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Norden Ostfriesisches Teemuseum in Norden

Handel in Batavia – Teekultur aus fernem Lande

Handel in Batavia – Teekultur aus fernem Lande heißt die neue Sonderausstellung, die am vergangenen Freitag im Ostfriesischen Teemuseum Norden, Am Markt 36, eröffnet wurde. Die neue Ausstellung beleuchtet das im 17. und 18. Jahrhundert entstandene globale maritime Handelssystem. Lukrative Geschäfte mit exotischen Gütern lockten die Europäer in dieser Zeit nach Asien. Vor allem Gewürze, Porzellan und Seide waren begehrt. 1602 schlossen sich mehrere niederländische Handelskompanien zu der mächtigen Vereinigten Ostindischen Compagnie (VOC) zusammen. Sie war die erste Aktiengesellschaft der Welt und brach das portugiesische Handelsmonopol in Asien. 1619 wurde Batavia, das heutige Jakarta in Indonesien, gegründet und zum Handelszentrum Niederländisch-Ostindiens. Die Stadt wurde in Europa zum Sinnbild für das faszinierende Fremde und versprach schnellen Reichtum und Abenteuer. Die VOC schickte innerhalb von 200 Jahren etwa eine Million Männer nach Ostindien. Ein gewaltiges Heer an Matrosen, Soldaten, Händlern, Schreibern, Ärzten und Handwerkern, das sie nicht allein durch Landsleute stellen konnten. Das meiste Personal akquirierte sie in Deutschland, vor allem unter den Ostfriesen mit Seeerfahrung.

Im weit entfernten Batavia kamen die Europäer sehr schnell mit Tee in Berührung und erkannten bald die wohltuende und gesundheitsfördernde Wirkung des Getränks. Um 1606 sandte man die ersten Kisten japanischen Grüntees in die Heimat. Ab 1610 wurde regelmäßig chinesischer Tee aus Fujian importiert. Anfangs wurde er in Apotheken als Medizin verkauft. Er blieb jedoch lange ein Luxusgetränk der Oberschicht. Durch die engen wirtschaftlichen und familiären Beziehungen zu Ostfriesland wurde der Tee im 19. Jahrhundert auch bei uns zum Volksgetränk.

Die Besucher erfahren vom kolonialen Leben in den Tropen, den Begegnungen der Niederländer mit der chinesischen Diaspora Südostasiens sowie mit der geheimnisvollen javanischen Kultur und deren traditionellen Künsten und Bräuchen.

Gefördert wurde die Ausstellung durch die Sparkassenstiftung Aurich Norden, die Regionale Kulturförderung der Ostfriesischen Landschaft, die Bürgerstiftung Norden, den Freundeskreis sowie den Förderkreis des Museums.

Zur Sonderausstellung im Ostfriesischen Teemuseum wird der Workshop „MitMachWerkstatt –Schätze an Bord“ für Kinder und Jugendliche angeboten. Hierin geht es um die Seefahrer und Händler, die im 18. Jahrhundert in das weit entfernte Batavia reisten, um dort Handel zu treiben. An Bord hatten sie wertvolle Waren wie Tee, Porzellan oder Gewürze. In einem interaktiven Rundgang durch die Ausstellung erfahren die Kinder, wie lang eine Schiffsreise von Westeuropa nach Batavia dauerte, welche Gefahren auf die Seeleute warteten und wie es ihnen auf den Schiffen ergangen ist. Im Anschluss gestaltet jedes Kind eine eigene Schatzkiste. Geeignet ist der 90-minütige Workshop für Kinder von sechs bis zwölf Jahren und kostet 8 € inklusive Eintritt pro Person. Erwachsene haben die Möglichkeit an der 60-minütigen Führung „Kostbarkeiten aus Fernost“ teilzunehmen. Hier wird den Fragen nachgegangen, welche Handelsgüter im 18. Jahrhundert in Europa beliebt waren und wer die lukrativen Geschäfte abwickelte. Kosten 4 € zzgl. Eintritt pro Person. Für Freunde des Tees wird zudem eine Verkostung chinesischer und japanischer Tees angeboten. Reiseberichte europäischer Händler und Seefahrer weisen darauf hin, dass sie in Batavia mit der asiatischen Teekultur in Kontakt kamen, wo sie die jahrhundertealten Teetraditionen aus China und Japan kennenlernten. Da die Teilnehmerzahl für alle Angebote begrenzt ist, wird eine Anmeldung empfohlen. Die Termine sind auf der Homepage des Museums unter https://teemuseum.de/veranstaltungen zu finden.

