Alles Gute für die Festtage und das neue Jahr wünschen alle Mitwirkenden von fresenspegel.de und Dornumer Nachrichten (fbook)!

2024 werden wir Sie weiterhin mit allem von Belang aus Ostfriesland und Dornum, weit über die Dorfhorizonte hinaus informieren. Als crisscross-media sind wir mit vielen Portalen im Netz vertreten und erreichen zigtausend Leser. Sie dürfen von uns auch weiterhin eine parteipolitisch unabhängige freie Journalistik erwarten. 2024 werden wir dieses Ortsportal noch weiter ausbauen und hoffen mit unseren neuen Angeboten Sie zu erreichen. Dank an alle Mitwirkenden und Unterstützer, die sich seit Beginn unserer Seiten in Ostfriesland für offene und ungefilterte Information eingesetzt haben.

Mein persönlicher Dank an Gisela, Rolf und Edgar. Aber auch an alle, die an Dornums Medienmagazin ständig mitarbeiten. Gemeinsam schufen wir das Sprachrohr, in dem Bürger frei und unabhängig von Parteien zu Wort kommen.

Bleiben Sie uns gewogen und wirken Sie mit an der neuen Form von Informationsvermittlung mit dem Ziele größerer Transparenz auch in der kleinsten Dorfstruktur.

Ihnen persönlich Gesundheit und privates Glück.

für alle Mitwirkenden,

Hans-Joachim Steinsiek

Journalist und Autor

Kategorien
Kriminalromane Literatur

„Todes Container im Wattenmeer“ (2)

Kommissar Berger – Mord in Norden

von Lutz Müller

ein Küstenkrimi – Folge 2

Es wurde plötzlich unruhig im Nachbarzimmer im Kommissariat und ein Kollege von Maren kam herein gestürzt. „Frau Kommissarin, wir haben einen Anruf von einem Kollegen aus Norden, er war bei der Bergung des gestrandeten Container im Wattenmeer dabei. Sie haben bei der Öffnung des Containers einen fürchterlichen Fund gemacht! Sie sollen sofort nach Norddeich- Mole kommen.“

Berger und seine Frau und Kollegin Renate, die Profilerin, begleiteten natürlich ohne Diskussion, Maren auf dem Weg nach Norddeich zum Anlegesteg im Osthafen. Auf der Fahrt überlegte jeder für sich, was

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so fürchterliches wohl im Container gefunden wurde. Maren kannte ihren Kollegen Jansen aus Norden, er war ein guter Polizist und auf garkeinen Fall ein Übertreiber. Aber der Begriff fürchterlich passte nicht zu diesen letzten Ostfriesen auf der Polizeiwache in Norden.

Friedrich, der Notar hatte seine Kanzlei vor etwa 2 Jahren in Norden in einer Seitenstraße vom Markt eröffnet. Er war von Hannover zugezogen und hatte das Glück die freigewordene Notar Stelle seines verstorbenen Vorgängers zu übernehmen, er war mit dieser Tätigkeit ausgelastet und nur nebenbei auch als Rechtsanwalt tätig. Aber sein Umzug nach Norden erfolgte nicht freiwillig. Friedrich war keine konservative Erscheinung, was so allgemein von einem Notar, oder Rechtsanwalt erwartet wurde. Er war unscheinbar und etwas Unterwürfig in seiner Art zu sprechen. Wer ihn aber näher

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kannte, bemerkte schnell seine Verschlagenheit, man musste bei Geschäften, schon sehr aufpassen, um nicht übervorteilt zu werden.

Aber die Leute die mit ihm Geschäfte machten waren selber zwielichtige Personen. Friedrich hielt sich immer im Hintergrund, er lies stets andere die gefährliche Drecksarbeit machen. Er war auch kein Anführer oder Chef, er war der „Strippenzieher“ im Verborgenen, der immer noch ein Trumpf im Ärmel hatte. Der sich, wenn nötig aus allem herausreden konnte und immer ein Alibi vorzeigen konnte, auch wenn er damit einen Komplizen hinhängen musste. Dieser Notar hatte in der Stadt Norden nichts Gutes im Sinn.

