Ulrich Lütte besuchte eine Informationsveranstaltung in Dornum, wo die Gemeinde die Straßenausbaugebühren neu festlegen will.
Am 22. 3. 2023 fand in Nesse, Ortsteil von Dornum die Veranstaltung statt, über die der Dornumer berichtet:
Ulrich Lütte besuchte eine Informationsveranstaltung in Dornum, wo die Gemeinde die Straßenausbaugebühren neu festlegen will.
Am 22. 3. 2023 fand in Nesse, Ortsteil von Dornum die Veranstaltung statt, über die der Dornumer berichtet:
Eine Informationsveranstaltung zum Thema „Dorfregion Küstenorte“ am 15. 3. im „Sturmfrei“ in Neßmersiel wandte sich an die Bürger dieser Region. Und es fanden sich Interessierte. Abzüglich der Politik- und Parteivertreter, sowie der beruflich Beteiligten aus Verwaltung und Akteuren der Planer war es allerdings ein eher geringes Bürgeraufkommen. Die durch die Feuerwehr gereichten Bratwürste und Getränke willkommen. Ein offenbares Novum bei einer öffentlichen Veranstaltung in dieser Region allerdings der Hinweis, dass die Veranstaltung zu journalistischer Aufzeichnung führt. Wohl so neu, dass man im Vorfeld sich mit den drei beteiligten Gemeinden abstimmen musste, ob dieses Prozedere so durchführbar sei. Transparenz und journalistische Selbstverständlichkeit, hier mit Neuigkeitswert. Schön, dass man es wagte und Hoffnung, dass sich die politische Kultur in dieser Gegend in einer Entwicklung befinden. So kann hier nun jeder Bürger unsere Aufzeichnung nachhören und mit Hilfe der angegebenen Links die ergänzenden Grafiken betrachten.
Lena Nordhausen von der Sweco führte durch die Veranstaltung, es sprachen:
Herr Eschenbacher von der ArL Weser-Ems über die Förderungen ZILE und LEADER
Für Norden, vom Fachdienst Stadtentwicklung, Herr Böhmer über Dorfgemeinschaftshäuser in Ostermarsch und Norddeich.
Für Dornum Bürgermeister Trännapp zum geplanten Mehrfunktionshaus Ostdorf
Für Hagermarsch Samtgemeindebürgermeister Sell zu Dorfgemeinschaftshaus und Außenanlage.
Dieter Klaahsen, Leiter der Lenkungsgruppe. Fahrradwege im Gebiet der Küstenorte und sein kommentarloser überraschender Rücktritt als Leiter, was zu vielen Spekulationen führte.
hier zum Audio der Veranstaltung: https://magentacloud.de/s/DDprWLBwyg3jqfA
Weiter Informationen über www.dorfregion-kuestenorte.de
(stk) Dieser Bericht erscheint u. a. in der Facebook-Gruppe „Dornumer Nachrichten“
Ein Gespräch mit Frauke Jelden, der Gleichstellungsbeauftragen im Landkreis Aurich
Die Bundes-SPD in argen Nöten. Eine neue Identität soll den Mythos des Friedens ohne Waffen ersetzen
Olaf Scholz findet international und weitgehend auch national kein Verständnis für sein intransparentes und zögerliches Handeln. Für eine Partei, die im letzten Jahr allein 14000 Austritte zu verzeichnen hatte und allein nicht regierungsfähig ist, eine große Bürde. Stoisches Schweigen und Beharren kann viele Ursachen haben. Erinnerungslücken bei Ausschussbefragungen sind zum Schutze der eigenen Person erklärbar, auch Zögerlichkeit beim Eingeständnis von Eigenverschulden einer ganzen Politikerriege lassen sich logisch nachvollziehen. Den Kanzler ficht aber öffentliche und internationale Kritik nicht an. Da wo persönliche Erklärungen eben zur Führungsstärke gehören würde, begegnet der kritisch nachfragenden Journalistik nichtssagendes Grinsen. Schöne Bilder statt faktischer Begründung. Wer die Bilder und Reden des verstorbenen Ex-Kanzlers Schmidt im Sinne hat, kann aus dem Gegensatz zu Scholz nur mutmaßen, was Kanzlerschaft heute bedeuten würde. Einen Nato-Doppelbeschluß und die Installation von Pershings trugen derzeit viele junge Genossen nicht mit. Darunter auch jene, die heute in Ämtern gewählt sich nie ernsthaft mit den ethischen Fragen von Gewaltwillkür und Krieg auseinander gesetzt haben. Zuhause ist es halt gemütlich und für wirtschaftliche Gewinnoptimierung wurde jeder zweifelnde Ansatz beiseite geschoben. Die Generation der sozialdemokratischen Nachkriegstheoretiker waren konfrontiert mit der philosophischen Ansicht eines Karl Jaspers, zwar oft als bürgerlicher Oldenburger diskreditiert, aber an seinem Buch, „Die Atombombe und die Zukunft des Menschen“, kam kein Disputant vorbei. Ein Buch, das auch heute noch jedem zweifelnden Politiker empfohlen werden kann. Die von Jaspers aufgeworfenen Fragen sind offenbar zeitlos aktuell.