Ein Katalog zur Ausstellung ist für 19,80 € im Museumsshop erhältlich.

Die Sonderausstellung „Handel in Batavia – Teekultur aus fernem Lande“ ist bis zum 31. Oktober im Ostfriesischen Teemuseum zu sehen. Das Museum ist täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

(üPm)

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Dornum Personen

„Kunst ist Leben und Leben ist Kunst“

Konrad Johann Onnen, 3. Beitrag

Der Künstler, Literat und Landwirt Konrad Johann Onnen, hier der Hintergrund seines Schaffens

Wir sprachen mit der langjährigen Begleiterin Frau Ingrid Backenhaus..

Frau Backenhaus, wir hatten ja schon einmal angerissen, wie Sie zu Herrn Konrad Onnen gestanden haben und warum Sie in die zukünftige Verwendung des Buchenhofes involviert sind. Heute würde ich gerne wissen, wie es zu seiner künstlerischenTätigkeit kam und wo die Ursprünge lagen.

„Da müsste ich jetzt weiter ausholen und in die Vergangenheit gehen. Die Ursprünge sind bei seinem Vater zu sehen.“

Können Sie uns dies näher schildern und eventuell auch etwas über seine Eltern dazu sagen?

„Ich kann hier nur auf Grund von Erzählungen, schriftlichen Unterlagen und zugänglichen Informationen ein Bild wiedergeben. Sein Vater, Herr Johann Hillerns Onnen war weit über Wittmund hinaus ein geachteter und anerkannter Mann. Er war vom Ursprung Landwirt. Noch heute kann man in etwa die Gebäude sehen. Diese liegen in Wittmund. Heute ist in einem der Gebäude die Finkenburg Apotheke.“

Das sein Vater ein geachteter Mann und Landwirt war, kann doch nicht der alleinige Hintergrund sein?

“ Das ist richtig. Sein Vater war tief mit Ostfriesland und seiner Geschichte verwurzelt. Schon früh fing er an alles an alten Aufzeichnungen, Briefen und Dokumenten zu sammeln. Diese stammten zum Teil von alten, aufgegebenen Höfen, oder wurden ihm zugetragen bzw aus seiner forschenden Tätigkeit als anerkannter Heimatforscher und Volkskundler.“

Um was für Unterlagen handelte es sich?

„Persönliche Schreiben, herzogliche und kaiserliche Erlasse, Urkunden, geschichtliche Schreiben über wirtschaftliche, kulturelle und soziale Zusammenhänge in Ostfriesland und und und. Die Unterlagen umfassten einen Zeitraum von1624 bis nach dem Zweiten Weltkrieg. Die ganzen Unterlagen wurden zur Sicherung und Forschung von mir der Ostfriesischen Landschaft für das Staatsarchiv übergeben.“

Da kann die Öffentlichkeit Ihnen nur dankbar sein, dass Sie so wichtige Unterlagen nach dem Versterben von Herrn Onnen gesichert und an die richtige Stelle weitergegeben haben.

„Danke, es war für mich eine Verpflichtung und Herzensangelegenheit. Aber neben der Forschung zur Heimat war der Vater von Konrad Onnen auch Stadtrat, Lehrer und nicht zu letzt Deich- und Sielrichter. Aus der Ernsthaftigkeit dieses Amtes rührt das Bundesverdienstkreuz und die Ehrenmedaillie des Landes Niedersachsen. Im künstlerischen unterhielt er zahlreiche Kontakte und Freundschaften zu einer Vielzahl von Künstlern. Sein Schaffen beruhte aus einem Zusammenfluss aus Heimatverbundenheit, Kultur und Kunst.“

„Dies fand Ausdruck in dem Schreiben von Büchern und Abhandlungen für verschiedene Publikationen, sowie auch im Schaffen von Modellen landwirtschaftlicher Geräte aus Holz in maßstab- und detailgetreuer Ausführung.“

„Hier sind die Ursprünge für das spätere künstlerische Schaffen und Interesse von Konrad Onnen zu sehen. Konrad Onnen verfügte über eine große Sammlung von kunsthistorischen Büchern. Ebenso über Bücher aus allen Wissenschaftsbereichen. Bücher welche zurückreichten bis ins 15. Jahrhundert. Diese Bücher gingen an die Ostfriesische Landschaft, an Museen und ausgewählte Privatpersonen.“

„Wie prägend das Elternhaus war, zeigt sich auch am Lebensweg seines Bruders Prof. Dr. Onno Onnen in Karlsruhe. Dieser war in den Bereichen Ingenieurswesen, Robotik, Kultur und Medien (Zentrum für Kultur und Medien) involviert. Im Zusammenhang mit dem ZKM Karlsruhe sprach er einen Satz, welcher sich ohne Abstriche auf die Umnutzung des Buchenhofes übertragen lässt:

Zitat: »Aus der Historie können wir ein Konzept nicht nehmen – das würde allenfalls der Vergangenheit gerecht. Es liegt eine Aufgabe vor uns, die mit künstlerischem und philosophischen Weitblick bewältigt werden muss.«

Sie sagten, sein Vater habe das Bundesverdienstkreuz und die Ehrenmedaille des Landes Niedersachsen verliehen bekommen. Könnten Sie uns noch sagen wofür diese Ehrungen, welche ja schon bedeutend sind, waren?

„Für seinen Dienst für die Menschen an der Küste und für seine Heimatstadt wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Die Ehrenmedaille des Landes Niedersachsen erhielt Onno Hillerns Onnen für seinen persönlichen Einsatz bei der großen Flutkatastrophe.“

„Interessant ist das Zusammenspiel zwischen Herrn Johann Hillerns Onnen als Vater und seinen beiden Söhnen Onno und Konrad Johann Onnen. Besonders wenn man sich den hier geschilderten Werdegang der beiden Brüder ansieht.“

„Auch wenn Herr Konrad Onnen als Zweitgeborener nicht studieren durfte, sondern auf dem elterlichen Hof in Wittmund verblieb, erkennt man ähnliche Wesenszüge und trotz der Unterschiede ähnliche Lebenswege, die ihre Wurzeln beim Vater hatten und sich aber doch immer wieder in der Art des Lebensweges überschnitten.“

„Fast möchte man sagen, hier war eine lenkende Hand im Spiel.“

„Wenn man sich mit den Personen Johann Hillerns und Onno Onnen etwas näher beschäftigt wäre ihr Leben mit den vielen Ereignissen schon fast eine eigene Lesereihe wert.“

„Aber dies hieße Eulen nach Athen tragen, über beide Personen sind umfängliche Berichte im Internet und bei diversen Institutionen zu finden.“

„Man muss sich nur die Zeit des Forschens nehmen.“

Frau Backenhaus, herzlichen Dank für Ihre Informationen rund um Konrad Onnen und seiner Familie. Ihre Ausführungen haben dankenswerter Weise einen weiteren Einblick in das Leben und die persönliche Wesenshaltung von Herrn Konrad Johann Onnen gegeben. Trotz aller Verbundenheit zu dem Verstorbenen finde ich Ihren persönlichen Einsatz in der heutigen Zeit als bemerkenswert. Gerne werden wir diese Reihe, auch in Hinblick auf die Zukunft des „Buchenhofes“, mit Ihnen weiterführen.

Das Gespräch entstand am 12. Mai 2023 zwischen Frau Ingrid Backenhaus und Hans-Joachim Steinsiek, fresenspegel.de

-alle Bilder in Privatbesitz. Z. T. von Gästen des Buchenhofs

Bisher erschienen:

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Dornum Personen

Ich begleitete und stützte Konrad Johann Onnen

Ingrid Backenhaus aus Dornum schätzt es als Glück einem ungewöhnlichen Menschen begegnet zu sein. Konrad Johann Onnen lebte seine künstlerische Vision auf dem ererbten „Buchenhof“ in Dornum und schenkte seinen Hof der Dornumer Bürgerschaft. Niemand kann so gut über das Wesen dieses Menschen berichten wie Ingrid Backenhaus, die ihn kannte, begleitete und letztlich betreute.

Wir sprachen mit Frau Backenhaus…

Frau Backenhaus, in welchem Verhältnis standen Sie zu Herrn Konrad Onnen?

„Herrn Onnen kannte ich von Kind auf. Als Kind bin ich im Winter auf der Graft Schlittschuh gelaufen.

Mit den Jahren hat sich daraus ein privates Verhältnis und eine Freundschaft aufgebaut.“  

Was war Herr Onnen für ein Mensch?

„Er war vom Wesen her ein sehr intelligenter, zurückhaltender und ruhiger Mensch.

Er lebte zwar in seiner Abgeschiedenheit auf dem Hof, was aber nicht bedeutete, dass er weltfremd war. Die Tageszeitung und Zeitschriften wie der Spiegel waren seine täglichen Begleiter. Ebenso informative Sendungen im Fernsehen und seine Fachbücher aus allen Bereichen.“

Wie kam das Vertrauen zu Ihnen zustande und wie zeigte sich dieses?

