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Norden

„die Welt ist nicht mehr planbar…“

Nordens Bürgermeister Florian Eiben schwört auf Zusammenhalt in schwieriger Zeit. Feiern in der Zeit eines Angriffskrieges und weltweiter Krisen hat einen bitteren Unterton. Norden feierte trotzdem sein Neujahrsfest, diesmal allerdings wegen einer Sturmwarnung nicht in Norddeichs Küstennähe, sondern, gutbesucht, auf dem historischen Marktplatz. Hier sprachen wir mit ihm über seine Hoffnung für 2024:

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Kriminalromane

„Todes Container im Wattenmeer“ (17)

Kommissar Berger – Mord in Norden

von Lutz Müller

ein Küstenkrimi – Folge 17

Während Konsti den großen hässlichen Kopf des Knurrhahns abtrennte und den Fischbauch mit einem scharfen Messer aufschnitt, entnahm er mit seinen nicht geraden feinen Fingern eines 1,90m großen Mannes,

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die Eingeweide heraus. Er schnitt mit geübten Handgriff an der Gräte vom Schwanz zum Hals des Fisches entlang und erhielt damit ein herrliches Filet. Trotz der großen Konzentration auf seine Kochkunst, musste er an seinen Fall denken. Die Bilder in seinem Kopf ließen ihn nicht los. Die toten Kinder und Frauen in dem Container im Watt. Er melierte das so gewonnene Fischfilet und legte beide Teile auf der Hautseite auf die heiße Pfanne in die er vorher etwas Olivenöl und Rosmarinzweige getan hatte. So ließ er den Fisch, unter Beobachtung    kross braten. Konsti passte den Augenblick ab, bis die Haut Farbe hatte und das Innere des Fisches noch glasig war.

Nun ruhten die Filets im Ofen bei 60 Grad Celsius. Renate hatte in der Zwischenzeit das Gemüse gewaschen und geputzt. Sie hatte die Kartoffeln mit der Schale bereits gekocht und schwenkte sie nun in der

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heißen Pfanne in Rosarien Butter, bis die Schallen glänzten. Die Gemüsebeilage krönte der frische Nordseequeller, er schmeckte leicht salzig und roch nach Meerwasser. Serviert wurde der    vorher gesalzene Fisch von Renate auf einem großen flachen hellgrünen Teller, drapiert auf dem Gemüsebeet und übergossen mit der heißen Rosmarin Butter. Daneben rundeten die Kartöffelchen das Arrangement auf dem Teller ab. Es war ein einfaches, aber geniales Geschmackserlebnis, was sich die beiden Kommissare da zubereitet hatten. Sie tranken dazu einen Weißwein aus dem Elsaß. Auf die Nachspeise verzichteten beide Köche und tranken lieber einen Espresso und dazu einen Wachholderschnaps. Sie kamen aber nicht umhin, über den Fall zu sprechen, der in seine entscheidende Aufklärungsphase getreten war. Da drängten sich auch die Gedanken an ihre Freundin und Kollegin Maren auf, würde

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Sie wieder so wie früher sein? Ihre kleine clevere und profihafte Ostfriesin?

Interpol hatte Erfolg und meldete die Gefangennahme des gesuchten Kutter Kapitäns, er wurde in Riga verhaftet und vernommen. Er gab zu die Fahrten mit den Flüchtlingen durchgeführt zu haben, aber nichts vom Drogenschmuggel gewusst zu haben. Sein Auftraggeber war Müller und der Abnehmer in Norddeich Friedrich Hagen. Mehr konnte, oder wollte er nicht zugeben, er hatte Angst ebenfalls ermordet zu werden. Es gab wohl noch wenigstens zwei andere Köpfe in Norden die über Allen im Netzwerk standen. Diese waren, laut dem Kapitän, Teil der Russenmafia. Der Container ging bei der Havarie mit dem Containerschiff über Bord, er hätte nichts mehr für die 40 Flüchtlinge tun können, versuchte sich der Scheißkerl heraus zureden, so berichtete der Kollege aus Riga.

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Auf die Frage, warum er bei so hohen Seegang und der Havarie nicht sofort den Container geöffnet hätte, antwortete er, die Flüchtlinge waren schon Tod bevor der Container über Bord ging. Es war eine saubere Entsorgung, über Funk, von Müller so angeordnet worden.

Alle Indizien wiesen auf die beiden Russinnen hin! Aber der wichtigste Zeuge, Hans Müller war noch auf der Flucht und nicht auffindbar. Die beiden Frauen wurden rund um die Uhr observiert, aber sie verhielten sich unauffällig in ihrem Haus auf. Sollten sie doch noch andere, den Kommissaren nicht bekannte Helfer haben, die im Hafen von Norddeich die neue Flüchtlingsfracht übernehmen konnten? Dies und andere Fragen stellte sich Berger, als er einen Anruf auf seinem Handy bekam.

„ Es tut sich was bei den beiden Damen!“ hörte Berger die Stimme von Renate.

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„Was passiert gerade? Sag was ist los, rede schon!“antwortete er und schnaubte dabei durch seine Nasenlöcher wie ein Pferd. „Hey, beruhige dich mein Liebster, sonst bekommst du Herzklabastern! Die sind in ihr Auto gestiegen und fahren jetzt gerade in die Richtung nach Norddeich.“ „Sind sie alleine im Wagen? „Ja! Sie fahren einen dunkelblauen Van, der hat Platz für 8 Personen.“ „Damit könnten sie aber nicht alle Flüchtlinge aufnehmen, konstatierte Berger.“    „Du hast recht, sie müssen noch andere Fahrzeuge mit Helfern haben!“ „ Habt ihr den Anleger auch vom Wasser aus gesichert und werden die Zufahrtsstraßen gesperrt?“ „Alles paletti, mein großer Organisator!“ Berger reagierte verärgert und antwortete: „Konzentriert euch auf die Aktion und versiebt es nicht wieder!“Renate beendete wütend das Gespräch und ließ Berger am Handy allein, nur ein Piep Ton war für ihn noch hörbar. Berger starrte auf sein Handy, auf

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dem Display war Renates Gesicht zusehen. Sie schaute ihn an, mit ihren großen Mandelförmigen Augen, er konnte ihr einfach nicht böse sein.

Der Frachter tuckerte langsam am Kai entlang zum Anlegeplatz im Hafen.

Währenddessen gab es ein konspiratives Gespräch zwischen einem Kreistagsabgeordneten und einem Bauunternehmer aus dem Kreis Aurich. Die beiden Herren der sogenannten „besseren Gesellschaft,    sie befürchteten, das ihr unappetitliches Geschäft auffliegen würde und die Russen, um sich zu retten, sie an die Polizei verraten würden. Die beiden Herren waren die eigentlichen Profiteure des organisierten Menschenhandels, der Drogenhandel war das Ding der Russenmafia. Also mussten sie Abwegen, abzuhauen und alles verlieren, oder abzuwarten ob die Russen dicht hielten und sie unbehelligt blieben.

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„Wir sind seit 6 Uhr morgens im Marschenland unterwegs. Auch mit Spürhunden. Hauptwachmeister Jansen knallte verärgert den „Kurier auf den Tisch des Einsatzwagens des „MEK“. Die halbe Stadt ist auf den Beinen und spielt Kriminalpolizei, sie haben Suchtrupps zusammengestellt und kommen uns bei unserer Suche in die Quere. Die Zeitung schreibt auf der Titelseite, dass die Polizei überfordert wäre, sie suchten nun schon seit    2 Tage, ohne Erfolg, nach dem flüchtigen Verbrecher. Nun sollen wir auch noch den Hafen in Norddeich abriegeln und die Zufahrtsstraßen kontrollieren. Wir sind damit wirklich personell überfordert.“ Der anwesende Kollege vom „MEK“ nickte zustimmend, aber nicht wirklich interessiert und Jansen war mit seinem Groll alleine gelassen. Da kam die Nachricht, dass ein Suchtrupp der Bürger den flüchtigen Verbrecher gesehen hatte und ihn in einer Scheune verschwinden gesehen hatten.

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Sie hatten die Scheune umstellt und warteten nun auf die Einsatzkräfte der Polizei. Jansen, der den Einsatz zu leiten hatte endschied sofort zu handeln. Er zog einige Polizisten vom Hafen ab und beorderte sie zu dieser Scheune wo der gesuchte Verbrecher sich verschanzt haben sollte. Eine verhängnisvolle Entscheidung, wie sich bald herausstellen sollte.

Die beiden „feinen Herren“ bekamen eine Nachricht auf ihrem Handy: „Fracht läuft ein, können nur 8 Einheiten abtransportieren, kommt und übernehmt sofort die restliche Ladung! Sonst platzt das Geschäft!“ „Jetzt ziehen die blöden Weiber uns mit hinein, in den Schlamassel. Wollen wir das riskieren, jetzt wo alles auf dem Spiel steht und wir mit denen auffliegen könnten und nur weil die versagt haben?“Polterte der Bauunternehmer und spuckte vor Wut seinen Schleim vor die Füße seines Komplizen.

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Dieser schüttelte den Kopf und erwiderte: „Bestimmt nicht mit mir, darauf kannst Du einen „Lassen“! „ Also abhauen! Sofort!

Der Frachter hatte nun den Anleger im Hafen erreicht und der Steuermann manövrierte das Schiff zum Anlegen zielgenau an die Poller. Eine „SMS“ klopfte plötzlich auf dem Handy des Kreistagsabgeordneten an: „Ihr Ärsche, ihr kommt jetzt sofort zum Anleger, oder ihr fliegt mit uns auf!“ Nun fuhren die beiden Komplizen doch noch mit ihrem VW Bus zum Hafen.

Der Frachter wurde fachmännisch an den Pollern vertäut und ein Steg zum entladen übergelegt. Davor wartete schon der dunkelblaue Van der Russinnen, die Frauen saßen aber noch im Wagen und warteten wohl auf die beiden Komplizen mit ihrem Bus. Der ließ auch nicht lange auf sich warten.

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Und wo waren Berger und Renate? Die beiden Kommissare hielten sich im Hintergrund auf, in einem Einsatzwagen, der mit Bildschirmen der Überwachungskameras ausgestattet war. Sie beobachteten das Geschehen am Anleger und waren mit den Einsatzkräften über Funk verbunden. Es lief bis zu diesem Augenblick alles nach Plan ab. Zum ersten Mal wurden die Flüchtlinge am helllichten Tage vom Frachter entladen, die Frauen hatten sich vorher davon überzeugt, dass der Anlegeplatz Menschenleer war und auch sonst kein Schiff entladen wurde. Es musste schnell gehen ohne Zeitverzögerung, weil die Polizei ihnen auf den Fersen sein könnte. Es lief auch reibungslos, die Frauen wurden im Van der Russinnen untergebracht und die Männer und Kinder stiegen in dem Bus ein. Nun fuhr nur der Bus los und verließ das Hafengelände in Richtung Umgehungsstraße, die wurde von der Polizei abgesperrt und

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der Bus wurde gestoppt und von Einsatzwagen der Polizei eingekesselt. Die Fahrt war für die beiden Ganoven und ihre Fracht damit ohne Blutvergießen beendet.

Alles konzentrierte sich auf den Bus , die andere Ausfahrt zum Kai der Fähre nach Norderney war damit für die Frauen mit ihrem Van offen, denn der Hauptwachtmeister Jansen hatte die Einsatzkräfte dort abgezogen, um den Einsatz bei der Scheune    durch zuführen. Der Van konnte so entkommen ohne das die Einsatzkräfte einschreiten konnten. Er fuhr in Richtung Innenstadt zur Norddeicher Straße.

Auf der Flucht entledigten sich die Russinnen der acht Frauen, sie hielten auf einer Straße am Deich an und warfen die verschreckten Frauen aus dem Van. Es war bereits der Sonnenuntergang über dem Wattenmeer zu beobachten aber die Ruhe und Einzigartigkeit der Landschaft konnten

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die 8 Frauen auf ihrem Fußmarsch am Deich entlang nicht würdigen. Aber sie erkannten, dass sie in Freiheit und Sicherheit waren, Frei in Deutschland, sicher vor den verbrecherischen Ausbeutern. Aber wie lange?

Die Fahndung lief nach den Frauen und dem Van auf Hochtouren. Es war für die Kommissare wieder ein halbes Desaster,

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aber eben ein weiterer Fehler des Einsatzgruppenleiters. Mit der Freiheit war es für die 8 Flüchtlingsfrauen relativ schnell vorbei. Eine Polizeistreife entdeckte die Frauen auf der sonst Menschenleerten Straße am Deich und lies sie von einem herbei gerufenen    Mannschaftswagen abtransportieren. Der Van blieb verschwunden.

Der Einsatz bei der Scheune war eine Fehlmeldung, die scheinbar von den Ganoven gesteuert war. Die Polizeikräfte mussten ohne Ergebnis wieder abziehen.

Nun fehlten den Kommissaren nicht nur der flüchtige Hans Müller, sondern auch noch die Hauptverdächtigen, die beiden russischen Frauen.

Der Van ohne die beiden Frauen wurde hinter Emden Richtung Leer gefunden. Aber den Fahndern waren die Russinnen wieder entwischt.

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Berger zog den Kragen seiner Wetterjacke hoch. Er hasste es immer die falsche Kleidung angezogen zu haben. Nur weil in den Nachrichten gutes Sonnenwetter angesagt wurde, aber ohne den Hinweis, dass das Wetter an der Küste stündlich wechselte. Die beiden Bergers hatten den Vorgang am Hafen an den Monitoren des Einsatzwagens mit verfolgt und waren nun ausgestiegen um durchzuatmen und den Kopf frei zu bekommen. Renate wusste wie sie ihren Konsti jetzt ansprechen musste. „Wir haben nur eine Chance, wir müssen die beiden „feinen Herren“ zum Reden bringen, sie müssen die drei flüchtigen Ganoven verraten und gegen sie aussagen!“ Berger schaute immer noch seinen Blick, starr auf das Meer gerichtet, als er antwortete: „Der Müller kommt mit der Verletzung nicht weit, den finden wir Früher oder Später irgendwo in einer Scheune liegend, vielleicht auch Tod. Aber der Kopf

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des Syndikates in Deutschland wird uns wohl entwischen und die werden weitermachen, irgendwo, mit irgendeinem Ganoven an der Küste.“

Hans Müller wurde von einem Bauer in seinem Kuhstall gefunden und er wurde ins Klinikum nach Emden gebracht, dort verstarb er an einer Sepsis. Die flüchtigen Russinnen waren wahrscheinlich über Holland und Belgien nach Russland geflüchtet und dort untergetaucht.