Als die drei Kommissare mit ihren Dienstwagen am Hafen in Norddeich ankamen, sahen sie den Container vor lauter schaulustigen Menschen nicht. „Was ist das den für eine Scheiße“, fuhr es Berger erzürnt

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heraus.“ Ist hier Kasperletheater angesagt! Wie soll man unter diesen Umständen vernünftig arbeiten!“ Maren stieg als erste aus dem Dienstwagen aus und beorderte den Kollegen Jansen zu sich: „Was ist hier los? Warum sperren sie den Fundort nicht ordnungsgemäß ab? So können wir nicht arbeiten!““ Jansen stotterte etwas von, wird sofort erledigt, haben nicht mit so einen Andrang gerechnet.“

Berger drängelte sich als erster durch die Zuschauermenge und betrat den Container mit gemischten Gefühlen, noch immer nichtsahnend was ihn erwartete. Eine nette Gerichtsmedizinern, so um die vierzig Jahre alt kam auf ihn zu und berichtete ungefragt: „Wir haben hier 40 Leichen davon 10 Frauen und 5 Kinder. Es sind Menschen aus Nordafrika, oder von der arabischen Halbinsel. Sie sind vermutlich ertrunken, oder erstickt. Mehr nach der Obduktion!“ Berger blieb die

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Spucke im Hals stecken, er schaute in den künstlich beleuchteten Raum, was er da sah war einen Mernschenkneul, ineinander verkrampft liegende Personen, Mann und Frau und dazwischen kleine und heranwachsende Kinder. Er vermutete, dass sie zwischen 4 und 12 Jahre alt geworden sind. Es stank entsetzlich, Renate die gerade dazu gekommen war hielt sich ein Taschentuch vor Mund und Nase. „Warum stinkt das hier so entsetzlich, kann mir das einer sagen?“ fragte Renate. Ihre Frage ging in dem allgemeinen Stimmengewirr unter. Maren blieb vor dem Container stehen und lies sich lieber aus der Entfernung von Konsti berichten. Sie hatte es nicht so mit Gerüchen.

Die am Ort eingetroffene KTU, die Kriminaltechnik, machte Fotos von den Toten und sicherte Spuren.

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Am Anfang aller kriminalistischen Arbeit am Tatort, steht die Bildung einer Hypothese zum Tathergang. Unter Heranziehung aller sichtbaren und von Erfahrungswerten getragenen nicht sichtbaren Indizien, wird so der wahrscheinlichste mögliche Tathergang rekonstruiert. Daraus erwächst dem Ermittler die Möglichkeit sich angelehnt an seine gebildeten Hypothese, beweiskräftige Spuren zu suchen und zu sichern um  den zunächst gedachten Tatablauf zu beweisen oder zu verwerfen und um stichhaltige Hinweise auf den möglichen Täter zu finden.  Die auf diese Weise gefundenen und gesicherten Spuren sind ein Segen für die Strafverfolgung selbst, da eine ergiebige Spurensuche den zu erwartenden Ermittlungserfolg deutlich verbessert. So hoffte auch Maren auf aussagekräftige Spuren. Unterdessen war eine Anfrage von Maren an das LKA Hannover, auf Amtshilfe positiv beschieden worden, der Staatsanwalt gab

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sein OK. So ermittelten ab sofort die beiden Hauptkommissare Berger in diesem Fall und ihr Urlaub war damit auf Eis gelegt.

Der Notar hatte von dem Boxergesicht die Information, vom Fund der 40 Leichen im gestrandeten Container, erhalten. Jetzt musste er handeln und nicht mehr den Dingen ihren Lauf lassen. „ Nur jetzt keinen Fehler machen“ sprach er leise zu sich selbst. Was war schiefgelaufen an Bord des Frachters, überlegte er und fingerte aus seiner Westentasche einen kleinen Zettel heraus, er tippte in sein Handy die dort stehende Telefonnummer ein. Er hörte ein Freizeichen, aber es meldete sich der Gesprächsteilnehmer nicht. Nun drückte er die Wiederholungstaste, wieder ein Freizeichen, der Notar wartete ungeduldig. „ Scheiße! „ entfuhr ihm der Fluch und er betrat seine Kanzlei. Dort wartete seine Sekretärin auf ihn mit einer wichtigen Nachricht von

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einem Herrn Valentis. Er möchte dringend zurückgerufen werden, er befindet sich auf seinem havarierten Frachtschiff in der Nordsee. „Was meint der wohl was ich die ganze Zeit versuche!“ schrie er seiner Mitarbeiterin entgegen. „Der sollte einfach mal ans Handy gehen dieser Arsch“ Friedrich lief wie ein angeschossenes Wild  im Büro hin und her. Die Gedanken in seinem Gehirn liefen Amok, er musste wissen was passiert war.