„Vor gut 20 Jahren, wurde das persönliche Verhältnis und Vertrauen zu meiner Person so eng, dass er mich immer mehr in sein Leben, seine Ansichten einbezog. Erst da lernte ich mit der Zeit das Wesen von ihm wirklich kennen. „

Wie drückte sich die Vertrautheit aus?

„Nicht nur, dass ich diverse Erledigungen für Ihn machte, mit ihm zum Arzt fuhr und anderes, sondern er fragte mich auch in allen Angelegenheiten des Lebens um meinen Rat“

Was war im Leben von Herrn Onnen für Ihn von Bedeutung?

„Seine Kunst und dass er in Ruhe auf seinem geliebten Buchenhof leben konnte. Dies zeigen auch anschauliche Fotos von seinen Werken.“

Aus welchen Gründen hat Herr Onnen seinen Hof und die Ländereien der Gemeinde, in Vertretung der Einwohner von Dornum vererbt?

„Da Herr Onnen keine direkten Nachfahren hatte und seine Nichte und seine Großnichte sowohl in den USA wie auch in Deutschland lebten, entschied Herr Onnen hier die Einwohner als Erben einzusetzen. Dies geschah auch um seinen Buchenhof für die Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Sein Wunsch ist es immer gewesen, den Hof für Kunst und Kultur zu nutzen. Dies hat er so auch gegenüber Anderen so immer geäußert.“

Wie sind Sie jetzt in die Verwendung des Nachlasses involviert?

„Herr Onnen bat mich auf seinen Hof und seine Ländereien acht zu geben. Aus diesem Grund setzte er mich als unentgeltliche  Testamentsvollstreckerin ein und erteilte mir eine transmortale Vollmacht“ 

Inwieweit kommen Sie diesen Wünschen des Herrn Onnen nach?

„Bereits kurz nach seinem Tod musste ich mich mit einer anonym aufgetauchten Fälschung eines Testamentes, welches angeblich von Herrn Onnen war, auseinander setzen. Von der Strafanzeige gegen Unbekannt und fast zwei Jahre lang mit Schreiben und Stellungnahmen, bis dann endgültig die Gemeinde Dornum ins Erbe gesetzt wurde. Auch weiterhin werde ich alles dafür tun und ein Auge drauf haben, dass mit dem Buchenhof in seinem Sinne verfahren wird.“

Frau Backenhaus, wie stehen Sie zu der Aktion Summerschool der Uni, der Hochschule und dem Verein Ostfriesland genießt und Meer mit der Gemeinde Dornum?

„Dem Grundgedanken, Studenten Praxisorientierung mit dem Projekt zu bieten und daraus Schlüsse für die Zukunft des Buchenhofes zu ziehen, stehe ich positiv gegenüber. Was mich nur mit einem gewissen Maß mit Skepsis erfüllt ist das unbestimmte Gefühl, dass hier bereits im Vorfeld Entscheidungen für eine eigene Selbstdarstellung getroffen werden. Das hier die Wünsche von Herrn Onnen und relevante Vorschläge von Bürgern und anderen Interessierten in den Hintergrund geschoben werden.“

Frau Backenhaus ich bedanke mich für das Interview 

Frau Ingrid Backenhaus im Gespräch am 11. 5. 2023 mit Hans-Joachim Steinsiek, Red. Fresenspegel.

Foto: Privateigentum Ingrid Backenhaus.

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Dornum Orte Personen

Konrad Johann Onnen, ein Lebenswerk für Dornums Bürger

Wenn eine Gemeinde sich glücklich schätzen darf, so sollte man das für Dornum annehmen dürfen. Nicht allzu häufig geht eine Schenkung per Testament über einen Hof und die dazugehörigen Ländereien in die Hände der Allgemeinheit. Konrad Johann Onnen heißt der Gönner, der den Dornumer Buchenhof, mehr als ein übliche landwirtschaftliche Anlage im herkömmlichen Sinn, mit Auflagen der Gemeinde hinterließ. Onnen wollte etwas für die Bürger schaffen. Grund genug, den Dornumer Bürgern diesen Menschen mit außergewöhnlichen Interessen und Begabungen näher vorzustellen. Glücklicherweise sind Quellen und Wegbegleiter von Konrad Johann Onnen vorhanden, die Auskunft und Zeugnis seines Wirkens und Wollens geben können. Wir werden in einer Folge von Beiträgen über Onnen und den Buchenhof berichten und auch Zeitzeugen zu Wort kommen lassen. Viele Bürger haben von dem neuen Gemeindeerbe erst erfahren, als Meldungen über den Versuch des Nachlassdiebstahls durch Testamentsfälschung bekannt wurden. Dass es keine Unwahrheit oder gar Mutmaßung sein konnte wusste das Rathaus spätestens als in Aurich die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen Ratsherr der Gemeinde erhob. Hierzu will die Gemeinde bis heute keine Stellung beziehen, sodass sich der Eindruck aufdrängt, man sei bestrebt die öffentliche Aufmerksamkeit zu dämpfen. Ein wohl wenig aussichtsreiches Unterfangen angesichts der medialen Öffentlichkeit bei Eröffnung eines zu erwartenden Prozesses. Immerhin wären die Bürger im Falle eines Gelingens um das ihr zugedachte Erbe bestohlen worden. Über den Verlauf des Strafverfahrens wird also weiter zu berichten sein und sich nicht am politischen Wollen des Rathauses ausrichten. Hier und in den weiteren Folgen wollen wir uns ganz der Person Konrad Johann Onnen zuwenden.

