigen und die Garantie aussprechen sollten. Nur denen würde er glauben. Der Übergabe Ort sollte die Fähre nach Norderney sein, mit der letzten Fähre von dort nach Norddeich, die war dann immer besonders mit Tagestouristen gefüllt. Die Kommissare hatten die Fähre vorgeschlagen, so konnten sie das Geschehen beim ein und aussteigen gut kontrollieren. Auf der Fähre konnten Überwachungskameras installiert werden und Zivilfahnder

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sich gut unter die Touristen mischen. Eine scheinbar sichere Sache, versicherten die Kommissare dem Notar. Nur spielte die andere Seite auch wirklich so mit, wie Berger das geplant hatte? Einen Tag später war eine SMS auf dem Handy von Friedrich eingetroffen: „ Wir sind damit einverstanden, wollen aber Garantien, dass es die Originalunterlagen sind und es keine Kopien gibt! Sie kommen alleine, wir überwachen das! Wir begleiten sie zum Flughafen von Norddeich und fliegen mit ihnen nach Hannover, dort steigen sie in ein Linienflugzeug nach Brasilien. Dort ist bei der National Bank ein Konto für sie eingerichtet, dort liegen ihre 1 Million € für sie bereit!    ENDE“.

Die Kommissare bereiteten die Übergabe vor, die Fähre wurde mit Kameras überwacht und zehn Beamte in Zivil verteilten sich auf dem Schiff und blieben in der Nähe von Friedrich. Der Notar war kabellos mit einem sehr kleinen Mikrophon in seinen

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Kopfhaaren verbunden. Kameras und Richtmikrophone waren am Hafen von Norddeich installiert. Auf dem Flughafen von Hannover sollte dann die Gruppe verhaftet werden. Das von den Verbrechern gecharterte Kleinflugzeug hatte noch andere Fluggäste an Bord, so konnten die Kommissare nicht gleich in Norddeich zugreifen. Sie konnten die anderen Fluggäste nicht informieren, falls Komplizen an Bord waren, oder sie nicht einsteigen lassen ohne, dass die Verbrecher argwöhnisch würden. So lief die Aktion nicht ganz im Sinne der Kommissare, Friedrich wurde aber davon nicht unterrichtet, er durfte nicht verunsichert werden.

Die beiden Flüchtlingsfrauen versuchten sich an die Situation nach dem umsteigen in den bereitgestellten Kombi zu erinnern. Der Fahrer des Wagens war ein    Kurde, sein Name war Ali, jedenfalls wurde er so von

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den anderen Männern gerufen. Der Chef aus Hannover kam einmal im Monat um abzukassieren, das hatten die beiden Frauen in einem Gespräch aufgeschnappt. Er war Deutscher und hieß Hans, ein aalglatter Typ, immer fein geschniegelt mit schickem Anzug, natürlich maßgefertigt. In seinen Schuhen konnte man sich spiegeln, sie hatten erlebt wie er einer Frau ins Gesicht geschlagen hatte, weil sie auf seinen linken Schuh getreten war. Er zog sie an ihren Haaren und sie musste im knien seine Schuhe blank putzen. Aber sie belauschten einmal ein Telefongespräch, da sprach er sehr unterwürfig mit einer Frau, als ob diese ihm etwas anzuordnen hatte. Die Vernehmung fand ihr Ende, als Renate von der Entscheidung erfuhr, dass sich der Chef von Friedrich gemeldet hätte und seine Forderungen gestellt hatte. Renate gingen die Gedanken durcheinander, die Beschreibung der Frauen von dem deutschen Chef und die Begegnung auf dem

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Popken Hof bei Maren, mit diesem Hans Müller, waren bemerkenswert ähnlich.

Die Frau mit der, er so unterwürfig am Telefon sprach könnte einer der zwei Russinnen vom Golfplatz gewesen sein? Viele Vermutungen die Renate so im Kopf passieren ließen, aber noch immer nur unbewiesene Vermutungen.

Friedrich bestieg die Fähre nach Norderney um 15 Uhr im Hafen von Norddeich. Die Überfahrt war einigermaßen für Friedrich erträglich, der Wind wehte ordentlich und die Fähre bekam den Wind von Vorne ab. Als sie sich aus der Fahrrinne heraus zwischen Juist und Norderney befand und sich dann in Richtung Norderney Hafen drehte, bekam sie die Wellen von der Seeseite kommend direkt an die Seite der Fähre und sie schaukelte dabei ordentlich. Er freute sich, den Anlegesteg von Norderney zu sehen. 45 Minuten war er unterwegs und es

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lagen noch lange 2 Stunden auf der Insel vor Ihm. 15 Minuten vor 18 Uhr musste er die letzte Fähre nach Norddeich betreten. Wie konnte sich Friedrich die Zeit auf der Insel vertreiben? Er fuhr mit dem dortigen Inselbus zur „Weißen Düne“, sie ist nicht nur der endlos schöne weiße    Strand und die Dünen, sondern ein Strandrestaurant trägt gleichen Namen. Ein Touristenparadies, aber für Friedrich und seinen Personenschutz ein sehr unübersichtlicher Ort und damit gefährlich für Friedrich.

Renate blieb in Norddeich und koordinierte dort die Einsatzkräfte, sie hielt ständig Kontakt mit Berger auf der Insel Norderney. Maren rief ihren Vater in der Krummhörn an und erkundigte sich nach ihren Übernachtungsgast. „Moin Papa, ist unser Gast in seinem Zimmer, oder auf dem Hof?“Es dauerte eine Weile bis sie die raue Stimme ihres Vaters    vernahm: „Der ist schon mit

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der ersten Fähre nach Norderney gefahren, zumindest hat er das heute Früh beim Frühstück mir gesagt. Ist mit dem irgendetwas nicht in Ordnung?“ „Nein mach dir keine Sorgen Papa, wir haben das schon im Griff! Wir verfolgen eine Spur, die uns zu diesem Hans Müller geführt hat, oder wir sind auf dem falschen Dampfer unterwegs. Also alles gut, mach dir keine Sorgen, aber informiere mich bitte wenn der wieder bei uns auf dem Hof aufkreuzt! Ich hab Dich lieb, Tschüss!“

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„Todes Container im Wattenmeer“ (11)

Kommissar Berger – Mord in Norden

von Lutz Müller

ein Küstenkrimi – Folge 11

Der Computerabgleich des Fotos der Leiche im Moor ergab einen Treffer. Es handelte

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sich um einen Kurden, der bereits durch Drogendelikte polizeilich Aktenkundig war. Ihm wurden Kontakte zu einer syrischen Schlepperbande    unterstellt, aber nicht bewiesen. Damit war den Kommissaren klar, warum er von den Verbrechern geopfert wurde. Er konnte mit dem Syndikat in Verbindung gebracht werden. Nun hatten die Kommissare mehrere Anhaltspukte und Spuren, die Identität des Opfers und den bei der Leiche gefundenen Ohrring. Renates Vermutung, die Frauen vom Golfplatz könnten etwas mit dem Mord zu tun haben, wurde durch den Fund des Ohrringes bestärkt, aber mehr auch nicht. Sie diskutierten auf der Fahrt zu Maren und ihrem Vater über die Sachlage und das auch noch nicht geklärt war, warum in dem Container nur die Flüchtlinge waren und keine Maschinenteile? Warum sind die Schlepper von ihrem bisherigen Vorgehen abgewichen? Die Kommissare hatten spontan keine Erklärung

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dafür und ob es für den Fall überhaupt relevant war?