Berger und seine Renate nahmen es mit Humor, sie mussten schon häufig ihren Urlaub unterbrechen, weil angeblich kein anderer Kollege abkömmlich war. In der Regel ging es aber um Kompetenzstreitigkeiten, wer für Was und Wo zuständig sei. Aber hier, in diesem Fall in Norden, halfen sie ihrer Freundin Maren gerne. Der Fall interessierte sie sehr. Es wurde von ihnen eine Sonderkommission „Container“ eingerichtet

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und es wurde auch der Internet Spezialist vom LKA Hannover, ihr langjähriger Freund und Kollege, Jochen Schulz dazu geholt. Die eingespielte Ermittler Gruppe brauchte keine Einarbeitungszeit, sie verstanden sich auch ohne viele Worte, aus Erfahrung aus vielen gemeinsamen, erfolgreichen Ermittlungen. Die vorliegenden Fakten wurden zusammengetragen und so entstand eines möglichen Tathergangs ein Profil. Die Spurenlage war nicht so eindeutig, wie man sich das im Team erhofft hatte. Alle Fremdspuren an den Leichen waren DNA Spuren von den im Container befindlichen Leidensgenossen. Sie hatten sich im Todeskampf gegenseitig Verletzungen zugefügt. Im Rückblick auf die historische Entwicklung der kriminaltechnischen Untersuchungen, ist die DNA-Untersuchung ein eher sehr junges Verfahren zur Identitätsfeststellung einer Person. Eher zufällig entdeckte 1984 der britische Wissenschaftler

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Sir Alec Jeffreys, dass die von ihm fotografierten Bereiche der DNA als auslesbare Muster zu erkennen waren und im weiteren Verlauf viel auf, dass diese Muster durch ihre individuelle Anordnung eine Personenidentifizierung möglich machen konnten. Im Jahr 1988 wurde dann erstmals ein genetischer Fingerabdruck vor einem deutschen Gericht als Beweismittel anerkannt und somit entwickelte sich in den nachfolgenden Jahren die DNA-Untersuchung zu einem anerkannten Verfahren im Bereich der kriminaltechnischen Untersuchungen. Bei den DNA-Untersuchungen oder auch DNA-Analysen genannten Verfahren, wird mittels einer molekularbiologischen Untersuchung menschliches Erbgut untersucht. Das hierbei zur Anwendung gebrachte PCR-Verfahren (Polymerase Chain Reaction Verfahren) ermöglicht schon bei kleinsten Mengen an DNA-fähigem Spurenmaterial, die Erstellung eines DNA-Profils einer menschlichen

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Person. So gab es auch bei den Untersuchungen der 40 Leichen DNA Spuren die sich eindeutig zuordnen ließen. Würde man nun Vergleichsmaterial haben, könnte man die gefundene DNA einer bestimmten Person zuordnen und so seine Herkunft und vieleicht auch seine Identität ermitteln. Berger wurde in die Pathologie gerufen, er solle sich beeilen, es gäbe Fall entscheidende Informationen von den toten Flüchtlingen. Als Berger dort eintraf waren auch schon Maren und Renate anwesend. Die Pathologin machte es spannend, sie führte die Kommissare in einen separaten Raum, der war im Gegensatz zu den anderen Räumen nicht gekühlt. Auf einem großen Tisch befand sich ein großer Berg mit Kunststofftüten, in denen ein weißes Pulver zuerkennen war. Ungefragt sprach die Medizinerin: „Was glauben sie, wo ich diese Tüten gefunden habe? Im Magen und bereits in den Därmen der toten Flüchtlinge!“ Das Fragezeichen stand

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den Kommissaren förmlich ins Gesicht geschrieben. Die Gerichtsmedizinerin referierte weiter: „ Wer ertrunken ist, oder erstickt, oder an dem Dreckszeug verstarb, weil die Beutel im Körper geplatzt waren, wird sich erst bei jeder einzelnen Obduktion herausstellen.“ Berger fand seine Sprache als erster wieder und äußerte sich. „Fest steht, diese armen Menschen wurden doppelt missbraucht, für den Menschenhandel und für den Drogenschmuggel! „ Nun ergaben sich für die Kommissare auch mögliche Motive den Container im Wattenmeer zu entsorgen. Vielleicht entdeckte man auf der Fahrt die Toten Flüchtlinge und man wollte den ganzen Container verschwinden lassen. Nur hatte der Kapitän des Frachters keine guten Kenntnisse von den örtlichen Wassergegebenheiten, denn im Wattenmeer einen Container zu entsorgen, hatte an dieser Stelle des Wattenmeers zur Folge, dass bei Ebbe der Container trockenfiel und so entdeckt