Der heute von jungen Sozialdemokraten als Vorbild herangezogene Willy Brandt musste sich bereits in jungen Jahren als Soldat des norwegischen Untergrundes gegen den Faschismus engagieren. Sein Berliner Hilferuf an die Alliierten stammt aber aus einer anderen Zeit und einem anderen Kontext. Brandt zunächst als Bürgermeister und später als Kanzler musste sich rückversichern. Von einem heutigen Kanzler in Deutschland wird aber von allen Alliierten Führungsstärke erwartet. Zur Führungsstärke gehört aber das klare und transparente argumentative Vertreten des einzuschlagenden Weges.
Nach dem Dilemma seiner bisherigen Verteidigungsministerin, fand der Rückgriff auf Boris Pistorius statt. Psychisch ein gegensätzlicher Personentyp, der bisher durch spontanes Anpacken und Bundeswehrerfahrung beschrieben wird. Seine Aufgabe war mit dem ersten Tag eine dreifache. Erstens das miserable Erscheinungsbild der Kanzlerschaft zu korrigieren, zweitens den miserablen Zustand der Bundeswehr zu kommunizieren und drittens das entstandene Misstrauen international und national anzugehen.
„Ich kenne kein Junktim“ war der erste Befreiungsschlag, womit der Kanzler aus der Schusslinie genommen werden sollte. Zurück auf Null, wir werden alles mit unseren Verbündeten besprechen.
Akt zwei, wir halten alles offen, zunächst schauen wir mal in die Reservatenkammer und zählen….
Eine Liste, die er nun präsentieren wollte, existiert peinlicherweise schon, der Spiegel konnte das belegen, möglicherweise die erste fakenews des neuen Verteidigungsministers. Könnte als Notlüge interpretiert werden, denn das Ergebnis des Kassensturzes ist mehr als blamabel. Sollte Pistorius in Kenntnis der Zahlen die bereits vertraulich seinen Partnern in Ramstein mitgeteilt haben, wovon auszugehen ist, gab es zwei Stellungnahmen, eine innere und eine vertröstende fürs Volk.
Nun steht Scholz international isoliert da und das Ausland will schwere Waffen, eben auch Leopard 2, an die Ukraine liefern. Ein schwieriger Stand für alle Parteisoldaten, die sich an der Umdeutung von Begriffen offenbaren müssen.
Derweil ist die Nachwuchsmannschaft der SPD mit ihrem Vorsitzenden auf Selbstfindungskurs. Dieser musste am 22. 1. im Deutschlandfunk das Dilemma eingestehen, ebenso wie die Tatsache, sich in der personalen Vergötterung der zuvor vertretenen Politikergeneration getäuscht zu haben. Gleichzeitig das Versagen der zurückgetretenen Verteidigungsministerein einer unerbittlich nachhakenden Presse anzulasten offenbart wiederum politisches Grundverständnis. In der Tat ist es die Aufgabe der Presse jeder Legendenbildung entgegenzuteten.