Ein Nachruf bietet eine Wesensbeschreibung eines Menschen, der in seiner künstlerischen Entfaltung seine Aufgabe fand und der Nachwelt einen Einblick in sein Schaffen ermöglicht.

Konrad Johann Onnen

Dein Leben war bestimmt durch

Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, Einfachheit und Freiheit

Du bist wie die starke Wurzel einer großen Buche

gewesen. Hast dort gestanden und bist geblieben,

wo das Leben dich hin gestellt hat.“

Die Eckdaten seines Lebens lassen sich beschreiben:

1960  sein erstes Jahr auf dem Buchenhof

1961 Land hergerichtet

1962 Kauf eines Mähdreschers

1963 Landkauf, Jungvieh abgeschafft, Milchkühe gekauft

1968 neue Fenster im Hofgebäude

1969 Hinterküche zur Ferienwohnung ausgebaut

1970 Beginn Ferienvermietung

1972 Gartenhaus (Nebengrundstück) gebaut

1978 erste Versuche mit Windkraftanlage

1979 1. große Windkraftanlage, 1-Flügler, gebaut

Leistung 5m/s = 30 W, 6m/s = 52 W, 7m/s = 82 W,

10m/s = 240 W

1980 neue Windkraftanlage 2-Flüger gebaut,

neues Dach auf Scheune

kleine Stube und Küche ausgebaut

1981 Tennisplatz hinter Scheune/Stall gebaut

1984 Balustrade seitlich am Haus zum Hauseingang gebaut

1985 Versuche mit 3-flügliger Windkraftanlage und Drehkupplung

1986 4 Amphoren für Einfahrt gefertigt

1987 Ballettänzerin gefertigt und aufgestellt

5-flüglige Windkraftanlage gebaut und aufgestellt

Aufgabe der Landwirtschaft, Land verpachtet

1989 Vasen mit Sockel am Gartenhaus aufgestellt

1990 Sitzende hinten im Garten gefertigt

1991 ein großer Löwe am Hof aufgestellt

1992 einen zweiten großen Löwen am Hof aufgestellt

Sähmann am Eingang zum Land aufgestellt

1994 Stube renoviert

1995 4 Tierköpfe gefertigt

Gruft ausgebaggert

1996 große Brücke an der Straße aufgestellt

1997 2 Geparden gefertigt

1998 2 große stehende Löwen gefertigt

2. Brücke aufgestellt

1999Bullen und Lesende gefertigt

kleine Brücke aufgestellt

2000 Stehende gefertigt

Küche und Bad gebaut

2001 Fensterläden gebaut

Werkstatt Kellerstube gemacht

2002 5 Köpfe über Fenster am Gartenhaus gefertigt

viele Bäume und Büsche am Hof und Gartenhaus gepflanzt

Tennisplatz bepflanzt

2003 Köpfe über Fenster am Hof gefertigt

2004 die letzten Köpfe am Giebel gefertigt

Hauswappen über Eingang vom Hof gefertigt

Onnens Lebenswerk deutet auf einen Menschen, der künstlerische Herausforderungen annahm und von der Klassik, der er bei einer Radreise in Italien begegnete, fasziniert war.

Im nächsten Beitrag wollen wir im Gespräch mit einer Person aus seinem Umfeld mehr über diesen Menschen und sein Anliegen berichten lassen.

(Fotos: alle geschützt, Red. und Privatbesitz)

Die historischen Fotos aus Privatbesitz sind in diesem Artikel nicht alle in der richtigen Zeitfolge wiedergegeben.

teilen dieses und der nachfolgenden Artikel bei Quellenangabe, fresenspegel.de und facebook Gruppe Dornumer Nachrichten erlaubt.