Die Fahrt in die Krummhörn verlief reibungslos, aber scheinbar endlos. Die Landschaft veränderte sich kilometerweit nicht und die Straßen waren schnurrgrade und die Schafe an und auf den Deichen sahen alle gleich aus. Es hatte wieder einmal in

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Ostfriesland geregnet und die Straßen waren durch das herunter gewehte Laub der Straßenbäume stellenweise sehr glatt. So musste Berger vorsichtig fahren und so verlängerte sich ihre Fahrzeit erheblich. Aber jede Fahrt hat einmal ein Ende und so auch die der beiden Kommissare zum Popken Hof. Maren hatte bereits, den Tisch vor dem Haus unter einem alten Eichenbaum, mit Tellern und Gläsern aus dem elterlichen Bestand eingedeckt. Der Vater hantierte am Grill und bemühte sich redlich die Holzkohle zum brennen zu bringen. Renate wunderte sich, dass fünf Gedecke auf gelegt waren und fragte auch gleich nach, ob ein Gast kommen würde den sie kennen? Maren lachte und erzählte von ihrem Feriengast der für eine Woche bei ihnen ein Zimmer gemietete hätte. Sie hatte ihn zum Grillen eingeladen und fragte nun ob es den beiden Freunden recht sei.

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Berger brummte wie üblich in seinen Vollbart, es hätte alles bedeuten können, aber es wurde von Maren als ein Einverständnis gedeutet. Renate lachte nur und nickte freundlich wie immer, bejahend in die Richtung von Maren.

Der Fremde stellte sich als Hans Müller vor, er sei Geschäftsmann auf Reisen zu seinen Kunden. Er wollte in Ostfriesland neue Kunden akquirieren und hier in der Krummhörn würde er logistisch zwischen Norden, Aurich und Emden günstig wohnen. Er verkauft Gesundheitsartikel und Geräte, für Fitnessstudios und Physio- Therapeuten. Berger gab Renate und Maren ein heimliches Zeichen, dass er mit ihnen sprechen wollte: „Ich habe ein ungutes Gefühl bei diesem Mann, so wie der extravagant gekleidet ist und steigt hier auf dem Hof ab, solche Leute logieren in erstklassigen Häusern in den Städten.

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Der hat doch was zu verbergen?“ Renate pflichtete ihm bei und sie verabredeten, sich nicht als Kommissare zu outen. Maren brachte im richtigen Moment ihrem Vater bei, sich ebenfalls daran zu halten. Was gab es schöneres als ein gemütliches Beisammensein beim Grillen im Gulfhofgarten. Schnell stellte sich heraus, dass der Fremde keine große Lust zeigte eine Konversation zu führen, er fragte auch die Kommissare nicht nach ihrem Privatleben aus, die Kommissare hatten sich auch nur mit ihren Vornamen vorgestellt und dabei blieb es den ganzen Abend über. Vater Popken erzählte von der Vergangenheit des Familienbesitzes, der bereits 200 Jahre von den Popkens bewirtschaftet wurde. Die Frauen tranken Rotwein aus Spanien und die Männer labten sich an friesischem Bier. Berger mochte das Jever Bier nicht so gerne, es war ihm zu herb, aber er war höflich genug um seine Meinung darüber zu äußern.

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Darum trank er nur ein Bier, weil er noch nach Norden fahren wollte. Sie saßen bis es dunkel wurde zusammen und so gegen 22 Uhr verabschiedeten sich Renate und Konsti von Maren und den beiden Männern und fuhren zurück nach Norden in ihr Ferienhaus. Auf dem Weg zurück nach Norden unterhielten sich die Kommissare darüber, dass sie gar nicht dazu gekommen waren über die neusten Erkenntnisse in ihrem Container Fall zu sprechen. Dabei gab es so viel Neues zu besprechen. Auch dieser Fremde gingen Berger und Renate nicht so recht aus dem Sinn. Aber was waren schon Gefühle und frauliche Intuitionen? Halfen sie den Kommissaren, mehr als Fakten? Nein, aber sie schadeten auch nicht! Was sie sich dann noch in ihrem Ferienhaus in Norden zu sagen hatten, blieb in dieser Nacht ihr gemeinsames Geheimnis.     

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Friedrich Hagen saß immer noch in der Zelle im Kommissariat in Aurich, die weitere Vorgehensweise war von den Kommissaren und dem Staatsschutz nicht entschieden. Der Staatsanwalt war auch noch nicht involviert und somit hockte Friedrich in einer 6 qm kleinen Zelle und wartete auf die Dinge die da auf ihn zukommen sollten.

Was hatte Friedrich mit dem Staatsschutz zutun und wie wurde er überzeugt für ihn zu arbeiten? Die Geschäfte in Hannover liefen gut und die Kanzlei seines Vaters verkam immer mehr zu einer Tarnkanzlei, es gab keine Mandanten mehr, außer die des Syndikats. Seine Spielsucht und die Abhängigkeit von den Syrern trieben ihn immer stärker in eine Depression hinein. Er machte Fehler, die er sich nicht leisten durfte und er war nicht clever genug sie zu verheimlichen. So kam der Staatsschutz auf die Aktivitäten eines Anwalts in Hannover Linden.

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Der sehr guten Kontakte pflegte zu einer ganz speziellen Gruppe aus Syrien, die man mit Menschenschmuggel und Prostitution in Verbindung brachte. Leider bemühte sich der Staatsschutz seit einigen Monaten vergebens darum jemanden in die Gruppe einzuschleusen. Friedrich landete eine Steilvorlage, als er Flüchtlinge ohne Papiere auf dem Schwarzarbeitsmarkt unterbringen wollte. Er lief in eine Falle des Zolls und des Staatsschutzes. Bei der darauf anstehenden Hausdurchsuchung fanden die Ermittler belastendes Material, aber keine Namen und Kontaktadressen. So wurde Friedrich Hagen von Hans Fischer ins Verhör genommen. Er brauchte zwei Tage und Nächte um Friedrich von einer Zusammenarbeit zu überzeugen. Die Psychomittel, die er dabei anwandte, waren nicht immer legal, aber wirksam. Friedrich sollte sich stärker für größere Aufgaben empfehlen und die Strukturen des Syndikats ausspionieren.

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Der Notar machte wohl seine Sache so gut, dass er von seinem Mittelsmann nach Norden geschickt wurde. Dort sollte er für sich eine neue Vita aufbauen und die gesamte Koordination der Aktivitäten in Ostfriesland übernehmen. Der Staatsschutz triumphierte, er hatte einen Volltreffer direkt ins Innere des Syndikats gelandet. Aber dann kam der verhängnisvolle Tag und der Todes –Container strandete im Wattenmeer vor Norddeich. Die ermittelnden Kommissare aus Aurich und Hannover befreiten Friedrich in der Fischereigenossenschaft in Greetsiel und verhaftete ihn.

