Nun hat sich Uwe Fieker, in Dornum als Polizeibeamter geschätzt und bekannt, als parteiloser Kandidat ins Rennen um die Gunst der Wähler öffentlich vorgestellt. Mit einer interaktiven Webseite bittet er die Dornumer Bürger in den Dialog. „Vorschläge, Anregungen und das persönliche Gespräch“ sollen nicht nur in Wahlkampfzeiten Dornums Geschicke lenken. Als Bürgermeister verspricht er Transparenz und offenen Dialog über alle Parteigruppierungen hinweg.
Kategorie: Orte
Georg Murra-Regner ist in Dornum kein unbekannter Bürger. Noch vor 2 Jahren ehrte man ihn für seine vielfältigen Veröffentlichungen und Engagement für die Gedenkstätte Dornum. Dornums Synagoge ist die einzige im Originalzustand erhaltende ehemalige Synagoge Ostfrieslands. „heel watt besünners…“, könnte man meinen und auch für hier weilende Touristen interessant. Leider scheint das Rathaus Dornum nicht die gleiche Einschätzung zu teilen. Georg Murra-Regner ist ärgerlich. Er hat im von der Bundesregierung ausgerufenen Gedenkjahr 2021 eine hochwertige Ausstellung bereitgestellt und fand beim Rathaus Dornum keinen Ansprechpartner. Nun ist die sehenswerte Ausstellung in Norden präsentiert und Dornum mit seinem „Herausstellungsmerkmal“ Synagoge Dornum im Gedenkjahr politisch unbeachtet.
Wir trafen Georg Murra-Regner an der sonntags geöffneten Mühle Dornum, er hat übrigens über dieses historische Stück ein Buch verfasst, und sprachen mit ihm über die enttäuschende Haltung der Rathausspitze. (die Nebengeräusche in der Aufzeichnung sind dem an der Mühle vorzufindenden Besucherstrom zuzuordnen, wir bitten dies zu entschuldigen)
Georg Murra-Regner im Gespräch mit Hans-Joachim Steinsiek am 25. 7. 2021, Dornum.
Informationen zur nun in Norden stattfindenden Austellung finden sich unter „Aktuelles“ auf der Webseite der Gedenkstätte „Synagoge Dornum“
(stk)
Sie sind es gewohnt anzupacken, der Betrieb einer funktionsfähigen historischen Mühle fordert steten Einsatz. Natürlich bildet soviel Einsatz auch Kameradschaft und steten Austausch.Und so erfuhren die Mitglieder des Mühlenvereins durch ihren Kameraden Rother, der selbst erst seit 16 Jahren hier in Großheide wohnt und aus dem Aachener Raum stammt, von einer Geschichte einer hart vom Unwetter betroffenen Familie in Roetgen-Mulartshütte. Die älteren Herrschaften, die einen taubstummen Sohn betreuen, haben buchstäblich alles verloren. Vereinsvorsitzender Wilhelm Broeksmid überzeugte sofort alle Mitglieder mit dem Gedanken einer individuellen Hilfe. Man will Geld sammeln und der Familie zukommen lassen. Natürlich ist das nicht allein aus der Vereinskasse zu stemmen, aber der Besucherstrom zur Mühle hat saisonal begonnen und beim Erzählen über dieses Individualschicksal ist auch mancher Besucher bereit etwas beizusteuern. Besonders gut gefällt uns, dass man, immerhin sind wir eine Urlaubsregion, den behinderten Sohn mit der betreuenden Schwester, die dann die „Dolmetscherdienste“ zu leisten hat, für eine Zeit hierher einladen wird. Bei der Gelegenheit soll der Familie dann auch das hoffentlich gewachsene Geldsümmchen übergeben werden.
Natürlich darf sich auch jeder Leser an dieser Aktion beteiligen. Die Kontonummer hierzu lautet:
Verein Bockwindmühle von 1626 – Herrlichkeit Dornum
DE 43 2802 0050 8662 0465 00
(stk)
Zur Verwirrung führte heute ein Artikel im Ostfriesischer Kurier, der die Amtsübergabe an zwei Dornumer Schiedsleute bekanntgab. Gab es dort das Zitat, „Wir werden als Team tätig sein, damit jeder von uns stets mit jedem möglichen Fall vertraut ist.“ Leser fragten in unserer Redaktion nach, ob dies denn überhaupt statthaft sei, denn das Amt der Schiedsperson unterliegt einer individuellen Schweigepflicht und gerade in dörflichen Strukturen, wo bekanntlich viele Menschen einander bekannt sind, will ein hilfesuchender Kläger die individuelle Ansprache und Privatheit gesichert haben. Wir haben dieserhalben recherchiert und auch mit dem neu eingeführten ersten Schiedsmann in Dornum gesprochen.