Heute erwartet das Ausland und die Verbündeten mit Recht eine erwachsenengemäße Entscheidungsfähigkeit. Hier findet der SPD-Nachwuchs leider keine prägenden Gestalten mehr. Es sei denn, in den Geschichtsbüchern.
Hans-Joachim Steinsiek, 22. 1. 2023
Dornum
Ortsbrandmeister Dietmar Helmers aus Neßmersiel ist entsetzt über einen Beschluß des Gemeinderates Dornum vom 3. 11. 2022, der die notwendigen Bedürfnisse der Freiwilligen Feuerwehr übergeht. Wir sprachen mit ihm …
Titelbild: Feuerwehrleute bei der Gemeideratssitzung am 3. 11. 2022. (Larissa Siebold)
Eigentlich deuteten Expertise und Voraussagen in eine Lösung zur dezentralen Bauaktion für die Ortsfeuerwehren in Nesse und Neßmersiel. Doch es kam anders und hinterließ Betroffenheit. Die Ratsmehrheit der SPD in Dornum konnte keine Lösung im Sinne der betroffenen Ortswehren durchsetzen. Stattdessen kam es am 3. 11. 2022 in Neßmersiel, wo die monatliche Ratssitzung im „Sturmfrei“ stattfand, zum Eklat. Alle in Dienstbekleidung anwesenden Feuerwehrleute, die Mehrheit der Anwesenden überhaupt, verließen mit Unmutsäußerungen den Saal. Es blieben gerade noch sonstige Besucher, 17 an der Zahl, im Saal. Eine besorgte Bürgerin unter ihnen fragte dann auch sogleich öffentlich, ob in dieser Nacht noch die Sicherheit der Dorfbewohner gewährleistet sei, wenn alle Feuerwehrleute ihren Dienst quittieren würden. Eine berechtigte Sorge, denn die Motivation der Freiwilligen befindet sich nach der nun bindenden Entscheidung auf einem Nullpunkt.
Ein Antrag, ein gemeinsames Feuerwehrhaus für die Ortschaften Nesse und Neßmersiel zu bauen, fand eine Mehrheit und damit die Opposition der anwesenden Bürger, sowie des zuvor tagenden Ortsgemeinderates Neßmersiel, der sich für eine Doppellösung, also die Beibehaltung beider Standorte aussprach.
Nun ist der Widerstand der Ortsfeuerwehren gegeben und damit die Besorgnis, dass eines Tages Dornum ein neues Domizil für seine Feuerwehren besitzt, dass aber der notwenigen Anzahl von freiwilligen Feuerwehrleuten entbehrt.
Betretene Gesichter nach der Entscheidung ebenso bei den Mitgliedern der SPD Mehrheitsfraktion, die nun nach dem Dilemma Bürgerentscheid „Alte Dorfstraße“ in Neßmersiel wiederum glücklos vor ihren Bürgern steht.
Im Folgenden die zuvor auf der Gemeindeseite ausgewiesene Beschlussvorlage, die den ursprünglichen Sachverhalt beschreibt.