Die kleine rothaarige Kommissarin Maren aus Aurich erholte sich von ihren Schussverletzungen und konnte nach einer Reha in Bad Zwischenahn, wieder ihren Dienst auf dem Kommissariat in Aurich aufnehmen.    Die    gemeinsame Torfkahnfahrt holten die drei Freunde anschließend nach.

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Zum Inhalt:

Ein Container wird im Watt vor Norddeich angespült. Beim öffnen des Containers werden 40 tote Flüchtlinge gefunden, erstickt oder ertrunken.

Nach der Obduktion werden in den Därmen und Mägen kleine Päckchen mit Drogen gefunden. Bei den Leichen lag ein Tagebuch, es könnte Aufschluss über den Hintergrund des Geschehens liefern.

Die in Norden Urlaub machenden Kommissare Konstantin Berger und seine Frau Renate vom LKA Hannover ermitteln mit der Kommissarin Maren Poken aus Aurich gemeinsam in diesen Mordfällen. Es gibt Anhaltspunkte, dass die Containerfracht für Norden bestimmt war und die Ermittlungen führen die Kommissare zu einem Täterkreis in der Norder Gesellschaft.

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Ein Notar scheint der Kopf der Bande zu sein, im Laufe der Handlung aber wird er als    Informant des Staatsschutzes geoutet. Es geschehen im Laufe der Ermittlungen weitere Morde, die die Kommissare Stück für Stück in den inneren Zirkel der Bande führen.

Die Bande arbeitet mit einem Kapitän eines litauischen Frachters zusammen. Der den Menschenhandel mit dem Drogenschmuggel verbindet. Was dann die Kommissare, nach der Entdeckung der Leichen im Container auf die richtige Spur führt. Es gibt also noch andere Verbindungen in Norden und Ostfriesland die in diesen Geschäften involviert sind. In der Nordsee havariert zur gleichen Zeit ein Containerschiff mit einem Frachter und verliert über dreihundert Container, steht das im Zusammenhang mit

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dem Flüchtlingscontainer? Berger geht eine Spur in Norden nach. Er beschattet einen, von dem    Polizisten Jansen aus Norden, auffällig gewordenen Mann    am Hafen. Ein Mann mit einem auffälligen Boxergesicht    er stößt dabei auf einen Kreis von Verbrechern der übelsten Sorte, die sogenannte „feine Gesellschaft“. Ein Mordanschlag auf den Notar geht schief und der Notar wird von der Polizei befreit. Er wird von den Kommissaren gedrängt sich als Lockvogel zur Verfügung zu stellen. Die wollen ihn als Köder benutzen umso an die Hintermänner zu kommen. Aber das Unternehmen endet in einem Fiasko für die Kommissare und dem Notar.

Die Ermittlungen bringen die Kommissarin aus Aurich in Lebensgefahr und Sie wird durch das beherzte Eingreifen von Berger und Renate gerettet. Aber die Hintermänner sind keine Männer, sondern zwei Frauen

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aus Norden. Die terroristischen Strukturen werden aufgedeckt und in Norden und Ostfriesland zerstört, aber die Drahtzieher des „IS“ Staates in Syrien können nicht vernichtet werden.

tt. Er melierte das so gewonnene Fischfilet und legte beide Teile auf der Hautseite auf die heiße Pfanne in die er vorher etwas Olivenöl und Rosmarinzweige getan hatte. So ließ er den Fisch, unter Beobachtung    kross braten. Konsti passte den Augenblick ab, bis die Haut Farbe hatte und das Innere des Fisches noch glasig war.

Nun ruhten die Filets im Ofen bei 60 Grad Celsius. Renate hatte in der Zwischenzeit das Gemüse gewaschen und geputzt. Sie hatte die Kartoffeln mit der Schale bereits gekocht und schwenkte sie nun in der

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heißen Pfanne in Rosarien Butter, bis die Schallen glänzten. Die Gemüsebeilage krönte der frische Nordseequeller, er schmeckte leicht salzig und roch nach Meerwasser. Serviert wurde der    vorher gesalzene Fisch von Renate auf einem großen flachen hellgrünen Teller, drapiert auf dem Gemüsebeet und übergossen mit der heißen Rosmarin Butter. Daneben rundeten die Kartöffelchen das Arrangement auf dem Teller ab. Es war ein einfaches, aber geniales Geschmackserlebnis, was sich die beiden Kommissare da zubereitet hatten. Sie tranken dazu einen Weißwein aus dem Elsaß. Auf die Nachspeise verzichteten beide Köche und tranken lieber einen Espresso und dazu einen Wachholderschnaps. Sie kamen aber nicht umhin, über den Fall zu sprechen, der in seine entscheidende Aufklärungsphase getreten war. Da drängten sich auch die Gedanken an ihre Freundin und Kollegin Maren auf, würde

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Sie wieder so wie früher sein? Ihre kleine clevere und profihafte Ostfriesin?

Interpol hatte Erfolg und meldete die Gefangennahme des gesuchten Kutter Kapitäns, er wurde in Riga verhaftet und vernommen. Er gab zu die Fahrten mit den Flüchtlingen durchgeführt zu haben, aber nichts vom Drogenschmuggel gewusst zu haben. Sein Auftraggeber war Müller und der Abnehmer in Norddeich Friedrich Hagen. Mehr konnte, oder wollte er nicht zugeben, er hatte Angst ebenfalls ermordet zu werden. Es gab wohl noch wenigstens zwei andere Köpfe in Norden die über Allen im Netzwerk standen. Diese waren, laut dem Kapitän, Teil der Russenmafia. Der Container ging bei der Havarie mit dem Containerschiff über Bord, er hätte nichts mehr für die 40 Flüchtlinge tun können, versuchte sich der Scheißkerl heraus zureden, so berichtete der Kollege aus Riga.

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Auf die Frage, warum er bei so hohen Seegang und der Havarie nicht sofort den Container geöffnet hätte, antwortete er, die Flüchtlinge waren schon Tod bevor der Container über Bord ging. Es war eine saubere Entsorgung, über Funk, von Müller so angeordnet worden.

Alle Indizien wiesen auf die beiden Russinnen hin! Aber der wichtigste Zeuge, Hans Müller war noch auf der Flucht und nicht auffindbar. Die beiden Frauen wurden rund um die Uhr observiert, aber sie verhielten sich unauffällig in ihrem Haus auf. Sollten sie doch noch andere, den Kommissaren nicht bekannte Helfer haben, die im Hafen von Norddeich die neue Flüchtlingsfracht übernehmen konnten? Dies und andere Fragen stellte sich Berger, als er einen Anruf auf seinem Handy bekam.

„ Es tut sich was bei den beiden Damen!“ hörte Berger die Stimme von Renate.

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„Was passiert gerade? Sag was ist los, rede schon!“antwortete er und schnaubte dabei durch seine Nasenlöcher wie ein Pferd. „Hey, beruhige dich mein Liebster, sonst bekommst du Herzklabastern! Die sind in ihr Auto gestiegen und fahren jetzt gerade in die Richtung nach Norddeich.“ „Sind sie alleine im Wagen? „Ja! Sie fahren einen dunkelblauen Van, der hat Platz für 8 Personen.“ „Damit könnten sie aber nicht alle Flüchtlinge aufnehmen, konstatierte Berger.“    „Du hast recht, sie müssen noch andere Fahrzeuge mit Helfern haben!“ „ Habt ihr den Anleger auch vom Wasser aus gesichert und werden die Zufahrtsstraßen gesperrt?“ „Alles paletti, mein großer Organisator!“ Berger reagierte verärgert und antwortete: „Konzentriert euch auf die Aktion und versiebt es nicht wieder!“Renate beendete wütend das Gespräch und ließ Berger am Handy allein, nur ein Piep Ton war für ihn noch hörbar. Berger starrte auf sein Handy, auf

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dem Display war Renates Gesicht zusehen. Sie schaute ihn an, mit ihren großen Mandelförmigen Augen, er konnte ihr einfach nicht böse sein.

Der Frachter tuckerte langsam am Kai entlang zum Anlegeplatz im Hafen.

Währenddessen gab es ein konspiratives Gespräch zwischen einem Kreistagsabgeordneten und einem Bauunternehmer aus dem Kreis Aurich. Die beiden Herren der sogenannten „besseren Gesellschaft,    sie befürchteten, das ihr unappetitliches Geschäft auffliegen würde und die Russen, um sich zu retten, sie an die Polizei verraten würden. Die beiden Herren waren die eigentlichen Profiteure des organisierten Menschenhandels, der Drogenhandel war das Ding der Russenmafia. Also mussten sie Abwegen, abzuhauen und alles verlieren, oder abzuwarten ob die Russen dicht hielten und sie unbehelligt blieben.

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„Wir sind seit 6 Uhr morgens im Marschenland unterwegs. Auch mit Spürhunden. Hauptwachmeister Jansen knallte verärgert den „Kurier auf den Tisch des Einsatzwagens des „MEK“. Die halbe Stadt ist auf den Beinen und spielt Kriminalpolizei, sie haben Suchtrupps zusammengestellt und kommen uns bei unserer Suche in die Quere. Die Zeitung schreibt auf der Titelseite, dass die Polizei überfordert wäre, sie suchten nun schon seit    2 Tage, ohne Erfolg, nach dem flüchtigen Verbrecher. Nun sollen wir auch noch den Hafen in Norddeich abriegeln und die Zufahrtsstraßen kontrollieren. Wir sind damit wirklich personell überfordert.“ Der anwesende Kollege vom „MEK“ nickte zustimmend, aber nicht wirklich interessiert und Jansen war mit seinem Groll alleine gelassen. Da kam die Nachricht, dass ein Suchtrupp der Bürger den flüchtigen Verbrecher gesehen hatte und ihn in einer Scheune verschwinden gesehen hatten.

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Sie hatten die Scheune umstellt und warteten nun auf die Einsatzkräfte der Polizei. Jansen, der den Einsatz zu leiten hatte endschied sofort zu handeln. Er zog einige Polizisten vom Hafen ab und beorderte sie zu dieser Scheune wo der gesuchte Verbrecher sich verschanzt haben sollte. Eine verhängnisvolle Entscheidung, wie sich bald herausstellen sollte.

Die beiden „feinen Herren“ bekamen eine Nachricht auf ihrem Handy: „Fracht läuft ein, können nur 8 Einheiten abtransportieren, kommt und übernehmt sofort die restliche Ladung! Sonst platzt das Geschäft!“ „Jetzt ziehen die blöden Weiber uns mit hinein, in den Schlamassel. Wollen wir das riskieren, jetzt wo alles auf dem Spiel steht und wir mit denen auffliegen könnten und nur weil die versagt haben?“Polterte der Bauunternehmer und spuckte vor Wut seinen Schleim vor die Füße seines Komplizen.

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Dieser schüttelte den Kopf und erwiderte: „Bestimmt nicht mit mir, darauf kannst Du einen „Lassen“! „ Also abhauen! Sofort!

Der Frachter hatte nun den Anleger im Hafen erreicht und der Steuermann manövrierte das Schiff zum Anlegen zielgenau an die Poller. Eine „SMS“ klopfte plötzlich auf dem Handy des Kreistagsabgeordneten an: „Ihr Ärsche, ihr kommt jetzt sofort zum Anleger, oder ihr fliegt mit uns auf!“ Nun fuhren die beiden Komplizen doch noch mit ihrem VW Bus zum Hafen.

Der Frachter wurde fachmännisch an den Pollern vertäut und ein Steg zum entladen übergelegt. Davor wartete schon der dunkelblaue Van der Russinnen, die Frauen saßen aber noch im Wagen und warteten wohl auf die beiden Komplizen mit ihrem Bus. Der ließ auch nicht lange auf sich warten.

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Und wo waren Berger und Renate? Die beiden Kommissare hielten sich im Hintergrund auf, in einem Einsatzwagen, der mit Bildschirmen der Überwachungskameras ausgestattet war. Sie beobachteten das Geschehen am Anleger und waren mit den Einsatzkräften über Funk verbunden. Es lief bis zu diesem Augenblick alles nach Plan ab. Zum ersten Mal wurden die Flüchtlinge am helllichten Tage vom Frachter entladen, die Frauen hatten sich vorher davon überzeugt, dass der Anlegeplatz Menschenleer war und auch sonst kein Schiff entladen wurde. Es musste schnell gehen ohne Zeitverzögerung, weil die Polizei ihnen auf den Fersen sein könnte. Es lief auch reibungslos, die Frauen wurden im Van der Russinnen untergebracht und die Männer und Kinder stiegen in dem Bus ein. Nun fuhr nur der Bus los und verließ das Hafengelände in Richtung Umgehungsstraße, die wurde von der Polizei abgesperrt und

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der Bus wurde gestoppt und von Einsatzwagen der Polizei eingekesselt. Die Fahrt war für die beiden Ganoven und ihre Fracht damit ohne Blutvergießen beendet.

Alles konzentrierte sich auf den Bus , die andere Ausfahrt zum Kai der Fähre nach Norderney war damit für die Frauen mit ihrem Van offen, denn der Hauptwachtmeister Jansen hatte die Einsatzkräfte dort abgezogen, um den Einsatz bei der Scheune    durch zuführen. Der Van konnte so entkommen ohne das die Einsatzkräfte einschreiten konnten. Er fuhr in Richtung Innenstadt zur Norddeicher Straße.