Nun bekam Friedrich ein zweites Mal ein Angebot zur Zusammenarbeit, er hatte schnell begriffen, dass der Staatsschutz und die Kommissare aus Aurich nicht ordentlich miteinander kommunizierten. Eine Chance für ihn, oder ein Verhängnis? Friedrich konnte es nicht richtig einschätzen.

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Aber er musste eine Abwägung vornehmen und eine Entscheidung für sich treffen. Wen konnte er mehr vertrauen und damit sein Leben anvertrauen?

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Der Autor dieses Kriminalromans, Lutz Müller lebt in Norden.

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„Todes Container im Wattenmeer“ (10)

Kommissar Berger – Mord in Norden

von Lutz Müller

ein Küstenkrimi – Folge 10

Ein Mann ende Vierzig, wahrscheinlich Osteuropäer, wurde die Kehle durchgeschnitten und im Moor abgelegt. Hans zeigte ein Foto von der Leiche und Maren rief laut „Hey!“, das ist doch der Mann vom Video, ganz bestimmt!“ Alle schauten Maren erstaunt an, dann aber bestätigte Berger, dass es sich um denselben Mann handelte. Renate schaute sich ebenfalls das Foto von der Leiche an und das ausgedruckte Foto vom Video. „Nun ist klar was der Absender wollte und was für uns das Wesentliche ist!“Wir wissen jetzt wer der Mann auf dem Video ist, aber er ist bereits tot, wahrscheinlich von dem Absender der Videonachricht, ermordet. Wir sind wieder in einer Sackgasse! „Nee, auf einem Holzweg“ konterte Berger.

Der Mittelsmann von Friedrich war in der Krummhörn    untergetaucht. Er hatte unter-

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wegs an der Landstraße ein Schild gesehen: „Zimmer frei“ und war abgebogen und kam zu einem alten Gulfhof. Der alte Mann vor dem Gartenzaun begrüßte ihn mit einem brummigen Moin! Das Zimmer war wirklich noch frei und wurde sofort von dem Fremden gebucht. Der alte Mann erzählte, dass er mit seiner Tochter auf dem Hof zusammen lebte und er vermieten musste, weil sein Hof nicht mehr genügend zum Leben abwarf. Mehr wurde nicht gesprochen zwischen den beiden Männern. Der Gast war Deutscher und war sehr korrekt gekleidet, er trug einen gut geschnittenen blauen Nadelstreifen Anzug aus teuerem englischem Stoff. Seine Schuhe waren Handgenäht und waren so blank geputzt, das man sich in ihnen spiegeln konnte. Sein Gesicht war von einer etwas gebogenen Nase dominiert. Die stahlblauen Augen wirkten kalt und stechend. Sein glattrasiertes Gesicht war Faltenfrei und seine dünnen Lippen spitze er beim

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sprechen so, dass man seine Zähne nicht wahrnehmen konnte. Er war jemand, den man nicht zu nahe kommen wollte. Aber der alte Mann kümmerte sich nicht darum, der Fremde war ein Gast, der sein Zimmer für eine Woche im Voraus bezahlt hatte und das genügte Ihm. Er wollte Ihn weder adoptieren, noch seiner Tochter als Ehemann vermitteln. Der alte Popken war etwas Eigenbrötlerisch und sprach nur das nötigste, dass kam dem Gast sehr entgegen, der wollte auch keine Konversation betreiben und auch nicht ausgefragt werden. Also eine sogenannte „Win- Win“ Situation. Aber trotzdem wunderte sich der alte Mann, dass der Gast sein Zimmer überhaupt nicht verlassen wollte, noch nicht einmal um eine Mahlzeit einzunehmen. Gutes Essen war dem alten Ostfiesen wichtig, sein Sprichwort war: Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen!

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„Kleine Brötchen backen“ war nicht sein Ding. Berger wollte Verbrecher jagen. Das war ihm mittlerweile ebenso lieb geworden, wie mit seiner Renate zu Kochen, oder Golf zu spielen. Er hatte Kariere gemacht, nicht durch Beziehungen zu einem Staatsanwalt, oder einem Politiker. Nein durch seine Ermittlungserfolge. Mit seiner Renate an seiner Seite waren sie ein unschlagbares Team. Diesen Fall nahm Berger persönlich, den wollte er unbedingt aufklären, sich nicht von einer Verbrechergang in die Irre führen lassen. Der oder die Mörder des Mannes im Moor mussten einfach Spuren an der Leiche hinterlassen haben, den Menschen hinterlassen immer irgendwelche Spuren, redete sich Berger die Situation schön. Doch der Mörder hatte tatsächlich Spuren hinterlassen. Die Gerichtsmedizin hatte unter den Fingernägeln kleinste Teilchen von DNA Material gefunden. Aber was war nun für die Kommissare zu tun?

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Renate nahm ihre Notizen in die Hand und blätterte darin. Sie suchte nach ihren Aufzeichnungen vom Golfplatz. Die beiden Russinnen, die ihr zu prollig vorkamen, wollte sie jetzt näher unter die Lupe nehmen. Die sprachen doch von einem tollen Anwesen in Norden und das sie sehr gute Geschäfte machen würden. Sie würden auch regelmäßig nach Moskau fliegen. Berger fühlte sich desinformiert und beschwerte sich bei Renate. Sie lachte und schob alles auf seine Art, alles für ihn nicht Wichtiges,    zu ignorieren und das war eben so ein Frauengespräch auf dem Golfplatz. Berger protestierte, aber nur halbherzig. Renate kannte ihren Konsti und seine schnelle Auffassungsgabe, also war es eine rhetorische Frage von ihm und sollte sie provozieren. Aber sie ignorierte sein Spielchen mit ihr und erklärte ohne Umschweife ihre Sichtweise über die beiden Frauen vom Golfplatz. „Die beiden Russinnen sind mir nicht geheuer,

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die passen irgendwie in das Umfeld unseres Falles. Wir müssen ihren Wohnsitz ermitteln und sie observieren lassen.“ „Welche Fakten willst du dem Staatsanwalt vorlegen, damit der das anordnet?“ Fragte Berger gespielt lässig. Renate kochte vor Wut:

„ Jetzt langt es, Konstantin, so nannte sie ihn nur wenn es Zoff zwischen ihnen gab, das musst du ihm richtig erklären, es ist eine Spur und die Einzige!“ Berger wusste nun das er nachgeben musste und wieder gemeinsam agieren. Er fragte nach den Namen der Frauen und erfuhr, dass sie Sonja und Ilonka hießen. Aber waren die zwei Frauen nur Randfiguren, als Ehefrauen der vielleicht in den Machenschaften um die toten Flüchtlinge, verstrickten Ehemänner? Oder waren sie stärker in diesen Mafiastrukturen involviert? Berger beschäftigte sich nun zum ersten Mal richtig mit den Frauen vom Golfplatz und er konnte sich, umso

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intensiver er darüber nachdachte, mit dem Gedanken und den Schlussfolgerungen von Renate, anfreunden. Aber ging der Mord an dem Fremden im Moor auch auf ihre Kappe, oder war es ein Auftragsmord zum Zwecke der Vertuschung? Egal, sprach Berger zu sich selbst, wir müssen jeden Strohhalm ergreifen, denn die Faktenlage war immer noch sehr dürftig! Der Staatsanwalt konnte mit viel Mühe überzeugt werden und die Observierung wurde angeordnet und die Telefone abgehört und ein Bewegungsprofil erstellt.