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werden konnte. Maren beauftragte Jochen Schulz sich beim Schifffahrtsamt zu erkundigen, welche Schiffe sich in dem Zeitraum einer möglichen Entsorgung vor der ostfriesischen Küste bewegten? Er sollte sich auch im Internet umsehen, ob es auffälligen Chatverkehr im Netz gab, der Hinweise auf diesen Fall gaben. Renate konnte sich einfach nicht vorstellen wie man unbemerkt einen so großen Container über Bord gehen lassen kann? Dafür benötigte der, oder die Täter einen Krahn, oder anderes schwere Gerät. Sie äußerte diese Bedenken den Kollegen gegenüber und stellte gleichzeitig die Frage. „Weiß einer von euch ob es in der letzten Zeit in der Nordsee oder im Ärmelkanal eine größere Havarie eines Containerschiffes gegeben hat?“

Endlich meldete sich der Kapitän des Frachters bei dem Notar. Friedrich herrschte ihn mächtig am Telefon an. „Sind sie blöd, mich

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ohne Informationen über den Verbleib des Containers hier in Norden zu lassen! Das Scheißding stand plötzlich mitten im Watt auf dem Trockenen und wurde natürlich von der Polizei geborgen! Wie sollen wir jetzt reagieren?“ Am anderen Ende der Leitung gab es plötzlich ein Freizeichen, der Teilnehmer hatte aufgelegt. Der Notar war außer sich vor Wut und kramte in seiner Jackentasche nach seinem Notizbuch und blätterte darin Seite für Seite nach einem Namen mit einer Telefonnummer. Es sollte ein verhängnisvoller Anruf werden.

Im Radio hörte Maren Popken als erste die Meldung von einem Schiffsunglück vor der niederländischen Küste. Ein Containerschiff war mit einem Frachter zusammengestoßen und dabei gingen etwa 300 Container über Bord. Auf dem Containerschiff befanden sich über 1000 Container. Die Container trieben in der Fahrrinne, auch auf die Ost-

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friesische Küste zu. Der Küstenschutz hatte Katastrophenalarm ausgerufen. In den Containern befanden sich auch hochgiftige Substanzen. Nach dieser Nachricht änderte sich die Sachlage im Mordfall „Container“! Die KTU meldete sich bei Maren und meldete einen wichtigen Fund. Bei einem der Leichen wurde eine Art Tagebuch gefunden, es war in Arabisch abgefast und wird gerade von den Spezialisten über setzt. Maren informierte die Kollegen sofort von den sich überschlagenden Ereignissen und dem wichtigen Fund. Sie hatten eine Spur und vielleicht auch bald Namen und Hintergründe. Es machte sich eine gewisse Zuversicht bei den Kommissaren breit.

die weiteren Folgen des gesamten Romans erscheinen jeweils zum Wochenende, hier und über die Fb-Gruppe Dornumer Nachrichten.

Wir stellen Ihnen in Kürze den Autor dieses Kriminalromans, Lutz Müller vor. Lutz Müller lebt in Norden.

Abdruck und unberechtigtes Teilen sind nicht gestattet und führen zu rechtlichen Konsequenzen. Alle Rechte beim Autor.

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für alle Mitwirkenden,

Hans-Joachim Steinsiek

Kategorien
Buchvorstellung

Eintauchen in Ostfrieslands Sozialgeschichte

Georg Murra-Regners neues Werk „Der Amerikaner“ erschienen

Georg Murra-Regner hat eine Vielzahl von Veröffentlichungen zur Geschichte in und um Dornum und Ostfriesland geschrieben. Sein neuestes Werk, „Der Amerikaner“, ein historischer Roman mit enger Anlehnung an eine konkrete Person aus Ostfriesland, stellt den sozio-ökonomischen Hintergrund einer Epoche dar, die viele Menschen zunächst ins Moor und dann in die Auswanderung zwang.

Wir sprachen mit Georg Murra-Regner über sein neues Buch:

Georg Murra-Regner im Gespräch mit Hans-Joachim Steinsiek, 3. 10. 2021, Dornum

Das Buch ist im Buchhandel erhältlich:

Der Amerikaner, Georg Murra-Regner, ISBN 978-3-9823254-0-8