Zum Hintergrund: Christian Breitbach und Thomas Feilhauer wurden in Dornum als durch den Rat bestätigte Schiedspersonen bestimmt. Schiedsperson kann jeder Bürger werden und sich um das Amt bewerben. Vorgestellt wurden die Beiden in einer Aktion des Rathauses zu der nur ein Pressevertreter erschien und wir feststellen müssen, dass keine ordnungsgemäße Einladung an die Presse ergangen ist.
Wäre ein Journalist von uns vor Ort gewesen, wäre dieses Mißverständnis von Teamarbeit sicherlich hinterfragt worden und damit auch dem Kollegen des Printmediums verdeutlicht worden. Christian Breitbach, der schon Erfahrung in der Ausübung des Ehrenamtes mitbringt, bestätigt uns im heutigen Telefonat, dass er offenbar falsch verstanden wurde. Er habe es so wie zitiert wohl auch nicht ausgedrückt, denn nur im Einzelfall kann mit Akzeptanz des Klagenden ein Protokollführer hinzugezogen werden. Ansonsten werden Fälle in datengeschütztem Setting im vertrauten Gespräch mit der Schiedsperson allein geführt. Natürlich kann es Übergaben an den zweiten Schiedsmann geben, z. B. bei Erkrankung oder Befangendheit etc. Eine ansonsten lockere gemeinschaftliche Bearbeitung zwischen Schiedsleuten ist allerdings undenkbar. Der Hilfesuchende muss die Kontrolle darüber haben, wer und wie mit seinen Daten und Offenbarungen arbeitet, da hat charmante Offenheit keinen Platz.
Also Information über das Amt lässt sich nicht aus einem Gruppenfoto mit Bürgermeister entnehmen, etwas mehr sachlicher Inhalt wäre wohl zu erwarten gewesen, wenn ein journalistisches Team verschiedener Ortsmedien geladen worden wäre. Eine heutige Rückfrage beim Dornumer Rathaus ergab, dass im Moment nicht zu ermitteln sei, wer denn die Einladungspanne zu verantworten habe.
Hier die Zugangsdaten zu den neuen Dornumer Schiedsleuten:
- Schiedsperson: Christian Breitbach, Telefon: 04933-992620, E-Nachricht: chbreitbach@email.de
- stellvertretende Schiedsperson: Thomas Feilhauer, Telefon: 04933-9928202, E-Nachricht: Stellv.Schiedsmann-Feilhauer@webde
(stk. 9. 7. 21)
Diese Rede des Dornumer Ratsherrn Ihmels mussten wir, da wir ein Audio verwendeten, auf Geheiß des Bürgermeisters entfernen und das Audio löschen. Glücklicherweise besaß der Ratsherr ein Redemanuskript, das wir veröffentlichen dürfen. voila… dem denkenden Bürger gewidmet.
