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Dornum Kommunalpolitik

Buchenhof – das Enterbungsverfahren läuft

Am 19. 4. 2024 hatte die Gemeinde Dornum zu einer Pressekonferenz geladen. Lokalprintmedien, NDR und Dornumer Nachrichten waren vor Ort. Eigentlich hätte man sich schon früher einen Pressedialog mit der Gemeinde in dieser Geschichte gewünscht. Wie wir als erstes Medium ausführlich die Problematik in vielen Beiträgen veröffentlichten und schon zu Beginn die Testamentsvollstreckerin, Ingrid Backenhaus, von hier aus per Audio zu vernehmen war, konnte sich jeder Bürger der Gemeinde ein unmittelbares Bild der Auseinandersetzung zwischen der Gemeinde und der Testamentsvollstreckerin machen. Die alten Beiträge sind hier im fresenspegel.de immer noch nachzuhören. Neues war also auf der Pressekonferenz der Gemeinde nicht zu vernehmen und auch keine realistische Situationsbeschreibung zu gewinnen. Die Gemeinde erklärt sich nun und will an dem Projekt festhalten. Deren Sicht lässt sich aus einer schriftlichen Zusammenfassung der Gemeinde entnehmen. (wir veröffentlichen den Text der Gemeinde). Doch wirft das Verwaltungshandeln viele neue Fragen auf, die wir in Einzelbeiträgen in den kommenden Tagen abhandeln werden. Vorweg sprachen wir (19. 4. 2024) mit der Testamentsvollstreckerin Frau Ingrid Backenhaus:

Ingrid Backenhaus, im Gespräch mit Hans-Joachim Steinsiek, Dornumer Nachrichten.

Derzeit wirft das Verhalten der Gemeinde den Verdacht auf, dass man glaubt, das zugrunde liegende Testament des Erblassers zum eigenen Gunsten deuten zu können. Gleichzeitig sind Anspielungen auf eine Umbaumaßnahme des früheren Besitzers mit möglichen Auswirkungen auf den Denkmalschutz wohl auf neue Umbauwünsche zu deuten. Die Testamentsvollstreckerin sieht aber keinen Spielraum für die Gemeinde und bleibt bei dem Vorwurf, dass diese sich zu spät und nicht im Sinne des Testaments um den Erhalt und die ausreichende Sicherung des Objektes gekümmert habe.

Nachvollzug der bisherigen Abrechnungspraxis über die Gemeinde wird uns weiter interessieren. Eine Anfrage, wann die Gemeinde eine gesonderte Haushaltsstelle für den Hof eingerichtet habe, konnte der Kämmerer uns während der PK nicht beantworten. Wir warten auf eine nachträgliche Information und werden hierzu auch weiter berichten.

Hans-Joachim Steinsiek

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Norden

„die Welt ist nicht mehr planbar…“

Nordens Bürgermeister Florian Eiben schwört auf Zusammenhalt in schwieriger Zeit. Feiern in der Zeit eines Angriffskrieges und weltweiter Krisen hat einen bitteren Unterton. Norden feierte trotzdem sein Neujahrsfest, diesmal allerdings wegen einer Sturmwarnung nicht in Norddeichs Küstennähe, sondern, gutbesucht, auf dem historischen Marktplatz. Hier sprachen wir mit ihm über seine Hoffnung für 2024:

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Dornum Kommunalpolitik Landkreis Aurich

Whistleblower im Rathaus zu Dornum?

Irgendwie passend, eine Meldung im lokalen Harlinger Anzeiger vom heutigen Tage, dem 28. 11. 2023. Ein „anonymes Antwortschreiben des Landkreises wurde unserer Redaktion nun anonym zur Verfügung gestellt…“ heißt es in dem Zeitungsartikel. Es sei von Olaf Meinen, dem Landrat, unterschrieben und bedeute, dass der Kreis nicht zuständig sei. Also zwei anonyme Mitteilungen und die Feststellung, dass der Uranzeigende anonym sei.

Die Redaktion „Dornumer Nachrichten“ hat deshalb heute am 28. 11. 2023 eine Presseanfrage an den Kreis Aurich gestellt und heute, am 28. 11. 2023 die Antwort erhalten:

„...Sie hatten zum Thema Buchenhof angefragt. Als Landkreis haben wir uns aktuell in der Sache in keiner Weise geäußert.

