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Dornum Kommunalpolitik

„Die Politiker haben nicht verstanden worum es geht…“

Ortsbrandmeister Dietmar Helmers aus Neßmersiel ist entsetzt über einen Beschluß des Gemeinderates Dornum vom 3. 11. 2022, der die notwendigen Bedürfnisse der Freiwilligen Feuerwehr übergeht. Wir sprachen mit ihm …

Dietmar Helmers
Dietmar Helmers im Gespräch mit Hans-Joachim Steinsiek, Dornum (3. 11. 2022)

Titelbild: Feuerwehrleute bei der Gemeideratssitzung am 3. 11. 2022. (Larissa Siebold)

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Dornum Kommunalpolitik Orte

„Dann soll die Gemeinde mal sehen, woher sie ihre Feuerwehrleute bekommt!“

Eigentlich deuteten Expertise und Voraussagen in eine Lösung zur dezentralen Bauaktion für die Ortsfeuerwehren in Nesse und Neßmersiel. Doch es kam anders und hinterließ Betroffenheit. Die Ratsmehrheit der SPD in Dornum konnte keine Lösung im Sinne der betroffenen Ortswehren durchsetzen. Stattdessen kam es am 3. 11. 2022 in Neßmersiel, wo die monatliche Ratssitzung im „Sturmfrei“ stattfand, zum Eklat. Alle in Dienstbekleidung anwesenden Feuerwehrleute, die Mehrheit der Anwesenden überhaupt, verließen mit Unmutsäußerungen den Saal. Es blieben gerade noch sonstige Besucher, 17 an der Zahl, im Saal. Eine besorgte Bürgerin unter ihnen fragte dann auch sogleich öffentlich, ob in dieser Nacht noch die Sicherheit der Dorfbewohner gewährleistet sei, wenn alle Feuerwehrleute ihren Dienst quittieren würden. Eine berechtigte Sorge, denn die Motivation der Freiwilligen befindet sich nach der nun bindenden Entscheidung auf einem Nullpunkt.

Ein Antrag, ein gemeinsames Feuerwehrhaus für die Ortschaften Nesse und Neßmersiel zu bauen, fand eine Mehrheit und damit die Opposition der anwesenden Bürger, sowie des zuvor tagenden Ortsgemeinderates Neßmersiel, der sich für eine Doppellösung, also die Beibehaltung beider Standorte aussprach.

Nun ist der Widerstand der Ortsfeuerwehren gegeben und damit die Besorgnis, dass eines Tages Dornum ein neues Domizil für seine Feuerwehren besitzt, dass aber der notwenigen Anzahl von freiwilligen Feuerwehrleuten entbehrt.

Betretene Gesichter nach der Entscheidung ebenso bei den Mitgliedern der SPD Mehrheitsfraktion, die nun nach dem Dilemma Bürgerentscheid „Alte Dorfstraße“ in Neßmersiel wiederum glücklos vor ihren Bürgern steht.

Wir sprachen mit einem Einsatzleiter der Freiwilligen Feuerwehr über die Situation und veröffentlichen in Kürze hier den O-Ton.

Im Folgenden die zuvor auf der Gemeindeseite ausgewiesene Beschlussvorlage, die den ursprünglichen Sachverhalt beschreibt.