Auf der Flucht entledigten sich die Russinnen der acht Frauen, sie hielten auf einer Straße am Deich an und warfen die verschreckten Frauen aus dem Van. Es war bereits der Sonnenuntergang über dem Wattenmeer zu beobachten aber die Ruhe und Einzigartigkeit der Landschaft konnten

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die 8 Frauen auf ihrem Fußmarsch am Deich entlang nicht würdigen. Aber sie erkannten, dass sie in Freiheit und Sicherheit waren, Frei in Deutschland, sicher vor den verbrecherischen Ausbeutern. Aber wie lange?

Die Fahndung lief nach den Frauen und dem Van auf Hochtouren. Es war für die Kommissare wieder ein halbes Desaster,

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aber eben ein weiterer Fehler des Einsatzgruppenleiters. Mit der Freiheit war es für die 8 Flüchtlingsfrauen relativ schnell vorbei. Eine Polizeistreife entdeckte die Frauen auf der sonst Menschenleerten Straße am Deich und lies sie von einem herbei gerufenen    Mannschaftswagen abtransportieren. Der Van blieb verschwunden.

Der Einsatz bei der Scheune war eine Fehlmeldung, die scheinbar von den Ganoven gesteuert war. Die Polizeikräfte mussten ohne Ergebnis wieder abziehen.

Nun fehlten den Kommissaren nicht nur der flüchtige Hans Müller, sondern auch noch die Hauptverdächtigen, die beiden russischen Frauen.

Der Van ohne die beiden Frauen wurde hinter Emden Richtung Leer gefunden. Aber den Fahndern waren die Russinnen wieder entwischt.

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Berger zog den Kragen seiner Wetterjacke hoch. Er hasste es immer die falsche Kleidung angezogen zu haben. Nur weil in den Nachrichten gutes Sonnenwetter angesagt wurde, aber ohne den Hinweis, dass das Wetter an der Küste stündlich wechselte. Die beiden Bergers hatten den Vorgang am Hafen an den Monitoren des Einsatzwagens mit verfolgt und waren nun ausgestiegen um durchzuatmen und den Kopf frei zu bekommen. Renate wusste wie sie ihren Konsti jetzt ansprechen musste. „Wir haben nur eine Chance, wir müssen die beiden „feinen Herren“ zum Reden bringen, sie müssen die drei flüchtigen Ganoven verraten und gegen sie aussagen!“ Berger schaute immer noch seinen Blick, starr auf das Meer gerichtet, als er antwortete: „Der Müller kommt mit der Verletzung nicht weit, den finden wir Früher oder Später irgendwo in einer Scheune liegend, vielleicht auch Tod. Aber der Kopf

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des Syndikates in Deutschland wird uns wohl entwischen und die werden weitermachen, irgendwo, mit irgendeinem Ganoven an der Küste.“

Hans Müller wurde von einem Bauer in seinem Kuhstall gefunden und er wurde ins Klinikum nach Emden gebracht, dort verstarb er an einer Sepsis. Die flüchtigen Russinnen waren wahrscheinlich über Holland und Belgien nach Russland geflüchtet und dort untergetaucht.

Die kleine rothaarige Kommissarin Maren aus Aurich erholte sich von ihren Schussverletzungen und konnte nach einer Reha in Bad Zwischenahn, wieder ihren Dienst auf dem Kommissariat in Aurich aufnehmen.    Die    gemeinsame Torfkahnfahrt holten die drei Freunde anschließend nach.

ENDE

Die Folgen des gesamten Romans erschienen hier und über die Fb-Gruppe Dornumer Nachrichten. Sie sind alle unter fresenspegel.de auch weiterhin nachzulesen.

Der Autor dieses Kriminalromans, Lutz Müller lebt in Norden.

Abdruck und unberechtigtes Teilen sind nicht gestattet und führen zu rechtlichen Konsequenzen. Alle Rechte beim Autor.

Wir bedanken uns bei dem Autor und hoffen auch 2024 wieder von ihm berichten zu können.

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Kriminalromane Literatur

„Todes Container im Wattenmeer“ (16)

Kommissar Berger – Mord in Norden

von Lutz Müller

ein Küstenkrimi – Folge 16

Berger und Renate wurden auf Ihren Weg zum Hof, von den Einsatzkräften überholt.

„Hoffentlich macht das MEK nicht zu viel Lärm und verpatz uns den Überraschungszugriff!“ sprach Renate leise zu Konsti, der machte kein glückliches Gesicht. Sie näherten sich dem Gulfhof von Hinten und parkten neben einem Einsatzwagen des MEK. Die Einsatzkräfte, mit Sturmgewehren bewaffnet hatten das Gehöft bereits umstellt und kommunizierten über Kopfhörer miteinander, sodass auch die Kommissare mithören konnten. „Keiner greift ohne mein Befehl ein!“ flüsterte Berger in sein Headset und schlich sich am Haus entlang zur Vorderseite, von wo er Einblick auf die Terrasse

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hatte. Dort sah er den Vater von Maren und Müller an einem Tisch sitzend und dann Maren plötzlich auf die beiden Männer winkend zugehend. „Verdammt was macht Sie da ohne Deckung?“ Ging es Berger durch den Kopf! Er informierte sofort Renate und das Einsatzkommando hörte mit. Dann ging leider alles sehr schnell, Hans Müller entdeckte an Marens Hüfte den Halfter mit der Dienstwaffe und reagierte blitzschnell, er zog seine Waffe aus seiner Jackentasche und hielt sie Vater Poken an den Kopf. Maren zog ebenfalls Ihre Waffe und richtete sie auf Müller, ein Patt war entstanden, aber zum Nachteil von Maren.

„Wenn Sie jetzt langsam Ihre Waffe auf den Boden legen und zu mir herüber schieben, geht das Ganze gut für Ihren Vater aus, ansonsten stirbt Ihr Vater und vielleicht auch ich, aber das ist mir egal!“ In Maren stieg Wut über Ihr unprofessionelles Handeln auf

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und Angst um Ihren Vater. Da stand ein kaltblütiger mehrfacher Mörder vor Ihr und bedrohte Ihren Vater. Geiselschutz geht vor Eigenschutz, lief der innere Film bei Maren ab, Sie konnte nur so entscheiden, Sie musste Ihre Waffe fallen lassen und sie dem Verbrecher überlassen. Das tat Sie dann auch, ganz langsam ging Maren in die Hocke und mit ausgestreckten Armen legte Sie Ihre Dienstwaffe auf den Boden und schob sie mit dem rechten Fuß herüber zu Müller. Der nahm die Waffe schnell an sich und bedrohte nun auch Maren und ließ beide, Maren und Ihren Vater, flach auf dem Bauch und vor sich auf den Boden legen. Es gab nichts Entwürdigendes als diese Situation für einen Kommissar im Einsatz.

In der Zwischenzeit hatte Berger und Renate das Geschehen beobachten können. Sie wussten nun, dass sie mit einer Geiselnahme zu rechnen hatten, wenn nicht sogar mit

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zwei weiteren Toten und eine davon wäre Maren.

Aber nichts von dem geschah, der Leiter der Einsatzkräfte hatte    einen guten Schusswinkel von einem seiner Scharfschützen gemeldet bekommen und glaubte nun eingreifen zu müssen und er gab den finalen Schuss frei auf Hans Müller. Der Schuss fiel, traf aber, weil sich Müller gerade umdrehte, nur die linke Schulter von Müller. Der schoss reflexartig und traf Vater Popken, der sich gerade aufgerichtet hatte, in den Kopf, der fiel wie von einem Blitz getroffen zur Seite und blieb regungslos am Boden liegen. Maren schrie verzweifelt nach Ihren Vater und sprang nun auf und stürzte sich auf Müller, der nun seinen Schmerz in der Schulter voll zu spüren bekam. Sie versuchte Hans Müller die Waffe aus der Hand zu drehen. Dabei löste sich ein weiterer Schuss und traf Maren in Ihren Unterleib. Sie schrie und sackte in

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sich zusammen und fiel dann nach vorne fallend auf den Boden. Müller rannte ins Haus und das MEK rückte nun auf das Gebäude vor, Renate und Berger erholten sich schnell von Ihrer Schock starre und liefen mit gezückter Dienstwaffe, sichernd auf Maren und Ihren Vater auf der Terrasse zu. Berger schrie in sein ungeliebtes Handy:

„Hier Berger, schnell einen Rettungshubschrauber zum Gulfhof der Popkens, zwei Schwerverletzte mit Schusswunden!“

Der Staatsanwalt schwieg lange, so lange hatte er noch nie geschwiegen. Er saß in seinem gepolsterten Ledersessel hinter seinem etwas in die Jahre gekommenen Mahagonischreibtisch. Draußen war es bereits dunkel. Sie standen aufgereiht vor dem Staatsanwalt, wie Schulkinder. Berger, Renate und der Leiter des MEK. Sie schauten bedrückt zu Boden. Es war eine bedrückende Stille im Raum, alle warteten auf ein Donnerwetter.

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Normalerweise hätte Berger sich in so einer Situation anders verhalten. Er hätte in der Offensive die beste Verteidigung gesehen. Aber er hatte gute Gründe sich zurückzuhalten. Das schlechte Gewissen plagte alle drei Beamten, sie hatten sich alle falsch verhalten und das Leben von Maren und Ihrem Vater aufs Spiel gesetzt. Aber da war auch das Fehlverhalten von der Kollegin Maren, die ohne Rückendeckung die Situation herbeigeführt hatte. Maren lag im künstlichen Koma auf der Intensivstation und Ihr Vater hatte großes Glück im Unglück, er bekam nur einen Streifschuss an seiner Schläfe ab und viel in Ummacht.

Er lag nun im selben Krankenhaus in Norden und fragte ständig nach seiner Tochter. Die Furcht der drei Beamten vor den Fragen des Staatsanwaltes, die er gleich stellen würde, wie konnten vier so erfahrende Beamte so versagen und so unprofessionell

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Handeln? Nichts von dem geschah. Der Staatsanwalt fragte stattdessen. „ Was ist der Stand der Dinge? Was macht die Suche nach dem flüchtigen Hans Müller?“ Berger räusperte sich. Er knetete seine Hände, während er berichtete. „Die Fahndung ist auf ganz Deutschland und Europaweit ausgeweitet. Wir vermuten er versucht über Skandinavien nach Russland zukommen. Die russischen Grenzbehörden sind informiert und es ist auch in Russland eine Landesweite Fahndung nach Hans Müller ausgeschrieben worden.“ Alle schauten nun auf den Staatsanwalt und warteten auf seine Reaktion. Die lies auf sich warten. Dann sprach Er Renate direkt an: „Was gedenken Sie zu tun Frau Hauptkommissarin? Was passiert mit den beiden Russinnen und sind Sie bei der Auslieferung der Männer weitergekommen?“ Das Gespräch nahm einen anderen Verlauf, aber auch keinen Besseren. Renate schluckte

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und zwang sich ruhig zu bleiben und sachlich zu antworten:

„Wir haben ohne Hans Müller, nur Indizien und keine lebende Zeugen. Wenn wir innerhalb der nächsten 8 Stunden, dem Untersuchungsrichter, keine Beweise vorlegen können, wird er die Freilassung der Frauen anordnen.“ Der Staatsanwalt stand nun auf und umkreiste die drei Beamten, wie eine Beute und blieb vor Berger stehen und schaute gespannt in sein Gesicht. „Berger, was machen wir nun, was ist Ihr professioneller Vorschlag zur weiteren Vorgehensweise? Sind Sie sicher, dass Sie und Ihre Truppe das Geschehen noch im Griff haben? Kann ich mich auf sie Alle verlassen?“ Er musterte Berger und wartete auf dessen Antwort. Die kam mit fester Stimme und festen Blick auf    die Augen seines Gegenüber gerichtet. „Wir haben uns unprofessionell verhalten, aber in der Sache liegen wir

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Richtig! Wir wollen das nicht beschönigen, aber wir wollen nun unsere ganze Aufmerksamkeit auf den Fall lenken. Wir brauchen die Aussagen der in Russland inhaftierten Männer und wir sollten sie gegen die Frauen ausspielen. Wenn die russische Polizei uns ein Beweis liefern könnte, dass die Frauen hier in Deutschland der Kopf der Bande sind, würde das für eine Anklage reichen und wir hätten Zeit die Beweise für die Morde zu erbringen. Nun sah Berger eine Chance den Staatsanwalt von einer bundesweiten Rasterfahndung zu überzeugen. „Wir sollten alle öffentliche Plätze Videotechnisch auswerten und überwachen. Müller muss sich im öffentlichen Raum bewegen, das geht gar nicht anders!“ Der Staatsanwalt fixierte Berger und überlegte einen langen Moment, dann kam Seine    Zustimmung. Berger veranlasste, dass alle Krankenhäuser und Arztpraxen informiert wurden, denn Hans Müller musste seine

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Schusswunde von einem Arzt behandeln lassen.

Renate besuchte Maren im Krankenhaus und kam gerade in der Intensivstation an, als die Ärzte Ihr mitteilten, dass Maren soeben aus dem Koma zurückgehholt wurde und aufgewacht ist. Ihr Gesicht veränderte sich schlagartig. Eben noch drückten der Besuch bei Maren im Krankenhaus, ihre Mimik und die gesamte Körpersprache negative Gedanken aus und nun diese freudige Nachricht. Eine Achterbahn der Gefühle machte Renate in diesem Augenblick durch. „Was heißt das für Maren, Herr Doktor?

Renate schaute den Arzt mit flehendem Blick an. Der Arzt drückte Renate bei der Verabschiedung fest die Hände und sagte: „Wenn Sie die nächsten 24 Stunden stabil bleibt, hat Sie es überstanden und kann genesen!“

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Die Nachricht von Marens Zustand verbreitete sich über das gesamte Kommissariat in Aurich. Die gute Nachricht hob die angeschlagene Stimmung unter den Kollegen. Alle wollten nun diesen Hans Müller finden und verhaften, damit Marens Einsatz und dessen fürchterlichen Folgen nicht umsonst gewesen waren. Die Jagd auf Hans Müller begann!