Mit freundlichen Grüßen

Rainer Müller-Gummels

Landratsbüro, Medien- und Öffentlichkeitsarbeit“

Also wenig Dampf in einer Sache über die Dornumer Nachrichten und Fresenspegel bereits umfangreich berichtet haben.

Ingrid Backenhaus, Testamentsvollstreckerin und absolut nicht anonym und unseren Lesern aus Interviews und Berichten bekannt, stellt heute überrascht fest,

„wer hat denn da ein Interesse den falschen Anschein zu erwecken, dass die Angelegenheit Buchenhof irgendwie zu den Akten gelegt worden sei?“

Denn das Printmedium berichtet dann in deutlicher Sprache worum es geht:

  • „eine beträchtliche Summe an Pachteinnahmen, die eigentlich nur für die Instandhaltung des Buchenhofs genutzt werden dürfen, aber dort nicht hineingeflossen sind.“
  • das das Projekt „Sommerschule“ hätte nicht stattfinden dürfen
  • „Zuletzt forderten die Einwohner Politik und Gemeinde zu mehr Ehrlichkeit auf.“ (Zit. H. Anz.) bezogen auf fragliche 5000 Euro, die im Rahmen des Schulprojektes gezahlt wurden.
  • Das Fehlen des vom Kreis geforderten nachträglichen Ratsbeschlusses, den die Gemeinde bis Jahresende nachholen will, wobei die Annahme des Erbes der Entscheidungspunkt ist.

Insoweit ist die Kopfzeile des Zeitungsartikels irreführend, denn der Kreis hat ja bereits diese Nachbesserung der Gemeinde auferlegt. Nicht berücksichtigt ist der Privatrechtsstreit und sich noch möglicherweise ergebende strafrechtliche Aspekte, die uns auch noch im kommenden Jahr beschäftigen könnten. Auch wurde keine Beschwerde zurückgewiesen, denn dazu müsste ja ein Beschwerdeführer bekannt sein, den es nach Angabe dieses Artikels ja nur „anonym“ gibt. Ein Landrat bescheidet aber keinen „Anonymen…“

Oder war es schon ein „whistlblower“ im Vollzug des HinSchG…, über das wir heute berichteten? Vielleicht eine „Wanze“ im Rathaus, wie man so gerne spöttelt? Mit Antworten aus dem Rathaus wird man ja zu dem Thema eigentlich kaum rechnen dürfen, da beißt sich jede Steinlaus die Greifer aus…

Aber man darf sicher sein, dass das laufende Zivilrechtsverfahren und die sich daraus ergebenden Konsequenzen nicht anonym bleiben. Leser der „Dornumer Nachrichten“ werden stets auf dem Laufenden sein und schon jetzt sei bekannt gegeben, dass der Gemeinde eine anwaltliche Frist zum 1. 12. am Hals hängt, die folgenschwer und richtungsweisende Konsequenzen setzt. Aber dazu bald mehr.

hier noch mal unser heutiger Bericht des Landes Niedersachsen. Dabei dürfen wir vermerken, das auch Rathaus-Whistleblower und andere bei uns den Hinweisgeberschutz haben. Mitteilungen an:

erle@die-erle.de landen immer in der Hand eines Journalisten, der jeden Informanten schützt und Schweigepflicht hat. Auch telefonisch hier ein Zugang:

0179-45 55 464

Auch ein Informant, der seinen Namen nennt, ist vollumfänglich geschützt. Und Nachrichten oder Dokumente können uns auch pgp-verschlüsselt zugeleitet werden. Ein öffentlicher Schlüssel kann bei uns angefordert werden.

Einrichtung interner Meldestellen nach dem Hinweisgeberschutzgesetz

Die Landesregierung hat am (heutigen) Dienstag die Einrichtung der internen Meldestellen nach dem Hinweisgeberschutzgesetz (HinSchG) beschlossen.

Mit dem vom Bundesgesetzgeber im Juni dieses Jahres erlassenen Hinweisgeberschutzgesetz soll der bisher lückenhafte und unzureichende Schutz von hinweisgebenden Personen ausgebaut und die EU-Richtlinie 2019/1937 (sog. Whistleblower-Richtlinie) umgesetzt werden. Jeder Beschäftigungsgeber mit in der Regel mehr als 50 Beschäftigten ist danach verpflichtet, interne Meldestellen für die Abgabe von Meldungen der Beschäftigten über Verstöße zum Beispiel gegen Rechtsvorschriften des Bundes, der Länder oder gegen unmittelbar geltende Rechtsakte der Europäischen Union einzurichten.