Die Kommissarin Maren Popken lebt alleine mit ihrem Vater auf dem elterlichen Gulfhof. Ihre Mutter und ihre jüngere Schwester waren seit einigen Jahren tot. Die Schwester wurde ermordet im Moor aufgefunden. Maren war damals mit dem Fall beauftragt und hatte ihn mit Hilfe der Kollegen Berger gelöst. Seit dem sind die drei Kommissare

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befreundet.    Maren hilft ihrem Vater auf dem Hof und unterstützt ihn auch finanziell. Es ist schon manchmal einsam dort auf dem Aussiedlerhof im Marschenland. Die lange dunkle Jahreszeit und dann die Herbst und Frühjahrsstürme rütteln schon an das Gemüt einer jungen Frau. Ihr langjähriger Freund, er arbeitet als Journalist beim Ostfriesischen Kurier, kommt bedingt durch die unregelmäßigen Arbeitszeiten beider Partner, nur selten zum Popken Hof. Meistens kommt er um bei Maren zu übernachten. Eine Schlafgemeinschaft nennt es Maren und ist der Grund vieler kleiner Streitigkeiten. Aber sie sieht in der Abgeschiedenheit auch Vorteile für ihren Beruf, sie kann sich wenn immer sie will dort auf dem Hof zurückziehen und in aller Ruhe nachdenken und an den jeweiligen Fällen arbeiten. Diese Möglichkeit nutzt sie auch jetzt und fährt zu ihrem Vater um

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eine Fallanalyse zu erstellen, ganz ohne eine Einwirkung von den beiden Freunden aus Hannover.

Berger wollte sich den Toten im Moor vor Ort ansehen und fragte bei der KTU nach, ob die Leiche noch am Auffindungsort liegen würde. Sie lag noch dort und wurde noch kriminaltechnisch untersucht und sollte in den nächsten zwei Stunden in die Gerichtsmedizin abtransportiert werden. Berger informierte Renate und sie fuhren sofort zum Auffindungsort.

„Sie da, trampeln sie nicht auf meine Spuren herum, sie sind hier nicht auf dem Marktplatz!“ Der unfreundliche Mitarbeiter der KTU vor Ort, schaute Berger verärgert an und brummte noch einiges unverständliches in seinen Bart. Renate konterte sofort: „Schlechte Laune haben wir selber, da brauchen wir sie nicht dazu, wir sind die leitenden Kommissare und wenn sie nach einem

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Tag noch immer nicht alle Spuren gesichert haben, dann sollten sie ihren Beruf wechseln!“ In Berger kochte es innerlich hoch, aber er konzentrierte sich auf die Leiche im Moor. Die lag rücklings im Moorboden.

Der Tote trug den gleichen Anzug wie auf dem Überwachungsvideo vom Hafen. Die Haut war glitschig von der Feuchtigkeit im Moorboden. Der Hals war durch einen Schnitt quer aufgeschnitten und es klebte viel Blut am Hals des Opfers. Er war sehr wahrscheinlich schnell tot und ausgeblutet. Berger ging langsam um die Leiche herum und betrachtete sie von allen Seiten. So grausam es auch war, einen toten Menschen vor sich liegen zu haben: Er mochte diese Momente, wenn ein Fall seinen Anfang nahm. Mitten in den Ermittlungen befiel ihm manchmal der Zweifel, den richtigen Faden zu finden und im Labyrinth der Verworrenheit sich zu Recht zu finden

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aber nicht am Anfang, wenn da nur diese Leiche lag. Er musterte den Toten sehr ausgiebig, schon etwas wie Hingebungsvoll. Wieder und wieder wanderte Bergers Blick über den toten Körper im Moor, die Leiche wirkte wie ein Fremdkörper in der idyllischen Umgebung. „Was kann uns diese Leiche an Informationen vermitteln? „ fragte er in Richtung Renate, die gerade mit einem Kollegen der KTU über die Spurenlage sprach. Renate drehte sich zu Berger um und äußerte sich: „Wir sollten ihn finden! Der liegt so sichtbar drapiert an dieser auffälligen Stelle direkt an einem Steg, dass keine andere Schlussfolgerung infrage kommt!“ „Du hast Recht! Da will einer ein Spiel mit uns spielen und glaubt der Schlauere zu sein. Aber sind Mörder oft schlauer als wir? Wir haben andrere Erfahrungen gemacht, 95 % der Mordfälle werden aufgeklärt. Was spricht also dafür, dass es in diesem Fall anders laufen sollte?“

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Berger grinste und zeigte Renate einen Ohrring, den er unter der Leiche gefunden hatte. Renate streckte das Fundstück triumphierend in die Höhe und zeigte den Ohrring in die Richtung des unfreundlichen KTU Mitarbeiters. „Hey gute Arbeit, oder? War wohl nicht ihr Tag heute?“ Der so angesprochene zuckte nur mit seinen Schultern und drehte sich Richtung Leiche um. Der verbale Austausch war damit erledigt. Renate machte noch ihre üblichen Fundort und Leichen Fotos. Am Tatort wurden keine Kampfspuren gefunden, die Analyse und der Abgleich von Fingerabdrücken am Tatort war noch nicht abgeschlossen. Das ging für Renate über die übliche Fallanalyse hinaus, hier waren ihre neusten Schulungsweisheiten gefragt, die sogenannte „Sequenzanalyse“, bei der Schritt für Schritt der vermutete Tatablauf in kleine Stücke zerlegt wurde. Um anschließend zu

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sehen, unter welchen Umständen er sich wieder zusammenpuzzeln lies. Gute Sequenzanalytiker finden sich auch ohne Sachbeweise zurecht. Sie erkennen die Handschrift des Täters sozusagen zwischen den nicht geschriebenen Zeilen. Sie gingen ihren eigenen Weg, keine Trampelpfade der üblichen Spurensuche, wie Fingerabdrücke und Zeugenaussagen, oder Blutspuren, nein sie durchforsteten die Tiefen der Psychologie. Berger fingerte sein nicht sehr geliebtes neues Handy aus seiner Seitentasche und rief Maren an, dabei erfuhr er, dass sie auf dem Weg zu ihrem Vater war um die Aktenlage zu studieren. Sie lud die beiden Kommissare zu sich zum Gulfhof ein. Sie wollte mit ihnen den letzten Stand der Ermittlungen besprechen und dann gemeinsam mit Ihnen und ihrem Vater grillen.

