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Soziales Sozialpolitik

Vermehrte Ausgabe von Alkohol an Jugendliche

Landkreis überprüft Einhaltung des Jugendschutzes

LKA/Aurich. Im Zuge einer Jugendschutzkontrolle, die am 16. März 2023 in der Krummhörn und Hinte sowie am 22. März 2023 in Aurich an jeweils acht verschiedenen Verkaufsstellen durchgeführt wurde, sind in elf Fällen Alkohol und Tabakwaren an eine 16-Jährige verkauft worden. Die junge Frau hatte sich als Praktikantin des Landkreises Aurich für die Testkäufe zur Verfügung gestellt. Die Quote lag im Vergleich zu 2022 damit sogar noch höher. 2022 wurden Alkohol und Tabak an 10 von 16 Verkaufsstellen frei an Jugendliche Testkäufer veräußert. Die 16-Jährige erhielt, ohne dass sie nach ihren Ausweispapieren und ihrem Alter gefragt wurde, frei an 11 von 16 Verkaufsstellen Spirituosen wie Weinbrand, Wodka und auch Zigaretten.

Die Testkäufe wurden in Zusammenarbeit mit der Polizei Aurich und dem Amt für Jugend und Soziales des Landkreises Aurich durchgeführt. Überprüft wurden Lebensmittelläden, Fachgeschäfte für Tabakwaren und Tankstellen. Der Kreisjugendpfleger Werner Voß zeigte sich erschrocken angesichts der hohen Zahl an Verkaufenden und der freien Herausgabe von Spirituosen an Minderjährige. „Wir werden künftig mehr Jugendschutzkontrollen durchführen und das Verkaufspersonal stärker sensibilisieren und aufklären müssen“, lautete sein Fazit.

Noch vor Ort wurde das Verkaufspersonal und die jeweiligen Betreibenden über die Abgabe von Alkohol und Tabak, insbesondere über das geltende Jugendschutzgesetz aufgeklärt und es gab Tipps zur Vermeidung einer Herausgabe an Minderjährige. Im Zweifelsfall lieber einmal mehr nach Ausweis und Alter fragen, lautet da die Sicherheitsformel.

Die Kontrolle selbst hatte einen präventiven Charakter, dennoch müssen Einzelhändler und Verkaufspersonal, die sich nicht gesetzeskonform verhalten haben, mit empfindlichen Bußgeldern zwischen 150 Euro und 500 Euro rechnen. Bei Wiederholungstätern kann die Geldbuße auch um ein Vielfaches höher ausfallen. Ein großes Lob gab es für die fünf Händler, die gemäß den gesetzlichen Vorgaben gehandelt haben. Ihr Verhalten ist als positiver Beitrag zum Schutze der Jugend zu werten.

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Gesundheit Medizin Norden Sozialpolitik Zentralklinik

Abbau am Krankenhaus Norden geht weiter

Förderverein besorgt über aktuelle schlechte Gesundheitsversorgung

„Die Situation in den Krankenhäusern in Norden, Emden und Aurich verschärft sich. Uns sind inzwischen Fälle bekannt, in denen die Gesundheit der Patienten gefährdet wird, in denen die Arbeitsbedingungen das Personal krank machen und in denen Mitarbeiter das Krankenhaus verlassen und sich Arbeitgeber suchen, die mit ihnen besser umgehen. Die Fälle betreffen alle 3 Standorte.“ sagte Dr. Axel Schönian. Besonders betroffen sei dabei der Standort Norden, an dem der Landkreis Aurich und die Trägergesellschaft bei weitem am Meisten gekürzt hätten. Diese Veränderungen waren nicht unausweichlich, sondern seien gezielt vorgenommen worden. Zum Beispiel seien die Folgen der Versetzung des Chefarztes Dr. Raytarowski von Norden nach Aurich im Jahr 2020 erst jetzt drastisch zu spüren.

Die Internistischen und Chirurgischen Stationen in Norden seien inzwischen in einem Maße reduziert worden, dass es immer wieder zu Überlastungssituationen komme. Dann müssen Patienten in der ZNA (zentrale Notfallaufnahme) übernachten, obwohl diese nur für die Aufnahme bzw. ambulante Betreuung ausgelegt sei. Es gebe zum Beispiel keine Zimmer mit Sanitäranlagen dort. Bis zu 10 Patienten seien davon in einer Nacht betroffen. Zusätzlich müssten Patienten auf den Stationen auf dem Flur übernachten, so voll sei es zeitweise. Die Krankenhäuser in Emden und Aurich könnten nicht übernehmen, weil sie selbst überlastet seien. Das Personal traue sich nicht, etwas zu sagen aus Angst um den Arbeitsplatz.

Auf der anderen Seite stehen im Krankenhaus Norden Stationen leer als Folge der Streichungen der letzten Jahre.