Das Land Niedersachsen muss nach § 12 Abs. 1 Satz 2 HinSchG Organisationseinheiten benennen, die die internen Meldestellen für das Land einrichten und betreiben. Dieser Pflicht wurde mit dem (heutigen) Kabinettsbeschluss nachgekommen. Danach richtet jedes Ressort mindestens eine interne Meldestelle in seinem Bereich ein.Diese nimmtdie Meldungen der Hinweisgeberinnen und Hinweisgeber über vertrauliche Meldekanäle entgegen, stellt interne Ermittlungen zur Sachverhaltsaufklärung an und leitet geeignete Folgemaßnahmen ein. Die interne Meldestelle ist bei der Ausübung ihrer Tätigkeit unabhängig und muss grundsätzlich die Vertraulichkeit der Identität der hinweisgebenden Person sowie der von der Meldung betroffenen und sonstiger in der Meldung genannten Personen wahren.

Bei Fragen zu dieser Kabinetts-Presseinformation wenden Sie sich bitte an das zuständige Ministerium pressestelle@mi.niedersachsen.de.

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Dornum

9. November 1938 in Dornum

9. November 1938

von Georg Murra-Regner

  1. Sie hatten doch so manchen Tag

hier in Dornum zugebracht

und gebaut das Gotteshaus,

wo sie gläubig gingen ein und aus.

Es wurde zerstört in der Novembernacht,

die den Juden das Unglück hat gebracht.

  1. Es war die furchtbare dunkle Nacht,

als der Nebel dicht überm Boden lag.

Viele Juden haben diese Nacht

in Angst und Schrecken zugebracht.

  1. Es war Geklirr und schmerzliches Weinen

von Menschen, die nicht konnten begreifen,

was in dieser Nacht noch sollte geschehn,

ob sie lebend sich wiedersehn.

  1. Sie wurden missachtet und vertrieben,

von ihnen ist keiner unbehelligt geblieben.

Sie wurden aus ihren Häusern gezerrt

und in Norden in Viehställe gesperrt.

  1. Von weitem sahen sie schon:

Die Thorarollen brannten schon.

Das hat die Täter noch stolzer gemacht,

sie haben voller Übermut weitergemacht.

  1. Plakate hingen überall an der Wand:

Wir wollen keine Juden mehr im Land.

Auf den Schaufenstern war von übler Hand

der gelbe Davidstern gemalt.

An den Häusern stand geschrieben:

„Juden raus aus unserem Land,

wandert nach Amerika aus!“

  1. Von den Kindern verstand‘s nicht Einer:

„Juden raus, hier will euch keiner!“

Die Kinder lasen voller Schreck

an ihrer Schulwand

„Juda verreck!“

Sie waren von Eltern so erzogen,

das Land zu lieben, in dem sie geboren.

  1. Juden wurd‘s verboten, in die Schule zu gehn

und ihre nichtjüdischen Freunde zu sehn.

Für viele Lehrer war es unangenehm,

jüdische Kinder

neben nichtjüdischen sitzen zu sehn.

  1. Das Lachen der Kinder ging verloren,

über Nacht waren sie erwachsen geworden.

Die Gesichter waren von Angst entsetzt,

nur Hass und Gewalt waren noch Gesetz.

  1. Die Synagogen wurden geschändet

und abgebrannt,

einige haben sich schämend abgewandt:

Andere zerstörten voller Spott und Hohn,

weiter im Land – Gottes Heiligtum.

  1. Jüdische Männer trugen vor sich her

das Eiserne Kreuz vom deutschen Heer.

Ihre Söhne waren gefallen in Feindesland,

für Kaiser, Volk und deutsches Vaterland.

  1. Sie liegen begraben in Frankreichs Erde,

auf ihren Gräbern steht: Für deutsche Ehre.

Es war vergessen seit dieser Nacht,

was sie für‘s Vaterland hatten vollbracht.

  1. Sie wurden vertrieben aus diesem Land,

Mütter und Väter mit Kindern an der Hand.

Sie emigrierten in ein anderes Land,

unbeachtet und von niemandem gekannt.

Die Verachteten, die in Deutschland geblieben,

wurden in Ghettos und Todeslager getrieben.

Nur wenige sind am Leben geblieben.

  1. Wussten die Täter nicht, was sie taten,

als sie ihre Nachbarn haben verraten.

Doch zu nennen sind noch die Namen,

die sie damals von hier vertrieben haben.