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„Todes Container im Wattenmeer“ (8)

Kommissar Berger – Mord in Norden

von Lutz Müller

ein Küstenkrimi – Folge 8

Die beiden Frauen waren sehr mondän, aber dabei auch etwas ordinär in ihrem Benehmen und ihren Äußerungen. Renate hatte ein unangenehmes Bauchgefühl, irgendwie passten die beiden Damen nicht in die feine Gesellschaft in Norden. Die ordnete sie mehr in den Rotlichtbereich ein. Renate wurde misstrauisch, als die Blonde über gute Geschäfte

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in Ostfriesland sprach. In Renates Kopf lief ein Abgleich der Fakten und möglichen aktiven    Personen in ihrem Container Fall, da passten plötzlich der Menschenhandel und die Prostitution und die beiden    eher in diesem Umfeld anzusiedelnden Frauen, zusammen. Sie hatte aber keine Möglichkeit Konsti von ihrem Verdacht zu unterrichten, der war auch mit seinem Weizenbier und seiner Golfzeitung ausgelastet. Die zwei Russinnen verabschiedeten sich und stiegen, in den auf dem Parkplatz der Golfanlage stehenden,    roten Ferrari. Renate blickte dem Sportwagen beim ausparken zu und merkte sich das Norder Autokennzeichen.

In der Fischereigenossenschaft in Greetsiel war die KTU fündig geworden. Es wurden etliche Fingerabdrücke sichergestellt, an dem Stuhl auf dem der Notar gefesselt saß und an den Türen.

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Die Vorgehensweise eine Person anhand ihrer Fingerabdrücke (FA) zu identifizieren scheint schon so alt wie die Weltgeschichte zu sein. Bereits im Kindesalter erfährt der interessierte Nachwuchsermittler aus dem Detektivheft vom Supermarkt, wie er mit Graphitstaub und Klebeband die Fingerabdrücke des verhassten heimlichen Schokoladendiebes sichern kann. Und tatsächlich reichen die nachweisbaren Hinweise auf die Verwendung von Fingerabdruckspuren in Strafverfahren bis in das 12. Jahrhundert zurück. Seit dieser Zeit entwickelten sich immer bessere Verfahren zur Sichtbarmachung von Daktyloskopischen Spuren. Seit über 100 Jahren findet die Daktyloskopie auch in Deutschland ihre feste Anwendung in der kriminalistischen Spurensuche und Identifizierung von Tätern. Neben der kinderleichten Art der Sicherung von Daktyloskopischen Spuren, an der sich seit Beginn der Sicherung dieser Spurenart rein technisch

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nichts geändert hat, sind drei Axiome ursächlich für den langanhaltenden Erfolg der Daktyloskopie. An erster Stelle steht dabei die Einmaligkeit der FA. Die auf den Innenflächen der Hand oder den Fußsohlen befindlichen Papillarleisten, die sich bei näherer Betrachtung als eine große Anzahl an feinen Linien in der Haut darstellen, bilden einzigartige Muster aus. Diese Muster sind bei keinem zweiten Menschen identisch, nicht einmal bei eineiigen Zwillingen. Weiter sind FA unveränderlich. Die Papillarleisten bilden sich im frühen Embryonalstadium aus und bleiben selbst nach Verletzungen der Haut in ihrer Ursprungsform als Muster bis zum Tod der Person erhalten. Und zuletzt die Klassifizierbarkeit. Durch die Einteilung der Papillarleisten-Muster in die drei Grundmuster, die Bogen-, Schleifen- und

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Wirbelmuster genannt werden, lassen sich FA hervorragend registrieren und wieder abfragen. Also eine Chance für die Kommissare bei Vergleichsmaterial die Täter zu identifizieren.    Auf dem Kommissariat in Aurich lag dann auch ein Bericht der KTU auf dem Schreibtisch von Maren. Der Computerabgleich hatte einen Treffer zu verzeichnen, es gab eine 98,5 % Übereinstimmung mit einem im System vorhandenen Fingerabdruck. Die dazu gehörige Person war ein Polizeibekannter Syrer aus Damaskus, ein Hassan, er war über das Mittelmeer geflohen und über Italien nach Deutschland eingereist. Er hatte mehrere Vorstrafen wegen Drogenverkauf    und Körperverletzung.    Er war in Norden gemeldet und wurde vom Staatsschutz beobachtet.

Das Golfspiel brachte wirklich neue Erkenntnisse für die Kommissare, aber anfangs eigentlich nur für Renate, denn Berger

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hatte die entscheidenden Erkenntnisse über die beiden Frauen vom Golfplatz einfach „verpennt“. Renate informierte dann aber gleichzeitig beide Kollegen über die möglichen Verbindungen zwischen den beiden Russinnen und ihrem Fall. Sie glaubte Zusammenhänge zu erkennen, die eine deutliche Spur von Menschenhandel, Prostitution und Drogenhandel nach Norden zeigten.

Die Stadt Norden als „Hotspot“ des internationalen Verbrechens? Diese Frage stand nun im Raum und die Kommissare puzzelten die bekannten Fakten und die nur Angenommen, zusammen. Es war nun eine Arbeit für die Fall- Analytikerin Renate Berger. Der von den Kommissaren ausgearbeitete Plan, den Notar als Lockvogel einzusetzen, war Einfach aber gefährlich für Friedrich Hagen. Von einem ortungssicheren Hady sollte er seinen Mittelsmann anrufen und sich mit ihm Treffen, Friedrich kannte weder

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dessen Name noch wo er wohnte, sie verabredeten sich immer nur übers Telefon und trafen sich jeweils an anderen Orten. Nun sollte Friedrich den Treffpunkt vorgeben. Er wüsste, dass die Auftragsentführer ihn aus dem Weg räumen sollten und der Auftrag nicht zurückgezogen wurde. Er aber hätte alle wichtigen Unterlagen und Kontonummern von den Geldwäschekonten in der Schweiz und in Lichtenstein und Eigentumsurkunden der von Drogengeld gekauften Häuser und Immobilien als Faustpfand. Das Ganze an einem sicheren Ort. Er hat die alleinige Vollmacht über alles. Wenn er länger als 12 Stunden sich nicht bei seiner Kontaktperson meldete, gingen die Unterlagen an die Polizei in Aurich. Der Notar sollte    von seinem Mittelsmann verlangen, dass die Chefs anwesend sein sollten, denn nur mit denen würde er verhandeln. Er verlangte Garantien für sein Leben und 1 Million € auf

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sein Konto auf den Malediven. So der Plan der Kommissare.