G e m e i n d e D o r n u mBeschlussvorlageNummer201/10/264819.10.2022Haupt-und OrdnungsamtBeratungsgegenstand:Neu-, Um-, Anbau eines Feuerwehrhauses für die Ortsfeuerwehr NeßmersielBeratungsfolgeTerminStatusVerwaltungsausschuss02.11.2022nichtöffentlich vorberatendOrtsrat Neßmersiel03.11.2022öffentlich vorberatendGemeinderat Dornum03.11.2022öffentlich beschließendSachdarstellung:Gemäß den Ausführungen im Feuerwehrbedarfsplan der Gemeinde Dornumvom 06.11.2017 besteht für das Feuerwehrhaus Neßmersiel Handlungsbedarf in Form eines An-, Um-oder Neubaus, da es bei weitem nicht mehr den gesetzlichen Vorschriften entspricht.Neben der Bildung einer Arbeitsgruppe, die sich aus Vertretern der Feuerwehr Neßmersiel, der Politik und der Verwaltung zusammengesetzt hat und den An-/ Umbau-am bestehenden Feuerwehrhaus in Neßmersiel empfiehlt, haben diverse Gespräche und Sitzungstermine in dieser Angelegenheit stattgefunden.U.a. wurden Kostenermittlungen für den An-, Umbau am bestehenden Feuerwehrhaus in Neßmersiel sowie die Kosten für ein Feuerwehrhaus in Nesse sowie ein gemeinsames Feuerwehrhaus für die Ortswehren Nesse und Neßmersiel von einem Fachbüro ermittelt. Diese betragen Stand 10.05.2022für den An-, Umbau am bestehenden Feuerwehrhaus in Neßmersiel ca. 900.000,–€, für ein Feuerwehrhaus in Nesse ca. 1.620.000,–€ sowie eingemeinsames Feuerwehrhaus Nesse und Neßmersiel ca. 2.305.000,–€. Grundstückskosten kämen bei einem Neubau für die Ortsfeuerwehr Nesse und für eingemeinsames Feuerwehrhaus Nesse und Neßmersiel noch hinzu.Am 06.10.2022 hat im Rathaus Dornum eine Gesprächsrunde mit der Politik, Feuerwehr und Verwaltung stattgefunden.Als Ergebnis dieser Gesprächsrunde bleibt festzuhalten, dass seitens der Politik ein gemeinsamer Neubau eines Feuerwehrhauses für die Ortsfeuerwehren Nesse und Neßmersiel favorisiert wird. Die 5 Ortsfeuerwehren haben sich ganz klar für getrennte Feuerwehrhäuser in den Ortschaften Nesse und Neßmsiel ausgesprochen, wobei der Umbau / Anbau in Neßmersiel oberste Priorität hat.Dieses G e m e i n d e D o r n u mBeschlussvorlageNummer201/10/264819.10.2022Haupt-und OrdnungsamtBeratungsgegenstand:Neu-, Um-, Anbau eines Feuerwehrhauses für die Ortsfeuerwehr NeßmersielBeratungsfolgeTerminStatusVerwaltungsausschuss02.11.2022nichtöffentlich vorberatendOrtsrat Neßmersiel03.11.2022öffentlich vorberatendGemeinderat Dornum03.11.2022öffentlich beschließendSachdarstellung:Gemäß den Ausführungen im Feuerwehrbedarfsplan der Gemeinde Dornumvom 06.11.2017 besteht für das Feuerwehrhaus Neßmersiel Handlungsbedarf in Form eines An-, Um-oder Neubaus, da es bei weitem nicht mehr den gesetzlichen Vorschriften entspricht.Neben der Bildung einer Arbeitsgruppe, die sich aus Vertretern der Feuerwehr Neßmersiel, der Politik und der Verwaltung zusammengesetzt hat und den An-/ Umbau-am bestehenden Feuerwehrhaus in Neßmersiel empfiehlt, haben diverse Gespräche und Sitzungstermine in dieser Angelegenheit stattgefunden.U.a. wurden Kostenermittlungen für den An-, Umbau am bestehenden Feuerwehrhaus in Neßmersiel sowie die Kosten für ein Feuerwehrhaus in Nesse sowie ein gemeinsames Feuerwehrhaus für die Ortswehren Nesse und Neßmersiel von einem Fachbüro ermittelt. Diese betragen Stand 10.05.2022für den An-, Umbau am bestehenden Feuerwehrhaus in Neßmersiel ca. 900.000,–€, für ein Feuerwehrhaus in Nesse ca. 1.620.000,–€ sowie