G e m e i n d e D o r n u mBeschlussvorlageNummer201/10/264819.10.2022Haupt-und OrdnungsamtBeratungsgegenstand:Neu-, Um-, Anbau eines Feuerwehrhauses für die Ortsfeuerwehr NeßmersielBeratungsfolgeTerminStatusVerwaltungsausschuss02.11.2022nichtöffentlich vorberatendOrtsrat Neßmersiel03.11.2022öffentlich vorberatendGemeinderat Dornum03.11.2022öffentlich beschließendSachdarstellung:Gemäß den Ausführungen im Feuerwehrbedarfsplan der Gemeinde Dornumvom 06.11.2017 besteht für das Feuerwehrhaus Neßmersiel Handlungsbedarf in Form eines An-, Um-oder Neubaus, da es bei weitem nicht mehr den gesetzlichen Vorschriften entspricht.Neben der Bildung einer Arbeitsgruppe, die sich aus Vertretern der Feuerwehr Neßmersiel, der Politik und der Verwaltung zusammengesetzt hat und den An-/ Umbau-am bestehenden Feuerwehrhaus in Neßmersiel empfiehlt, haben diverse Gespräche und Sitzungstermine in dieser Angelegenheit stattgefunden.U.a. wurden Kostenermittlungen für den An-, Umbau am bestehenden Feuerwehrhaus in Neßmersiel sowie die Kosten für ein Feuerwehrhaus in Nesse sowie ein gemeinsames Feuerwehrhaus für die Ortswehren Nesse und Neßmersiel von einem Fachbüro ermittelt. Diese betragen Stand 10.05.2022für den An-, Umbau am bestehenden Feuerwehrhaus in Neßmersiel ca. 900.000,–€, für ein Feuerwehrhaus in Nesse ca. 1.620.000,–€ sowie eingemeinsames Feuerwehrhaus Nesse und Neßmersiel ca. 2.305.000,–€. Grundstückskosten kämen bei einem Neubau für die Ortsfeuerwehr Nesse und für eingemeinsames Feuerwehrhaus Nesse und Neßmersiel noch hinzu.Am 06.10.2022 hat im Rathaus Dornum eine Gesprächsrunde mit der Politik, Feuerwehr und Verwaltung stattgefunden.Als Ergebnis dieser Gesprächsrunde bleibt festzuhalten, dass seitens der Politik ein gemeinsamer Neubau eines Feuerwehrhauses für die Ortsfeuerwehren Nesse und Neßmersiel favorisiert wird. Die 5 Ortsfeuerwehren haben sich ganz klar für getrennte Feuerwehrhäuser in den Ortschaften Nesse und Neßmsiel ausgesprochen, wobei der Umbau / Anbau in Neßmersiel oberste Priorität hat.Dieses G e m e i n d e D o r n u mBeschlussvorlageNummer201/10/264819.10.2022Haupt-und OrdnungsamtBeratungsgegenstand:Neu-, Um-, Anbau eines Feuerwehrhauses für die Ortsfeuerwehr NeßmersielBeratungsfolgeTerminStatusVerwaltungsausschuss02.11.2022nichtöffentlich vorberatendOrtsrat Neßmersiel03.11.2022öffentlich vorberatendGemeinderat Dornum03.11.2022öffentlich beschließendSachdarstellung:Gemäß den Ausführungen im Feuerwehrbedarfsplan der Gemeinde Dornumvom 06.11.2017 besteht für das Feuerwehrhaus Neßmersiel Handlungsbedarf in Form eines An-, Um-oder Neubaus, da es bei weitem nicht mehr den gesetzlichen Vorschriften entspricht.Neben der Bildung einer Arbeitsgruppe, die sich aus Vertretern der Feuerwehr Neßmersiel, der Politik und der Verwaltung zusammengesetzt hat und den An-/ Umbau-am bestehenden Feuerwehrhaus in Neßmersiel empfiehlt, haben diverse Gespräche und Sitzungstermine in dieser Angelegenheit stattgefunden.U.a. wurden Kostenermittlungen für den An-, Umbau am bestehenden Feuerwehrhaus in Neßmersiel sowie die Kosten für ein Feuerwehrhaus in Nesse sowie ein gemeinsames Feuerwehrhaus für die Ortswehren Nesse und Neßmersiel von einem Fachbüro ermittelt. Diese betragen Stand 10.05.2022für den An-, Umbau am bestehenden Feuerwehrhaus in Neßmersiel ca. 900.000,–€, für ein Feuerwehrhaus in Nesse ca. 1.620.000,–€ sowie eingemeinsames Feuerwehrhaus Nesse und Neßmersiel ca. 2.305.000,–€. Grundstückskosten kämen bei einem Neubau für die Ortsfeuerwehr Nesse und für eingemeinsames Feuerwehrhaus Nesse und Neßmersiel noch hinzu.Am 06.10.2022 hat im Rathaus Dornum eine Gesprächsrunde mit der Politik, Feuerwehr und Verwaltung stattgefunden.Als Ergebnis dieser Gesprächsrunde bleibt festzuhalten, dass seitens der Politik ein gemeinsamer Neubau eines Feuerwehrhauses für die Ortsfeuerwehren Nesse und Neßmersiel favorisiert wird. Die 5 Ortsfeuerwehren haben sich ganz klar für getrennte Feuerwehrhäuser in den Ortschaften Nesse und Neßmsiel ausgesprochen, wobei der Umbau / Anbau in Neßmersiel oberste Priorität hat.Dieses wurde in der jedem Ratsherren / jeder Ratsfrau vorliegenden E-Mail des Herrn Gemeindebrandmeisters Thorsten Siebels auch noch mal eindringlich zum Ausdruck gebracht. Dieses Ansinnen entspricht auch den Vorgaben des für die Gemeinde Dornum am 06.11.2017 aufgestellten Feuerwehrbedarfsplanes, welcher mehrheitlich vom Gemeinderat auch beschlossen wurde (8 Ja-Stimmen, 2 Nein-Stimmen,2 Enthaltungen).wurde in der jedem Ratsherren / jeder Ratsfrau vorliegenden E-Mail des Herrn Gemeindebrandmeisters Thorsten Siebels auch noch mal eindringlich zum Ausdruck gebracht. Dieses Ansinnen entspricht auch den Vorgaben des für die Gemeinde Dornum am 06.11.2017 aufgestellten Feuerwehrbedarfsplanes, welcher mehrheitlich vom Gemeinderat auch beschlossen wurde (8 Ja-Stimmen, 2 Nein-Stimmen,2 Enthaltungen).