Maren betrat das Kommissariat und wurde gleich mit einer scheinbar wichtigen Nachricht empfangen: „Frau Kommissarin in ihrem Büro wartet eine wichtige Person auf sie!“ Maren konnte sich keinen Reim darauf machen welche wichtige Person sie sprechen wollte, vielleicht der Staatsanwalt? überlegte sie. Resolut betrat sie ihr Büro und am    Besprechungstisch stand plötzlich ein kleiner unscheinbarer Mann, so um die fünfzig Jahre alt, er machte ein neutrales Gesicht, sodass Maren daraus keine nennenswerte Schlüsse ziehen konnte. Sie reichten sich mit einem kurzen Moin die Hände und Maren zeigte mit ihren Zeigefinger in Richtung Stuhl am Besprechungstisch. „Nehmen sie doch bitte Platz, was ist ihr Anliegen und was kann ich für sie tun?“

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Der etwas in seiner Körperlänge zu kurz geratene Mann räusperte sich und stellte sich vor: „Mein Name ist Hans Fischer und ich bin leitender Beamter des Staatsschutzes. Er reichte Maren seine Dienstmarke. „Ich würde gerne bei unserem Gespräch ihre Kollegen vom LKA Hannover dabei haben, könnten sie diese dazu bitten!“ Renate und Konsti waren damit beschäftigt den Notar für seinen Einsatz fit zu machen. Es dauerte eine Weile bis die Kollegen das Büro von Maren betraten. Maren und der Staatsschutzbeamte musterten sich gegenseitig und Maren staunte darüber, wie wenig der Mann da vor ihr sitzend, etwas mit ihrem Klischee aus den Kriminalfilmen zu tun hatte. Der hier war ein stinknormaler Familienvater. Sein grauer Straßenanzug war schon in die Jahre gekommen, aber er trug blank geputzte braune Schuhe. Seine Krawatte war ein ausgesuchtes Stück aus der Altkleiderkammer, sie war schon seit Jahren aus

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der Mode.

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„Todes Container im Wattenmeer“ (7)

Kommissar Berger – Mord in Norden

von Lutz Müller

ein Küstenkrimi – Folge 7

„Wir beide können ja einmal Tacheles, miteinander reden von Rechtsexperten zu Rechtsexperten! Wir haben zurzeit nur eine heiße Spur und viele kleine Indizien, aber nur einen Kandidaten auf dem alles Zutrifft und passt! Da sind Sie und kein Anderer in Sicht! Bei einem sehr wohlwollenden Richter

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erwartet Sie für Menschenhandel mit Todesfolge in 40 Fällen, sowie Drogenschmuggel im großen Ausmaß, so zwischen 15 und 20 Jahre! Ist Ihr Buckel, den Sie hinhalten wollen, so groß, oder sie so dumm, für Ihre Hintermänner dafür ins Gefängnis zu gehen? Die gleichen Verbrecher die Sie jetzt töten wollen und damit bestimmt nicht aufhören werden, auch nicht im Gefängnis! Haben Sie einmal darüber nachgedacht?“ Friedrich lief im Gesicht rot an und er stotterte: „Was haben sie mir anzubieten? Wie wollen sie mich schützen?“

Renate kochte vor Wut, wenn sie daran dachte mit diesem miesen Schwein einen Deal auszuhandeln. Nun ging Berger aufs Ganze, er sprach nun Friedrich sehr konkret an: „ Sie werden nicht nur die Namen ihrer Hintermänner nennen, sondern uns die ganze Organisation ausliefern! Sie werden unser Lockvogel! Sie bekommen den Status

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eines Kronzeugen und Sie erhalten eine neue Identität! „

In Friedrichs Kopf dröhnte und klopfte es wie in einer Maschine. War es richtig gewesen sich auf diesen Deal einzulassen? Der Staatsanwalt versicherte es ihm schriftlich und die Kommissare erläuterten ihm sehr plausibel den Plan. Es war für ihn Gefährlich, aber das war es ohne den Deal auch. Er wusste nicht alle Namen und ihre Funktionen, aber die Verantwortlichen für die Container Katastrophe kannte er genau. Die Leute da ganz Oben kannte er nicht persönlich, aber er hatte eine Ahnung und hatte schon aus Neugierde mal nachgeforscht und er war dabei auf erstaunliches gestoßen. Er selbst war nur Strohmann und hatte als Notar alles zu tun, um das schmutzige Geld zu waschen und die Flüchtlinge in Norden unterzubringen und für den Transport der Drogen zum Umschlagsort nach    Greetsiel

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zu sorgen. Er legte Konten in der Schweiz und in Lichtenstein auf seinem Namen an. Er kaufte von dem Drogengeld in Ostfriesland und in Norden Häuser und Grundstücke. Er selbst verdiente dabei ein kleines Vermögen, Steuerfrei! Aber nun sollte er den Lockvogel spielen und die verantwortlichen ans Messer liefern. Friedrich ahnte auf was er sich da eingelassen hatte, er spielte mit seinem Leben, ein hoher Einsatz!

Friedrich sollte in eine sichere Wohnung untergebracht werden und Personenschutz bekommen. Das Handy das er benutzen durfte war nicht zu orten und wurde abgehört Er durfte es nur für die Kontaktaufnahme mit der Verbrecherorganisation benutzen. Jeglicher andere Kontakt zur Außenwelt wurde ihm untersagt.

Die Kommissare schmiedeten unterdessen an einem wasserdichten Plan. Berger hatte fast immer schneller als die Kollegen eine

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Idee, aber nicht immer einen umsetzbaren Plan. Sie kamen einfach nicht so recht voran und die Zeit verlief ohne Ergebnis. Da machte Renate einen bewährten Vorschlag, sie lud Konsti zu einer Partie Golf ein. Sie bekamen den Kopf wieder frei zum denken    und es gab dann fast immer einen neuen Ansatz für ihre Vorgehensweise, in ihrem jeweils aktuellen Fall. Also packten sie ihre Golfsachen zusammen und fuhren über die Umgehungsstraße zum Golfplatz nach Lütetsburg. Auf dem Parkplatz am Golf Club Schloss Lütetsburg war kaum ein freier Parkplatz zu finden. Ihr neutraler Dienstwagen, ein Mercedes 200 viel unter den anderen echten Nobelkarossen nicht weiter auf. Sie hofften unbehelligt, in Ruhe miteinander zu spielen.    Sie meldeten sich ordnungsgemäß im

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Büro am Counter an. Sie legten ihre Golfpässe vor und bezahlten ihr Greenfee. Dann durften sie auf dem „Schatthaus Platz“, der kleinere der beiden Golfplätze, abschlagen. Kleiner bedeutete, auch 9 „Löcher“, aber die einzelnen Entfernungen zwischen dem Abschlag und der Fahne auf dem Grün, waren wesentlich kürzer und somit auch schneller zu spielen. 1,5 Stunden waren zwei bis 4 Spieler dann auf dem Platz unterwegs. Es war gutes Ostfriesenwetter, ein Wechsel von Sonne, Wind und Wolken. An Loch 1 angekommen sortierte Berger als erster seine Schläger, ein kurzes Loch, resümierte er und entschied sich für ein 8. Eisen. Keine Entfernung, muss nur leicht den Schläger durchfegen, dachte er! Er steckte gerade sein kurzes Tee in den Rasen und platzierte seinen Golfball darauf, da wurde er von hinten angesprochen. Er fluchte, denn das war gegen die Platz Etikette und er hatte auch nur die    Stimme einer Frau wahrgenommen.