eingemeinsames Feuerwehrhaus Nesse und Neßmersiel ca. 2.305.000,–€. Grundstückskosten kämen bei einem Neubau für die Ortsfeuerwehr Nesse und für eingemeinsames Feuerwehrhaus Nesse und Neßmersiel noch hinzu.Am 06.10.2022 hat im Rathaus Dornum eine Gesprächsrunde mit der Politik, Feuerwehr und Verwaltung stattgefunden.Als Ergebnis dieser Gesprächsrunde bleibt festzuhalten, dass seitens der Politik ein gemeinsamer Neubau eines Feuerwehrhauses für die Ortsfeuerwehren Nesse und Neßmersiel favorisiert wird. Die 5 Ortsfeuerwehren haben sich ganz klar für getrennte Feuerwehrhäuser in den Ortschaften Nesse und Neßmsiel ausgesprochen, wobei der Umbau / Anbau in Neßmersiel oberste Priorität hat.Dieses wurde in der jedem Ratsherren / jeder Ratsfrau vorliegenden E-Mail des Herrn Gemeindebrandmeisters Thorsten Siebels auch noch mal eindringlich zum Ausdruck gebracht. Dieses Ansinnen entspricht auch den Vorgaben des für die Gemeinde Dornum am 06.11.2017 aufgestellten Feuerwehrbedarfsplanes, welcher mehrheitlich vom Gemeinderat auch beschlossen wurde (8 Ja-Stimmen, 2 Nein-Stimmen,2 Enthaltungen).wurde in der jedem Ratsherren / jeder Ratsfrau vorliegenden E-Mail des Herrn Gemeindebrandmeisters Thorsten Siebels auch noch mal eindringlich zum Ausdruck gebracht. Dieses Ansinnen entspricht auch den Vorgaben des für die Gemeinde Dornum am 06.11.2017 aufgestellten Feuerwehrbedarfsplanes, welcher mehrheitlich vom Gemeinderat auch beschlossen wurde (8 Ja-Stimmen, 2 Nein-Stimmen,2 Enthaltungen).
Flüchtlinge, die zu erwartende Veränderung der Krankenhauslandschaft in Ostfriesland und wirtschaftlich bedingte Veränderungen des Stadtbildes, die küstennahe Kreisstadt sieht sich im gesellschaftlichen Wandel. Wir sprachen mit Horst Feddermann, parteiloser Bürgermeister der Stadt.
Horst Feddermann im Netz: http://horst-feddermann.de/lebenslauf
Das Umweltinstitut München nimmt zu den jüngsten Entscheidungen der Regierung zur Kernkraftnutzung Stellung. Hier der Bericht, den wir hier wegen seiner Aktualität voll wiedergeben.
„Nach Vorstellung der Ergebnisse des „zweiten Stresstests“ für die Stromversorgung im Winter 2022/2023 haben die Netzbetreiber verschiedene Szenarien für Energieknappheit sowie Maßnahmen zur Stabilisierung der Netze vorgestellt. Die Schlussfolgerung für den Wirtschaftsminister: Die beiden süddeutschen Atomkraftwerke (AKW) Neckarwestheim 2 und Isar 2 sollen Ende 2022 wie geplant abgeschaltet werden, jedoch bis April 2023 in Reserve gehen. Sollte der Atomstrom dann tatsächlich notwendig für die Versorgungssicherheit sein, könnten sie mit rund einer Woche Vorlauf hochgefahren werden.
Was bringt eine Weiternutzung der Atomkraft?
Die Netzbetreiber stellten drei Szenarien mit zunehmender Verschärfung von möglichen Versorgungsengpässen vor. Dabei wurden Faktoren aus In- und Ausland berücksichtigt, wie etwa der aktuelle Ausfall rund der Hälfte der französischen Atomkraftwerke. Das mittlere Szenario (++) der Netzbetreiber ergab, dass ein Streckbetrieb der Atomkraftwerke im Inland 0,9 Terawatt (TW) und im europäischen Ausland 1,5 Terawatt Strom aus Gaskraftwerken ersetzen können. Damit würden nur ein Promille des deutschen Gasverbrauchs von jährlich rund 998 Terawattstunden (TWh) Erdgas eingespart werden. Auf diesen geringen Nutzen will das Wirtschaftsministerium weitestgehend verzichten, indem die AKW lediglich in eine Notreserve gehen.