  1. Sie haben sie geschlagen und betrogen,

keiner wurde zur Verantwortung gezogen.

Sie lebten danach als ehrbare Bürger wieder,

sie wurden Ärzte, Politiker und Erzieher.

  1. Es ist doch besser, wenn man sagen kann,

dass im Leben nichts geschehen,

damit man in Ruhe sterben kann.

Wird ihnen nach dem irdischen Leben,

vom Ewigen die Schuld vergeben?

  1. Hat man vergessen das weise Wort,

wer Krieg will mit seinem Fürsten,

der werfe sein Schwert nicht fort.

Wer aber suchet den Krieg zu vermeiden,

hält ihn in des Schwertes Scheide.

  1. Was ich höre, ist nicht geheuer,

nicht der Krieg, der Frieden ist teuer.

Aber nützt uns ein gewonnener Krieg,

wenn die Familie nicht mehr am Leben ist?

  1. Wurden nicht beachtet die wichtigen Werte,

die der Meister die Suchenden lehrte?

Dass der raue Stein nicht zu behauen ist,

wenn der „Große Baumeister“

nicht mit ihnen ist.

  1. Am 9. November ist nicht Schuld zu erheben,

Gedenken heißt:

Nicht vergessen – sondern uns zu vergeben,

um in Frieden und Freiheit zu leben.

Darum lassen wir das Böse nicht geschehn:

Es wird Zeit, gegen Hass, Gewalt und Krieg

jetzt aufzustehn.

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Ausstellung Dornum Kultur

Kunst zwischen Realität und Fantasie

Ein anspruchvolles Thema führt in Dornum Künstler zusammen, die ihre Werke in einem Leerstand mitten in Dornums Altstadt ausstellen. Wir sprachen mit Andrea Schütz-Böse, eine der Initiatoren…

Andrea Schütz-Böse
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Dornum Literatur Orte

Dornums Geschichte und Gegenwart in Reimen

Georg Murra-Regner kündigt ein neues Projekt an

Die Reimform ist eine in allen Kulturen sehr alte Kunst. Aber sie ist zeitlos und der Bogen spannt sich vom Bibelvers zur modernen Literatur. Der besondere Aspekt, dass Geschichte in Reimform weitergegeben wurde will der Dornumer Schriftsteller Georg Murra-Regner bis in die Gegenwart seines Dorfes demonstrierten. Dass es dabei nicht ohne Kritik und Schärfe zugehen kann, liegt in der der Natur der Dichtung. Spannende Erwartung, die bereits seine Zuhörer einer Lesung Ende September in Dornum fühlen konnten.

Wir sprachen mit dem Dornumer Schriftsteller:

Georg Murra-Regner bei einer Lesung in Dornum. Sept. 2023. Fotos dieser Seite: stk

Das Interview mit Hans-Joachim Steinsiek wurde am 3. 10. 2023 aufgenommen.

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Dornum Kultur

Boogie Woogie im ausgebuchten Dornumer Schloss. Jörg Hegemann und Paul G. Ulrich begeistern ihr Publikum

Am Samstag, 12. August 2023, fand im Dornumer Schloss ein bemerkenswertes Boogie Woogie Konzert statt, organisiert vom Bürgerverein Herrlichkeit Dornum und präsentiert vom Duo Jörg Hegemann und Paul G. Ulrich. Der Rittersaal bot das eindrucksvolle Ambiente für diese mitreißende musikalische Veranstaltung.

Jörg Hegemann aus Witten ist ein Meister am Klavier, der das Boogie-Woogie-Piano perfekt beherrscht und den Charme und die Kraft dieser Musik lebendig erhält. Mit Paul G. Ulrich hat Hegemann einen der besten deutschen Jazzbassisten an seiner Seite. Das Duo spielte mitreißend, virtuos und authentisch und begeisterte das Publikum.Schon nach den ersten Klängen war klar, dass die Zuschauer eine musikalische Reise voller Dynamik und Rhythmus erwartete.Mit Originalen aus der großen Zeit des Genres, mit eigenen Titeln und bekannten Blues- und Swing-Titeln boten die Musiker beste Unterhaltung.Die Stimmung im Saal war geprägt von enthusiastischem Klatschen, rhythmischem Mitwippen und begeisterten Zurufen der Gäste.