Berger parkte seinen Dienstwagen vor dem Kommissariat in Aurich neben einen Nobelschlitten der Spitzenklasse sehr eng ein. Das Radio war noch an und die 10 Uhr Nachrichten des NDR Niedersachen liefen gerade. Er hörte den Nachrichtensprecher nur im Hintergrund von den Ermittlungen im Fall „Todescontainer „laufen. Es würde die Sonderkommission des LKA Hannover, unter der Leitung von den Hauptkommissaren Berger nur schleppend vorankommen,

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die Ermittlungen würden noch immer nicht zu einer verwertbaren Spur führen!

Berger schäumte vor Wut und schaltete den Motor ab und drängelte sich fluchend aus seinem Auto, ohne einen Kratzer in der Tür des teuren Wagens neben sich zu hinterlassen. Er stolperte die Treppe hoch zum Eingang des Kommissariats. Ohne zu grüßen lief er an dem Staatsanwalt vorbei, der stutzte und rief Berger sehr forsch zu sich und fragte nach seiner Befindlichkeit? „Wollen Sie mir sagen, was mit Ihnen los ist?“ Berger hatte sich wieder unter Kontrolle und antwortete in gewohnter Berger Manier: „Wir sind diesem Hans Müller auf der Spur, kommen aber immer einen Schritt zu Spät, wir wissen aus den sozialen Netzwerken mit wem er kommuniziert und wo sie sich verabreden. Aber die Mistkerle sind schon Tod, oder untergetaucht, wie die beiden Ehemänner der Russinnen in Moskau.

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Wir kommen keinen Schritt näher an Müller heran! Wir haben im Kofferraum von Müller die verschnürte Leiche von Friedrich Hagen gefunden, damit haben wir Ihn wegen Mordes am Hacken, aber noch nicht wegen der anderen Schweinerein!“

“Was ergab die Videoauswertung?“

Hans Müller spürte den Schuss in seiner Schulter erst, als die Kommissarin Maren sich auf Ihn stürzte und sich die Kugel aus seiner Waffe löste und Maren traf. Er reagierte instinktiv, er rannte ins Haus und kletterte aus einem der hinteren Fenster und flüchtete durch den Gemüsegarten in die Richtung eines kleinen Wäldchens. Beim Laufen um sein Leben merkte er nicht wie bei jeder Bewegung Blut aus seiner Wunde heraus schoss. Er rannte. So schnell er konnte, ohne sich umzudrehen. Er keuchte, die Lunge brannte, dass Herz ebenso. Er gelangte an einen Graben, sprang und landete auf

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der abfallenden Böschung und im schleimigen Grün. Er spürte ein brennen an den Händen und in seinem Gesicht. Brennnesseln. Er kroch auf alle Vieren weiter, es roch nach nasser Erde und die Kleidung klebte an seinem Körper. Aber die Angst, dass alles vorbei sein würde, trieb Ihn weiter. Hinter sich blickend, erkannte er Blaulicht der Einsatzwagen und eine Menschenkette von Polizeibeamten die sich langsam auf Ihn zu bewegten. Er rannte und es fühlte sich für Ihn an, als wäre er kilometerweit gelaufen. Plötzlich tauchten    große eingeschweißte Heuballen vor ihm auf und er kletterte zwischen die aufgestapelten riesigen Ballen und er versteckte sich dort, er riss einen Ballen auf und zog das duftende Heu heraus und deckte sich damit zu. Er versuchte sich zu beruhigen und einzuschlafen. Die Polizeikette wurde wegen der plötzlich eintretenden Dunkelheit aufgelöst und die Suche abgebrochen.

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Aber die Kälte war plötzlich da. Er war wach und er spürte seine Finger und Zehen nicht mehr, die Arme und Beine schienen zu einem anderen Körper zu gehören. Er lauschte in die Dunkelheit und starrte in die Richtung wo er die Polizisten Kette zuletzt gesehen hatte. Nichts als Dunkelheit und Stille! Hans Müller richtete sich auf und versuchte aus dem Labyrinth der Heuballen heraus zukommen. Er rutschte ab und knickte mit dem Fuß um, ein höllischer Schmerz schoss durch seinen Körper und meldete sich in seinem Gehirn. Jetzt ist es aus, dachte er nun könnte er sich nicht mehr ohne fremde Hilfe fortbewegen. Seine Wunde blutete nicht mehr, war aber stark entzündet. Sein Kopf fühlte sich wie ein Heizofen an, er hatte Fieber.

Die Videoauswertungen von den öffentlichen Plätzen der angrenzenden Städte

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ergaben keinen Befund, Müller war entweder nicht dort, oder noch nicht bis dort hingekommen, berichtete Renate dem Staatsanwalt. Auch von den Arztpraxen und Krankenhäuser keine Meldung. Er schien wie vom Erdboden verschluckt. Es wurden nun Suchhunde eingesetzt und sie hatten Glück, sie konnten eine Spur aufnehmen, die führte die Beamten zu einem großen Haufen von Rundballen aus Heu. Blut klebte an einigen Ballen und ein Ballen war aufgerissen und diente Müller scheinbar als Versteck und Nachtlager. Es ging weiter in die Richtung Landstraße, aber die Blutspur endete am Heuballen.

Hans Fischer vom Staatsschutz meldete sich plötzlich wieder, er trat nach der missglückten Aktion beim Gulfhof nicht mehr in Erscheinung. Er berichtete von einem V-Mann aus der Drogenszene, das neue Ware mit Flüchtlingen auf dem Weg Richtung

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Ostfriesland sei. Der Schmuggler Ring an der Küste war also noch intakt. Die Nachricht elektrisierte die Kommissare, sie sahen eine Chance das Frachtschiff bis zum Bestimmungsort zu überwachen und dann die Verteilung zu observieren und die Hintermänner oder Frauen auffliegen zulassen.

Der Staatsanwalt rief Berger und Renate zu sich ins Büro.

Er saß hinter seinem Schreibtisch, als ob er Anklage erheben wollte. Seine Mimik verriet nichts Gutes.

Er räusperte sich und wies den Kommissaren die freien Stühle vor seinem Schreibtisch an. „Nehmen Sie Platz, sie brauchen Ihn dringend! Der Untersuchungsrichter hat keinen Haftgrund gegen die beiden Russinnen gesehen und die sofortige Freilassung veranlasst.“ Die nun eingetretene Stille im Raum war drückend. Berger polterte es sich

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vom Herzen.“Warum konnte er nicht noch einige Stunden damit warten? Es gibt immer noch die Möglichkeit, dass die Männer in Moskau reden! Ein paar Stunden, ist das zu viel verlangt? es geht hier um die Aufklärung von Morden an 40 Flüchtlingen und zahlreichen anderen Morden!“ „Berger beruhigen Sie sich, wir haben eben dem Untersuchungsrichter keine ausreichenden Beweise vorlegen können.

Er konnte nach geltendem Gesetz nicht anders handeln, auch wenn damit vermeintliche Verbrecher geschützt werden.“ Renate schaltete sich nun in die Aussprache ein: „Es könnte sich aber auch mit ein bisschen Glück, eine Chance auftun, wenn die beiden Frauen wirklich an der Spitze der Organisation stehen, dann müssen sie jetzt handeln. Eine neue Fracht mit Flüchtlingen und Drogen ist unterwegs

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nach Norddeich und sie haben keine lebenden Organisatoren mehr vor Ort. Also müssen sie vielleicht selber das Ganze in Ihre Hände nehmen und dann hätten wir sie!“ Nicht nur der Staatsanwalt, auch Berger waren überrascht von Renates Schlussfolgerungen und Ihren Vorschlag, sofort die beiden Frauen rund um die Uhr zu observieren und alles für einen Zugriff zu organisieren. Berger hatte sich nun wieder beruhigt. Auch der Staatsanwalt schien nun einigermaßen zufrieden zu sein    mit der Entwicklung im Fall „Todescontainer“.

Renate überredete Konsti das verhinderte Kochen und gemeinschaftliche Essen, nachzuholen. Der Fisch, der „Knurrhahn“ war noch in der Gefriertruhe, es musste nur noch vom EDEKA Markt am Marktplatz von Norden, das Gemüse frisch geholt werden. Die beiden Kommissare fuhren dann die wenigen Straßenzüge zu Ihrem Ferienhaus

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am Barenbuscher Weg. Das gemeinsame Kochen lenkte Berger immer sehr gut von seinen Problemen mit einem gerade aktuellen Fall ab. So war es auch jetzt. Das alte Backsteinhaus aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg hatten sich die Bergers mühevoll und mit viel Herzblut in Eigenarbeit ausgebaut und gemütlich mit einigen Antiquitäten ausgestattet. Im ganzen Haus war Renates Handschrift zu erkennen. Nur die Küche war Bergers Reich und war von Ihm mit den neusten und effektivsten Geräten ausgestattet. Essen und trinken hatte für Konsti einen hohen Stellenwert im Privatleben mit Renate. Seine Neigung fiel bei Renate auf fruchtbaren Boden.

die weiteren Folgen des gesamten Romans erscheinen jeweils zum Wochenende, hier und über die Fb-Gruppe Dornumer Nachrichten.

Der Autor dieses Kriminalromans, Lutz Müller lebt in Norden.

Abdruck und unberechtigtes Teilen sind nicht gestattet und führen zu rechtlichen Konsequenzen. Alle Rechte beim Autor.

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Kriminalromane

„Todes Container im Wattenmeer“ (13)

Kommissar Berger – Mord in Norden

von Lutz Müller

ein Küstenkrimi – Folge 13

Auf der Flucht vor den immer weiter vorrückenden Kämpfern des „IS“, verloren sie ihr letztes Hab und Gut. Im Flüchtlingslager, an der türkischen Grenze, angekommen hatten sie nur noch das was sie am Leibe trugen. Das Lager war überfüllt mit immer neu ankommenden Flüchtlingen und jeder kämpfte um etwas Brot, oder Hirse und frischem, sauberen Wasser. Da fiel das Angebot der Schlepperbanden auf fruchtbaren Boden.

Aber das was sie anboten schien den jungen Frauen abenteuerlich und gefährlich. Was aber noch schlimmer war, es war unerschwinglich teuer. 5000€ pro Person sollten sie aufbringen, oder Schmuck im Gegenwert. Beides hatten die Frauen nicht anzubieten. Da blieb ihnen zum Schluss nur noch sich selbst anzubieten, als Arbeitssklave oder als Prostituierte. Alles schien ihnen besser als im Lager zu bleiben und zu verrecken. Keiner der Flüchtlinge im Lager hatte

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eine Perspektive. Sie glaubten den Schleppern, dass sie in Deutschland eine hätten. Die Frauen erzählten von der fürchterlichen Unterbringung in einem Schiffscontainer, in dem sie mit weiteren 18 Männer, Frauen und Kinder eingepfercht waren. Der Container stand auf einem alten Frachter, sie mussten sich den Raum mit Maschinenteile teilen die als Fracht mitgenommen wurde. Während der Fahrt auf offener See durften sie zweimal am Tag an die frische Luft und ihre Notdurft verrichten. Es gab Wasser und trocknendes Brot und etwas Obst. Wir hatten alle Hunger, aber der Kapitän rückte nichts zusätzlich heraus, er ließ immer nur die gleiche Ration austeilen. Wir wussten nicht mehr wie lange sie unterwegs waren.

Die Erzählung kam ins stocken, den Frauen standen die Tränen in den Augen sie schluchzten und hielten sich krampfhaft die Hände. Renate machte eine Pause

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und verließ das Büro um selbst nach Luft zu schnappen. Sie hatte bisher nur aus dem Fernsehen Informationen über die Flüchtlings Katastrophe bekommen, nun war sie damit persönlich konfrontiert worden. Diese Frauen taten ihr sehr leid, aber sie benötigte dringend Namen und Orte von den Befragten. Nun kam auch Maren als Unterstützung dazu, die Flüchtlingsfrauen hatten sich wieder beruhigt und die Befragung ging weiter: „ Als wir endlich in einem Hafen anlegten, mussten wir uns ganz still verhalten und auf die Nacht warten, vorher wurden die Maschinenteile ausgeladen. Dann konnten wir den Container und den Frachter verlassen. Noch auf dem Kai wurden wir getrennt, die Frauen mussten in einen separaten Kleintransporter einsteigen. Wir fuhren viele Kilometer weit ins Landesinnere zu einem Haus an einer Landstraße, dort hing eine rote Laterne über der Eingangstür.

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Da war uns klar, wie unsere Zukunft in Deutschland aussehen würde!“

Friedrich hatte lange überlegt, wie viel Geld er fordern sollte. Dann stand die Summe für ihn fest, er wollte 1 Million € von seinen Mittelsmann, für alle Unterlagen und Passwörter der Konten und das er über alles Schweigen würde und dann für immer in ein unbekanntes Land ausreisen würde. Er forderte außerdem, dass ihm die Chefs persönlich das Geld aushändigen und die Garantie aussprechen sollten. Nur denen würde er glauben. Der Übergabe Ort sollte die Fähre nach Norderney sein, mit der letzten Fähre von dort nach Norddeich, die war dann immer besonders mit Tagestouristen gefüllt. Die Kommissare hatten die Fähre vorgeschlagen, so konnten sie das Geschehen beim ein und aussteigen gut kontrollieren. Auf der Fähre konnten Überwachungskameras installiert werden und Zivilfahnder

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sich gut unter die Touristen mischen. Eine scheinbar sichere Sache, versicherten die Kommissare dem Notar. Nur spielte die andere Seite auch wirklich so mit, wie Berger das geplant hatte? Einen Tag später war eine SMS auf dem Handy von Friedrich eingetroffen: „ Wir sind damit einverstanden, wollen aber Garantien, dass es die Originalunterlagen sind und es keine Kopien gibt! Sie kommen alleine, wir überwachen das! Wir begleiten sie zum Flughafen von Norddeich und fliegen mit ihnen nach Hannover, dort steigen sie in ein Linienflugzeug nach Brasilien. Dort ist bei der National Bank ein Konto für sie eingerichtet, dort liegen ihre 1 Million € für sie bereit!    ENDE“.