Die Netzbetreiber analysierten auch, in welchem Maße sie mit einem sogenannten „Redispatch“ zur Netzstabilisierung in den Strommarkt eingreifen müssen, indem sie Kraftwerke anweisen die Produktion zu drosseln oder erhöhen. Im selben Szenario (++) sinkt das Redispatch-Potenzial im Ausland durch den Streckbetrieb der Kernkraftwerke von 5,1 Gigawatt (GW) um 0,5 GW auf 4,6 GW. Sollten Netzengpässe absehbar sein, könnten die Atomkraftwerke hier also geringfügig entlasten. Restliche Netzengpässe müssten im Ernstfall ohnehin über andere Mittel, wie Einsparungen oder der zeitlichen Verschiebung von Lasten behoben werden. Weit hinten in der Liste der Maßnahmen zur Verhinderung von Stromausfällen sehen die Netzbetreiber das vorübergehende (unfreiwillige) Abschalten von Großverbrauchern.
Was sind die Risiken der Weiternutzung der Atomkraft?
Bild Jörg Farys / Umweltinstitut
Der Betrieb der Atomwerke Isar 2 und Neckarwestheim 2 ist bereits jetzt mit unkalkulierbaren Risiken verbunden ist. Die überalterten Reaktoren waren über Jahrzehnte Neutronenbeschuss, großer Hitze und hohem Druck ausgesetzt. Nach mehr als 30 Jahren Betrieb ist mit Materialermüdung, Verschleiß, Korrosion und Spannungsrissen zu rechnen. Die letzte Sicherheitsüberprüfung der Reaktoren gab es im Jahr 2009 und sie wurde nach einem veralteten Stand von Wissenschaft und Technik durchgeführt. Bei einem weiteren Betrieb steigt das Risiko durch unentdeckte Schäden von Tag zu Tag. Keines der Atomkraftwerke hält zudem einem gezielten Anschlag oder dem Absturz eines großen Verkehrsflugzeugs stand. Aus diesen Sicherheitsgründen müssten diese Atomkraftwerke eigentlich schon heute abgeschaltet werden.
Ist die AKW-Notreserve sinnvoll?
Das Wirtschaftsministerium hat mit der Einführung einer AKW-Leistungsreserve eine Abwägung getroffen: Nur wenn die AKW wirklich für die Netzstabilität gebraucht werden, sollen die Sicherheitsrisiken der AKW Isar2 und Neckarwestheim 2 in Kauf genommen werden. Dies mag nach einer klugen politischen Abwägung klingen. Immerhin ist einer Laufzeitverlängerung mit Beschaffung neuer Brennelemente eine klare Absage erteilt worden. Neben den Sicherheitsdefiziten ist jedoch der juristische, finanzielle und politische Aufwand für eine AKW-Notreserve enorm. Diese Ressourcen sollten besser in Energiesparmaßnahmen, den Ausbau der erneuerbaren Energien und die sozial gerechte Ausgestaltung der Energiekrise fließen. Zudem bleibt mit der Frage, wann genau die AKW denn nun wirklich gebraucht werden, die Atomdebatte unnötig länger offen. Es ist offensichtlich, dass die Spitzen von CDU/CSU und FDP mit dem Hochjubeln der Atomkraft als Lösung vom eigenen energiepolitischen Versagen ablenken wollen. Für ein Ende dieser Scheindebatte um Atomkraft in Deutschland hätten wir uns eine rote Linie gewünscht: keinen Tag länger Atomkraft. So bleibt also lediglich zu hoffen, dass Merz, Söder, Lindner und Co. endlich ihre Blockadehaltung aufgeben. Denn gerade jetzt müssen wir die Energiewende und den Ausbau der erneuerbaren Energien mit aller Kraft voranbringen, und zwar „auch im Süden der Republik“, so Habeck am Montag.“
Titelfoto: AKW Lingen, Hans-Joachim Steinsiek
Am 21. 7. 2022 fand in Neßmerersiel eine öffentliche Veranstaltung zum Thema Zukunftsplanung in den Dornumer Seeorten Neßmersiel und Dornumersiel statt. Die Gemeinde Dornum hat eine Planungsfirma angestellt, die sich hier der Öffentlichkeit präsentiert. Ein heikles und unbefriedigendes Thema wie sich herausstellte. Wir werden dazu eingehend berichten. Im Verlauf der Veranstaltung sprachen wir mit Diedrich Janssen, Oldenburg, geschäftsführender Gesellschafter der Firma NWP, Gesellschaft für räumliche Planung und Forschung, über die Ausgangspunkte der örtlichen Planungsarbeit.