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Dornum Personen

Neugestaltung des Buchenhof in Westeraccum

Ein Hof in Ostfriesland, unweit der Küsten wird durch seinen Besitzer zu Lebzeiten an die Gemeinde mit Auflagen vermacht. Der Erblasser verstirbt. Dann taucht ein handschriftlich gefertigtes Testament auf. Die Staatsanwaltschaft wird nach einer Anzeige eingeschaltet und erhebt Anklage. Der Vorwurf, das Testament gilt nach einer graphologischen Untersuchung als gefälscht und der beschuldigte Täter erweist sich als gut integriertes Mitglied der Dorfgemeinschaft und sitzt in vielfachen Ämtern im politischen Raum… Ostfriesenkrimi? nö, eine Geschichte, die das Leben schreibt und bald vor dem Strafgericht verhandelt werden muss. Immerhin wäre das der Gemeinde zugedachte Erbe auf diesem Weg gestohlen worden. Die Gemeindevertreter und die Politik geben sich recht teilnahmslos. „Die Sache geht uns nichts an…“ Man hat sich auf das Erbe eingestellt und da es dem Verblichenen ein Hauptanliegen war, den Bürgern der Region etwas anzubieten, nahm man Kontakt zu zwei Hochschulen auf. Mit Erfolg, am Freitag den 5. Mai 2023 traf man sich mit zwei Lehrbeauftragten und einer Gruppe Studenten vor Ort mit dem Ziel Entwürfe für die zukünftige Nutzung zu erstellen. Unter der Bezeichnung „Summerschool Buchenhof“ startet das Gemeinschaftsprojekt von der Gemeinde Dornum, dem Ostfriesland schmeckt nach Meer e.V., der Universität Vechta und der HAWK Hildesheim/Holzminden/Göttingen.

Nun steht man vor der Herausforderung den Willen der Bürger zu erforschen und zur Grundlage der Gestaltungsvorschläge zu machen. Wir sprachen in diesem Kontext mit dem begleitenden apl. Professor Dr. Karl Martin Born von der Universität Vechta:

Prof. Dr. Karl Martin Born am 5. 5. 2023 im Gespräch mit Hans-Joachim Steinsiek zur Methodik des „summerschool“ Projektes

Konrad Onnen, der seinen jetzt der Öffentlichkeit vermachten Hof künstlerisch ausgestaltete, war eine vielseitige Persönlichkeit, über die hier weiter zu berichten sein wird.

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Feuerwehr Norden Soziales

Wo Generationen zusammenfinden

Freiwillige Feuerwehr Norden ist mehr als ein Zweckverband

Als am letzten Wochenende die Norder Freiwillige Feuerwehr im Rahmen einer Veranstaltung unter Beteiligung der Öffentlichkeit die neue Mehrzweckhalle einweihte, wurde sichtbar, dass Feuerwehrdienst mehr als das Fahren von Löscheinsätzen darstellt. Die Feuerwehrverbände sind soziale Einheiten in allen Altersstufen.

Nordens Bürgermeister Florian Eiben (Foto: Jöran Steinsiek) im Gespräch mit Hans-Joachim Steinsiek

Wir sprachen mit Bürgermeister Eiben über den Dienst in den Feuerwehrverbänden.

Die Besonderheit des neuen Gebäudes auf dem Gelände der Feuerwehr ist die Bestimmung als Mehrzweckgebäude. Hier wird die Veteranengruppe der Feuerwehr ebenso Platz finden wie die Jugendfeuerwehr, das Feuertechnische Museum und die Fortbildung der Aktiven.

Seit 2021 im Bau mit viel Vorlauf in Politik und Verwaltung.

Von Stadtgeschichte sprach Stadtbrandmeister Thomas Kettler. Stolz die Veteranen um Wilhelm Schmeding. 600.000 Euro von der Stadt für den Neubau waren eine gute Investition.

Stadtbrandmeister Thomas Kettler im Gespräch mit Hans-Joachim Steinsiek

Dirk Bünting, dessen Familie die Oldie-Gruppe 25 Jahre lang in ihren Firmengebäuden beherbergt hatte, erhielt als Anerkennung die Abschrift einer historischen Urkunde, die im Original in der Grundsteinlegung verbaut wurde.