Die Kommissare bereiteten die Übergabe vor, die Fähre wurde mit Kameras überwacht und zehn Beamte in Zivil verteilten sich auf dem Schiff und blieben in der Nähe von Friedrich. Der Notar war kabellos mit einem sehr kleinen Mikrophon in seinen

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Kopfhaaren verbunden. Kameras und Richtmikrophone waren am Hafen von Norddeich installiert. Auf dem Flughafen von Hannover sollte dann die Gruppe verhaftet werden. Das von den Verbrechern gecharterte Kleinflugzeug hatte noch andere Fluggäste an Bord, so konnten die Kommissare nicht gleich in Norddeich zugreifen. Sie konnten die anderen Fluggäste nicht informieren, falls Komplizen an Bord waren, oder sie nicht einsteigen lassen ohne, dass die Verbrecher argwöhnisch würden. So lief die Aktion nicht ganz im Sinne der Kommissare, Friedrich wurde aber davon nicht unterrichtet, er durfte nicht verunsichert werden.

Die beiden Flüchtlingsfrauen versuchten sich an die Situation nach dem umsteigen in den bereitgestellten Kombi zu erinnern. Der Fahrer des Wagens war ein    Kurde, sein Name war Ali, jedenfalls wurde er so von

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den anderen Männern gerufen. Der Chef aus Hannover kam einmal im Monat um abzukassieren, das hatten die beiden Frauen in einem Gespräch aufgeschnappt. Er war Deutscher und hieß Hans, ein aalglatter Typ, immer fein geschniegelt mit schickem Anzug, natürlich maßgefertigt. In seinen Schuhen konnte man sich spiegeln, sie hatten erlebt wie er einer Frau ins Gesicht geschlagen hatte, weil sie auf seinen linken Schuh getreten war. Er zog sie an ihren Haaren und sie musste im knien seine Schuhe blank putzen. Aber sie belauschten einmal ein Telefongespräch, da sprach er sehr unterwürfig mit einer Frau, als ob diese ihm etwas anzuordnen hatte. Die Vernehmung fand ihr Ende, als Renate von der Entscheidung erfuhr, dass sich der Chef von Friedrich gemeldet hätte und seine Forderungen gestellt hatte. Renate gingen die Gedanken durcheinander, die Beschreibung der Frauen von dem deutschen Chef und die Begegnung auf dem

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Popken Hof bei Maren, mit diesem Hans Müller, waren bemerkenswert ähnlich.

Die Frau mit der, er so unterwürfig am Telefon sprach könnte einer der zwei Russinnen vom Golfplatz gewesen sein? Viele Vermutungen die Renate so im Kopf passieren ließen, aber noch immer nur unbewiesene Vermutungen.

Friedrich bestieg die Fähre nach Norderney um 15 Uhr im Hafen von Norddeich. Die Überfahrt war einigermaßen für Friedrich erträglich, der Wind wehte ordentlich und die Fähre bekam den Wind von Vorne ab. Als sie sich aus der Fahrrinne heraus zwischen Juist und Norderney befand und sich dann in Richtung Norderney Hafen drehte, bekam sie die Wellen von der Seeseite kommend direkt an die Seite der Fähre und sie schaukelte dabei ordentlich. Er freute sich, den Anlegesteg von Norderney zu sehen. 45 Minuten war er unterwegs und es

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lagen noch lange 2 Stunden auf der Insel vor Ihm. 15 Minuten vor 18 Uhr musste er die letzte Fähre nach Norddeich betreten. Wie konnte sich Friedrich die Zeit auf der Insel vertreiben? Er fuhr mit dem dortigen Inselbus zur „Weißen Düne“, sie ist nicht nur der endlos schöne weiße    Strand und die Dünen, sondern ein Strandrestaurant trägt gleichen Namen. Ein Touristenparadies, aber für Friedrich und seinen Personenschutz ein sehr unübersichtlicher Ort und damit gefährlich für Friedrich.

Renate blieb in Norddeich und koordinierte dort die Einsatzkräfte, sie hielt ständig Kontakt mit Berger auf der Insel Norderney. Maren rief ihren Vater in der Krummhörn an und erkundigte sich nach ihren Übernachtungsgast. „Moin Papa, ist unser Gast in seinem Zimmer, oder auf dem Hof?“Es dauerte eine Weile bis sie die raue Stimme ihres Vaters    vernahm: „Der ist schon mit

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der ersten Fähre nach Norderney gefahren, zumindest hat er das heute Früh beim Frühstück mir gesagt. Ist mit dem irgendetwas nicht in Ordnung?“ „Nein mach dir keine Sorgen Papa, wir haben das schon im Griff! Wir verfolgen eine Spur, die uns zu diesem Hans Müller geführt hat, oder wir sind auf dem falschen Dampfer unterwegs. Also alles gut, mach dir keine Sorgen, aber informiere mich bitte wenn der wieder bei uns auf dem Hof aufkreuzt! Ich hab Dich lieb, Tschüss!“

die weiteren Folgen des gesamten Romans erscheinen jeweils zum Wochenende, hier und über die Fb-Gruppe Dornumer Nachrichten.

Der Autor dieses Kriminalromans, Lutz Müller lebt in Norden.

Abdruck und unberechtigtes Teilen sind nicht gestattet und führen zu rechtlichen Konsequenzen. Alle Rechte beim Autor.

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Literatur

„Todes Container im Wattenmeer“ (12)

Kommissar Berger – Mord in Norden

von Lutz Müller

ein Küstenkrimi – Folge 12

Es gab auf dem Neuen Weg in Norden eine angesagte Kneipe, das „Mittelhaus“, dort trafen sich, seit dem Rausschmiss bei den 60 Plus Bocciaspielern auf dem Marktplatz in Norden, die beiden Ganoven mit Friedrich. Nun war Friedrich verschwunden und sie warteten vergeblich an ihrem Stammtisch. „Was      soll das, warum meldet er sich nicht bei uns und was will er damit bezwecken?“Das Boxergesicht stellte diese Frage halblaut an sein Gegenüber und verzog dabei sein Gesicht als ob er in eine Zitrone gebissen hätte, was aber sein Gesicht nicht entscheidend veränderte. „Sind wir alle aufgeflogen?“ wetterte der andere Alte.

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Die beiden Ganoven redeten aufeinander ein und gestikulierten dabei, als ob der jeweilige Gesprächsparten Taubstumm wäre. Sie konnten sich einfach nicht einigen, was sie jetzt unternehmen sollten. Der eine wollte nach dem Notar suchen und ihn zur Rede stellen, der Andere aber wollte schnell untertauchen, sogar aus Deutschland

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verschwinden. Das Boxergesicht schaute sich unruhig im Raum um und schaute auch suchend durch das Fenster auf den Neuen Weg. Er fühlte sich beobachtet, es kam ihm so vor, als ob ein älterer großer Mann mit Vollbart ihn verfolgte. „ Du hast schon einen Verfolgungswahn!“ Fauchte der andere Ganove ihn an, als er das merkwürdige Verhalten seines Kumpels verfolgte. Als das Boxergesicht auf    den vermeintlichen Verfolger zeigen wollte, war dieser verschwunden, nicht mehr sichtbar. „Ich habe den doch gesehen, am Markt und beim Cafe`Ten Cate auf der Osterstraße und jetzt vor dem Mittelhaus!“ „Egal!“ antwortete sein Partner und forderte eine schnelle Entscheidung. Wir sollten untertauchen! einigten sich die beiden Ganoven. Aber wo so schnell hin?

Nun waren schon 4 Männer aus der Verbrecherbande auf der Flucht. Die beiden Halunken, die Friedrich entführt und ermorden

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wollten und nun die beiden Alten vom Hafen. Eine ordentliche Aufgabe für die Kommissare und die Polizei aus Aurich. Aber da kam ihnen der Kommissar Zufall zu Hilfe. Zufälle und glückliche Begegnungen spielen bei den meisten Ermittlungen eine nicht zu unterschätzende Rolle. Keiner der Kommissare konnte sich vorstellen, dass die beiden Alten auf dem Video von Hafen außer als Handlanger bei den Flüchtlingsschweinereien, auch noch bei Terroraktivitäten eingesetzt wurden. Berger hatte das Glück, bei einem Rundgang auf dem Marktplatz in Norden, es war Montag und Markttag, die beiden alten Ganoven zu entdecken. Dabei fiel ihm das markante Boxergesicht des einen gesuchten Flüchtigen, besonders auf. Er verfolgte die Beiden über die Osterstraße bis zum Mittelhaus im Neuen Weg. In der Zwischenzeit hatte Berger seine Kollegen informiert und die umstellten die Kneipe. Am Markttag ist die Innenstadt besonders

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mit Touristen gefüllt und das Mittelhaus profitiert davon besonders, es sind dann auch die Außenplätze vollbesetzt. Maren diskutierte mit Berger darüber, ob die beiden Verbrecher bewaffnet wären?

Das würde die Festnahme in der vollbesetzten Kneipe unmöglich machen. Maren und Renate entschieden sich dafür als unverdächtige Touristinnen auf die Toilette zu gehen. Sie wollten entweder vor Ort zugreifen und die beiden Ganoven festsetzen, oder nur herausfinden ob sie Waffen dabei hätten. Wenn ja, dann müssten sie sich etwas Ausgefallendes einfallen lassen.

Renate betrat als erste die Kneipe und ging zum Tresen und fragte die Bedienung nach der Toilette, in diesem Moment kam auch Maren herein und beobachtete die beiden Alten an ihrem Tisch in der Ecke der Kneipe. Die gestikulierten immer noch und redeten auf sich ein. Eine günstige Gelegenheit

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zum Zugriff, ging es Maren durch den Kopf und Renate drehte sich zu Maren um und bemerkte das verabredete Zugriffszeichen. Nun ging alles rasend schnell, die Kommissarinnen stürzten zu dem Ecktisch der beiden Verbrecher und überwältigten sie, völlig überrascht von der Aktion. Berger hatte mit Abstand zur Tür dem Einsatz seiner Kolleginnen respektvoll zugeschaut und musste den Frauen dann auch notgedrungen seine Anerkennung aussprechen. Maren veranlasste, dass die beiden Männer nach Aurich aufs Kommissariat verbracht wurden. Bei ihrer Durchsuchung wurden keine Waffen gefunden. Bei ihrer Vernehmung durch Berger, stellte sich schnell heraus, dass es sich bei den beiden Ganoven um kleine Handlanger bei diesem miesen Geschäft, handelte. Sie wurden dem Haftrichter vorgestellt und für Menschenhandel und Drogenschmuggel angeklagt. Sie sollten später von

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den Kommissaren weiter verhört werden, sie sollten alles über die Organisation und die Namen ihrer Anführer sagen. Heraus kam, dass Friedrich ihr Auftraggeber war und der gefundene Tote im Moor, der ihnen namentlich nicht bekannt war, der als Mittelsmann und Helfer beim Verteilen der Flüchtlingsfrauen fungierte. Die beiden Alten erwiesen sich als eine sehr trockene Quelle der erwarteten Informationen. Die Kommissare kamen einfach nicht näher an den Kopf der Organisation heran.

Der Notar blieb vorläufig die einzige Quelle die sie nutzen könnten. Aber Friedrich galt als verbrannt für den Staatsschutz. Nun konnte er nur noch    den Kommissaren als Lockvogel nützlich sein. Friedrich hatte sich nach langen zögern, entschieden, er wollte sein Leben in die Hände der Kommissare legen und mit ihnen zusammenarbeiten. Die gedungenen Auftragsmörder waren noch

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auf der Flucht, oder untergetaucht um ihren Auftrag doch noch zu erfüllen, Friedrich für immer auszuschalten. Die Identität der Auftraggeber war den Kommissaren nicht bekannt und blieb das eigentliche Ziel der Ermittlungen. Berger bereitete die Aktion mit Friedrich akribisch vor.

Friedrich hatte Angst und seine Hände zitterten als er die geheime Telefonnummer seines Mittelsmannes in das ortungsfreie Handy eintippte. Es gab ein Freizeichen, aber es meldete sich kein Teilnehmer. Er drückte die Wiederholungstaste zwei weitere Male, dann endlich eine vertraute Stimme am anderen Ende der Leitung: „Wer ruft mich auf dieser Nummer an? Hörte Friedrich sein Mittelsmann sprechen. „Ich bin das!“    „Wer ist Ich? Und was ist das für ein Handy?“ Friedrich, den sie ermorden lassen wollen!“ Am anderen Ende der Leitung war plötzlich Ruhe,

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nur Atemzüge waren zuhören. Dann ein röchelndes Geräusch, die Stimme klang jetzt rau und gepresst: „Sie haben Nerven, was wollen sie von mir?“ Friedrich hatte große Mühe seine Stimme unter Kontrolle zu halten, kurz vor dem Versagen presste er es heraus:“Eine Sicherheitszusage für meine Unversehrtheit und ein sehr vermögendes Leben, dort wo sie mich nicht finden!“ Am anderen Ende der Leitung hörte er ein höllisches Lachen. Nach einer längeren Pause, die Friedrich unendlich lang vorkam, hörte er sein Gesprächspartner fragen: „Was haben sie zu bieten, dass ich nicht schon habe oder weiß? Sie Wurm!“

Maren folgte ihrem weiblichen Bauchgefühl, sie verfolgte die Spur der beiden Russinnen in Norden weiter. Die Telefonüberwachung ergab einen regen Telefonverkehr nach Russland und auch mit Nummern in Norden und Aurich.

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Die Telefonate wurden ausschließlich über ein nicht registriertes Handy geführt und konnten so nicht ohne weiteres identifiziert werden. Maren beantragte bei den Telefongesellschaften eine Telefonortung und die Namen des jeweiligen Anschlusses. Dies war nicht so einfach wie es sich anh

Es gab auf dem Neuen Weg in Norden eine angesagte Kneipe, das „Mittelhaus“, dort trafen sich, seit dem Rausschmiss bei den 60 Plus Bocciaspielern auf dem Marktplatz in Norden, die beiden Ganoven mit Friedrich. Nun war Friedrich verschwunden und sie warteten vergeblich an ihrem Stammtisch. „Was      soll das, warum meldet er sich nicht bei uns und was will er damit bezwecken?“Das Boxergesicht stellte diese Frage halblaut an sein Gegenüber und verzog dabei sein Gesicht als ob er in eine Zitrone gebissen hätte, was aber sein Gesicht nicht entscheidend veränderte. „Sind wir alle aufgeflogen?“ wetterte der andere Alte.