Die Tonqualität bitten wir zu entschuldigen, da das Interview in den Räumlichkeiten der Veranstaltung aufgenommen wurde.
Deutlich wird, und dies wurde auch von Besuchern der Veranstaltung öffentlich angemerkt, dass erhebliches Konfliktpotential zwischen Bestandsbürgern, Tourismusindustrie und Spekulationsinvestoren gibt. Dazu in Kürze mehr.
Bericht über die Gesamtveranstaltung und Kommentar folgen.
Im Wettbewerb „Klima kommunal“ werden seit 2010 herausragende Klimaschutzprojekte mit besonderer Strahlkraft in Niedersachsen ausgezeichnet. Kommunen können sich um Geldpreise und den Titel „Niedersächsische Klimakommune 2022“ bewerben. Der Wettbewerb wird gemeinsam vom niedersächsischen Umweltministerium und den kommunalen Spitzenverbänden des Landes ausgerufen, die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen ist für die Durchführung verantwortlich.
Eingereicht werden können Projekte und Projektideen zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel. Dabei sollen die Klimaschutzprojekte vor allem darauf abzielen, die Emissionen von Treibhausgasen zu vermeiden oder zu mindern.
Auch die Technischen Dienste der Stadt Norden nehmen dieses Jahr mit dem Projekt „Erneuerung der Schlammfaulung mit Errichtung eines Blockheizkraftwerkes auf dem Klärwerk“ am Landeswettbewerb teil.
Mit der bereits errichteten BHKW-Anlage soll die zukünftige Versorgung der Einrichtungen des Klärwerks und des benachbarten Bauhofs mit Strom und Wärme gewährleistet werden. Durch die Eigenstromversorgung mittels eines Blockheizkraftwerks mit zwei Modulen und jeweils 150 kW elektrischer Leistung können bis rund 80 % des Strombedarfs des Klärwerks Norden gedeckt werden. Unter günstigen Bedingungen kann dieser Anteil auch höher ausfallen, so dass man dem öffentlichen Anspruch einer energieautarken Kläranlage näherkommt. Da das Gas aus der Schlammfaulung permanent anfällt, kann mit dem Blockheizkraftwerk das ganze Jahr über Strom und Wärme produziert werden.
Mit der Verstromung des Faulgases wird die Energieeffizienz des Klärwerks erheblich verbessert und eine entsprechende Einsparung an Primärenergie ermöglicht. Durch den geplanten Eigenverbrauch der Stromerzeugung wird mit einer Reduzierung des Strombezugs um 910.000 kWh gerechnet und eine Reduzierung der CO2-Emissionen von 977t pro Jahr erwartet. Da das Klärwerk für fast 30 Prozent des gesamten Stromverbrauchs der Stadt Norden verantwortlich ist,
wird sich diese Maßnahme nicht nur positiv auf die Energiekosten, sondern vor allem auf die CO2-Bilanz der Stadt auswirken. Mit der Erneuerung der Schlammfaulung des Klärwerks Norden wird nicht nur die technische Abwasserbehandlung der Einwohner und der zahlreichen Gäste verlässlich sichergestellt und zukunftsfähig gestaltet, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Reduktion der Treibhausgasemissionen
und zum Klimaschutz geleistet. Die Anlage befindet sich zurzeit im Probebetrieb und wurde vor dem Weihnachtsfest von einem Sachverständigen der TÜV Nord Systems GmbH im Rahmen einer sicherheitstechnischen Prüfung gemäß §29 b Bundesimmissionsgesetz überprüft. Zusätzlich wird mit der Umsetzung des Projektes die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie sowie die Ziele der globalen Nachhaltigkeitsstrategie unterstützt. Somit weist dieses Klimaschutzprojekt in vielerlei Hinsicht einen internationalen und zukunftsversierten Charakter auf.
Weitere Information unter: https://www.klimaschutz-niedersachsen.de/zielgruppen/kommunen/WettbewerbKlimaKommunal.php
ü Pm. Text u. Foto