Hegemann nahm die Konzertbesucher mit ins Chicago der dreißiger Jahre und bot ihnen einen Blick in die musikalische Welt der Boogie-Woogie-Kings Albert Ammons, Meade Lux Lewis und Pete Johnson, eine kleine Zeitreise durch die Geschichte dieses Musikstils.

Hegemann kann auf rund 2000 Auftritte in über 30 Bühnenjahren zurückblicken, darunter Konzerte in den USA, Russland und vielen europäischen Ländern. Bei der erstmaligen Verleihung des offiziellen Musikpreises „German-Boogie-Woogie-Award Pinetop“ in Bremen wurde Jörg Hegemann als „Pianist des Jahres 2009“ geehrt.

Paul G. Ulrich ergänzte als Begleitmusiker Hegemanns Pianospiel und mit seinem unbestechlich authentischen Groove gab er Hegemanns klassischen Boogies genau die richtige Klangfarbe. Mit seinen begeisternden Soli, in denen Ulrich den Bass wie ein Melodieinstrument spielte, setzte er immer wieder Akzente.

Paul G. Ulrich studierte das Spielen des Kontrabasses in Köln, Hamburg und New York. Seit 1986 lebt und arbeitet er als freiberuflicher Musiker in Köln. Als Künstlerbegleitung tourte er durch Europa und die USA. Er war Mitglied des Paul Kuhn Trios, mit dem er 12 Jahre durch dick und dünn gegangen ist. Außerdem spielte Ulrich mit Musikern wie Benny Bailey, Bill Ramsey, Hugo Strasser, Jiggs Whigham und vielen anderen. Seit 2015 arbeiten Jörg Hegemann und Paul G. Ulrich regelmäßig zusammen.

Das Konzert erreichte seinen Höhepunkt in einem mitreißenden Finale, das die Virtuosität von Hegemann und Ulrich nochmals auf eindrucksvolle Weise zeigte. Das Publikum spendete stehende Ovationen, und die Musiker danken ihrem Publikum mit mehreren Zugaben.

Insgesamt war das zweieinhalb stündige Boogie-Woogie-Konzert ein musikalisches Ereignis der Extraklasse. Die Kombination aus herausragender pianistischer Fertigkeit, virtueller Beherrschung des Kontrabasses und mitreißender Performance in der charmanten Kulisse des historischen Schlosses schuf eine unvergessliche Atmosphäre für alle Besucher.

Fotos: Klaus Gabbert

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Dornum Feuerwehr Unfälle

Feuerwehrfahrzeug kommt von der Straße ab und 16 Tonnen liegen auf der Seite

Feuerwehrleute leben nicht ganz ungefährlich. Gehört ja Tempo und Eile zu den Grundelementen ihres Tuns. Wie es genau geschah ist noch nicht abschließend geklärt, aber zum Glück kam keiner der Besatzung dieses Fahrzeugs zu Schaden.

Der Unfall ereignete sich am Sonntagnachmittag auf der Störtebekerstraße in Dornum, die parallel zur Küste verläuft.

Wir sprachen noch an der Unglücksstelle mit dem Pressesprecher der Dornumer Freiwilligen Feuerwehr, Dennis Schoolmann:

wir bittten die schlechte Tonqualität zu entschuldigen.

weitere Bilder bei facebook, Gruppe Dornumer Nachrichten.

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Aurich Kriminalromane Norden

„Todes Container im Wattenmeer“ (10)

Kommissar Berger – Mord in Norden

von Lutz Müller

ein Küstenkrimi – Folge 10

Ein Mann ende Vierzig, wahrscheinlich Osteuropäer, wurde die Kehle durchgeschnitten und im Moor abgelegt. Hans zeigte ein Foto von der Leiche und Maren rief laut „Hey!“, das ist doch der Mann vom Video, ganz bestimmt!“ Alle schauten Maren erstaunt an, dann aber bestätigte Berger, dass es sich um denselben Mann handelte. Renate schaute sich ebenfalls das Foto von der Leiche an und das ausgedruckte Foto vom Video. „Nun ist klar was der Absender wollte und was für uns das Wesentliche ist!“Wir wissen jetzt wer der Mann auf dem Video ist, aber er ist bereits tot, wahrscheinlich von dem Absender der Videonachricht, ermordet. Wir sind wieder in einer Sackgasse! „Nee, auf einem Holzweg“ konterte Berger.