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Aurich Kommunalpolitik Personen

Aurich im Wandel

Flüchtlinge, die zu erwartende Veränderung der Krankenhauslandschaft in Ostfriesland und wirtschaftlich bedingte Veränderungen des Stadtbildes, die küstennahe Kreisstadt sieht sich im gesellschaftlichen Wandel. Wir sprachen mit Horst Feddermann, parteiloser Bürgermeister der Stadt.

Das Interview mit Horst Feddermann fand am 13. 10. 2022 im Rathaus Aurich statt. Im Gespräch: Hans-Joachim Steinsiek, Dornum.

Horst Feddermann im Netz: http://horst-feddermann.de/lebenslauf

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Aurich Dornum Esens Gesundheit Neßmersiel Niedersachsen Norden Soziales Wittmund

Pressemitteilung zur Ersthelfer-App KATRETTER:

KATRETTER in Ostfriesland

Jeder Mensch kann helfen, wenn beim Herz-Kreislauf-Stillstand jede Sekunde zählt!

Zur Verbesserung der Überlebenschancen bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand führen die Landkreise Aurich, Leer und Wittmund im Bereich der Notfallrettung zum 01.01.2023 die Ersthelfer-App KATRETTER ein.

Eine Erprobung des Systems soll bereits im November und Dezember 2022 erfolgen

Wer sollte die KATRETTER-App nutzen und wie werde ich Ersthelfer?

Die App kann genutzt werden, wenn der/die Freiwillige ein Smartphone mit Android- oder iOS-System verwendet und sich im Bereich der drei Landkreise aufhält.

Zudem werden folgende Grundvoraussetzungen erwartet:

    Ersthelfende sollen über 18 Jahre alt sein und eine medizinische Qualifikation besitzen (Medizinische Fachangestellte, Rettungsdienstliche Ausbildungen,  

    Ärzte/Ärztinnen, Pflegefachfrau/-mann (ehemals Krankenschwester/-pfleger und Altenpfleger/In)

    Sie müssen sich zutrauen, lebensrettende Sofortmaßnahmen (insbesondere eine Wiederbelebung) durchzuführen.

Um als Ersthelfer über die App KATRETTER alarmiert werden zu können, müssen Sie im System registriert werden. Zur Kontaktaufnahme stehen die folgenden Ansprechpartner zur Verfügung. Wählen Sie den am ehesten für Sie Zutreffenden aus. Nach Übermittlung der erforderlichen Daten (Name, Vorname, eMail-Adresse, Handynummer) nimmt der jeweilige Ansprechpartner mit Ihnen Kontakt auf und klärt alles Nötige.

LK Aurich: katretter@landkreis-aurich.de

LK Leer: katretter@lkleer.de

LK Wittmund: katretter@lk.wittmund.de

Welche Ziele sollen mit KATRETTER erreicht werden?

Bei der Rettung von Menschen zählt oft jede Minute. Wenn freiwillige Helferinnen und Helfer in der direkten Nähe des Notfallortes alarmiert werden, können diese noch schneller am Notfallort sein als die professionellen Rettungskräfte der Notfallrettung in den ostfriesischen Landkreisen.

Durch frühzeitiges Eintreffen Ersthelfender beginnt eine Herzdruckmassage bereits in den ersten Minuten nach Bekanntwerden des Notfalls.

So können die Überlebenschancen nach einem Herzstillstand deutlich verbessert und Spätfolgen vermindert werden.

Wie wird das KATRETTER-System in der Notfallrettung eingesetzt?

In Notfällen wie dem Herz-Kreislauf-Stillstand werden zukünftig durch die Kooperative Regionalleitstelle Ostfriesland (KRLO) sofort Einsatzmittel der Notfallrettung (Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeug) alarmiert. Zeitgleich wird mit Hilfe der Ersthelfer-App KATRETTER sofort nach Freiwilligen in der Nähe des Notfallortes gesucht und diese um Hilfe auf ihrem Smartphone angefragt.