Die Redaktion. „Wir von der Ihmels-Iderhoff-Fraktion haben auch lange beraten, was mit der bewegten Dorfstraße geschehen soll. Hierbei haben wir versucht, die negativen und positiven Aspekte gegenüber zu stellen. Wie ich gerade schon im Verwaltungsausschuss ausführte, ist es so, dass eine 500 000 Euro Förderungssumme schon sehr hoch ist. Das ist eine schöne Zahl, allerdings führte ich ebenfalls aus, dass dieser Förderungssumme auch das Eigenkapital gegenübergestellt werden muss, was die andere Seite zu erbringen hat.Wäre jetzt nicht die Pandemie gewesen, wäre das Land nicht über lange Strecken zum Erliegen gekommen, dann wäre die Entscheidung einfacher gewesen. Ich weiß allerdings nicht, wie in fünf Jahren die Ausbaubeträge sein werden. Ich weiß nicht, was in fünf Jahren eine Asphaltierung der Straße kosten wird. Dies sind alles Dinge, die ich nicht weiß. Ich weiß allerdings, dass viele Menschen ein weit geringeres Einkommen durch den Tourismus hatten als vorher, was unabänderlich und einfach zu sehen war. Was ich weiterhin weiß ist, dass die Dorfstraße noch gangbar ist. Das weiß ich auch. Im Gegensatz zur Hafenstraße in Dornumersiel, diese ist einfach abgängig. Dies sind zwei unterschiedliche Aspekte (Sachlagen), die man beachten muss. Was ich ebenfalls weiß ist, dass Baumaterialien derzeitig immens teuer sind. Des Weiteren weiß ich auch, dass das Projekt augenscheinlich ein gutes Projekt ist. Die ganze Vorarbeit die da drin steckt, die Präsentation, alles gut. Unter anderem Umständen könnten wir dem deshalb wohl zustimmen. Doch nun nochmal fünfzehn Monate die Hafenstraße durch Baulärm, Straßensperrungen zu belasten und was dann auch noch zu diesen fünfzehn Monaten hinzukommen kann, wir müssen uns hierzu nur einmal die Straßen in der Umgebung anschauen, wie lang die Fertigung der Verbindung von Roggenstede nach Schweindorf gedauert hat, (ist den Anwohnern und Gewerbetreibenden nicht zuzumuten). Es sind immer Unwägbarkeiten da, die zu bedenken sind. Wenn sich der Zeitraum noch weiter verlängern sollte, wissen wir nicht, wie die, die da wohnen und mit dem Tourismus Geld verdienen und ihren Lebensunterhalt hierdurch generieren, wie die es schaffen sollen, noch einmal mit vielleicht nicht nur fünfzehn, sondern achtzehn oder zwanzig Monaten mit weiten Beeinträchtigungen auszukommen. Sie müssen ja eben das Verlorene aus den letzten Monaten ein bisschen wieder rauszuholen. Aus diesem Grund werden wir uns gleich gegen die Bewegte Dorfstraße entscheiden. Die Anlieger wissen, dass es natürlich sein kann, dass in vier oder fünf Jahren eine Asphaltdecke teurer sein kann als jetzt. Ja, aber ich gehe nur von dem aus, was wir mit Sicherheit wissen und vorliegen haben und deswegen werden wir uns dagegen entscheiden. Danke“
Wir bedanken uns bei dem Ratsherrn Marco Ihmels für die Überlassung des Redemanuskriptes. Dornum 5. 7. 2021, stk
Dornum, eine kleine Gemeinde an der Nordseeküste, südlich von Baltrum gelegen, trägt gern den schmückenden Beinamen „Herrlichkeit“. Ein Begriff, der historisch verstanden werden muß und weniger als Attribut taugt. Die Bewertung darf da recht unterschiedlich ausfallen, denn Einheimische und Touristen haben andere Wertmaßstäbe. Dornum besteht heute aus vielen eingemeindeten Kleinortschaften, zu denen auch Neßmersiel gehört. Ein Hafenortmit der touristischen Ausgangsbasis zur vorgelagerten Insel Baltrum. Eigentlich eine touristisch ausgerichtete Gegend mit viel Acker- und Viehwirtschaft, im touristischen Preisindex keine billige Kategorie, zumal der Tourismus hier im Normalfall auf eine jahrelang treue Bestandskundschaft hoffen kann. Corona hat hier aber auch die Maßstäbe verändert und mancher der hier ansässigen Gewerbetreibenden muß durchaus um seine Existenz fürchten. Nicht selten wurden in guter Zeit langfristige Verbindlichkeiten aufgenommen, die auch heute noch bedient werden wollen. Die Situation der hier wohnenden Privatleute ist ebenfalls nicht immer von sattsamer Genügsamkeit und sicherer Zukunftsperspektive. Das alles macht Angst und im Kontext des politischen Theaters vor Ort wäre Neßmersiel im Augenblick der Microkosmos für Soziologen und Politologen. Politikverdrossenheit und Verlust von Vertrauen in das gesellschaftliche Gefüge, alles lässt sich hier in der Klarheit eines Brennglases studieren.