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Die beiden Ganoven redeten aufeinander ein und gestikulierten dabei, als ob der jeweilige Gesprächsparten Taubstumm wäre. Sie konnten sich einfach nicht einigen, was sie jetzt unternehmen sollten. Der eine wollte nach dem Notar suchen und ihn zur Rede stellen, der Andere aber wollte schnell untertauchen, sogar aus Deutschland

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verschwinden. Das Boxergesicht schaute sich unruhig im Raum um und schaute auch suchend durch das Fenster auf den Neuen Weg. Er fühlte sich beobachtet, es kam ihm so vor, als ob ein älterer großer Mann mit Vollbart ihn verfolgte. „ Du hast schon einen Verfolgungswahn!“ Fauchte der andere Ganove ihn an, als er das merkwürdige Verhalten seines Kumpels verfolgte. Als das Boxergesicht auf    den vermeintlichen Verfolger zeigen wollte, war dieser verschwunden, nicht mehr sichtbar. „Ich habe den doch gesehen, am Markt und beim Cafe`Ten Cate auf der Osterstraße und jetzt vor dem Mittelhaus!“ „Egal!“ antwortete sein Partner und forderte eine schnelle Entscheidung. Wir sollten untertauchen! einigten sich die beiden Ganoven. Aber wo so schnell hin?

Nun waren schon 4 Männer aus der Verbrecherbande auf der Flucht. Die beiden Halunken, die Friedrich entführt und ermorden

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wollten und nun die beiden Alten vom Hafen. Eine ordentliche Aufgabe für die Kommissare und die Polizei aus Aurich. Aber da kam ihnen der Kommissar Zufall zu Hilfe. Zufälle und glückliche Begegnungen spielen bei den meisten Ermittlungen eine nicht zu unterschätzende Rolle. Keiner der Kommissare konnte sich vorstellen, dass die beiden Alten auf dem Video von Hafen außer als Handlanger bei den Flüchtlingsschweinereien, auch noch bei Terroraktivitäten eingesetzt wurden. Berger hatte das Glück, bei einem Rundgang auf dem Marktplatz in Norden, es war Montag und Markttag, die beiden alten Ganoven zu entdecken. Dabei fiel ihm das markante Boxergesicht des einen gesuchten Flüchtigen, besonders auf. Er verfolgte die Beiden über die Osterstraße bis zum Mittelhaus im Neuen Weg. In der Zwischenzeit hatte Berger seine Kollegen informiert und die umstellten die Kneipe. Am Markttag ist die Innenstadt besonders

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mit Touristen gefüllt und das Mittelhaus profitiert davon besonders, es sind dann auch die Außenplätze vollbesetzt. Maren diskutierte mit Berger darüber, ob die beiden Verbrecher bewaffnet wären?

Das würde die Festnahme in der vollbesetzten Kneipe unmöglich machen. Maren und Renate entschieden sich dafür als unverdächtige Touristinnen auf die Toilette zu gehen. Sie wollten entweder vor Ort zugreifen und die beiden Ganoven festsetzen, oder nur herausfinden ob sie Waffen dabei hätten. Wenn ja, dann müssten sie sich etwas Ausgefallendes einfallen lassen.

Renate betrat als erste die Kneipe und ging zum Tresen und fragte die Bedienung nach der Toilette, in diesem Moment kam auch Maren herein und beobachtete die beiden Alten an ihrem Tisch in der Ecke der Kneipe. Die gestikulierten immer noch und redeten auf sich ein. Eine günstige Gelegenheit

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zum Zugriff, ging es Maren durch den Kopf und Renate drehte sich zu Maren um und bemerkte das verabredete Zugriffszeichen. Nun ging alles rasend schnell, die Kommissarinnen stürzten zu dem Ecktisch der beiden Verbrecher und überwältigten sie, völlig überrascht von der Aktion. Berger hatte mit Abstand zur Tür dem Einsatz seiner Kolleginnen respektvoll zugeschaut und musste den Frauen dann auch notgedrungen seine Anerkennung aussprechen. Maren veranlasste, dass die beiden Männer nach Aurich aufs Kommissariat verbracht wurden. Bei ihrer Durchsuchung wurden keine Waffen gefunden. Bei ihrer Vernehmung durch Berger, stellte sich schnell heraus, dass es sich bei den beiden Ganoven um kleine Handlanger bei diesem miesen Geschäft, handelte. Sie wurden dem Haftrichter vorgestellt und für Menschenhandel und Drogenschmuggel angeklagt. Sie sollten später von

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den Kommissaren weiter verhört werden, sie sollten alles über die Organisation und die Namen ihrer Anführer sagen. Heraus kam, dass Friedrich ihr Auftraggeber war und der gefundene Tote im Moor, der ihnen namentlich nicht bekannt war, der als Mittelsmann und Helfer beim Verteilen der Flüchtlingsfrauen fungierte. Die beiden Alten erwiesen sich als eine sehr trockene Quelle der erwarteten Informationen. Die Kommissare kamen einfach nicht näher an den Kopf der Organisation heran.

Der Notar blieb vorläufig die einzige Quelle die sie nutzen könnten. Aber Friedrich galt als verbrannt für den Staatsschutz. Nun konnte er nur noch    den Kommissaren als Lockvogel nützlich sein. Friedrich hatte sich nach langen zögern, entschieden, er wollte sein Leben in die Hände der Kommissare legen und mit ihnen zusammenarbeiten. Die gedungenen Auftragsmörder waren noch

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auf der Flucht, oder untergetaucht um ihren Auftrag doch noch zu erfüllen, Friedrich für immer auszuschalten. Die Identität der Auftraggeber war den Kommissaren nicht bekannt und blieb das eigentliche Ziel der Ermittlungen. Berger bereitete die Aktion mit Friedrich akribisch vor.

Friedrich hatte Angst und seine Hände zitterten als er die geheime Telefonnummer seines Mittelsmannes in das ortungsfreie Handy eintippte. Es gab ein Freizeichen, aber es meldete sich kein Teilnehmer. Er drückte die Wiederholungstaste zwei weitere Male, dann endlich eine vertraute Stimme am anderen Ende der Leitung: „Wer ruft mich auf dieser Nummer an? Hörte Friedrich sein Mittelsmann sprechen. „Ich bin das!“    „Wer ist Ich? Und was ist das für ein Handy?“ Friedrich, den sie ermorden lassen wollen!“ Am anderen Ende der Leitung war plötzlich Ruhe,

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nur Atemzüge waren zuhören. Dann ein röchelndes Geräusch, die Stimme klang jetzt rau und gepresst: „Sie haben Nerven, was wollen sie von mir?“ Friedrich hatte große Mühe seine Stimme unter Kontrolle zu halten, kurz vor dem Versagen presste er es heraus:“Eine Sicherheitszusage für meine Unversehrtheit und ein sehr vermögendes Leben, dort wo sie mich nicht finden!“ Am anderen Ende der Leitung hörte er ein höllisches Lachen. Nach einer längeren Pause, die Friedrich unendlich lang vorkam, hörte er sein Gesprächspartner fragen: „Was haben sie zu bieten, dass ich nicht schon habe oder weiß? Sie Wurm!“

Maren folgte ihrem weiblichen Bauchgefühl, sie verfolgte die Spur der beiden Russinnen in Norden weiter. Die Telefonüberwachung ergab einen regen Telefonverkehr nach Russland und auch mit Nummern in Norden und Aurich.

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Die Telefonate wurden ausschließlich über ein nicht registriertes Handy geführt und konnten so nicht ohne weiteres identifiziert werden. Maren beantragte bei den Telefongesellschaften eine Telefonortung und die Namen des jeweiligen Anschlusses. Dies war nicht so einfach wie es sich anhörte. Ein Gerichtsbeschluss war nötig und der musste sehr gut begründet sein. Beides lag in diesem Fall vor und so konnte Maren auf die gelieferten Daten zugreifen. Dabei tauchte eine Nummer in Hannover auf, die einem deutschen Geschäftsmann gehörte, der einen Import- und Exporthandel betrieb. Der wiederum auch mit Syrien Geschäfte machte. Maren glaubte sich nun auf der richtigen Spur. Es lag aber kein Bildmaterial von dem Geschäftsführer vor und so blieb seine Identität vorerst weiter im Dunklen.

Berger hatte in den Bordellen in Ostfriesland Erfolg bei seiner Recherche nach illegalen

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Flüchtlingsfrauen. Zwei Frauen aus Syrien waren sehr eingeschüchtert, waren dann aber bereit über ihren Leidensweg zu berichten. Renate führte die Befragung der Frauen durch und konnte so eine gewisse Vertrauensbasis von Frau zu Frau aufbauen.    Die Befragung wurde in ein Büro verlegt, in dem es ein gemütliches Sofa gab und zwei Sessel vor einem runden, kleinen Tisch. Es wurde Tee gereicht und Gebäck aus dem Türkenladen aus der Nachbarschaft. Die deutschen Sprachkenntnisse der beiden Frauen waren erstaunlich gut und wie sich herausstellte in Syrien beim Goethe Institut erworben. Sie waren gebildete junge Mädchen von 17 und 19 Jahren, als sie gezwungen wurden ihre Heimat zu verlassen. Der Krieg und die damit verbundene Vertreibung aus ihren Heimatstädten trennte sie von ihren Familien und sie konnten nur sich selbst retten.

örte. Ein Gerichtsbeschluss war nötig und der musste sehr gut begründet sein. Beides lag in diesem Fall vor und so konnte Maren auf die gelieferten Daten zugreifen. Dabei tauchte eine Nummer in Hannover auf, die einem deutschen Geschäftsmann gehörte, der einen Import- und Exporthandel betrieb. Der wiederum auch mit Syrien Geschäfte machte. Maren glaubte sich nun auf der richtigen Spur. Es lag aber kein Bildmaterial von dem Geschäftsführer vor und so blieb seine Identität vorerst weiter im Dunklen.

Berger hatte in den Bordellen in Ostfriesland Erfolg bei seiner Recherche nach illegalen

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Flüchtlingsfrauen. Zwei Frauen aus Syrien waren sehr eingeschüchtert, waren dann aber bereit über ihren Leidensweg zu berichten. Renate führte die Befragung der Frauen durch und konnte so eine gewisse Vertrauensbasis von Frau zu Frau aufbauen.    Die Befragung wurde in ein Büro verlegt, in dem es ein gemütliches Sofa gab und zwei Sessel vor einem runden, kleinen Tisch. Es wurde Tee gereicht und Gebäck aus dem Türkenladen aus der Nachbarschaft. Die deutschen Sprachkenntnisse der beiden Frauen waren erstaunlich gut und wie sich herausstellte in Syrien beim Goethe Institut erworben. Sie waren gebildete junge Mädchen von 17 und 19 Jahren, als sie gezwungen wurden ihre Heimat zu verlassen. Der Krieg und die damit verbundene Vertreibung aus ihren Heimatstädten trennte sie von ihren Familien und sie konnten nur sich selbst retten.

die weiteren Folgen des gesamten Romans erscheinen jeweils zum Wochenende, hier und über die Fb-Gruppe Dornumer Nachrichten.



Der Autor dieses Kriminalromans, Lutz Müller lebt in Norden.

Abdruck und unberechtigtes Teilen sind nicht gestattet und führen zu rechtlichen Konsequenzen. Alle Rechte beim Autor.

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Kriminalromane Literatur

„Todes Container im Wattenmeer“ (11)

Kommissar Berger – Mord in Norden

von Lutz Müller

ein Küstenkrimi – Folge 11

Der Computerabgleich des Fotos der Leiche im Moor ergab einen Treffer. Es handelte

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sich um einen Kurden, der bereits durch Drogendelikte polizeilich Aktenkundig war. Ihm wurden Kontakte zu einer syrischen Schlepperbande    unterstellt, aber nicht bewiesen. Damit war den Kommissaren klar, warum er von den Verbrechern geopfert wurde. Er konnte mit dem Syndikat in Verbindung gebracht werden. Nun hatten die Kommissare mehrere Anhaltspukte und Spuren, die Identität des Opfers und den bei der Leiche gefundenen Ohrring. Renates Vermutung, die Frauen vom Golfplatz könnten etwas mit dem Mord zu tun haben, wurde durch den Fund des Ohrringes bestärkt, aber mehr auch nicht. Sie diskutierten auf der Fahrt zu Maren und ihrem Vater über die Sachlage und das auch noch nicht geklärt war, warum in dem Container nur die Flüchtlinge waren und keine Maschinenteile? Warum sind die Schlepper von ihrem bisherigen Vorgehen abgewichen? Die Kommissare hatten spontan keine Erklärung

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dafür und ob es für den Fall überhaupt relevant war?

Die Fahrt in die Krummhörn verlief reibungslos, aber scheinbar endlos. Die Landschaft veränderte sich kilometerweit nicht und die Straßen waren schnurrgrade und die Schafe an und auf den Deichen sahen alle gleich aus. Es hatte wieder einmal in

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Ostfriesland geregnet und die Straßen waren durch das herunter gewehte Laub der Straßenbäume stellenweise sehr glatt. So musste Berger vorsichtig fahren und so verlängerte sich ihre Fahrzeit erheblich. Aber jede Fahrt hat einmal ein Ende und so auch die der beiden Kommissare zum Popken Hof. Maren hatte bereits, den Tisch vor dem Haus unter einem alten Eichenbaum, mit Tellern und Gläsern aus dem elterlichen Bestand eingedeckt. Der Vater hantierte am Grill und bemühte sich redlich die Holzkohle zum brennen zu bringen. Renate wunderte sich, dass fünf Gedecke auf gelegt waren und fragte auch gleich nach, ob ein Gast kommen würde den sie kennen? Maren lachte und erzählte von ihrem Feriengast der für eine Woche bei ihnen ein Zimmer gemietete hätte. Sie hatte ihn zum Grillen eingeladen und fragte nun ob es den beiden Freunden recht sei.