Kreisbrandmeister Dieter Helmers betonte in seiner Dankesrede: „So etwas gibt es meines Wissens kein zweites Mal in Niedersachsen.“

Wilhelm Schmeding
Kreisbrandmeister Dieter Helmers
Dirk Bünting

alle Bilder: Jöran Steinsiek

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Dornum Kultur Veranstaltungen

Mit Zucchini Sistaz einen Tag am Meer

Ein besonderes Konzertereignis im Dornumer Schloss

Am 27. Mai 2023 sind die drei Zucchini Sistaz auf Einladung des Bürgerverein Herrlichkeit Dornum zu Gast im Dornumer Schloss.

Sommer, Sonne, Swingmusik – mit ihrem neuen Programm ‚Tag am Meer‘ versprechen die Zucchini Sistaz eine kurzweilige Konzertreise gen Küste. Mit sirenenhaft anmutendem Satzgesang rudern die drei sonnigen Gemüter weit hinaus in die Gezeiten der Unterhaltungsmusik.

Elegant und erfrischend tauchen die Ausnahme-Damen des deutschen Jazzschlagers nach der einen oder anderen musikalischen Perle, angeln in der Musikgeschichte und heben versunkene Schellack-Schätzchen.

Mit im Gepäck haben sie wie immer Gitarre, Kontrabass, Trompete und Kinkerlitzchen, um ihren zeitgemäßen Sound im Stil der 20er-60er Jahre strandesgemäß wie anmutig selbst zu begleiten.

Und geplaudert wird natürlich auch, so wie sich das für eine ordentliche Damenkapelle gehört: unterhaltsam, charmant und mit der gebührenden Umschweife!

Dass die Zucchini Sistaz ihr Licht nicht unter den Scheffel stellen müssen, beweisen gemeinsame Tourneen mit u.a. Götz Alsmann, der SWR Big Band, den Geschwister Pfister oder Gerburg Jahnke.

Mit rund 100 Auftritten im Jahr haben sie sich eine treue und stetig wachsende Zuhörerschaft erspielt, die das detailverliebte Gesamtkunstwerk ‚Zucchini Sistaz‘ zu schätzen weiß. Ein „Tag am Meer“ ist fast wie Ferien – Gesangsharmonien, in denen man baden möchte, die eine oder andere unvergessene Sehenswürdigkeit und die schönsten Ohrwürmer als Souvenirs machen den gemeinsamen Abend zu mehr als einem herausragenden Konzertereignis.

Die Zucchini Sistaz sind:

Tina ‚La‘ Werzinger – Gesang, Gitarre, Ukulele

Jule Balandat – Gesang, Kontrabass

Schnittchen Schnittker – Gesang, Gebläse und Kinkerlitzchen

Das Konzert im Rahmen des Dornumer Kulturprogramms 2023 wird gefördert von der Ostfriesischen Landschaft, von der Sparkassenstiftung Aurich-Norden und unterstützt mit einer Spende  vomWindpark Georgshof II in Dornum.

Die Veranstaltung im Dornumer Schloss am Samstag, 27. Mai 2023 beginnt um 20:00 Uhr, Einlass ab 19:00 Uhr.Der Eintritt kostet 25 Euro, Karten sollten vorbestellt und reserviert werden, Tel: 04933 3389827 oder E-Mailk.begitt@yahoo.de

Fotos: Peter Wattendorff

„fresenspegel.de “ ,

en bietje mehr as blot Proteree Huus bi Huus, in ‚t Dörp!

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Dornum Großheide Kinder Soziales Veranstaltungen

Osterfeuer, in Ostfriesland fester Brauch

Osterfeuer sind mehr als brennende Haufen und Trinkkonsum. Hier erinnert man sich an eigene Jugenderfahrungen mit Eiersammeln, Fackelumzug und Eierspielen.

Wir besuchten Großheide und Nesse. In Großheide wird das Osterfeuer vom Heimatverein organisiert, in Nesse ist es die Freiwillige Feuerwehr. Immer im Mittelpunkt die Kinder und Jugendlichen. In Großheide wird ein Fackelzug mit den Kindern zum Feuerplatz organisiert, wo dann die mitgeführten Fackeln angezündet werden und die Kinder den vorbereiteten Feuerstoß entzünden.

Alle Kinder erhalten Eier und können an Wurf und Suchspielen teilnehmen, denn natürlich findet sich eine Wiesenfläche mit Eibesatz. In Nesse hat die Feuerwehr Brandtonnnen vorbereitet, wo Kinder Stockbrote backen.

Eiersuche und Abbrand des Feuerstoßes folgen. Soziale Treffpunkte, in diesem Jahr bei besten Wetterbedingungen.