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Berger setzte seinen Schläger wieder zurück vor den auf dem Tee liegenden Ball. Er drehte sich irritiert nach der Frau um, er sah vor sich eine attraktive Frau so um die vierzig Jahre alt, sehr mondän gekleidet für das Golfen. Sie war schlank und ca. 1,70 groß gewachsen und blondgefärbte Haare, denn das erkannte Berger sofort, passten nicht zum dunklen Teint der Frau, sie war eine schwarzhaarige, wahrscheinlich Russin, typisierte Berger im gewohnten Schnellverfahren. Daneben entdeckte er eine weitere junge Frau gleichen Alters, sie sagte kein Wort und überließ der anderen Frau das Reden. Diese Frau war ebenfalls aus Russland, Berger hatte ein geschultes Auge dafür. Sie war Rothaarig, aber eine echte mit Sommersprossen im Gesicht, er dachte an Maren, das sah bei ihr auch so hübsch aus. Die Blonde fragte noch einmal durchdringender, ob sie beide bei ihnen im Flyth mit spielen dürften? Der Flyth war die Bezeichnung für

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eine 4er Mannschaft. Renate sah sich genötigt einzuschreiten, bevor ihr Konsti unangenehm wurde, sie nickte sehr kräftig mit dem Kopf und sagte ein Ja gerne! Bergers brummen war deutlich zuhören und es war kein freundliches. Nun war alles geklärt, die Frauen stellten sich wie auf dem Golfplatz üblich mit ihrem Vornamen vor und die Kommissare taten das Gleiche. Berger trat wieder an zum abschlagen und fegte nun wirklich durch die Luft und traf den Golfball direkt in der Mitte, dabei wickelte sich Konsti regelrecht um seine Achse auf und nach dem schlagen

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wieder zurück. Der Ball flog in einem großen, weiten Bogen über das Fairway, so nennt man den Rasen vor dem Grün mit der Fahne im Loch. Der Ball landete auf dem Grün, kurz vor dem Loch in der Nähe der Fahne. Ein guter Schlag, sprach laut Konsti zu sich, Beifallsbezeugungen kamen von den beiden Frauen, nur Renate hielt sich damit zurück. Renate und die beiden anderen Frauen schlugen nacheinander ab und landeten mit ihren Bällen ähnlich gut auf dem Grün, neben Bergers Ball. Was nun wieder ein brummen von Berger hervorrief.

Die Frauen unterhielten sich in den Pausen beim spielen, wer sie waren, wo sie herkamen was sie hier in Norden machten und wo sie wohnten. Die übliche kleine Unterhaltung. Die Kommissare verrieten aber ihre Berufe nicht und natürlich verschwiegen sie den Grund ihres Aufenthaltes in Norden. Sie kämen aus Hannover und machten hier

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an der Nordsee Urlaub. Die Frauen waren damit zufriedengestellt und fragten nicht weiter nach. Die rothaarige Frau erzählte beim Sekt, nach dem Spiel, auf der Terrasse des Club Restaurants, über ihr feudales Leben in Norden und dabei fielen auch ihre Nachnamen und die ihrer Männer. Sie waren russische Geschäftsleute aus Moskau und hatten in Norden sich ein sehr schönes Anwesen gekauft und pendelten mehrfach im Monat zwischen Moskau und Norden. Ihre Männer aber waren deutsche Staatsangehörige und somit die Frauen auch. Sie hatten aber auch den russischen Pass.

die weiteren Folgen des gesamten Romans erscheinen jeweils zum Wochenende, hier und über die Fb-Gruppe Dornumer Nachrichten.

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„Todes Container im Wattenmeer“ (5)

Kommissar Berger – Mord in Norden

von Lutz Müller

ein Küstenkrimi – Folge 5

Maren hatte wieder einmal keine Zeit für private Dinge, für ihren Freund Sven. Sven besuchte sie am Abend auf dem Gulfhof in der Krummhörn. Der Vater freute sich über eine Abwechslung und Neuigkeiten, den seine Tochter sprach mit ihm nur das nötigste, wenn sie in einem Fall recherchierte. Maren kam sehr spät zum Hof und nach kurzer Begrüßung verschwand sie mit ihrem Laptop in ihrem Zimmer. Für Sven war nun das Fass endgültig übergelaufen, es stieg in ihm eine unsägliche Wut und Enttäuschung auf. Er betrat ohne anzuklopfen Marens Zimmer und ein aufgestauter Redeschwall schoss aus ihm förmlich heraus. „ Sag einmal bist du völlig verrückt geworden, kennst du nur noch deine Arbeit und auch noch abends zu Hause? Du nimmst mich überhaupt nicht mehr war in deinem Leben, weißt du noch wer ich für dich bin? Ein gelegentlicher Geliebter, der für dich da ist wenn es dir nötig erscheint?“ Maren schaute erschrocken von

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ihrem Laptop auf und Sven mit großen Augen an. Ihr von Sommersprossen übersätes Gesicht wurde puterrot. Sie rang nach Luft bevor sie antworten konnte: „Was habe ich dir getan? Ich habe dich doch freundlich begrüßt!“

An der Reaktion im Gesicht von Sven, konnte sie erkennen, dass sie eben völligen Quatsch geantwortet hatte. Aber sie konnte es nicht mehr zurücknehmen und auch nicht korrigieren, den Sven konterte sofort: „Dazu kann ich wirklich nichts mehr sagen!“ Er drehte sich um, ohne auf eine weitere Erwiderung von Maren zu warten, verließ er den Raum und ohne den Vater zu grüßen das Haus. Maren kamen die Tränen, sie liefen ihr über die schöngeformten Wangen und tropften auf ihr Dekolleté. Sie schluchzte wie ein kleines Mädchen, weil ihre Puppe kaputt war. Der Vater betrat leicht verstört Marens Zimmer und fragte nach dem Grund des

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ganzen Spektakels. Aber eine plausible Erklärung von Maren blieb aus.

Marens Stimmung hatte einen weiteren Tiefpunkt erreicht. Im Fall „Container“ kam sie nicht weiter, sie müsste eine Überwachung des Notars beantragen, hatte aber keine stichhaltigen Gründe, die dem Staatsanwalt reichen würde. Mit Sven hatte sie einen deftigen Ehekrach, ohne Trauschein. Zu allem Überfluss sprach ihr Vater, seit dem Krach mit Sven, kein Wort mehr mit ihr, obwohl im Hause Popken auch sonst nicht viel gesprochen wurde.