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Berger brummte wie üblich in seinen Vollbart, es hätte alles bedeuten können, aber es wurde von Maren als ein Einverständnis gedeutet. Renate lachte nur und nickte freundlich wie immer, bejahend in die Richtung von Maren.

Der Fremde stellte sich als Hans Müller vor, er sei Geschäftsmann auf Reisen zu seinen Kunden. Er wollte in Ostfriesland neue Kunden akquirieren und hier in der Krummhörn würde er logistisch zwischen Norden, Aurich und Emden günstig wohnen. Er verkauft Gesundheitsartikel und Geräte, für Fitnessstudios und Physio- Therapeuten. Berger gab Renate und Maren ein heimliches Zeichen, dass er mit ihnen sprechen wollte: „Ich habe ein ungutes Gefühl bei diesem Mann, so wie der extravagant gekleidet ist und steigt hier auf dem Hof ab, solche Leute logieren in erstklassigen Häusern in den Städten.

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Der hat doch was zu verbergen?“ Renate pflichtete ihm bei und sie verabredeten, sich nicht als Kommissare zu outen. Maren brachte im richtigen Moment ihrem Vater bei, sich ebenfalls daran zu halten. Was gab es schöneres als ein gemütliches Beisammensein beim Grillen im Gulfhofgarten. Schnell stellte sich heraus, dass der Fremde keine große Lust zeigte eine Konversation zu führen, er fragte auch die Kommissare nicht nach ihrem Privatleben aus, die Kommissare hatten sich auch nur mit ihren Vornamen vorgestellt und dabei blieb es den ganzen Abend über. Vater Popken erzählte von der Vergangenheit des Familienbesitzes, der bereits 200 Jahre von den Popkens bewirtschaftet wurde. Die Frauen tranken Rotwein aus Spanien und die Männer labten sich an friesischem Bier. Berger mochte das Jever Bier nicht so gerne, es war ihm zu herb, aber er war höflich genug um seine Meinung darüber zu äußern.

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Darum trank er nur ein Bier, weil er noch nach Norden fahren wollte. Sie saßen bis es dunkel wurde zusammen und so gegen 22 Uhr verabschiedeten sich Renate und Konsti von Maren und den beiden Männern und fuhren zurück nach Norden in ihr Ferienhaus. Auf dem Weg zurück nach Norden unterhielten sich die Kommissare darüber, dass sie gar nicht dazu gekommen waren über die neusten Erkenntnisse in ihrem Container Fall zu sprechen. Dabei gab es so viel Neues zu besprechen. Auch dieser Fremde gingen Berger und Renate nicht so recht aus dem Sinn. Aber was waren schon Gefühle und frauliche Intuitionen? Halfen sie den Kommissaren, mehr als Fakten? Nein, aber sie schadeten auch nicht! Was sie sich dann noch in ihrem Ferienhaus in Norden zu sagen hatten, blieb in dieser Nacht ihr gemeinsames Geheimnis.     

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Friedrich Hagen saß immer noch in der Zelle im Kommissariat in Aurich, die weitere Vorgehensweise war von den Kommissaren und dem Staatsschutz nicht entschieden. Der Staatsanwalt war auch noch nicht involviert und somit hockte Friedrich in einer 6 qm kleinen Zelle und wartete auf die Dinge die da auf ihn zukommen sollten.

Was hatte Friedrich mit dem Staatsschutz zutun und wie wurde er überzeugt für ihn zu arbeiten? Die Geschäfte in Hannover liefen gut und die Kanzlei seines Vaters verkam immer mehr zu einer Tarnkanzlei, es gab keine Mandanten mehr, außer die des Syndikats. Seine Spielsucht und die Abhängigkeit von den Syrern trieben ihn immer stärker in eine Depression hinein. Er machte Fehler, die er sich nicht leisten durfte und er war nicht clever genug sie zu verheimlichen. So kam der Staatsschutz auf die Aktivitäten eines Anwalts in Hannover Linden.

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Der sehr guten Kontakte pflegte zu einer ganz speziellen Gruppe aus Syrien, die man mit Menschenschmuggel und Prostitution in Verbindung brachte. Leider bemühte sich der Staatsschutz seit einigen Monaten vergebens darum jemanden in die Gruppe einzuschleusen. Friedrich landete eine Steilvorlage, als er Flüchtlinge ohne Papiere auf dem Schwarzarbeitsmarkt unterbringen wollte. Er lief in eine Falle des Zolls und des Staatsschutzes. Bei der darauf anstehenden Hausdurchsuchung fanden die Ermittler belastendes Material, aber keine Namen und Kontaktadressen. So wurde Friedrich Hagen von Hans Fischer ins Verhör genommen. Er brauchte zwei Tage und Nächte um Friedrich von einer Zusammenarbeit zu überzeugen. Die Psychomittel, die er dabei anwandte, waren nicht immer legal, aber wirksam. Friedrich sollte sich stärker für größere Aufgaben empfehlen und die Strukturen des Syndikats ausspionieren.

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Der Notar machte wohl seine Sache so gut, dass er von seinem Mittelsmann nach Norden geschickt wurde. Dort sollte er für sich eine neue Vita aufbauen und die gesamte Koordination der Aktivitäten in Ostfriesland übernehmen. Der Staatsschutz triumphierte, er hatte einen Volltreffer direkt ins Innere des Syndikats gelandet. Aber dann kam der verhängnisvolle Tag und der Todes –Container strandete im Wattenmeer vor Norddeich. Die ermittelnden Kommissare aus Aurich und Hannover befreiten Friedrich in der Fischereigenossenschaft in Greetsiel und verhaftete ihn.

Nun bekam Friedrich ein zweites Mal ein Angebot zur Zusammenarbeit, er hatte schnell begriffen, dass der Staatsschutz und die Kommissare aus Aurich nicht ordentlich miteinander kommunizierten. Eine Chance für ihn, oder ein Verhängnis? Friedrich konnte es nicht richtig einschätzen.

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Aber er musste eine Abwägung vornehmen und eine Entscheidung für sich treffen. Wen konnte er mehr vertrauen und damit sein Leben anvertrauen?

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Kriminalromane Literatur

„Todes Container im Wattenmeer“ (2)

Kommissar Berger – Mord in Norden

von Lutz Müller

ein Küstenkrimi – Folge 2

Es wurde plötzlich unruhig im Nachbarzimmer im Kommissariat und ein Kollege von Maren kam herein gestürzt. „Frau Kommissarin, wir haben einen Anruf von einem Kollegen aus Norden, er war bei der Bergung des gestrandeten Container im Wattenmeer dabei. Sie haben bei der Öffnung des Containers einen fürchterlichen Fund gemacht! Sie sollen sofort nach Norddeich- Mole kommen.“

Berger und seine Frau und Kollegin Renate, die Profilerin, begleiteten natürlich ohne Diskussion, Maren auf dem Weg nach Norddeich zum Anlegesteg im Osthafen. Auf der Fahrt überlegte jeder für sich, was

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so fürchterliches wohl im Container gefunden wurde. Maren kannte ihren Kollegen Jansen aus Norden, er war ein guter Polizist und auf garkeinen Fall ein Übertreiber. Aber der Begriff fürchterlich passte nicht zu diesen letzten Ostfriesen auf der Polizeiwache in Norden.

Friedrich, der Notar hatte seine Kanzlei vor etwa 2 Jahren in Norden in einer Seitenstraße vom Markt eröffnet. Er war von Hannover zugezogen und hatte das Glück die freigewordene Notar Stelle seines verstorbenen Vorgängers zu übernehmen, er war mit dieser Tätigkeit ausgelastet und nur nebenbei auch als Rechtsanwalt tätig. Aber sein Umzug nach Norden erfolgte nicht freiwillig. Friedrich war keine konservative Erscheinung, was so allgemein von einem Notar, oder Rechtsanwalt erwartet wurde. Er war unscheinbar und etwas Unterwürfig in seiner Art zu sprechen. Wer ihn aber näher

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kannte, bemerkte schnell seine Verschlagenheit, man musste bei Geschäften, schon sehr aufpassen, um nicht übervorteilt zu werden.

Aber die Leute die mit ihm Geschäfte machten waren selber zwielichtige Personen. Friedrich hielt sich immer im Hintergrund, er lies stets andere die gefährliche Drecksarbeit machen. Er war auch kein Anführer oder Chef, er war der „Strippenzieher“ im Verborgenen, der immer noch ein Trumpf im Ärmel hatte. Der sich, wenn nötig aus allem herausreden konnte und immer ein Alibi vorzeigen konnte, auch wenn er damit einen Komplizen hinhängen musste. Dieser Notar hatte in der Stadt Norden nichts Gutes im Sinn.

Als die drei Kommissare mit ihren Dienstwagen am Hafen in Norddeich ankamen, sahen sie den Container vor lauter schaulustigen Menschen nicht. „Was ist das den für eine Scheiße“, fuhr es Berger erzürnt

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heraus.“ Ist hier Kasperletheater angesagt! Wie soll man unter diesen Umständen vernünftig arbeiten!“ Maren stieg als erste aus dem Dienstwagen aus und beorderte den Kollegen Jansen zu sich: „Was ist hier los? Warum sperren sie den Fundort nicht ordnungsgemäß ab? So können wir nicht arbeiten!““ Jansen stotterte etwas von, wird sofort erledigt, haben nicht mit so einen Andrang gerechnet.“

Berger drängelte sich als erster durch die Zuschauermenge und betrat den Container mit gemischten Gefühlen, noch immer nichtsahnend was ihn erwartete. Eine nette Gerichtsmedizinern, so um die vierzig Jahre alt kam auf ihn zu und berichtete ungefragt: „Wir haben hier 40 Leichen davon 10 Frauen und 5 Kinder. Es sind Menschen aus Nordafrika, oder von der arabischen Halbinsel. Sie sind vermutlich ertrunken, oder erstickt. Mehr nach der Obduktion!“ Berger blieb die

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Spucke im Hals stecken, er schaute in den künstlich beleuchteten Raum, was er da sah war einen Mernschenkneul, ineinander verkrampft liegende Personen, Mann und Frau und dazwischen kleine und heranwachsende Kinder. Er vermutete, dass sie zwischen 4 und 12 Jahre alt geworden sind. Es stank entsetzlich, Renate die gerade dazu gekommen war hielt sich ein Taschentuch vor Mund und Nase. „Warum stinkt das hier so entsetzlich, kann mir das einer sagen?“ fragte Renate. Ihre Frage ging in dem allgemeinen Stimmengewirr unter. Maren blieb vor dem Container stehen und lies sich lieber aus der Entfernung von Konsti berichten. Sie hatte es nicht so mit Gerüchen.

Die am Ort eingetroffene KTU, die Kriminaltechnik, machte Fotos von den Toten und sicherte Spuren.

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Am Anfang aller kriminalistischen Arbeit am Tatort, steht die Bildung einer Hypothese zum Tathergang. Unter Heranziehung aller sichtbaren und von Erfahrungswerten getragenen nicht sichtbaren Indizien, wird so der wahrscheinlichste mögliche Tathergang rekonstruiert. Daraus erwächst dem Ermittler die Möglichkeit sich angelehnt an seine gebildeten Hypothese, beweiskräftige Spuren zu suchen und zu sichern um  den zunächst gedachten Tatablauf zu beweisen oder zu verwerfen und um stichhaltige Hinweise auf den möglichen Täter zu finden.  Die auf diese Weise gefundenen und gesicherten Spuren sind ein Segen für die Strafverfolgung selbst, da eine ergiebige Spurensuche den zu erwartenden Ermittlungserfolg deutlich verbessert. So hoffte auch Maren auf aussagekräftige Spuren. Unterdessen war eine Anfrage von Maren an das LKA Hannover, auf Amtshilfe positiv beschieden worden, der Staatsanwalt gab

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sein OK. So ermittelten ab sofort die beiden Hauptkommissare Berger in diesem Fall und ihr Urlaub war damit auf Eis gelegt.

Der Notar hatte von dem Boxergesicht die Information, vom Fund der 40 Leichen im gestrandeten Container, erhalten. Jetzt musste er handeln und nicht mehr den Dingen ihren Lauf lassen. „ Nur jetzt keinen Fehler machen“ sprach er leise zu sich selbst. Was war schiefgelaufen an Bord des Frachters, überlegte er und fingerte aus seiner Westentasche einen kleinen Zettel heraus, er tippte in sein Handy die dort stehende Telefonnummer ein. Er hörte ein Freizeichen, aber es meldete sich der Gesprächsteilnehmer nicht. Nun drückte er die Wiederholungstaste, wieder ein Freizeichen, der Notar wartete ungeduldig. „ Scheiße! „ entfuhr ihm der Fluch und er betrat seine Kanzlei. Dort wartete seine Sekretärin auf ihn mit einer wichtigen Nachricht von

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einem Herrn Valentis. Er möchte dringend zurückgerufen werden, er befindet sich auf seinem havarierten Frachtschiff in der Nordsee. „Was meint der wohl was ich die ganze Zeit versuche!“ schrie er seiner Mitarbeiterin entgegen. „Der sollte einfach mal ans Handy gehen dieser Arsch“ Friedrich lief wie ein angeschossenes Wild  im Büro hin und her. Die Gedanken in seinem Gehirn liefen Amok, er musste wissen was passiert war.