Die zugrunde liegende Geschichte lässt sich einfach umreißen. Eine Dorfstraße, deren Zustand nicht gut, aber wohl sicher noch einige Jahre mit kleineren Reparaturen erhalten bleiben könnte soll nach dem Willen von Touristikern aufgehübscht werden und als „Bewegte Dorfstraße“ dem Ort eine neue Identität verleihen. Der Begriff ist einer der inhaltslosen Konstrukte, die gern zur Abhebung von substanzbeschreibender Bezeichnung gewählt werden. Das Banale erfährt eine Aufwertung durch den Schein eines fiktiven Begriffes. Inhaltlich sollen alle Verkehrsteilnehmer ihren Platz finden und das Kind einen neuen Namen tragen. Planungsstudien kosten Geld und auch aus dem öffentlichen Raum sind überregionale Geldtöpfe verlockend. „Jetzt zugreifen oder nie…“, die infantile Habenstruktur wird argumentativ von den Befürwortern mit Drohungen untermalt. Wenn nicht jetzt zugegriffen wird, werden zukünftige Kosten höher ausfallen und alle Zukunftschancen auf Förderungen zerschlagen sich, tönen die Akteure. Am Ende blieben aber 386000 Euro, die von 76 Anliegern zu tragen wären. Die an einer Umsetzung interessierte Tourismus GmbH lockt mit einem Eigenanteil von vagen 100000 Euro die verängstigten Bürger zum Sprung. Aber die bekannten Fakten und Zahlen, neben den Kosten wäre auch ca. 15 Monate Bauarbeit belastend, können die Bürger nicht umstimmen. Sie entscheiden im Ortsgemeinderat mit einer klaren Mehrheit gegen das Projekt. Wäre Neßmersiel nicht zu Dornum eingemeindet, ein Votum mit Handlungsfolge. Das Projekt wäre erledigt und müßig noch die falsche logische Schlußweise zu betonen, denn wer kann zu einem gültigen Schluß kommen, wenn er auf fiktive Annahmen aufbaut. 1. Semester Logik und der Eintritt in die Betrachtungsweise, wie kommunale Entscheidungen interessegeleitet durchgepeitscht werden. Wer kann heute aussagen, ob es zuküftig finanzielle Töpfe des Landes geben wird um die Dorfstrukturen und Landgemeinden zu fördern? Wer kann heute etwas über die Kosten für Bau und Arbeit in 5-6 Jahren sagen? Alles fiktive Annahmen und aus denen lässt sich kein wahrer Schluß ableiten.
Nun ist Neßmersiel nicht unabhängig, wenngleich mittlerweilen schon spekuliert wird, ob eine Ausgemeindung, oder der Klageweg Möglichkeiten aufzeigt, und die Entscheidung wurde in Dornum gefällt.
Wir leben in einer parlamentarischen Demokratie und bekanntlich sind Abgeordnete in ihrem Urteil frei. Wenn das Land in den Krieg zieht, haben die Dörfer zu folgen…, doch was mit Ironie dahingesagt ist auch bitterer Ernst dann, wenn Existenzen bedroht werden. Der Gemeinderat in Dornum entschied zuungunsten von Neßmersiel. Sieben Ja-Stimmen gaben den Ausschlag gegen fünf Gegenstimmen und einer Enthaltung. Wütende Zuschauer verlassen die Turnhalle und rufen der Presse zu, „das soll Demokratie sein?“. Ja, so kann Demokratie sein. Aber, der Bürger hat die Wahl, die Akteure auszutauschen. Denn nicht nur fachlich und logisch darf man Zweifel haben, ob hier Interessen im Sinne der Bürger umgesetzt wurden, auch moralisch trotz aller geäußerter Bedenken und Versuche sich ja von dem scheinbar Unabwendbaren zu distanzieren, ist das Versagen nicht unter den Teppich zu kehren. Eine Randglosse, der Bürgermeister fordert uns auf, einen aufgezeichneten Redebeitrag eines Ratsherrn, der in sehr abgewogener Weise den Grundkonflikt im Rat schildert, nicht zu veröffentlichen und „die Aufnahme zu löschen…!“. Er überschätzt damit wohl seine Kompetenz, wenngleich er formal darauf bestehen kann, dass eine Aufnahme im Ratsverlauf noch nicht genehmigt wurde. Nun, der Beitrag ist nicht verloren und kann in Kürze in voller Länge nachgelesen werden. Redenachschriften sind außerhalb von Bürgermeisterwollen unantastbar.