Die Kollegen Konsti und Renate drängten auf Ergebnisse und der Staatsanwalt forderte Fakten. Sie leitete letztendlich die Sonderkommision. Bei einer weiteren Besprechung einigten sich die drei Kommissare darauf, dass die Drogenspur jetzt Priorität hatte. Also welchen Weg nahmen die Drogen und wo wurden sie in Norden gelagert und

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verteilt. So viele infrage kommende Orte gab es nicht in Norden, so argumentierte Maren etwas dürftig. Berger überlegte laut, ob der Handel mit Flüchtlingen auch unmittelbar mit dem Drogenschmuggel zu tun hatte? Dann müsste der Ort schon ganz speziell ausgestattet sein. Es müssten genügend Unterkünfte vorhanden sein und der Umschlagplatz für die Drogen unauffällig für Außenstehende. Maren beorderte die Kollegen vom Kommissariat in Norden nach Aurich. Sie waren die Experten in Norden, die einen solchen Ort kennen müssten. Nun saßen 12 Polizisten an einem großen Tisch im Besprechungsraum des Kommissariats in Aurich. Die drei Kommissare und die Kollegen aus Norden. Die Fragezeichen über ihren Köpfen konnte man erahnen. Es wurden Orte genannt, die aber sofort wieder von einem der Kollegen verworfen wurde,

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dann kamen zwei Örtlichkeiten in die engere Wahl. Das Boxstudio und das Fitnessstudio, beide in Norden. Beide hatten eindeutig das Potential mit den Machenschaften etwas zu tun zu haben.    Aber Beweise von illegalen Aktivitäten gab es bei beiden Institutionen nicht. Aber Berger entschloss sich Spuren zu suchen, den Spuren gab es immer er musste sie nur aufspüren.

Maren ging der Ärger mit Sven nicht aus dem Sinn, aber sie musste sich jetzt auf den Fall konzentrieren und da war die Spur zu einem    Anwalt aus Hannover, der jetzt in Norden als Notar praktizierte, ein gewisser Friedrich Hagen. Das Klientel was er in Hannover hatte, bewegte sich in Zuhälter Kreisen. Zuhälter und Menschenschmuggel, dass passte schon zusammen, dachte Maren und machte sich Notizen über Namen der Mandanten und Zusammenhänge der einzelnen Fälle dieses windigen Anwalts.

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Sie wurde nach längerem Aktenstudium fündig. Der Notar hatte von einem seiner Mandanten Geld, für seine neue Kanzlei in Norden, erhalten, Maren musste schmunzeln und dachte, wie doof von den Beiden dieses auch noch schriftlich zu bestätigen. Jetzt hatte Maren eine belegte Spur von einer Verbindung zwischen einem Zuhälter und dem Notar und das Geld geflossen war, also Grund genug um beim Staatsanwalt eine Observation des Friedrich Hagen zu beantragen. Nun kam Tempo in die Ermittlungen und Erfolg versprechende Spuren, zeigten den Kommissaren, dass sie auf dem richtigen Weg waren.

Friedrich wurde gezwungen in ein vor dem Teemuseum parkenden Wagen einzusteigen, ein Mercedes Kastenwagen, neueres Modell. Er saß noch nicht richtig auf der hinteren Bank, da wurden seine Hände mit einem Kunststoffbinder zusammen gebun-

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den. Er bekam eine Sonnenbrille aufgesetzt, die aber völlig undurchsichtig war. Er hörte den Motor aufheulen und das der Wagen ausgeparkt wurde. Die Fahrt ging ohne Stopp immer geradeaus, nach ca. 5 Minuten Fahrt bog der Wagen nach rechts ab und dann fuhren sie scheinbar endlos lange geradeaus. Dem Notar hatte das Zeitgefühl verlassen, er wusste nicht mehr wie lange sie schon unterwegs waren und seine Orientierung war auch nicht die Beste. Er hatte Todesangst, er hatte genügend Zeit gehabt nachzudenken, ihm wurde jetzt klar, dass er von seinem Auftraggeber aus dem Weg geräumt werden sollte, wahrscheinlich für immer.

Umso länger die Fahrt dauerte, umso mehr stieg die Angst in Friedrich hoch.

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Die Handy Ortung ergab, dass der Notar sich von Norden, in einem Auto sitzend in Richtung Greetsiel bewegte, einem kleinen historischen Sielhafen in der Krummhörn. Dieser kleine Hafenort war der Heimathafen der verbliebenden deutschen Krabbenkutter Flotte, an der ostfriesischen Küste. Aber auch ein Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt. Dort war ein schnelles untertauchen ohne große Mühe möglich.

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Maren forderte sofort die Kollegen aus Emden an, die waren nur wenige Kilometer von Greetsiel entfernt stationiert. Sie konnten über die Ortung des Handys, schneller als die Norder Polizei dort eintreffen und reagieren. Konsti unterhielt sich auf der Fahrt mit Renate über die Möglichkeit eines neuen Verteilerortes, mit Hafenanbindung. War die Stadt Norden vielleicht gar nicht der vermeintliche Umschlagplatz für die Flüchtlinge und der Drogen, oder es teilte sich auf die beiden Orte auf, einer für die Drogen und der Andere für die Flüchtlinge? Die Fahrt erschien Berger endlos lange, es sah alles gleich aus, Wiesen ohne Horizont und auf der anderen Seite der nicht enden wollende Deich. Eben Ostfriesland! Brummte Berger in seinen Bart, als ob die anderen Mitfahrer seine Gedanken lesen könnten.

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Nun war wohl die Fahrt zu Ende, sein Leben wahrscheinlich auch. Eine harte Hand drängte ihn aus den Wagen und schubste ihn durch eine Türöffnung in einen Raum. Es wurde Friedrich die Brille abgenommen und er wurde auf einen Sessel gedrückt. Zusammengesunken wie ein Häuflein Elend schaute Friederich sich in den halbdunklen Raum um. Das einzige kleine Fenster war oberhalb des Zimmers und vergittert, es drang wenig Licht hinein. Der Raum roch nach Fisch und in der Mitte stand ein großer Eichentisch auf dem noch Reste von filetierten Fischen und Messer lagen. Friedrich vermutete, dass es sich um eine Fischgenossenschaft handelte, es standen 5 Kunststofftonnen am Rand des Tisches und sie waren mit Fisch bis an den Rand gefüllt. Das gab es nur noch in Greetsiel dachte der Notar, also hier her haben sie ihn gebracht, er kannte nur die anderen Räume der Genossenschaft wo er auch die Drogen ablieferte.

die weiteren Folgen des gesamten Romans erscheinen jeweils zum Wochenende, hier und über die Fb-Gruppe Dornumer Nachrichten.

Wir stellen Ihnen in Kürze den Autor dieses Kriminalromans, Lutz Müller vor. Lutz Müller lebt in Norden.

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Kriminalromane Norden Personen

Ostfriesenkrimi mit aktuellen Bezügen

Lutz Müller aus Norden baut seinen Stoff aus aktuellen Themen

Seit einigen Wochen veröffentlichen wir hier im Fresenspegel einen Roman in Fortstetzungen. Heute sprachen wir mit dem Autor, der in Norden auch wegen seiner sozialen Impulse bekannt ist.

im Gespräch mit Lutz Müller am 23. Juni 2023. Hans-Joachim Steinsiek

Die Fortsetungen und bisherigen Folgen sind hier auf fresenspegel.de, bzw. über facebook in der Gruppe Dornumer Nachrichten zu lesen.