Die geplante Installation einer „halbstationären“ Versorgung mit dem StatAMed-Modellversuch am Standort Norden sei voraussichtlich keine Lösung, sondern nur ein Schritt zu einer weiteren Verschlechterung der Gesundheitsversorgung vor Ort. Damit werde die bereits jetzt unzureichende  Versorgung der Bevölkerung in Norden und Umgebung nur noch weiter zusammengestrichen. Die Einführung des StatAMed-Programms werde zu einer Umwandlung des Krankenhauses in eine bessere Pflegestation und zur Schließung der Notfallambulanz führen.

Der Förderverein beklagt die Intransparenz und Heimlichtuerei der Entscheidungsträger ebenso wie deren Inkompetenz: die Verantwortlichen Politiker planen offensichtlich schon seit knapp 1 Jahr, dass das StatAMed-Projekt in Norden ausprobiert werden soll.

Offensichtlich würden sich die Entscheidungsträger nicht mit der medizinischen Versorgung der Bevölkerung beschäftigen.

In seiner ersten Presseerklärung habe der neue Geschäftsführer, Herr Balster, insbesondere von der prekären finanziellen Situation berichtet. In seiner Einarbeitung seien von der Verwaltung und der Politik offensichtlich nur Vorgaben zu Finanzen, aber keine Vorgaben zur Sicherstellung der Qualität der medizinischen Versorgung für die nächsten Jahre gemacht worden. Im Gegenteil fordern Kreispolitiker regelmäßig weitere Einschnitte. Dafür hat der Förderverein kein Verständnis.

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Aurich Dornum Neßmersiel Norden Politik Sozialpolitik Tourismus Wittmund

„Das man nicht erst wartet bis sich eine Bürgerinitiative bildet…“

TANO“ Tourismusagentur Nordsee GmbH, stellt sich in einer Pressekonferenz am 24. 9. 2021 vor. Wir stellten die Fragen.

Tourismus hat viele Gesichter. Da ist nicht nur der Anbieter einer Pension, die übrigen Einwohner der Gemeinden und die lokalen Tourismusverbände, auch externe Initiatoren und Geldgeber haben ein Auge auf die Perlen am Meer. Soziologisch entstehen hier Konflikte, denn die Metaphilosophie hängt von dem ab, der in dem Ringen um das vermeintlich „Gute“ das Sagen hat. Bisherige Bemühungen externer Initiatoren vermittelten nur zu gerne den Eindruck „wir wissen schon was für dein Dorf das Richtige ist“. Soziale Spannungen, wie sie sich derzeit in Dornum zeigen, wir berichteten, sind den Akteuren hinter TANO wohlbekannt, und man will zukünftig nicht erst warten, bis sich bürgerlicher Widerstand bildet. Und man hat ja Akteure an Bord, die im Windkraftringen erprobt sind. Anlaß genug für uns, die Eröffnungspressekonferenz mit der bestimmenden Frage zu konfrontieren.

Landrat Sven Ambrosy beantwortet die Fragen von Hans-Joachim Steinsiek, fresenspegel.de

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Dornum Kommunalpolitik Neßmersiel Personen Sozialpolitik Straßen Wahlen

Den Bürgerentscheid vorzeitig im Sinne der Bürger beenden…

Michael Hook sieht seine Rolle als Dornums unabhängiger Bürgermeister nicht nur bei der Lösung im Konflikt um die Neßmersieler Dorfstraße als Vorteil.

Michael Hook wird am 26. 9. gegen den noch verbliebenen SPD-Kandidaten Uwe Trännapp in einer Stichwahl antreten. Eigentlich wollten wir beide Kandidaten hier im Interview vorstellen, Herr Trännapp ließ uns jedoch schriftlich wissen, dass er sich nicht einer Befragung stellen möchte. So veröffentlichen wir hier lediglich das am 17. 9. 2021 im Dornumer Rathaus aufgenommene Interview mit dem amtierenden Bürgermeister Michael Hook.

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Dornum Sozialpolitik Wahlen

Armutsbekämpfung, sozialer Wohnungsbau und soziale Planung in Dornum

Ein Gespräch mit dem Ratskandidaten Sven E. E. Jochems, CDU.

„Armut kann man hier auf dem Dorf besser verstecken….“, ein Ausspruch des 41 jährigen Pädagogen, der hier in Dornum seine Wurzeln hat und sich innerhalb der CDU politisch einbringt und die Hoffnung auf einen Sitz im Rathaus hegt. Dabei, Sven Jochems ist kein Leistungsempfänger, aber er kennt seinen Flecken hier sehr genau und entwirft eine Vorstellung, wie sich moderne Gemeindearbeit aufstellen könnte. Wir sprachen mit ihm am 8. 9. 2021 in einem Telefoninterview:

Telefoninterview am 9. 9. 2021, Sven Jochems, Hans-Joachim Steinsiek

Die technische Beeinträchtigung der Tonqualität bitten wir zu entschuldigen.