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Der Landkreis Aurich bündelt seine Dienstleistungen im „Online-Kreishaus“

Dies wird zukünftig die zentrale Anlaufstelle für die Anliegen der Bürger*innen sein. Neben den auch weiterhin angebotenen klassischen Antragsunterlagen können dort bereits jetzt zahlreiche Online-Dienste in Anspruch genommen werden. Neben den bereits seit längerer Zeit angebotenen Dienstleistungen wie der Zulassung, Um- und Abmeldung von Kfz oder der Infektionsschutzbelehrung werden mit dem Start des Online-Kreishauses weitere Dienste rein digital angeboten. Dies ist insbesondere bei Dienstleistungen rund um das Jobcenter der Fall. Bei Dienstleistungen mit Gebühren besteht die Möglichkeit der Bezahlung mit gängigen Zahlungsmitteln wie Kreditkarte oder PayPal.

Die Authentifizierung erfolgt in den meisten Fällen mit einer Registrierung beim Servicekonto des Landes Niedersachsen. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit der Anmeldung mit der Online-Funktion des Personalausweises. Weitere Informationen dazu lassen sich im Online-Kreishaus finden.

Das digitale Dienstleistungsangebot wird sukzessive ausgebaut, um den Bürger*innen eine möglichst einfache Antragstellung zu bieten und den Weg ins Kreishaus zu ersparen. Der Landkreis Aurich kommt damit seiner Verpflichtung zur Umsetzung des Onlinezugangsgesetz bis Ende 2022 nach.

Der Einstieg ist entweder über die Homepage des Landkreises Aurich oder direkt über www.kommune365.de/landkreis-aurich möglich.

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Volksbund verleiht Medaille für Verdienste um Erinnerungskultur

Langjähriger Einsatz für Völkerverständigung ist beispielhaft

LKA/Aurich. Für ihre Verdienste um die Arbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge sind Alwin de Buhr (Spetzerfehn) und Heinz Kleemann aus Aurich im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Auricher Kreishaus mit der Albert-Schweitzer-Medaille geehrt worden. Dabei handelt es sich um eine der höchsten Auszeichnungen, die der Volksbund zu vergeben hat.

Vor allem durch ihren langjährigen Einsatz für die Kriegsgräberstätte in Tannenhausen hätten de Buhr und Kleemann einen wichtigen Beitrag zur Erinnerungskultur im Landkreis Aurich geleistet, hob Landrat Olaf Meinen in seiner Funktion als Kreisvorsitzender des Volksbundes hervor. Und auch dessen Bezirksgeschäftsführer Marco Wingert (Oldenburg) sowie Jann-Peter Ubben als Geschäftsführer

des Kreisverbandes Aurich lobten das ehrenamtliche Engagement der beiden Geehrten als beispielhaft.

Ende 1941 war am Ortsrand von Tannenhausen ein Barackenlager für russische Kriegsgefangene errichtet worden. Bis zu 236 von Ihnen starben bis Kriegsende auf Grund schlechter Versorgung, schwerer Arbeit und durch Misshandlungen. Sie wurden auf dem sogenannten Russenfriedhof beigesetzt. Dieser Friedhof hat als Kriegsgräberstätte Bestand. Seit zehn Jahren erinnert auch eine Gedenktafel in deutscher und russischer Sprache an das Schicksal der Toten. Sie war im Rahmen eines Projektes an der Hauptschule Aurich unter der Leitung von Lehrer Alwin de Buhr in Zusammenarbeit mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge entstanden. Durch seine Nachforschungen habe de Buhr vielen der Opfer erst ein Gesicht gegeben, hoben Meinen und Wingert hervor. Heinz Kleemann ist seit vielen Jahrzehnten bemüht, durch die persönliche Begegnung zur Verständigung zwischen Deutschen und Russen beizutragen. Er und de Buhr wiesen nachdrücklich darauf hin, dass Sie die Ehrenmedaille stellvertretend für alle entgegennehmen, die sich gemeinsam mit Ihnen im Landkreis Aurich um das Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft bemühen.

Diese dürften nicht in Vergessenheit geraten, mahnte Volksbund-Geschäftsführer Wingert. Denn „aus der Beschäftigung mit den Ereignissen und Schicksalen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert können wir viel für unser heutiges Miteinander lernen.“ Dies sei auch Kern der Bildungsarbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, der sich im Auftrag der Bundesregierung um rund 2,8 Millionen Gräber in 46 Länder kümmert. Dabei betreut der gemeinnützige Verein mehr als 800 Kriegsgräberstätten und sucht aktiv nach bislang Vermissten.

Für seine Aufgaben erhält der Volksbund zwar einen Zuschuss aus Bundesmitteln, den überwiegenden Teil der benötigten Gelder bringt er jedoch durch Spenden auf – unter anderem durch die Haus- und Straßensammlung, die jeweils im Herbst durchgeführt wird und auch in diesem Jahr wieder läuft. „Leider wird es aber immer schwieriger, Sammlerinnen und Sammler für uns zu gewinnen“, machte Wingert deutlich. Grund sei, dass viele Menschen aufgrund des wachsenden zeitlichen Abstandes kaum noch eine persönliche Verbindung zu den Gräbern der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft hätten. Darum sei die Erinnerungsarbeit, wie sie Alwin de Buhr und Gerd Kleemann leisten, umso wichtiger.

Auch der Landrat warb für eine Beteiligung an der Haus- und Straßensammlung. „In unserem Landkreis gibt es leider weiße Flecken“, stellte Meinen fest. Auch ein zeitlich begrenztes ehrenamtliches Engagement könne hier viel ausrichten, betonte Wingert. So sei es beispielsweise möglich, Radtouren mit einer Sammeltätigkeit für den Volksbund zu verbinden. „Über diese Bereitschaft würden wir uns sehr freuen“, sind sich Geschäftsführer und Landrat einig.

(ü. Pm.)