Berger und seine Renate nahmen es mit Humor, sie mussten schon häufig ihren Urlaub unterbrechen, weil angeblich kein anderer Kollege abkömmlich war. In der Regel ging es aber um Kompetenzstreitigkeiten, wer für Was und Wo zuständig sei. Aber hier, in diesem Fall in Norden, halfen sie ihrer Freundin Maren gerne. Der Fall interessierte sie sehr. Es wurde von ihnen eine Sonderkommission „Container“ eingerichtet

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und es wurde auch der Internet Spezialist vom LKA Hannover, ihr langjähriger Freund und Kollege, Jochen Schulz dazu geholt. Die eingespielte Ermittler Gruppe brauchte keine Einarbeitungszeit, sie verstanden sich auch ohne viele Worte, aus Erfahrung aus vielen gemeinsamen, erfolgreichen Ermittlungen. Die vorliegenden Fakten wurden zusammengetragen und so entstand eines möglichen Tathergangs ein Profil. Die Spurenlage war nicht so eindeutig, wie man sich das im Team erhofft hatte. Alle Fremdspuren an den Leichen waren DNA Spuren von den im Container befindlichen Leidensgenossen. Sie hatten sich im Todeskampf gegenseitig Verletzungen zugefügt. Im Rückblick auf die historische Entwicklung der kriminaltechnischen Untersuchungen, ist die DNA-Untersuchung ein eher sehr junges Verfahren zur Identitätsfeststellung einer Person. Eher zufällig entdeckte 1984 der britische Wissenschaftler

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Sir Alec Jeffreys, dass die von ihm fotografierten Bereiche der DNA als auslesbare Muster zu erkennen waren und im weiteren Verlauf viel auf, dass diese Muster durch ihre individuelle Anordnung eine Personenidentifizierung möglich machen konnten. Im Jahr 1988 wurde dann erstmals ein genetischer Fingerabdruck vor einem deutschen Gericht als Beweismittel anerkannt und somit entwickelte sich in den nachfolgenden Jahren die DNA-Untersuchung zu einem anerkannten Verfahren im Bereich der kriminaltechnischen Untersuchungen. Bei den DNA-Untersuchungen oder auch DNA-Analysen genannten Verfahren, wird mittels einer molekularbiologischen Untersuchung menschliches Erbgut untersucht. Das hierbei zur Anwendung gebrachte PCR-Verfahren (Polymerase Chain Reaction Verfahren) ermöglicht schon bei kleinsten Mengen an DNA-fähigem Spurenmaterial, die Erstellung eines DNA-Profils einer menschlichen

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Person. So gab es auch bei den Untersuchungen der 40 Leichen DNA Spuren die sich eindeutig zuordnen ließen. Würde man nun Vergleichsmaterial haben, könnte man die gefundene DNA einer bestimmten Person zuordnen und so seine Herkunft und vieleicht auch seine Identität ermitteln. Berger wurde in die Pathologie gerufen, er solle sich beeilen, es gäbe Fall entscheidende Informationen von den toten Flüchtlingen. Als Berger dort eintraf waren auch schon Maren und Renate anwesend. Die Pathologin machte es spannend, sie führte die Kommissare in einen separaten Raum, der war im Gegensatz zu den anderen Räumen nicht gekühlt. Auf einem großen Tisch befand sich ein großer Berg mit Kunststofftüten, in denen ein weißes Pulver zuerkennen war. Ungefragt sprach die Medizinerin: „Was glauben sie, wo ich diese Tüten gefunden habe? Im Magen und bereits in den Därmen der toten Flüchtlinge!“ Das Fragezeichen stand

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den Kommissaren förmlich ins Gesicht geschrieben. Die Gerichtsmedizinerin referierte weiter: „ Wer ertrunken ist, oder erstickt, oder an dem Dreckszeug verstarb, weil die Beutel im Körper geplatzt waren, wird sich erst bei jeder einzelnen Obduktion herausstellen.“ Berger fand seine Sprache als erster wieder und äußerte sich. „Fest steht, diese armen Menschen wurden doppelt missbraucht, für den Menschenhandel und für den Drogenschmuggel! „ Nun ergaben sich für die Kommissare auch mögliche Motive den Container im Wattenmeer zu entsorgen. Vielleicht entdeckte man auf der Fahrt die Toten Flüchtlinge und man wollte den ganzen Container verschwinden lassen. Nur hatte der Kapitän des Frachters keine guten Kenntnisse von den örtlichen Wassergegebenheiten, denn im Wattenmeer einen Container zu entsorgen, hatte an dieser Stelle des Wattenmeers zur Folge, dass bei Ebbe der Container trockenfiel und so entdeckt

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werden konnte. Maren beauftragte Jochen Schulz sich beim Schifffahrtsamt zu erkundigen, welche Schiffe sich in dem Zeitraum einer möglichen Entsorgung vor der ostfriesischen Küste bewegten? Er sollte sich auch im Internet umsehen, ob es auffälligen Chatverkehr im Netz gab, der Hinweise auf diesen Fall gaben. Renate konnte sich einfach nicht vorstellen wie man unbemerkt einen so großen Container über Bord gehen lassen kann? Dafür benötigte der, oder die Täter einen Krahn, oder anderes schwere Gerät. Sie äußerte diese Bedenken den Kollegen gegenüber und stellte gleichzeitig die Frage. „Weiß einer von euch ob es in der letzten Zeit in der Nordsee oder im Ärmelkanal eine größere Havarie eines Containerschiffes gegeben hat?“

Endlich meldete sich der Kapitän des Frachters bei dem Notar. Friedrich herrschte ihn mächtig am Telefon an. „Sind sie blöd, mich

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ohne Informationen über den Verbleib des Containers hier in Norden zu lassen! Das Scheißding stand plötzlich mitten im Watt auf dem Trockenen und wurde natürlich von der Polizei geborgen! Wie sollen wir jetzt reagieren?“ Am anderen Ende der Leitung gab es plötzlich ein Freizeichen, der Teilnehmer hatte aufgelegt. Der Notar war außer sich vor Wut und kramte in seiner Jackentasche nach seinem Notizbuch und blätterte darin Seite für Seite nach einem Namen mit einer Telefonnummer. Es sollte ein verhängnisvoller Anruf werden.

Im Radio hörte Maren Popken als erste die Meldung von einem Schiffsunglück vor der niederländischen Küste. Ein Containerschiff war mit einem Frachter zusammengestoßen und dabei gingen etwa 300 Container über Bord. Auf dem Containerschiff befanden sich über 1000 Container. Die Container trieben in der Fahrrinne, auch auf die Ost-

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friesische Küste zu. Der Küstenschutz hatte Katastrophenalarm ausgerufen. In den Containern befanden sich auch hochgiftige Substanzen. Nach dieser Nachricht änderte sich die Sachlage im Mordfall „Container“! Die KTU meldete sich bei Maren und meldete einen wichtigen Fund. Bei einem der Leichen wurde eine Art Tagebuch gefunden, es war in Arabisch abgefast und wird gerade von den Spezialisten über setzt. Maren informierte die Kollegen sofort von den sich überschlagenden Ereignissen und dem wichtigen Fund. Sie hatten eine Spur und vielleicht auch bald Namen und Hintergründe. Es machte sich eine gewisse Zuversicht bei den Kommissaren breit.

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Wir stellen Ihnen in Kürze den Autor dieses Kriminalromans, Lutz Müller vor. Lutz Müller lebt in Norden.

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Norden Radfahrer Soziales Verkehr

Mit der Rikscha durch Norden

Es könnte der schönste Weg werden, Norden und das Umland zu erkunden. Norden hat nun ein umweltfreundliches Angebot mit Spaßpotential. Der 96 jährigen Kim Young aus Südkorea, der, wie sie selber sagt, ihre „Untertanen“, und verweist dabei auf ihre Gehhilfen, keinen allzu großen Radius mehr erlauben, gefällt diese Art der Nahfelderkundung. Michael Müller-Mißmahl verhalf ihr als Rikschafahrer zu einem außergewöhnlichen Erlebnis, von dem sie sicherlich auch nach Korea berichten wird.

Wir sprachen mit Lutz Müller, dem Initiator und Vorsitzenden des neuen Vereins, der das Projekt Rikscha in Norden ins Leben rief.

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Dornum Kommunalpolitik Norden Orte

Förderung des Ostfriesischen Küstenabschnitts und Einführung ins mediale Zeitalter…

Eine Informationsveranstaltung zum Thema „Dorfregion Küstenorte“ am 15. 3. im „Sturmfrei“ in Neßmersiel wandte sich an die Bürger dieser Region. Und es fanden sich Interessierte. Abzüglich der Politik- und Parteivertreter, sowie der beruflich Beteiligten aus Verwaltung und Akteuren der Planer war es allerdings ein eher geringes Bürgeraufkommen. Die durch die Feuerwehr gereichten Bratwürste und Getränke willkommen. Ein offenbares Novum bei einer öffentlichen Veranstaltung in dieser Region allerdings der Hinweis, dass die Veranstaltung zu journalistischer Aufzeichnung führt. Wohl so neu, dass man im Vorfeld sich mit den drei beteiligten Gemeinden abstimmen musste, ob dieses Prozedere so durchführbar sei. Transparenz und journalistische Selbstverständlichkeit, hier mit Neuigkeitswert. Schön, dass man es wagte und Hoffnung, dass sich die politische Kultur in dieser Gegend in einer Entwicklung befinden. So kann hier nun jeder Bürger unsere Aufzeichnung nachhören und mit Hilfe der angegebenen Links die ergänzenden Grafiken betrachten.

Lena Nordhausen von der Sweco führte durch die Veranstaltung, es sprachen:

Herr Eschenbacher von der ArL Weser-Ems über die Förderungen ZILE und LEADER
Für Norden, vom Fachdienst Stadtentwicklung, Herr Böhmer über Dorfgemeinschaftshäuser in Ostermarsch und Norddeich.
Für Dornum Bürgermeister Trännapp zum geplanten Mehrfunktionshaus Ostdorf
Für Hagermarsch Samtgemeindebürgermeister Sell zu Dorfgemeinschaftshaus und Außenanlage.
Dieter Klaahsen, Leiter der Lenkungsgruppe. Fahrradwege im Gebiet der Küstenorte und sein kommentarloser überraschender Rücktritt als Leiter, was zu vielen Spekulationen führte.

hier zum Audio der Veranstaltung: https://magentacloud.de/s/DDprWLBwyg3jqfA

Weiter Informationen über www.dorfregion-kuestenorte.de

Lena Nordhausen
Herr Eschenbacher von der ArL Weser-Ems
Fachdienst Stadtentwicklung Norden, Herr Böhmer
Samtgemeindebürgermeister Hage, Herr
Sell
Bürgermeister Trännapp, Dornum
Dieter Klaahsen, bisheriger Leiter der Lenkungsgruppe
Besucher aus drei Gemeinden und Vertreter aus Politik und Verwaltung

(stk) Dieser Bericht erscheint u. a. in der Facebook-Gruppe „Dornumer Nachrichten“

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Kommunalpolitik

Teilnahme am Landeswettbewerb „Klima kommunal 2022“

Im Wettbewerb „Klima kommunal“ werden seit 2010 herausragende Klimaschutzprojekte mit besonderer Strahlkraft in Niedersachsen ausgezeichnet. Kommunen können sich um Geldpreise und den Titel „Niedersächsische Klimakommune 2022“ bewerben. Der Wettbewerb wird gemeinsam vom niedersächsischen Umweltministerium und den kommunalen Spitzenverbänden des Landes ausgerufen, die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen ist für die Durchführung verantwortlich.
Eingereicht werden können Projekte und Projektideen zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel. Dabei sollen die Klimaschutzprojekte vor allem darauf abzielen, die Emissionen von Treibhausgasen zu vermeiden oder zu mindern.
Auch die Technischen Dienste der Stadt Norden nehmen dieses Jahr mit dem Projekt „Erneuerung der Schlammfaulung mit Errichtung eines Blockheizkraftwerkes auf dem Klärwerk“ am Landeswettbewerb teil.
Mit der bereits errichteten BHKW-Anlage soll die zukünftige Versorgung der Einrichtungen des Klärwerks und des benachbarten Bauhofs mit Strom und Wärme gewährleistet werden. Durch die Eigenstromversorgung mittels eines Blockheizkraftwerks mit zwei Modulen und jeweils 150 kW elektrischer Leistung können bis rund 80 % des Strombedarfs des Klärwerks Norden gedeckt werden. Unter günstigen Bedingungen kann dieser Anteil auch höher ausfallen, so dass man dem öffentlichen Anspruch einer energieautarken Kläranlage näherkommt. Da das Gas aus der Schlammfaulung permanent anfällt, kann mit dem Blockheizkraftwerk das ganze Jahr über Strom und Wärme produziert werden.
Mit der Verstromung des Faulgases wird die Energieeffizienz des Klärwerks erheblich verbessert und eine entsprechende Einsparung an Primärenergie ermöglicht. Durch den geplanten Eigenverbrauch der Stromerzeugung wird mit einer Reduzierung des Strombezugs um 910.000 kWh gerechnet und eine Reduzierung der CO2-Emissionen von 977t pro Jahr erwartet. Da das Klärwerk für fast 30 Prozent des gesamten Stromverbrauchs der Stadt Norden verantwortlich ist,
wird sich diese Maßnahme nicht nur positiv auf die Energiekosten, sondern vor allem auf die CO2-Bilanz der Stadt auswirken. Mit der Erneuerung der Schlammfaulung des Klärwerks Norden wird nicht nur die technische Abwasserbehandlung der Einwohner und der zahlreichen Gäste verlässlich sichergestellt und zukunftsfähig gestaltet, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Reduktion der Treibhausgasemissionen
und zum Klimaschutz geleistet. Die Anlage befindet sich zurzeit im Probebetrieb und wurde vor dem Weihnachtsfest von einem Sachverständigen der TÜV Nord Systems GmbH im Rahmen einer sicherheitstechnischen Prüfung gemäß §29 b Bundesimmissionsgesetz überprüft. Zusätzlich wird mit der Umsetzung des Projektes die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie sowie die Ziele der globalen Nachhaltigkeitsstrategie unterstützt. Somit weist dieses Klimaschutzprojekt in vielerlei Hinsicht einen internationalen und zukunftsversierten Charakter auf.
Weitere Information unter: https://www.klimaschutz-niedersachsen.de/zielgruppen/kommunen/WettbewerbKlimaKommunal.php

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