Welche Möglichkeiten haben Bürger denn nun nach dem Eklat? Im Wahljahr sind die Chancen gut dauerhafte Veränderungen zu schaffen. Gegen den Bürgermeister, gegen den vermehrt negative Stimmen wahrzunehmen sind, haben sich zwei weitere Kandidaten im diesjährigen Wahlgang aufgestellt. Die SPD schickt einen Kandidaten ins Rennen, dessen bisher bekannte Biografie zwar keine Verwaltungskompetenz aufweist und der sich bei uns auf Befragen zu einem Vorstellungsinterview abweisend verhält, sich aber mit Agenturfilmchen und jugendlichen Wunschprojekten, „Jugendparlament“ in den sozialen Medien präsentiert. Dann ein langjähriger Polizeibeamter, parteilos, der mit Ortskenntnis und Berufserfahrung bei Bundes-, Landeskriminalamt bis zur Rolle des „Ortssheriffs“ in der Gemeinde Dornum die Probleme der Örtlichkeit sehr genau kennt. Ursprünglich Westfale und mit beharrlichem Durchsetzungswillen ausgestattet hat er Transparenz und Miteinander unter das Motto „Unser Dorf besser machen!“ gestellt. Die Aussichten für ihn sind gut, denn die Parteienlandschaft des Ortes ist sehr breit gefächert und zudem die Ortssozialdemokratie diffus in herzlicher Abneigung zu beschreiben. Eine Ratsherrin der SPD, sie hatte die Rolle als Gleichstellungsbeauftragte mit Herzblut erfüllt, verließ die Partei zum 30. 6., bekannt wurde dies nachdem sie im Rat gegen das Straßenprojekt in Neßmersiel gestimmt hatte. Ein SPD-Ratsherr sprach sich öffentlich für den Bau aus.
Dornum liegt also vor einem spannenden Wahlkampf und Neßmersiel ist noch nicht verloren. Der Konflikt wird das Geschehen vor Ort jedenfalls transparenter machen und je nach Verlauf auch noch überregional Bekanntheit erlangen. Demokratie ist nicht, sie muß errungen werden, möchte man den enttäuschten Bürgern zurufen. Nur Transparenz kann Entscheidungen in Kungelrunden und Begehrlichkeiten von Interessengruppen im Zaume halten. Dornum steht jedenfalls im Blickfeld, auch der Medien.
(stk, 4. 7. 2021)
Die Ortsratssitzung und Gemeinderatssitzung am 28. 6. 2021 in Dornum wird den Bürgern von Neßmersiel in Erinnerung bleiben. Denn das Gutgemeinte kann die kommende Last der Betroffenen sein. Es geht um die Dorfstraße, eine eher schmucklose Straße, die zu einer „Bewegten Dorfstraße“ aufgehübscht werden soll. Im Hintergrund stehen Gelder aus Fördertöpfen bereit, die aber den Bürger nur teilentlasten und ihm in der Nachcoronazeit eine lange, man spricht bis zu 15 Monaten, Bauzeit im Ortskern auferlegen.
Zur Entscheidung gab es eine Vorabstimmung im Ortsrat Neßmersiel, die zur Ablehnung des Projektes führte. Nun entschied sich der Dornumer Gemeinderat für die Durchführung der Baustrecke gegen den offenbaren Willen der Neßmersieler Anwohner. 7 Ja-Stimmen, 1 Enthaltung und 5 Neinstimmen gaben den Ausschlag.
Wir sprachen mit einem Ratsherrn, der sich gegen das Projekt aussprach nach der Ratssitzung und stellen seinen Beitrag während der Ratssitzung, der die Sorgen den Anwohner wiedergab, hier ebenfalls ein.
Marco Ihmels vertritt darin auch die Haltung der Ihmels/Iderhoff Fraktion.
Der hier ursprünglich veröffentlichte Beitrag wurde auf Wunsch des Bürgermeisters von Dornum (Schreiben v. 30. 6. 2021) herausgenommen. Er vertritt die Auffassung, dass die Wiedergabe eines isolierten Redebeitrags eines Ratsherrn (der von diesem auch authorisiert wurde) gegen die Gemeindesatzung verstoße. Wir nehmen dies zunächst hin, werden den Beitrag des Ratsherrn aber in verschriftlichter Form oder als Neuaufnahme hier veröffentlichen. Redaktionell halten wir den Redebeitrag des Ratsherrn Ihmels für dokumentarisch wertvoll, da er die Position der betroffenen Neßmersieler Bürger in bemerkenswerter Klarheit formulierte. Der nachfolgende Audiobeitrag wurde nach Schließung der Sitzung aufgenommen und ist als Interview auch weiterhin hier zu hören.