Einsätze zu denen ein Ersthelfer hinzualarmiert wird können beispielsweise sein:

    Herz-Kreislauf-Stillstand

    plötzlicher Herztod

    Bewusstlosigkeit

Wie werden Ersthelfende benachrichtigt?

Über die Benachrichtigung von Helferinnen und Helfern entscheidet das KATRETTER-System anonym nach der Nähe zum Einsatzort. Sobald freiwillig Helfende die Übernahme eines Einsatzes in der KATRETTER-App bestätigt haben, werden die relevanten Informationen zum Einsatz direkt auf deren Smartphones übertragen und angezeigt. Das KATRETTER-System versucht möglichst drei Helfende zur Durchführung einer lebensrettenden Herzdruckmassage in der direkten Umgebung zu finden, damit diese sich gegenseitig unterstützen können.

Sind Ersthelfende versichert?

Ja. Ersthelfende stehen unter dem Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung. Auf Nachfrage können wir weitere Informationen hierzu bereitstellen.

Mit freundlichen Grüßen

Tomke F. Albers

Kooperative Regionalleitstelle Ostfriesland AöR

-Wi.Mitnanner.För.Oostfreesland-

Tomke F. Albers

– Leiter Regionalleitstelle –

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Aurich Medizin

Strahl oder Chemie? Krebsbehandlung in Ostfriesland

In Aurich ist, wir berichteten, ein hochmodernes Bestrahlungsgerät installiert worden. Dabei stellt sich die Frage nach dem derzeitigen Stand der Tumorbehandlung. Wann ist eine chemische Behandlung, wann die Bestrahlung indiziert. Wir sprachen hierüber mit dem leitenden Mediziner des Auricher Versorgung Zentrums, Dr. Nasser Fahami

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Dr. Nasser Fahami im Gespräch mit Hans-Joachim Steinsiek, 23. 9. 2022, Aurich
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Buchvorstellung Dornum

„Unter Dampf“. Geschichten entlang der Eisenbahn

Georg Murrar-Regner ist mit einer Vielzahl von Veröffentlichungen über die Grenzen von Ostfriesland hinaus bekannt. Sein neues Buch ist eine Sammlung von Erzählungen, die längs der Küstenbahn verortet sind. Wir sprachen mit dem Autor über sein neues Werk:

Das Interview mit Georg Murrar-Regnar fand am 30. 7. 2022 in Dornum statt. Das Interview erstellte Hans-Joachim Steinsiek, Dornum

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Dornum Landkreis Aurich Politik Wirtschaft

Wer plant die Zukunft unserer Gemeinden an der Küste?

Am 21. 7. 2022 fand in Neßmerersiel eine öffentliche Veranstaltung zum Thema Zukunftsplanung in den Dornumer Seeorten Neßmersiel und Dornumersiel statt. Die Gemeinde Dornum hat eine Planungsfirma angestellt, die sich hier der Öffentlichkeit präsentiert. Ein heikles und unbefriedigendes Thema wie sich herausstellte. Wir werden dazu eingehend berichten. Im Verlauf der Veranstaltung sprachen wir mit Diedrich Janssen, Oldenburg, geschäftsführender Gesellschafter der Firma NWP, Gesellschaft für räumliche Planung und Forschung, über die Ausgangspunkte der örtlichen Planungsarbeit.

Diedrich Janssen, Dipl-Ing.

Die Tonqualität bitten wir zu entschuldigen, da das Interview in den Räumlichkeiten der Veranstaltung aufgenommen wurde.

Deutlich wird, und dies wurde auch von Besuchern der Veranstaltung öffentlich angemerkt, dass erhebliches Konfliktpotential zwischen Bestandsbürgern, Tourismusindustrie und Spekulationsinvestoren gibt. Dazu in Kürze mehr.

Bericht über die Gesamtveranstaltung und Kommentar folgen.

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Dornum Veranstaltungen

Dornum und die „Fogelvreien“

Ritterspiele vor der Kulisse von Schloß Dornum locken jährlich Touristen und Einheimische. So auch 2022 nach der modernen „Pest“ in Form von Coronajahren. Mittelalterliches Treiben und handwerkliche Einsichten, Musik und Met, Dornum lebt die Fiktion vom Mittelalter.