In Nesse verrät man uns noch das Stockbrotrezept zum Nachbacken…

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Dornum Recht und Justiz Straftaten

Dornumer Ratsherr steht wegen Urkundenfälschung unter Anklage

Ein bereits seit Ende Juni 2021 bestehendes Verfahren erreicht nun das öffentliche Interesse nicht nur in der Gemeinde Dornum. Wie uns der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Aurich auf Nachfrage bestätigt, war es der Anklagebehörde zunächst nicht bekannt, dass es sich bei dem Beschuldigten um einen noch amtierenden Ratsherrn der Gemeinde Dornum handelt. So gab es bisher auch keine Presseinformation in dieser Angelegenheit.

Dem Angeklagten wird von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, das letztgültige Testament eines Verstorbenen zu seinem Gunsten verfälscht zu haben. Dabei beziffert die Anklage das Volumen aus Immobiliensubstanz auf ca. 750.000 Euro.

Die Anklage stützt sich dabei auf den § 267 StGB.

Strafgesetzbuch (StGB) § 267 Urkundenfälschung (1) Wer zur Täuschung im Rechtsverkehr eine unechte Urkunde herstellt, eine echte Urkunde verfälscht oder eine unechte oder verfälschte Urkunde gebraucht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (2) Der Versuch ist strafbar.

Die Gemeinde sieht sich, s. Presseveröffentlichung, nicht in der Lage, den Ratsherrn zum Ruhen seines Amtes zu zwingen. Die Verwaltungsrechtslage würde das nur ermöglichen, wenn eine Mindeststrafe von 1 Jahr vorgegeben wäre.

Allerdings ist in einer kleinen Gemeinde wie Dornum das öffentliche Interesse groß und Gesprächsstoff bei Bürgern und Vereinen.

Wir werden Sie über den weiteren Verlauf informieren.

(stk.)

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Cuxhaven

„Safety First -Rettungsmittel an Bord“

Eine Sonderausstellung im Museum „Windstärke 10“ in Cuxhaven
Das Museum "Windstärke 10" rückt in seiner Dauerausstellung immer wieder die Menschen und ihre Erlebnisse auf See in den Mittelpunkt. So ist es naheliegend, in der kommenden Sonderausstellung "Safety First – Rettungsmittel an Bord" einen Blick auf die einzelnen Rettungsmittel zur Rettung von Schiffsbesatzungen und Passagieren und ihre Entstehungsgeschichte seit dem 19. Jahrhundert zu werfen.
 Jede Art der Seefahrt, ob professionell oder als Freizeitvergnügen, ob auf dem Meer oder auf Binnengewässern, birgt Risiken. Um im Falle des Falles bestmöglich geschützt zu sein, wurden vor allem seit dem 19. Jahrhundert Rettungsmittel wie
Rettungsboote oder Rettungswesten stetig verbessert und weiterentwickelt. Ende des Jahrhunderts veröffentlichte die See-Berufsgenossenschaft die ersten Unfallverhütungsregeln. Darin wird betont, dass Rettungsmittel sowohl einfach bedienbar sein müssen als auch zuverlässig wirken sollen. Nachdem 1912 der Passagierdampfer Titanic sank und um die 1.500 Menschen mit in den Tod riss, wurde im Folgejahr erstmals eine Konferenz einberufen, die einen internationalen Mindeststandard für die Sicherheit auf Handelsschiffen schaffen sollte. Das erste Übereinkommen zum Schutz menschlichen Lebens auf See, kurz SOLAS oder Schiffssicherheitsvertrag wurde erlassen.
Seitdem haben sich vor allem die einzelnen Rettungsmittel dank engagierter Forscher und Konstrukteure stetig verbessert und weiterentwickelt. Heute unterteilt man Rettungsmittel in zwei Gruppen: kollektive Rettungsmittel, wie Rettungsboote oder Rettungsinseln zur Rettung mehrerer Menschen gleichzeitig und individuelle Rettungsmittel zur Rettung Einzelner. Sie alle kommen erst dann zum Einsatz, wenn im Seenotfall, wie z.B. einer Kollision oder einem Brand an Bord alle eingeleiteten Gegenmaßnahmen erfolglos waren.
Die spannende Ausstellung rund um die wichtigsten kollektiven und individuellen Rettungsmittel, wie Rettungsinseln oder Rettungswesten, wird vom 02. April bis 31. Oktober 2023 täglich von 10 – 18 Uhr zu sehen sein. Der Besuch der Sonderausstellung ist im Eintrittspreis mit enthalten. Alle Interessierten sind herzlich zur Ausstellungseröffnung am Sonntag, den 02. April 2023 um 11 Uhr eingeladen.

Foto:Maurizio Gambarini, Berlin (Copyright: Maurizio Gambarini, Berlin)