Der Mittelsmann von Friedrich war in der Krummhörn    untergetaucht. Er hatte unter-

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wegs an der Landstraße ein Schild gesehen: „Zimmer frei“ und war abgebogen und kam zu einem alten Gulfhof. Der alte Mann vor dem Gartenzaun begrüßte ihn mit einem brummigen Moin! Das Zimmer war wirklich noch frei und wurde sofort von dem Fremden gebucht. Der alte Mann erzählte, dass er mit seiner Tochter auf dem Hof zusammen lebte und er vermieten musste, weil sein Hof nicht mehr genügend zum Leben abwarf. Mehr wurde nicht gesprochen zwischen den beiden Männern. Der Gast war Deutscher und war sehr korrekt gekleidet, er trug einen gut geschnittenen blauen Nadelstreifen Anzug aus teuerem englischem Stoff. Seine Schuhe waren Handgenäht und waren so blank geputzt, das man sich in ihnen spiegeln konnte. Sein Gesicht war von einer etwas gebogenen Nase dominiert. Die stahlblauen Augen wirkten kalt und stechend. Sein glattrasiertes Gesicht war Faltenfrei und seine dünnen Lippen spitze er beim

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sprechen so, dass man seine Zähne nicht wahrnehmen konnte. Er war jemand, den man nicht zu nahe kommen wollte. Aber der alte Mann kümmerte sich nicht darum, der Fremde war ein Gast, der sein Zimmer für eine Woche im Voraus bezahlt hatte und das genügte Ihm. Er wollte Ihn weder adoptieren, noch seiner Tochter als Ehemann vermitteln. Der alte Popken war etwas Eigenbrötlerisch und sprach nur das nötigste, dass kam dem Gast sehr entgegen, der wollte auch keine Konversation betreiben und auch nicht ausgefragt werden. Also eine sogenannte „Win- Win“ Situation. Aber trotzdem wunderte sich der alte Mann, dass der Gast sein Zimmer überhaupt nicht verlassen wollte, noch nicht einmal um eine Mahlzeit einzunehmen. Gutes Essen war dem alten Ostfiesen wichtig, sein Sprichwort war: Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen!

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„Kleine Brötchen backen“ war nicht sein Ding. Berger wollte Verbrecher jagen. Das war ihm mittlerweile ebenso lieb geworden, wie mit seiner Renate zu Kochen, oder Golf zu spielen. Er hatte Kariere gemacht, nicht durch Beziehungen zu einem Staatsanwalt, oder einem Politiker. Nein durch seine Ermittlungserfolge. Mit seiner Renate an seiner Seite waren sie ein unschlagbares Team. Diesen Fall nahm Berger persönlich, den wollte er unbedingt aufklären, sich nicht von einer Verbrechergang in die Irre führen lassen. Der oder die Mörder des Mannes im Moor mussten einfach Spuren an der Leiche hinterlassen haben, den Menschen hinterlassen immer irgendwelche Spuren, redete sich Berger die Situation schön. Doch der Mörder hatte tatsächlich Spuren hinterlassen. Die Gerichtsmedizin hatte unter den Fingernägeln kleinste Teilchen von DNA Material gefunden. Aber was war nun für die Kommissare zu tun?

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Renate nahm ihre Notizen in die Hand und blätterte darin. Sie suchte nach ihren Aufzeichnungen vom Golfplatz. Die beiden Russinnen, die ihr zu prollig vorkamen, wollte sie jetzt näher unter die Lupe nehmen. Die sprachen doch von einem tollen Anwesen in Norden und das sie sehr gute Geschäfte machen würden. Sie würden auch regelmäßig nach Moskau fliegen. Berger fühlte sich desinformiert und beschwerte sich bei Renate. Sie lachte und schob alles auf seine Art, alles für ihn nicht Wichtiges,    zu ignorieren und das war eben so ein Frauengespräch auf dem Golfplatz. Berger protestierte, aber nur halbherzig. Renate kannte ihren Konsti und seine schnelle Auffassungsgabe, also war es eine rhetorische Frage von ihm und sollte sie provozieren. Aber sie ignorierte sein Spielchen mit ihr und erklärte ohne Umschweife ihre Sichtweise über die beiden Frauen vom Golfplatz. „Die beiden Russinnen sind mir nicht geheuer,

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die passen irgendwie in das Umfeld unseres Falles. Wir müssen ihren Wohnsitz ermitteln und sie observieren lassen.“ „Welche Fakten willst du dem Staatsanwalt vorlegen, damit der das anordnet?“ Fragte Berger gespielt lässig. Renate kochte vor Wut:

„ Jetzt langt es, Konstantin, so nannte sie ihn nur wenn es Zoff zwischen ihnen gab, das musst du ihm richtig erklären, es ist eine Spur und die Einzige!“ Berger wusste nun das er nachgeben musste und wieder gemeinsam agieren. Er fragte nach den Namen der Frauen und erfuhr, dass sie Sonja und Ilonka hießen. Aber waren die zwei Frauen nur Randfiguren, als Ehefrauen der vielleicht in den Machenschaften um die toten Flüchtlinge, verstrickten Ehemänner? Oder waren sie stärker in diesen Mafiastrukturen involviert? Berger beschäftigte sich nun zum ersten Mal richtig mit den Frauen vom Golfplatz und er konnte sich, umso

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intensiver er darüber nachdachte, mit dem Gedanken und den Schlussfolgerungen von Renate, anfreunden. Aber ging der Mord an dem Fremden im Moor auch auf ihre Kappe, oder war es ein Auftragsmord zum Zwecke der Vertuschung? Egal, sprach Berger zu sich selbst, wir müssen jeden Strohhalm ergreifen, denn die Faktenlage war immer noch sehr dürftig! Der Staatsanwalt konnte mit viel Mühe überzeugt werden und die Observierung wurde angeordnet und die Telefone abgehört und ein Bewegungsprofil erstellt.

Die Kommissarin Maren Popken lebt alleine mit ihrem Vater auf dem elterlichen Gulfhof. Ihre Mutter und ihre jüngere Schwester waren seit einigen Jahren tot. Die Schwester wurde ermordet im Moor aufgefunden. Maren war damals mit dem Fall beauftragt und hatte ihn mit Hilfe der Kollegen Berger gelöst. Seit dem sind die drei Kommissare

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befreundet.    Maren hilft ihrem Vater auf dem Hof und unterstützt ihn auch finanziell. Es ist schon manchmal einsam dort auf dem Aussiedlerhof im Marschenland. Die lange dunkle Jahreszeit und dann die Herbst und Frühjahrsstürme rütteln schon an das Gemüt einer jungen Frau. Ihr langjähriger Freund, er arbeitet als Journalist beim Ostfriesischen Kurier, kommt bedingt durch die unregelmäßigen Arbeitszeiten beider Partner, nur selten zum Popken Hof. Meistens kommt er um bei Maren zu übernachten. Eine Schlafgemeinschaft nennt es Maren und ist der Grund vieler kleiner Streitigkeiten. Aber sie sieht in der Abgeschiedenheit auch Vorteile für ihren Beruf, sie kann sich wenn immer sie will dort auf dem Hof zurückziehen und in aller Ruhe nachdenken und an den jeweiligen Fällen arbeiten. Diese Möglichkeit nutzt sie auch jetzt und fährt zu ihrem Vater um

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eine Fallanalyse zu erstellen, ganz ohne eine Einwirkung von den beiden Freunden aus Hannover.

Berger wollte sich den Toten im Moor vor Ort ansehen und fragte bei der KTU nach, ob die Leiche noch am Auffindungsort liegen würde. Sie lag noch dort und wurde noch kriminaltechnisch untersucht und sollte in den nächsten zwei Stunden in die Gerichtsmedizin abtransportiert werden. Berger informierte Renate und sie fuhren sofort zum Auffindungsort.

„Sie da, trampeln sie nicht auf meine Spuren herum, sie sind hier nicht auf dem Marktplatz!“ Der unfreundliche Mitarbeiter der KTU vor Ort, schaute Berger verärgert an und brummte noch einiges unverständliches in seinen Bart. Renate konterte sofort: „Schlechte Laune haben wir selber, da brauchen wir sie nicht dazu, wir sind die leitenden Kommissare und wenn sie nach einem

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Tag noch immer nicht alle Spuren gesichert haben, dann sollten sie ihren Beruf wechseln!“ In Berger kochte es innerlich hoch, aber er konzentrierte sich auf die Leiche im Moor. Die lag rücklings im Moorboden.