Nach der Abstimmung fragten wir Herrn Ihmels nach seinen Eindrücken auf dem Hintergrund der ergangenen Ratsentscheidung:
eine Kommentierung zum Thema folgt.
Hans-Joachim Steinsiek, Dornum 29. 6. 2021
Derzeitig sind die Kommunen im Bereich des Biosphärenreservates Niedersächsisches Wattenmeer zur Teilnahme an dem Projekt „Entwicklungszone“ eingeladen. Dem Ruf folgen bereits auch größere Stadtgemeinden im Küstenbereich, nur vereinzelt gibt es zögerliche Ablehnung wie gerade in der „Herrlichkeit Dornum“, wo man zunächst die weitere Entwicklung abwarten möchte. Bedauerlich aus der Sicht der Entwickler, denn ein Einbringen sichert auch wertvolle Gestaltungsspielräume. Dabei geht es auch nicht ausschließlich um den Naturschutz. Nachhaltigkeit und Zukunftssicherung sind auch hier in der Küstenregion der Schlüssel in die Zukunft.
Wir sprachen mit Jürgen Rahmel, Dezernatsleiter des Biosphärenreservats.
(stk, Foto: Jürgen Rahmel, Privateigentum)
Termine der Gemeinde Dornum
Dienstag 15. 6. 17 Uhr: Feuerwehr und Sicherheitsausschuss
14.30 Uhr Bau-, Planungs- und Landschaftspflege und Umweltausschuss
Aufgrund der aktuellen Situation sind 45 Zuhörer*innen erlaubt.
Anmeldung bitte bei Frau Caspers unter der Telefonnr.: 04933/91 89 0 oder per Mail info@gemeinde-dornum.de.
Gemäß den Vorschriften der Allgemeinverfügung des Landkreises Aurich zur Eindämmung des Corona Virus SARS-CoV-2 in politischen Gremien vom 01.06.2021 ist das Tragen einer geeigneten Mund-Nasen-Bedeckung (mind. medizinische Mund-Nasen-Schutz-Maske) in geschlossenen Räumen verpflichtend. Die Pflicht besteht nicht mehr sofern ein Sitzplatz eingenommen und das Abstandsgebot eingehalten wird.
Gemeinde Dornum
Mögliche Terminverschiebungen werden ggf auf der Gemeindeseite abzurufen sein.
(ü. Pm., stk)
Die Polizeiinspektion Wittmund-Aurich will mit einem Projekt auf ältere Menschen zugehen und erkannte kriminelle Machenschaften im Vorfeld bekämpfen. Ältere Menschen sollen sich bei Verdachtsfällen direkt an die Polizei oder die Bezirksbeamten vor Ort wenden. Heute fand in Dornum eine Pressekonferenz statt, bei der die erfahrene Polizeibeamtin und Pressesprecherin Sabine Kahmann und der Dornumer Bezirksbeamte der Polizei, Uwe Fieker, das Projekt vorstellten. Leider versäumte das Rathaus Dornum eine zeitlich angemessene Einladung an die örtliche Presse, im Termin schrieb eine einzige Pressemitarbeiterin gleich für zwei Blätter, sodaß wir im Anschluß in einem Telefoninterview uns direkt bei der Polizei informierten. Hier das Interview mit Frau Sabine Kahmann:
Im Vergleich mit anderen Landesteilen ist für Ostfriesland eine recht gute Bürgernähe vorhanden. Kontaktbeamte und langjährige Bezirksbeamte, zu der auch Dornums Uwe Fieker gehört, schaffen eine Vertrauenssituation, die für eine wirksame Bürgeransprache unabdingbar sind. Trotzdem fallen immer wieder Einzelpersonen kriminellen Tätern zum Opfer. „Wenn unsere Maßnahmen auch nur eine Tat verhindern, so hat sich der Aufwand gelohnt..“ betont Sabine Kahmann für die Polizei. Hoffen wir, dass die Anstrengungen der Behörden alle Bürger erreichen.
stk.