Johannes Faget, Veranstalter von Fogelvrei im Gespräch mit Hajo Steinsiek, Dornum
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Dornum Schulen

Enttäuschung und Wut bei den Schulelternvertretern der Realschule Dornum

Mit Wut und Zorn reagieren in Dornum die Schulelternvertreter der Realschule gegenüber der Gemeinde und dem Bürgermeister. Hintergrund sind Unstimmigkeiten in der Verwaltung von Spendengeldern und bei der Anschaffung von Corona-Luftfilteranlagen. Die Auseinandersetzung gipfelte bisher mit einer Anfrage der Elternvertreter bei der Kommunalen Aufsichtsbehörde beim Landkreis Aurich.

Wir sprachen mit Tamara Noel und Michael Schwartz, den Vorsitzenden der Schulelternvertretung der Dornumer Realschule.

Tamara Noel und Michael Schwartz
Das Gespräch fand am 15. 7. 2022 in Dornum statt. Das Interview führte Hans-Joachim Steinsiek, Dornum.
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Georgsheil Zentralklinik

Einwendungen zu Klinikbau wurden erörtert

Standortwahl, Verkehr und Artenschutz waren Thema

LKA/Aurich.Im Rahmen des Raumordnungsverfahrens „Zentralklinikum Georgsheil“ fand am Montag der Erörterungstermin statt, in dem – entsprechend den Anforderungen des Niedersächsischen Raumordnungsgesetzes – die Anregungen und Bedenken der durch das Vorhaben in ihren Belangen berührten Träger öffentlicher Belange, Naturschutzverbände und Vereinigungen mit diesen erörtert wurden. An dem Termin in der „Alten Schmiede“ in Middels nahmen neben den Vertreterinnen und Vertretern der Kreisverwaltung, des Vorhabenträgers und des seitens des Vorhabenträgers beauftragten Planungsbüros insgesamt 15 Personen teil.

Nachdem Kreis-Baudezernent Eiko Ahten und Judith Vogel als Leiterin des Amtes für Bauordnung, Planung und Naturschutz Ziel und Ablauf des Verfahrens erläutert hatten, stellte Projektleiterin Andrea Janssen von der Trägergesellschaft Kliniken Aurich-Emden-Norden GmbH das vom Landkreis Aurich und der Stadt Emden gemeinsam in Uthwerdum geplante Vorhaben Zentralklinikum noch einmal vor.

Neben den regionalen Naturschutzverbänden hatte vor allem die Stadt Aurich Einwände zu dem Vorhaben. Dabei war vor allem die Standortwahl in Zweifel gezogen worden.

Vor diesem Hintergrund ging Georg Seibert vom LandschaftsArchitekturbüro von Luckwald ausführlich auf die für die Standortwahl zu beachtenden Kritierien und die Prüfung möglicher Alternativen ein. Hierbei habe sich der Standort Uthwerdum als „sehr günstig“ für das Zentralklinikum erwiesen, fasste Seibert zusammen. Ziele der Raumordnung stünden dieser Standortwahl nicht entgegen. Auch würden die Städte Aurich und Norden in ihrer Funktion als Mittelzentren durch den Bau in der Gemeinde Südbrookmerland nicht beeinträchtigt.

Auch eine mögliche Steigerung des Verkehrsaufkommens auf der Bundesstraße 210 durch die Zentralklinik war im Rahmen der Einwendungen angeführt worden. Eine solche Mehrbelastung erschwere die Erreichbarkeit des Krankenhauses und könne zu Verzögerungen bei Rettungseinsätzen führen, befürchten die Einwender. Planer Seibert entgegnete dieser Annahme, indem er auf die für Einsatzfahrzeuge geltenden Sonderrechte verwies. Für sie sei eine schnelle Erreichbarkeit der Zentralklinik auf jeden Fall gewährleistet.

Durch die geplante Verlegung des Zentralen Omnibusbahnhofes auf das Klinikgelände werde das neue Krankenhaus auch in den ÖPNV-Hauptbusverkehr eingebunden. Zudem sei vom Landkreis eine Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Bahnstrecke Aurich-Emden beabsichtigt.

Weitere Themen der Erörterung waren der Hochwasserschutz sowie die Binnenlandentwässerung, die in der Region vor dem Hintergrund des Klimawandels und seiner Auswirkungen zunehmend schwieriger wird. Projekte wie „KLEVER“ oder der Nachfolger „KLEVER Risk“, an denen auch der Landkreis Aurich beteiligt ist, widmen sich dieser Problematik. Für den auf einer erhöhten Warft gelegenen Klinikneubau sehen aber Projektleiterin Janssen noch Planer Seibert ein Risiko. Durch eine Verbesserung der Vorflut solle die Situation weiter optimiert werden.

Im Ergebnis mündet das Raumordnungsverfahren in eine Landesplanerische Feststellung, auch die in dem Erörterungstermin vorgebrachten Erkenntnisse werden in diese integriert.