Der Tote trug den gleichen Anzug wie auf dem Überwachungsvideo vom Hafen. Die Haut war glitschig von der Feuchtigkeit im Moorboden. Der Hals war durch einen Schnitt quer aufgeschnitten und es klebte viel Blut am Hals des Opfers. Er war sehr wahrscheinlich schnell tot und ausgeblutet. Berger ging langsam um die Leiche herum und betrachtete sie von allen Seiten. So grausam es auch war, einen toten Menschen vor sich liegen zu haben: Er mochte diese Momente, wenn ein Fall seinen Anfang nahm. Mitten in den Ermittlungen befiel ihm manchmal der Zweifel, den richtigen Faden zu finden und im Labyrinth der Verworrenheit sich zu Recht zu finden

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aber nicht am Anfang, wenn da nur diese Leiche lag. Er musterte den Toten sehr ausgiebig, schon etwas wie Hingebungsvoll. Wieder und wieder wanderte Bergers Blick über den toten Körper im Moor, die Leiche wirkte wie ein Fremdkörper in der idyllischen Umgebung. „Was kann uns diese Leiche an Informationen vermitteln? „ fragte er in Richtung Renate, die gerade mit einem Kollegen der KTU über die Spurenlage sprach. Renate drehte sich zu Berger um und äußerte sich: „Wir sollten ihn finden! Der liegt so sichtbar drapiert an dieser auffälligen Stelle direkt an einem Steg, dass keine andere Schlussfolgerung infrage kommt!“ „Du hast Recht! Da will einer ein Spiel mit uns spielen und glaubt der Schlauere zu sein. Aber sind Mörder oft schlauer als wir? Wir haben andrere Erfahrungen gemacht, 95 % der Mordfälle werden aufgeklärt. Was spricht also dafür, dass es in diesem Fall anders laufen sollte?“

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Berger grinste und zeigte Renate einen Ohrring, den er unter der Leiche gefunden hatte. Renate streckte das Fundstück triumphierend in die Höhe und zeigte den Ohrring in die Richtung des unfreundlichen KTU Mitarbeiters. „Hey gute Arbeit, oder? War wohl nicht ihr Tag heute?“ Der so angesprochene zuckte nur mit seinen Schultern und drehte sich Richtung Leiche um. Der verbale Austausch war damit erledigt. Renate machte noch ihre üblichen Fundort und Leichen Fotos. Am Tatort wurden keine Kampfspuren gefunden, die Analyse und der Abgleich von Fingerabdrücken am Tatort war noch nicht abgeschlossen. Das ging für Renate über die übliche Fallanalyse hinaus, hier waren ihre neusten Schulungsweisheiten gefragt, die sogenannte „Sequenzanalyse“, bei der Schritt für Schritt der vermutete Tatablauf in kleine Stücke zerlegt wurde. Um anschließend zu

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sehen, unter welchen Umständen er sich wieder zusammenpuzzeln lies. Gute Sequenzanalytiker finden sich auch ohne Sachbeweise zurecht. Sie erkennen die Handschrift des Täters sozusagen zwischen den nicht geschriebenen Zeilen. Sie gingen ihren eigenen Weg, keine Trampelpfade der üblichen Spurensuche, wie Fingerabdrücke und Zeugenaussagen, oder Blutspuren, nein sie durchforsteten die Tiefen der Psychologie. Berger fingerte sein nicht sehr geliebtes neues Handy aus seiner Seitentasche und rief Maren an, dabei erfuhr er, dass sie auf dem Weg zu ihrem Vater war um die Aktenlage zu studieren. Sie lud die beiden Kommissare zu sich zum Gulfhof ein. Sie wollte mit ihnen den letzten Stand der Ermittlungen besprechen und dann gemeinsam mit Ihnen und ihrem Vater grillen.

die weiteren Folgen des gesamten Romans erscheinen jeweils zum Wochenende, hier und über die Fb-Gruppe Dornumer Nachrichten.



Der Autor dieses Kriminalromans, Lutz Müller lebt in Norden.

Abdruck und unberechtigtes Teilen sind nicht gestattet und führen zu rechtlichen Konsequenzen. Alle Rechte beim Autor.

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Museum Norddeich Norden

Eintauchen in die neuere Zeitgeschichte – Das Auto- und Spielzeugmuseum Norddeich

Erinnerungen hängen an Gegenständen des Alltags und der Kindheit. Ihnen im Urlaub zu begegnen stiftet Freude bei Jung und Alt. Bei Norddeich findet sich das aus Sammelleidenschaft entstandene Museum mit Exponaten der Mobilwelt, Spielzeug, Buddelschiff und dem Leben in der ehemaligen DDR, deren zweites D auf Lügen und Überwachung gebaut war.

Wir sprachen mit dem Besitzer Ferdinand W. Klein über seinen „Gulfhof“ …

mehr über das Auto- und Spielzeugmuseum… hier.